Verbessern digitale Medien das (frühkindliche) Lernen ?

Mahner
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Verbessern digitale Medien das (frühkindliche) Lernen ?

Beitrag von Mahner » 16. Februar 2015 14:18

Das Ende der Kreidezeit: Verbessern digitale Medien das (frühkindliche) Lernen und die Schulleistungen?

Manfred Spitzer antwortet Kritikern


In der Fachzeitschrift „Nervenheilkunde“ 1-2/2015 setzt sich Prof. Manfred Spitzer in seinem Artikel „Mit dem „Ende der Kreidezeit“ bleibt das Denken auf der Strecke“ mit seinen Kritikern auseinander.

Nach den Aussagen von Politik, Wirtschaft, einigen Medienpädagogen und Medien sind die digitalen Medien ein Segen für die Schule. „Die Vermittlung von Kenntnissen über Computer“ sei derzeit „die größte Herausforderung für die Schulen“. „Je digitaler, je besser“. Doch Spitzer führt an: Nach Ergebnissen großer deutscher und internationaler Studien verbessern „Computer an Schulen weder das Lernen noch die Schulleistungen.“ Das ist das Ergebnis einer vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, der Europäischen Union und der Deutschen Telekom geförderten Studie "Schulen ans Netz. 1.000 mal 1.000: Notebooks im Schulranzen". Die Notebooknutzung hatte „weder bessere Noten, noch besseres Lernverhalten der Schüler“ zum Ergebnis. Allerdings waren die Schüler“ im Unterricht mit Notebooks tendenziell unaufmerksamer.“ Nicht einmal der Umgang mit Computern wurde in den Computer-Klassen gelernt: “Im Informationskompetenztest wurden keine Unterschiede zwischen Notebook- und Nicht-Notebook-Schülern gefunden.“

Nach einer Allensbach-Umfrage, die im Herbst 2014 im Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung bei Eltern, Lehrern und Schülern durchgeführt wurde, sieht „eine deutliche Mehrheit im Hinblick auf die Verwendung digitaler IT im Bildungsbereich mehr Nachteile als Vorteile.“ Im Fachblatt Science wurde im Jahr 2012 eine Übersicht zum Thema „elektronische Lehrbücher“ publiziert. Danach ist „der Lernerfolg umso geringer, je mehr die Lehrbücher das digital Mögliche auch verwirklichen: Videos und Hyperlinks (anstatt Bilder und Literaturangeben) verführen zum Klicken und lenken vom Lesen ab.“

Info Diagnose-Funk 15.02.2015... Link zum kpl.Artikel

Wuff

Re: Verbessern digitale Medien das (frühkindliche) Lernen ?

Beitrag von Wuff » 17. Februar 2015 09:10

Ich gehe hier einmal vom Lernen Erwachsener aus.

Kürzlich konnte ich mit ansehen, wie ein sehr guter gestalteter Klavierlernkurs mit iPad nach erfolgreichem Beginnen relativ bald aufgegeben wurde. Die Motivation ohne direkte Beziehung zum Lehrer nahm ganz offensichtlich bei den ersten Schwierigkeiten ab.

Versuchsweise habe ich mit auf Youtube nach Unterricht für die Integralrechnung gesucht. Ich fand mehrere sehr gute Darbietungen von sehr guten Lehrern, die wohl besser als die allermeisten in realen Schulen vorkommenden Mathmatiklehrer dozierten. Die Frage unter uns Erwachsenen ist aber: Warum holen wir all das wieder Vergessene nicht über Youtube zurück bzw. nach? Es wäre ja gratis und erst noch leicht gemacht? So viel innere Motivation fehlt den Meisten wohl, und man lässt sich lieber mit meist irrelevanten News und Unterhaltsamem berieseln.

Der ganze Datenverkehr bringt per Saldo die grosse Masse von Alt noch Jung geistig nicht viel weiter. Wenn das Ganze drahtlos erfolgt, dann verursacht es EMF-Immissionen, die sich bei vielen Menschen schädlich auswirken, und bei vielen letztlich über Stressfolgerkrankungen wie Depression sogar zum Abbau von Hirnsubstanz führen.

Bei Kleinkindern wäre als Ersatz für vernünftige Eltern und Lehrer vielleicht statt eines einfachen iPads ein Roboter denkbar, der spricht und körpersprachlich Gefühle simuliert. Man forscht bereits an solchen Dingern, zunächst einmal für den Einsatz bei Senioren. Vielleicht kommt das mit den Lehrrobotern schneller als man denken würde. Niemand hätte sich vor 25 Jahren, zu Beginn des Internet und des Mobilfunks, ausgemalt, welchen qualitativen und quantitativen Einfluss diese Dinge heute auf unser Leben nehmen.

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