Bedenkenlose Industriefreundlichkeit

Mahner
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Bedenkenlose Industriefreundlichkeit

Beitrag von Mahner » 6. August 2015 15:54

Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück!

Stellungnahme der Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie e.V. zum Entscheid des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EESC) in seiner Plenartagung vom 21. Januar 2015,

Thema: Elektrosensitivität


KI-Stellungnahme pdf-Datei >>>
http://kompetenzinitiative.net/KIT/wp-c ... _20151.pdf
English version >>>
http://kompetenzinitiative.net/KIT/KIT/ ... teps-back/

Auszug:

Weitgehend unbemerkt von der europäischen Öffentlichkeit vollzieht sich derzeit auf institutionellen europäischen Ebenen ein Geschehen, das ein genaues Spiegelbild der ganzen Widersprüchlichkeit nationaler wie internationaler Mobilfunk-Politik bietet. Die Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie e.V. – eine internationale, interdisziplinäre und überparteiliche Fachvereinigung insbesondere von Wissenschaftlern, Ärzten, Juristen und Technikern – bezieht hiermit Stellung zu diesem Geschehen, durch das wir eine zukunftsfähige europäische Gesundheits- und Umweltpolitik gefährdet sehen.

Bedeutung und Paradoxie des EESC-Entscheids

Es war und ist von höchster Bedeutsamkeit, dass sich ein Gremium wie der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EESC) seit Monaten dem Thema Elektrosensitivität zuwandte. Denn angesichts der seit Jahren steigenden Strahlenbelastung durch expandierenden Mobil- und Kommunikationsfunk nimmt die Zahl der von EHS (Electromagnetische Hypersensitivität) betroffenen europäischen Bürgerinnen und Bürger weiter zu.

Die mit den Vorarbeiten beauftragte Fachgruppe (Verkehr, Energie, Infrastrukturen, Informationsgesellschaft) des Ausschusses entwickelte in intensiven Beratungen entsprechende Positionen und verabschiedete schließlich am 7. Januar 2015 eine weitblickende Stellungnahme zum Thema, die dem EESC-Plenum in der Sitzung vom 21. Januar 2015 zur Entscheidung vorgelegt wurde. Doch der Ausschuss lehnte diese von der Fachgruppe erarbeitete Stellungnahme ab und verabschiedete stattdessen, mit relativ knapper Mehrheit (136 gegen 110 Stimmen bei 19 Enthaltungen), eine kurz vor Toresschluss verfasste Gegenstellungnahme, in der die zentralen Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen der Fachgruppe zurückgenommen wurden. (Zum dramatischen Ablauf des Geschehens verweisen wir auf den Report der spanischen Plattform PECCEM EESCextra >>>)
http://www.peccem.org/EHS-CESE.html

Diese institutionelle Arbeit stellt sich als ein paradoxes Szenario dar, in der sich die gegenwärtige Zerrissenheit politisch Verantwortlicher zwischen bedenkenloser Industriefreundlichkeit und vorsorgendem Gesundheits- bzw. Umweltbewusstsein zeigt: Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück. Und dies zu Lasten von uns allen europäischen Bürgerinnen und Bürgern, nicht nur der wachsenden Zahl EHS-betroffener Bürgerinnen und Bürger.

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