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FMK: 5G strahlungsarm?

Verfasst: 29. September 2020 10:45
von ralfb
FMK ENTWARNT: ERSTE 5G-MESSUNG ZEIGT KEINE NENNENSWERTE ERHÖHUNG DER EMISSIONEN

"In diesen Tagen führte das Forum Mobilkommunikation seine erste, normgerechte 5G-Messung durch. Das Ergebnis birgt für jene besorgten Bürgerinnen und Bürger die glauben, 5G sei besonders stark eine positive Überraschung.

Entwarnung: Faktor 100.000 unter dem Grenzwert

Alle, die sich ob der teilweise auch absurden Panikmache rund um 5G Sorgen machten, können nun gelassen dem Ausbau von 5G entgegensehen.
Die, nach der in Österreich anzuwendenden Messtechniknorm OVE EN 62232, Messung ergab, dass das 5G-Signal einer Mobilfunkanlage, auf der alle Standards gesendet werden, das mit Abstand schwächste ist. „Stärkstes“ Signal: GSM 900 mit 0,1% Konkret wurde auf der beliebten Summerstage in Wien die gegenüber liegende Station vermessen. Das Ergebnis war eindeutig: Während das „stärkste“ Signal mit einer Grenzwert-Ausnutzung von lediglich 0,1% vom GSM-900-Kanal der Station kam, nutze das schwächste Signal, eben 5G, gerade mal 0,0002% des Grenzwertes aus.

Die Messung wurde nach OVE EN 62232 frequenzselektiv mit einem „NARDA SRM 3006“ durchgeführt."

https://www.fmk.at/presse/presseaussend ... nen-video/

Kommentar: Wurde hier evtl. eine adaptive Antenne ohne Datenverkehr gemessen ? Ist das genannte Messgerät überhaupt in der Lage, das Signal korrekt zu erfassen ?

Re: FMK: 5G strahlungsarm?

Verfasst: 29. September 2020 17:04
von Meier
Das NARDA SRM 3006 misst den Frequenzbereich 9 kHz bis 6 GHz, 5G ist damit also kein Problem. Bei einem Preis von fast. 13'000€ ist es auch klar für den Profi gedacht.

Zu ihrem Kommentar: Ich weiss nicht, was die Norm in dieser Hinsicht vorschreibt. Wer die Norm lesen möchte oder muss, der muss sie käuflich erwerben.

Aber die Frage muss man natürlich schon stellen: Wen man die tatsächliche Belastung messen messen möchte, dann muss man auch fair sein und die Zeiten ohne Datenverkehr oder Zeiten mit wenig Datenverkehr berücksichtigen. Wenn man die maximale Belastung misst und auf 7x24 Stunden hochrechnet bekommt man zwar eine "schön" hohe Belastung, aber mit der Wirklichkeit hat das nichts mehr zu tun.

Re: FMK: 5G strahlungsarm?

Verfasst: 29. September 2020 19:41
von ralfb
Mein Verdacht bezieht sich auf einen Artikel, der hier bei Gigaherz mal veröffentlicht wurde: https://www.gigaherz.ch/5g-adaptive-ant ... t-messbar/

Meine Vermutung geht dahin, dass bei 5G nur die Organisationskanäle korrekt gemessen wurden und nicht die Beams mit dem Datenverkehr. Dazu kommt, dass es ja noch kaum 5G-fähige Endgeräte gibt und die Basisstation nur selten angefordert wird. Trotzdem wird der ermittelte Messewert durch das FMK einfach mit GSM und LTE verglichen - Technologien, die ja bereits voll im Einsatz sind und deren Daten von vielen Geräten in einer Funkzelle in Anspruch genommen werden.

Bei den Messreihen in Frankreich hat man ja bereits die erheblichen Unterschiede bei der Emission mit und ohne Datenverkehr festgestellt. https://www.anfr.fr/fileadmin/mediatheq ... -5G-EN.pdf

Re: FMK: 5G strahlungsarm?

Verfasst: 30. September 2020 09:14
von Hans-U. Jakob
Halleluja! 5G strahlt soooo schwach, dass die Schweizer die Grenzwerte um das 4-fache, das heisst, von 5 auf 20V/m erhöhen müssen. Ein 4-fach höheres E-Feld bedeutet 16mal höhere Leistungsflussdichte, was 16mal stärkere Sender bedeutet.
Die Oesterreicher hatten schon immer die besseren Clowns als die Schweizer. Die können dort offenbar adaptive Antennen schon im 800MHz-Band betreiben, während Franzosen und Schweizer dazu wegen den erforderlichen Signalbreiten (Bandbreiten) von mindestens 100MHz, das erst im Gigahertz-Bereich können.
In der Oesterreichischen FMK sitzen offenbar noch bessere Cabarettisten als in der Schweizer Forschungsstiftung Strom und Mobilkommunikation (FSM)!
Kommentar zu den ANFR-Messungen, welche meines Erachtens hier massgebend sind finden Sie in
https://www.gigaherz.ch/5g-alarmierende ... messungen/
Hans-U. Jakob (Gigaherz.ch)

Re: FMK: 5G strahlungsarm?

Verfasst: 30. September 2020 14:17
von ralfb
Die Frage ist dann natürlich, woraus sich die beim FMK gemessenen knapp 20 µW/m² ergeben. Ist dies der Organisationskanal ? Das wäre ja konform mit der ANFR-Messung, da dort ohne Datenverkehr ähnlich niedrige Werte gemessen wurden, mit entsprechendem Traffic jedoch sehr hohe bis 9V/m)

All dies ließe ja den Schluss zu, dass 5G tatsächlich strahlungsarm wäre solange es innerhalb der Funkzelle niemand benutzt.

Re: FMK: 5G strahlungsarm?

Verfasst: 1. Oktober 2020 20:14
von Beobachter
ralfb hat geschrieben:
30. September 2020 14:17
Die Frage ist dann natürlich, woraus sich die beim FMK gemessenen knapp 20 µW/m² ergeben. Ist dies der Organisationskanal ? Das wäre ja konform mit der ANFR-Messung, da dort ohne Datenverkehr ähnlich niedrige Werte gemessen wurden, mit entsprechendem Traffic jedoch sehr hohe bis 9V/m)

All dies ließe ja den Schluss zu, dass 5G tatsächlich strahlungsarm wäre solange es innerhalb der Funkzelle niemand benutzt.

:) Schutz vor Strahlung mittels eines 5G-Netzes, das keiner benutzt. :D Danke, FMK! :mrgreen:

Re: FMK: 5G strahlungsarm?

Verfasst: 3. Oktober 2020 09:50
von Hans-U. Jakob
ralfb hat geschrieben:
30. September 2020 14:17
Die Frage ist dann natürlich, woraus sich die beim FMK gemessenen knapp 20 µW/m² ergeben. Ist dies der Organisationskanal ? Das wäre ja konform mit der ANFR-Messung, da dort ohne Datenverkehr ähnlich niedrige Werte gemessen wurden, mit entsprechendem Traffic jedoch sehr hohe bis 9V/m)

All dies ließe ja den Schluss zu, dass 5G tatsächlich strahlungsarm wäre solange es innerhalb der Funkzelle niemand benutzt.
Noch fieser:
Gemessen wurde hier einer von 4 Organisationskanälen ohne jeglichen Datenverkehr mit den insgesamt 1200 Endgeräten in diesem 120°-Sektor. So verarscht man eben das Volk. Offensichtlich sind die österreichischen Mobilfunkbetreiber im Verarschen noch weit besser als die Schweizer-Mobilfunkbetreiber.
Hans-U. Jakob (Gigaherz.ch)

Re: FMK: 5G strahlungsarm?

Verfasst: 9. Oktober 2020 14:43
von Hans-U. Jakob
FMK legt den Rückwärtsgang ein:
Der Obergangster in München hat vom Oberclown in Wien folgende Antwort erhalten

Auf Nachfrage des IZgMF wollte FMK-Pressesprecher Gregor Wagner auf die Unterstellungen der Gigaherz-"Expertenrunde" explizit nicht eingehen. Stattdessen wies er darauf hin, bei Messungen an Mobilfunkanlagen stelle sich zuerst die Frage nach dem Zweck der Messung. Im konkreten Fall der 5G-Messung an der Wiener "Summerstage" sei es nur darum gegangen, die momentanen Immissionswerte an einem öffentlich zugänglichen Punkt zu erheben und unterschiedliche Funkanwendungen in Relation zueinander zu stellen. Die Messung habe nicht das Ziel gehabt, die sichere Einhaltung des in Österreich anzuwendenden Referenzwertes zu belegen. Eine Hochrechnung der Messwerte auf Volllast habe deshalb nicht stattgefunden. Messungen dieser Art, so Wagner weiter, dienten dazu, einen Überblick über bestehende Immissionen zu bekommen und um einen ersten Vergleich darzustellen. Ein weiterer Zweck der Summerstage-Messung sei es gewesen, zu zeigen, dass man das 5G-Signal entgegen anderslautender Behauptungen sehr wohl frequenzselektiv messen kann. Eben diese frequenzselektive Messung habe es auch möglich gemacht zu erkennen, dass auf der Basisstation im beobachteten 5G-Sektor durchaus schon Traffic abgewickelt wurde. Ende Zitat

Kommentar: Wir haben nie behauptet, dass die weitaus langsamer herumtanzenden Organisationskanäle frequenzselektiv nicht gemessen werden können.
Datenbeams, dagegen sind mit dem Spektrum-Analysator nur dann fassbar, wenn diese blockiert werden können. So wie das die Franzosen machen.
https://www.gigaherz.ch/5g-alarmierende ... messungen/
Ohne Hochrechnung sind Publikationen wie diejenigen des FMK reiner Schwindel. Mit dem Wiener Trafic dürfte es nicht weiter her sein als mit dem Schweizer Trafic (sprich Datenverkehr). Nur 2% der Mobilfunk-Nutzer haben schon 5G-fähige Geräte. In Wien wahrscheinlich noch weniger. Vielleicht sogar erst im Promillebereich? Hier schon von Trafic zu sprechen ist mehr als nur vermessen.

Im Übrigen legen wir keinen Wert auf Diskussionen mit Kriminellen. Ihr dürft ruhig unter euch bleiben.

Hans-U. Jakob (Gigaherz.ch)