Sonderausgabe von Berenis zu oxidativem Stress durch elektromagnetische Felder

Elisabeth Buchs
Beiträge: 1628
Registriert: 27. Januar 2007 21:48

Sonderausgabe von Berenis zu oxidativem Stress durch elektromagnetische Felder

Beitrag von Elisabeth Buchs » 25. Januar 2021 10:41

Gibt es Hinweise auf vermehrten oxidativen Stress durch elektromagnetische Felder? Eine Zusammenfassung relevanter Beobachtungen in Tier-und Zellstudien der letzten zehn Jahre in Bezug auf gesundheitliche Auswirkungen

Schlussfolgerungen
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Mehrzahl der Tierstudien und mehr als die Hälfte der Zellstudien Hinweise auf vermehrten oxidativen Stress durch HF-EMFund NF-MF gibt. Dies beruht auf Beobachtungen bei einer Vielzahl von Zelltypen, Expositionszeiten und Dosierungen (SAR oder Feldstärken), auch im Bereich der Anlagegrenzwerte. Gewiss sind einige Studien mit methodischen Unsicherheiten bzw. Schwächen behaftet oder sind wenig umfassend betreffend Expositionszeit, Dosis, Anzahl und quantitativer Analyse der verwendeten Biomarker, um nur einige zu nennen. Es zeichnet sich aber ein Trend ab, der auch unter Berücksichtigung dieser methodischenSchwächen deutlich wird, nämlich, dass EMF-Exposition, sogar im niedrigen Dosisbereich, durchaus zu Veränderungen des oxidativen Gleichgewichtes führen kann. Organismen und Zellen sind in der Lage auf oxidativen Stress zu reagieren und auch nach Befeldung war in vielen Studien eine Adaptation nach einer Erholungsphase zu sehen. Vorschädigungen, wie Immunschwächen oder Erkrankungen (Diabetes, neurodegenerative Erkrankungen), kompromittieren die Abwehrmechanismen inklusive der antioxidativen Schutzmechanismen des Organismus und es ist daher zu erwarten, dass bei Individuen mit solchen Vorschädigungen vermehrt Gesundheitseffekte auftreten. Zudem zeigen die Studien, dass sehr junge oder auch alte Individuen weniger effizient auf oxidativen Stress reagieren, was selbstverständlich auch für andere Stressoren gilt, die oxidativen Stress hervorrufen. Weiterführende Untersuchungen unter standardisierten Bedingungen sind aber notwendig, um diese Phänomene und Beobachtungen besser zu verstehen und zu bestätigen.

Quelle: file:///C:/Users/Besitzer/AppData/Local/Temp/Newsletter%20BERENIS%20-%20Sonderausgabe%20Januar%202021.pdf

Kommentar: Spätestens seit Corona sollte es wenigstens den meisten klar geworden sein, dass nicht alle Menschen gleich sind. Aber Betroffene brauchen nun "Nägel mit Köpfen", zumindest einmal garantierte elektrosmogarme Orte statt langes Siechtum früher Tod, ständiges Aufrüsten und behandelt werden wie die letzten Menschen. Sind diese teilweise schwersten Beschwerden von Betroffenen Folge von diesem oxidativen Stress?
Mein grösster Wunsch: bis an mein Lebensende an einem Ort wohnen können ohne Beschwerden wegen Elektrosmog.

ralfb

Re: Sonderausgabe von Berenis zu oxidativem Stress durch elektromagnetische Felder

Beitrag von ralfb » 25. Januar 2021 16:44

Interessant dabei ist Anmerkung von Martin Röösli (Leiter der BERENIS), die auf Twitter zu lesen war. Als er danach gefragt wurde, was mit Effekten im "niedrigen Dosisbereich" gemeint sei, antwortete er:

"V.a. im Bereich unter 100 Mikrotesla (niederfrequent) oder 1-2 W/kg (hochfrequent). Das kommt bei Antennen nicht vor, außer man ist in unmittelbarer Nähe. Durch WLAN Access nicht möglich."

Gratis
Beiträge: 21
Registriert: 25. Juli 2019 09:31

Re: Sonderausgabe von Berenis zu oxidativem Stress durch elektromagnetische Felder

Beitrag von Gratis » 25. Januar 2021 19:38

Interessant finde ich diesen Abschnitt:

Das vermehrte Auftreten von ROS sowie die Überforderung und Erschöpfung von antioxidativen
Schutzmechanismen bei verschiedenen Frequenzen und Dosen (spezifische Absorptionsrate; SAR),
sogar bei SAR-Werten unterhalb der Grenzwerte, im HF-EMF-Bereich und eine Schädigung der DNS
standen im Zusammenhang mit längerer Expositionsdauer über Wochen oder Monate, wenn auch nur
für wenige Stunden pro Tag
. Allerdings wurde in einer Studie auch festgestellt, dass nach Beendigung
der Befeldung eine Erholung und Rückkehr zum Normalzustand stattfindet. In diesem Zusammenhang
sind Untersuchungen zu Mechanismen, wie die zu spannungsabhängigen Kalziumkanälen, besonders
informativ. Solche Ionenkanäle, wie der an Schmerzweiterleitung beteiligte TRPV1- («transient
receptor potential») Kanal, können nicht nur durch Stimuli wie Hitze, Capsaicin (Wirkstoff in
Chilischoten), sondern auch durch oxidativen Stress aktiviert werden. Oxidativer Stress, ausgelöst
durch HF-EMF, könnte also zu vermehrtem Kalziumeinstrom und Auslösen von physiologischen aber
auch pathologischen Prozessen führen
.

Der richtige Link ist übrigens: https://www.bafu.admin.ch/dam/bafu/de/d ... 202021.pdf

Eva Weber
Beiträge: 2206
Registriert: 30. Oktober 2009 21:03

Re: Sonderausgabe von Berenis zu oxidativem Stress durch elektromagnetische Felder

Beitrag von Eva Weber » 27. Januar 2021 12:41

Hierzu ein sehr interessanter, lesenswerter Artikel. Erwähnung findet auch Dr. Röösli.

https://betweenrockandhardplace.wordpre ... rneis-disa

"Dies bedeutet, dass es notwendig ist, Studien durchzuführen, über die Auswirkungen des oxidativen Stresses auf Personen mit bereits bestehenden Bedingungen, bevor behauptet wird, dass ICNIRP Sicherheitsrichtlinien jeden schützen, unabhängig von Alter und Gesundheitszustand.

Wie bei der Stellungnahme zu 5G aus den Niederlanden hat auch BERENIS ein Mitglied, das gleichzeitig Mitglied der ICNIRP ist – Martin Röösli. Es bedeutet, dass er beide, gegensätzliche Meinungen unterstrichen hat.

Auch hier kam die nationale Überprüfung der Wissenschaft zu anderen Schlussfolgerungen als ICNIRP."

Eva Weber

Antworten