Geschichte einer Busfahrt.
Kürzlich musste ich wieder einmal den Bus benutzen. Ich musste ca. 1/4 Stunde warten. Ich saß in der Sonne, und betrachtet man nicht diesen verfunkten Ort, so wäre es ganz schön gewesen. Aber das ist eben so und wird sich auch nicht ändern. Was mich aber enorm beunruhigte, war eine junge telefonierende Mutter mit einem vor die Brust geschnallten Säugling. Weil sie wahrscheinlich weiß, dass es besser ist, das Smartphone nicht ans Ohr zu halten, so hielt sie es 20 cm vor sich und damit ein paar Zentimeter vom Köpfchen ihres Kindes entfernt. Sie wanderte eine Viertelstunde so telefonierend auf und ab. Anschließend stand sie im Bus mit dem Rücken angelehnt und telefonierte weiter.
Ich war nahe daran, die Frau schon an der Haltestelle anzusprechen, aber ich bin um einiges klüger geworden. Als ich einmal, obwohl freundlich, keineswegs patzig, etwas zu einer jungen Mutter sagte, wurde ich als "Bitch" angeschrien und mir gedroht, mir mit dem Stiefel in den Bauch zu treten. Das war allerdings der krasseste Fall. Seitdem mache ich das natürlich nicht mehr. Im Übrigen ist Mobilfunkstrahlung unter den Grenzwerten total unbedenklich bis heute, auch an Säuglingsköpfchen, so bin ich natürlich völlig im Unrecht, wenn ich da etwas sage. Das ist ja auch Aufgabe des Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und bei einer evtl. erfolgten Trittverletzung durch die gewissenhafte Mutter hätte ich mMn mit ziemlicher Sicherheit gar noch die alleinige Schuld bekommen.
Dann musste ich umsteigen und wieder 1/4 Stunde warten. An der Haltestelle standen fünf junge Leute, so in etwa 12 - 14 Jahre, die sich offensichtlich nicht kannten, schön aufgereiht auf dem Gehweg und blickten auf ihre Smartphones. Ohne aufzuschauen, voll konzentriert, den Kopf wie abgeknickt. Wenn man bedenkt, wie schwer der Kopf ist und was das für die Wirbelsäule bedeutet, so muss man diese Ausdauer voll bewundern. Vielleicht wird in näherer oder fernerer Zukunft der Kopf kleiner und damit leichter, denn das Hirn ist sowieso zunehmend vom Kopf ins Smartphone gewandert.
Manchmal verstehe ich mich selbst nicht mehr. Warum regt mich das alles auf? Da gibt es doch Verantwortliche dafür, die stets die Unbedenklichkeit von künstlicher, gepulster nicht ionisierender Mobilfunkstrahlung verkünden und letztendlich gar noch die Geister bemühen, die angeblich Leute wie mich verfolgen.
Eva Weber
Strahlenschutz: Immense Sorge?
Re: Strahlenschutz: Immense Sorge?
Die so sehr gefürchtete geistige Beeinträchtigung war da, als Ihnen ein Tritt in den Bauch angedroht wurde. Vielleicht reagieren manche Leute so gereizt, weil die Eigenregulation ihres Sozialverhaltens wegen der Verstrahlung beeinträchtigt ist. Eine nicht bemerkte Einwirkung könnte zu einer unerklärlichen, brutalen sozialen Überreaktion geführt haben.
Wenn man von der Orientierung an der modernen naturwissenschaftlichen Anschauung mal ausnahmsweise absieht, kann einem das schon wie eine Art von Besessenheit vorkommen.
Nach der veralteten Anschauung wehrt ein Dämon sich dagegen erkannt zu werden. In der Art, wie er sich wehrt, wenn er gestellt wird, gibt er sich preis.
Wenn man von der Orientierung an der modernen naturwissenschaftlichen Anschauung mal ausnahmsweise absieht, kann einem das schon wie eine Art von Besessenheit vorkommen.
Nach der veralteten Anschauung wehrt ein Dämon sich dagegen erkannt zu werden. In der Art, wie er sich wehrt, wenn er gestellt wird, gibt er sich preis.