Zurück ins Fichen-Zeitalter!

[argus]

Sonntagsblick, 31. 10.04
Der Staatsschutz hat heimlich bereits 50 000 Personen registriert, und zwar als Extremisten. Da im August 04 nur von maximal 3000-4000 Extremisten und religiösen Fundamentalisten die Rede war, muss davon ausgegangen werden, dass die Differenz ganz einfach unliebsame Leute betrifft, die registriert werden. Na, warten wir’s ab, ob darunter auch Gruppen und deren Vertreter fallen, die sich vehement und mit allen legalen Mitteln gegen die Auswüchse des Mobilfunks wehren.

Der Schnüffelstaat feiert fröhliche Wiederkehr! Es geht alles in Richtung Überwachung, kann doch schon heute jeder, der ein Handy besitzt, zumindestens von den Mobilfunkbetreibern jederzeit geortet werden. Wer sich das gefallen lässt, bzw. via Handy erreichbar ist, ist selber schuld. Also Leute: das Handy wegschmeissen, denn es wird langsam unheimlich. Big Brother hört und sieht alle und überall.

argus

[Evi]

Seinerzeit habe ich die Fichen-Affär am eigenen Beispiel erlebt. Es war mir zwar egal, ob ich nun eine Fiche hatte oder nicht, aber ich wollte es definitiv wissen und beantragte einen Auszug. Und siehe da: ich hatte eine! Und warum? Nur weil ich jahrelang mit einer Russin einen lebhaften Briefwechsel unterhielt, um meine russischen Sprachkenntnisse zu verbessern. Das aber war natürlich verdächtig und brachte mich wohl in den Geruch, mit Kommunisten zu sympathisieren. Ich hatte dabei noch grosses Glück, dass mir in der Fiche zumindestens attestiert wurde, gegen mich und meine Familie liege nichts Nachteiliges vor. Heute erlebt offenbar das Fichensystem eine neue Auflage - und das Handy ist ganz sicher ein neuer idealer Gehilfe beim Ausspionieren unbequemer Leute.

Evi

[mips]

Jeder der sich mit einer Handyverweigerung der Überwachung entzieht, ist grundsätzlich verdächtig!

[robin]

…und denjenigen welche für so geartetes tun verantwortlich sind würde es kaum aufallen wenn für die schweiz zb. 450 mio. fichen bestünden (für nicht schweizer: die schweiz hat ~7 mio einwohner).

warum das so ist wollt ihr wissen -- fragt mich besser nicht !

[Elisabeth Buchs]

Vor ein paar Jahren wollte sich eine Frau das Leben nehmen, telefonierte noch via Handy an eine Angehörige und liess das Handy eingeschaltet. Die Angehörige setzte sich mit der Polizei in Verbindung. Diese fragte beim Bakom an, ob dieses Handy geortet werden könne. Die Swisscom wollte zuerst die Daten nicht herausgeben, aber auf Druck der Umstände haben sie es schliesslich gemacht. Die Swisscom konnte feststellen, auf welcher Antenne das Handy eingeloggt war. Das Bakom versuchte dann das Handy dort zu orten. Leider war das Handy aber nicht innerhalb der Zelle dieser Antenne, sondern zwei Zellen weiter weg, etwa 7 km weit entfernt. In der Regel sollte man das Handy schon innerhalb der Zelle einer Antenne finden und dies war in diesem Fall ein tragischer Zufall, das es eben nicht so war.

Das Handy loggt sich auf die Antenne mit dem stärksten Signal ein. Dies muss nicht unbedingt die Antenne sein, die am nächsten ist, diese kann zum Beispiel verdeckt sein.

Mit freundlichen Grüssen

Elisabeth Buchs