Alternative?

Coni

Alternative?

Beitrag von Coni » 11. Juli 2002 18:17

Die Einsprachefrist gegen das Bauvorhaben einer UMTS-Funkanlage auf dem Dach der Liegenschaft wo wir wohnen war abgelaufen. Meine Einsprache wurde deshalb nicht bearbeitet. Mit dem Bescheid wurde mir vom Bauinspektorat versehentlich das technische Dossier zugestellt. Darin konnte ich lesen, dass an zwei Orten empfindlicher Nutzung der Grenzwert der Strahlung zu 99 %, an zwei mit 45 % erreicht würde. Das Baubegehren konnte demnach bewilligt werden.
Seither habe ich versucht mich etwas schlauer zu machen in der Sache. Ich habe erfahren, was UMTS bedeutet, dass pulsierende Hochfrequenzstrahlung gesundheitsschädlich sei, das der Bundesrat die falschen Grenzwerte definiert, dass die Mobilfunkbetreiber ganz böse Gesellschaften seien usw..
Doch je länger ich mich in die Problematik vertieft habe, desto klarer wurde mir bewusst, dass eigentlich die Betreiber lediglich ein Bedürfnis der Bevölkerung abdecken und dabei zugegebenermassen eine Menge Geld verdienen, zumindest vorläufig. Das ist doch legitim, oder? Die Behörden legen die Leitplanken fest. Der Bundesrat hat Lizenzen an die Betreiber erteilt und so Geld in die Staatskasse gebracht. Ausserdem hat er gewisse Auflagen gestellt, z.B. was die Abdeckung betrifft. Ist doch eigentlich alles positiv. Mittlerweile soll es in der Schweiz 5 Millionen Handys geben. Diese schätzen das. Dazu braucht es halt diese Antennen. Genau so wie es den Tabak braucht für Raucher, oder andere Suchtmittel für andere Abhängige.
Auch hier gilt doch ganz einfach das Gesetz von Ursache und Wirkung, wenn ich das richtig verstehe...
Nun wünsche ich allen, von Herzen, eine gute und bleibende Gesundheit.

Margarete Kaufmann

Re: Alternative?

Beitrag von Margarete Kaufmann » 11. Juli 2002 22:34

Heute war im Bayerischen Rundfunk eine interessante Sendung über Mobilfunk (Das Notizbuch, Bayern 2, Hinweis kam rechtzeitig von Herrn R. Rückemann, Danke!).
Und da wurde der Handy-Gebrauch mit dem Problem des Rauchens parallelisiert: Es gibt welche, die wollen rauchen und sollen das auf eigenes Risiko auch tun. Aber es gibt eben auch viele, die nicht rauchen wollen und v.a. die Folgen nicht mittragen wollen, - und für diese müssen die entsprechenden Zonen geschaffen werden. So wie es Passiv-Rauchen gibt, aber nicht geben sollte, so gibt es "Passiv-Elektro-/Funksmog", den auch viele nicht wollen, aber - derzeitig - voll mit-ertragen müssen. Das finde ich einen sehr guten Gedankengang! Er stammt auch von einem bestimmten Professor, der in der Sendung im O-Ton vorkommt, den ich aber jetzt gerade nicht weiß. Ich müßte mir die - auf Kassette aufgenommene - Sendung nochmals anhören; dann kann ich den Namen nennen.

Elisabeth Buchs

Re: Alternative?

Beitrag von Elisabeth Buchs » 12. Juli 2002 12:16

Das mit den 5 Mio Handys in der Schweiz wird schon stimmen. Es sollte jedoch auch gesehen werden, dass viele davon relativ selten als sogenannte "Nothandys" eingesetzt werden. Ausserdem wurde durch Werbung und Gratis-Handys der Handy-Industrie ein künstliches Bedürfnis geschaffen, dass Mensch ohne Handy fast nicht mehr sein könne. Es ist unbestritten, dass es praktisch ist, wenn man fast von jedem Ort aus mobil telefonieren kann oder erreicht werden kann. Leider wirkt sich die heutige gepulste Technologie sehr ungünstig auf den Organismus und die Gesundheit aus, dies vor allem bei Langzeitwirkung, d.h. bei Menschen, die in der Nähe einer oder mehreren Handy-Antennen wohnen oder arbeiten müssen. Aus diesem Grund will kaum jemand, auch die Leute nicht, die sonst ständig ein Handy am Ohr haben, dass eine Antenne in ihrer Nähe aufgestellt wird. Und je mehr telefoniert wird, desto mehr Antennen braucht es.

Es bestehen folgende Möglichkeiten, die Situation zu verbessern: jeder einzelne soll wenn möglich gar nicht oder wenigstens möglichst wenig mit dem Handy telefonieren. Es sollte vermehrt Information und Aufklärung der Gefahren der Handy-Strahlung gemacht werden, denn wer noch nicht betroffen ist, glaubt es oft nicht und wenn er einmal selber krank ist, ist es zu spät und der vorherige Zustand kann nicht mehr erreicht werden. Möglichst viele Menschen sollten versuchen, Einfluss zu nehmen auf die Politiker, um die Grenzwerte massiv zu senken und die ungesunde Technologe zu verändern. Auch mit geringeren Feldstärken lässt es sich draussen noch gut telefonieren und in den Häusern können die Menschen das Festnetz benutzen (kein DECT-Schnurlos, das fast noch schlimmer strahlt, sondern wenigstens ein Schnurlos, das abschaltet, wenn nicht telefoniert wird oder ein schnurgebundenes. Es gibt längere geringelte Hörer-Schnüre, dass man sich auch nicht so festgebunden fühlt, ausserdem muss kein irgendwo zwischen den Sachen verlegtes oder im Garten vergessenes Schnurlos gesucht werden.

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