Was hat das WEF mit Mobilfunk zu tun?

madu

Was hat das WEF mit Mobilfunk zu tun?

Beitrag von madu » 21. Januar 2003 00:20

Diese Woche beginnt die Jahrestagung des World Economic Forum (WEF) in Davos. Das Welt Wirtschaftsforum vertritt in klarster Weise den Neoliberialismus. Die Doktrin dieser Ideologie besteht darin der Marktwirtschft alle Freiheiten einzräumen. Der Markt reguliert sich dann selbst.

Somit hat sich alles den Wirtschaftsinteressen unterzuordnen. Dies ist gut ersichtlich in der Auflage des WTO an seine Mitglieder, dass die Vereinbarungen des WTO bei ihren Mitgliedern eine höhere Priorität besitzen müssen, als irgendwelche andere Vereinbarungen, wie z.Bsp. über den CO2-Ausstoss.

Die im Kampf gegen die Vereuchung durch Elektromog Engagierten kennen diese Priorität setztung in unserer Gesellschft nur allzugut. Täglich beobachten wir, wie Mobilfunkkonzerne gegen den Willen der Bevölkerung Sendeanlagen erichten, EWs die Spannung einer Transportleitung mit einer Selbstverständlichkeit erhöhen und wie die Gerichte die Konzerninteressen schützen.

Die wirtschaftliche Kraft der Konzerne war niemals so gross, wie heute. Von den 100 grössten Wirtschaftsunternehmen der Welt, sind 50 Konzerne und 50 Länder. Die grössten 200 Firmen sind für 27.5% der globalen Wirtschftsaktivität verantwortlich. Dabei bieten sie nicht einmal 1% der Arbeitsplätze! Die multinationalen Konzerne – und mit ihnen ihre Shareholders - sind somit die grossen Profiteure der wirtschaftlichen Globalisierung. Sie bestimmen im wesentlichen die globale Wirtschaftspolitik durch ihren Einfluss auf die Politik der drei grossen Institutionen. Unter möglichst günstigen Bedingungen wollen sie billig produzieren, um auf dem globalen Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Dabei werden Umwelt- und Sozialstandards häufig unterwandert. Um ihre Interessen weltweit mit dem notwendigen Gewicht einzubringen, schliessen die grossen Firmen sich zu Verbänden zusammen. Auf europäische und internationaler Ebene vertreten Sie gegenüber Politikern und Vertretern internationaler Institutionen ihre Interessen. Zum Beispiel am Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos. Das WEF ist eine private Institution mit Sitz in Genf. Mitglieder sind die weltweit 2000 grössten und wachstumsstärksten Konzerne. Das WEF hat es sich zur Aufgabe gemacht, die bedeutendsten Meinungsführer und Entscheidungsträger in seinem Sinne zu beeinflussen. Und sein Einfluss auf die globale Wirtschaftspolitik ist gross und meist ist sie nicht im Sinne der Betroffenen, der Menschen und der Umwelt.

Ich rufe deshalb euch alle auf, die Stimme gegen diese reinen Wirtschaftsinteressen zu erheben und den Protest gegen die Ignoranz der Wirtschaftsführer gegenüber der Intressen der Allgemeinheit und unserer Umwelt an der bewilligten WEF-Demo am Samstag, den 25.1.2003 zu bekunden!

Gruss Markus

Margarete Kaufmann

Re: Was hat das WEF mit Mobilfunk zu tun?

Beitrag von Margarete Kaufmann » 22. Januar 2003 20:25

Dazu paßt die dpa-Meldung, die heute auch bei www.elektrosmognews.de nachzulesen ist: "EU-Kommission will Regeln zu Elektrosmog ändern".

Das muß man gelesen haben, das WIE !

Also ordentlich Action in Davos ! Viel Erfolg !

M.K.

madu

Re: Was hat das WEF mit Mobilfunk zu tun?

Beitrag von madu » 25. Januar 2003 23:13

Der Grosse Unterschied zur WEF-Demo 2000 war einerseitseits, dass die diesjährige Demonstration eine bewillgte war, andererseits dass diesmal im gegensatz zumletzten mal die Demonstranten nicht durch Ordnungskräfte, sondern durch den Veranstalter, dem Oltener Bündis, daran gehindert wurden nach Davos zu reisen.

Haute fuhr ich zu früher Stunde nach Davos um friedlich gegen den weltweiten Einfluss der Grosskonzerne und gegen einen Kreg im Irak zu demonstrieren. Auf dem Bahnsteig in Landquart wurden Flugblätter des Oltener Bündnisses verteilt, die die Demowilligen über die Fiederiser Schleusen aufklären sollten. Darin wurde behauptet, dass die Schleusen zum Ziel hätten die Demonstranten in kleinen Gruppen zuisolieren und politpolizeilich zu erfassen. Der Flyer forderte die Reisenden auf, den Zug in Fiederis nicht zu verlassen. In Fiederis entpupten sich die Schrft des Oltener Bündnis als Lügengeschichte. Alle, die den Zug dennoch verliesen, staunten ob der Largheit der Kontrollen. Lediglich einen kurzen Blick ins Handgepäck musst man den anwesenden Flughafensicherheitsleuten gewähren. Polisten war kaum sichtbar (vermutlich versteckte sich ein ganzes Regiment in dem stillgelegtenSpanplattenwerk). Identitätskontrollen gab es keine. Nach dem passieren der Schleuse konnte man einen zweiten Zug besteigen, der so ca.300 Personen nach Davos brachte. Auf den nächsten Zug mussten wir dann aber in Davos lange warten und es es kamen lediglich15 Passagiere an. Die Ankommenden erzählten uns dann ihre Reisegeschichte. Sie fuhren zu erst nach Fiederis mit dem Zug, wurden dann aber von maskierten Aktivisten des Oltener Bündnis daran gehindert, den Zug zu verlassen. Nach einer Weiile fuhr der Zug zurück nach Landquart. Von dort versuchten sie dann individuel nach Fiederis zu gelangen, die einen mit einemTaxi, andere konnten per Anhalter mitfahren. In Fiederis unterzogen sie sich der Schleuse und bestiegen den wartenden Zug nach Davos.
Um 13.30 Uhr, dem geplaten Demobegin, orientierte eine Mann des Oltener Bündnis am Besammlungsort über die Situation. Er behauptete, dass ca. 5000 Demonstranten in Fiederis und Landquart daran gehindert werden nach Davos zu reisen und dass man noch zuwarten will, ob diese doch noch nach Davos kommen könnten. Wenn dies nicht möglich sei, soll die Demo nicht in Davos sondern in Landquart stattfinden. Zu dem Zeitpunkt blockierte das Oltener Bündnis, unterstützt von der Gewerkschaft GBI Bahn und Strasse in Fiederis.

So wurde durch das Oltener Bündnis, dem Organisator der Anti-WEF-Demonstration eine Grossdemo in Deavos verhindert. Stattdessen kam es um16.00Uhr zu einer Demonstration mit ca.1000-2000 Teilnehmern. Aus Protest gegen das Oltener Bündnis habe ich zusammen mit eingen Andern kurz vor diesem Demozug Davos verlassen.

Gruss Markus

P.S. Handys waren im Grosseinsatz dafür :(

Margarete Kaufmann

Re: Demo zur CeBIT Hannover

Beitrag von Margarete Kaufmann » 28. Januar 2003 11:43

Man müßte bei der CeBIT in Hannover zwischen 12. und 19. März demonstrieren !
Laut Werbetext "... als weltweit größtes Treffen der Informations- und Kommunikationsbranche der Prototyp einer Leitmesse. Auch in Zeiten der IT-Rezession hat sie längst nicht ihre Anziehungskraft und Bedeutung verloren. ... Aus Honnover werden vor allem in diesem Jahr wieder Impulse und Trends für die IT-Wirtschaft erwartet. ... " Das sollte doch auch Anti-Mobilfunker "anziehen". Rechnen die schon mit Demonstranten ? Da müßte die - polizeiliche - Abwehr doch noch nicht so organisiert sein ?!

Rebellion ist jedenfalls angesagt: "Die Computermesse Cebit im März werde den Durchbruch für die neuen Mobiltelefone mit Farbdisplay und Digitalkameras bringen." (Peter Wirtz, Analyst bei WestLB-Panmure).
"In den kommenden zehn Jahren wird der Mobilfunk-Anteil am gesamten Gesprächsaufkommen von 20 auf 50 bis 80 Prozent wachsen." (Mike Williams, Analyst derselben Investmentbank).
Vor allem Vodafone will den frontalen Angriff auf das Festnetz (in Deutschland) wagen. Dies werde zu einer großen Gefahr für etablierte Telefongesellschaften wie die Telekom, die bisher stabile Einnahmen in ihrem Festnetzgeschäft erzielten. (F.A.Z. 27.1.03)

Und der zweite Grund zum Protest (wie schon erwähnt): W-Lan reift zur Erfolgsgeschichte in der Funktechnik:
"Im Gegensatz zu den UMTS-Anbietern benötigen W-Lan-Betreiber keine Funklizenz, da die Geräte im freien Frequenzbereich von 2,4 Gigahertz arbeiten. Im November 2002 hat die (deutsche) Regulierungsbehörde zudem Frequenzen im Segment von 5 Gigahertz freigegeben, was noch schnellere W-Lan-Anwendungen erlaubt." Schon fast jeder neu verkaufte PC hat eine W-Lan-Basis integriert, wie auch der sog. "Volks-PC", der zu Weihnachten von der Handelskette Plus angeboten wurde. (F.A.Z. 22.1.03)

Wenn ich richtig kombiniere, sind diese 2,4 Gigahertz nicht weniger als die 2,45 Gigahertz, die - siehe letzte Diskussion - eine Küchen-Mikrowelle bei geöffneter Türe als bösartige Waffe ausstrahlt !!! Und 5 Gigahertz sind dann gleich zwei davon !!! Und so etwas dann in Büroräumen und in Nachbars Wohnung, - ganz legitim?! Sind die denn völlig durchgeknallt ????

Da nützt die Nachricht fast schon wenig von der gestrigen Hauptversammlung von Mobilcom in Büdelsdorf, daß Gerhard Schmid (der Ex-Chef) zugibt "Wir haben die Chancen von UMTS eindeutig überschätzt. Die Breite der Kundschaft ist an mobilen Daten nicht interessiert. Der geplante Umsatz von 70 Euro mit jedem UMTS-Kunden sei viel zu hoch angesetzt." (F.A.Z. 28.1.03)

Wo UMTS nichts wird, sprießt - billigst - W-Lan !

Sorry, ist wieder mittels deutscher Informationen geschrieben, - aber das Problem scheint sich ja doch zu "globalisieren". Vielleicht schon als Vorwarnung für alle !

M.K.

PS: Auch in der gestrigen Süddeutschen Zeitung war ein ausführlicher Artikel darüber, wie die Davos-Demonstranten schon auf der Anfahrt "verschaukelt" wurden.

Antworten