Diskussion um gesellschaftlichen Kontrollverlust

Beobachter

Diskussion um gesellschaftlichen Kontrollverlust

Beitrag von Beobachter » 29. Mai 2024 13:23

Regierungen müssten dringend dafür sorgen, dem gefühlten oder tatsächlichen Kontrollverlust zu begegnen, der viele Menschen umtreibe, heißt es in dem Aufruf des Forums New Economy. Denn dies sei eine der wichtigsten Ursachen für den »Unmut der Menschen« – und für den Vertrauensverlust in die Demokratie.

Jeder Versuch, die Bürger und ihre Regierungen dauerhaft wieder in die Verantwortung zu nehmen, habe das Potenzial, nicht nur das Wohlergehen vieler Menschen zu fördern. Er werde auch dazu beitragen, das Vertrauen in die Fähigkeit unserer Gesellschaften, Krisen zu lösen und eine bessere Zukunft zu sichern, wieder zu stärken.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/sozia ... 7de9c6cd11

Für gerechtere Wirtschaftspolitik
Ökonomen fordern Agenda gegen Populismus
Dutzende renommierte Wissenschaftler rufen zu einer Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik auf. Sie schlagen tiefgreifende Veränderungen vor, um dem Vertrauensverlust in die liberalen Demokratien zu begegnen.
29.05.2024, 11.17 Uhr



Wer "reguliert" diesen Kontrollverlust?
Michèle Rivasi hatte eine Antwort:
"Die Industrie hat die Kontrolle über die Wissenschaft übernommen."
https://youtu.be/vBe7RMnSBoo?t=1624
und
"Sie können keinen Widerspruch ertragen."
https://youtu.be/vBe7RMnSBoo?t=1585

Beobachter

Re: Diskussion um gesellschaftlichen Kontrollverlust

Beitrag von Beobachter » 12. Juni 2024 18:54

Wie funktioniert eigentlich ne Demokratie?
https://youtu.be/l1muuLA_Egc?t=396
Nico Semsrott: Brüssel sehen und sterben - Die Show
Manche Themen können dabei etwas dominant werden.
Interessant ist deswegen das Thema Transparenz.
https://youtu.be/l1muuLA_Egc?t=424

Und jetzt mal ohne Spass:
Beobachter hat geschrieben:
29. Mai 2024 13:23
Michèle Rivasi hatte eine Antwort:
"Die Industrie hat die Kontrolle über die Wissenschaft übernommen."
https://youtu.be/vBe7RMnSBoo?t=1624
und
"Sie können keinen Widerspruch ertragen."
https://youtu.be/vBe7RMnSBoo?t=1585
Auch da scheint nur Selbsthilfe aussichtsreich.
https://youtu.be/l1muuLA_Egc?t=533

Mehr scheint nicht nach außen dringen zu dürfen.

Gastleserin

Re: Diskussion um gesellschaftlichen Kontrollverlust

Beitrag von Gastleserin » 17. Juni 2024 11:41

https://norberthaering.de/news/pisa-sch ... martphone/

OECD macht Smartphones für Bildungsrückgang verantwortlich – Medien drehen den Tenor um
10. 06. 2024 | Der Industrieländerclub OECD machte in einer Kurzstudie die übermäßige Smartphonenutzung für den Rückgang des Leistungsniveaus der Schüler verantwortlich, den die letzte OECD-Pisa-Schulstudie 2022 gezeigt hat. Die Nachrichtenagentur DPA bewerkstelligte es, dass die deutschen Medien mit umgekehrtem Tenor über diese Studie berichteten.

Beobachter

Re: Diskussion um gesellschaftlichen Kontrollverlust

Beitrag von Beobachter » 21. Juni 2024 22:12

Eine große Gereiztheit. Das Gefühl, zu kurz zu kommen.
Der neue, schärfere Ton in der politischen Mitte ist eine Reaktion auf eine raue Stimmung.
In vielen westlichen Gesellschaften ist die Sehnsucht nach einfachen Antworten und schnellen Lösungen groß. Das stärkt Populisten. In den USA könnte bald Donald Trump ins Weiße Haus zurückkehren. Auch in Europa drängen Rechte und Rechtsextreme an die Macht.

Auszüge aus https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... c13716c35e

EMF als Cofaktor in sozialen Auseinandersetzungen berücksichtigen.

Beobachter

Re: Diskussion um gesellschaftlichen Kontrollverlust

Beitrag von Beobachter » 22. Juni 2024 17:19

3. 8. 2023
Forscher über Zustand der Gesellschaft: Die Bevölkerung ist erschöpft
https://taz.de/Forscher-ueber-Zustand-d ... /!5951963/
Pandemie, Krieg, Klima: Laut Forscher Hurrelmann zeigt die Gesellschaft Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung. Wie kann das überwunden werden?

taz:
Woran machen Sie die Traumatisierung der Gesellschaft fest?
Hurrelmann:
Traumatisierung ist eine Befindlichkeitsstörung, die sich darin äußert, dass Menschen unter sehr hohem Stress, unter Hilflosigkeit und starker Belastung leiden. Sie kommen mit ihren Lebensherausforderungen nicht zurecht, weil sie aus dem Rhythmus geraten sind. Es ist ein Gefühl von Ohnmacht. Die Belastungssymptome gehen in drei Richtungen.
taz:
In welche?
Hurrelmann
Zum einen nach innen. Deswegen haben wir so eine starke Zunahme von psychischen Störungen, von Angst- und Essstörungen und Depressionen. Dann gibt es Druck nach draußen, eine Zunahme von Aggressivität, auch von politisch extremen Haltungen. Und drittens gibt es Sucht als Ausweichstrategie, um sich Entlastung zu verschaffen: die Zunahme bei einigen legalen und illegalen Drogen, aber auch bei Videospielen oder überhaupt der Nutzung von digitalen Geräten.


22. 6. 2024
Gelähmte Gesellschaft: Sackgassengefühl
https://taz.de/Gelaehmte-Gesellschaft/! ... 9067930382
Klima, Krieg, Rechtsruck, Betroffenheitspflicht, Debattenfeindlichkeit*. Die multiplen Krisen lähmen. Was kann daraus entstehen? Eine Bestandsaufnahme.
Wir müssen mal wieder über Gefühle reden. Wenn nix mehr geht, geht es nicht anders.
Das Schlimmste: Man weiß alles, und kann nichts machen! Psychologisch ausgedrückt: Es herrscht fataler Mangel an „Selbstwirksamkeitserwartung“.

[* Geisterglaube beim BfS / https://forum.gigaherz.ch/viewtopic.php ... 043#p82389]

EMF als Cofaktor in sozialen Auseinandersetzungen berücksichtigen
hilft dabei, etwas tun zu können.

Beobachter

Re: Diskussion um gesellschaftlichen Kontrollverlust

Beitrag von Beobachter » 1. Juli 2024 11:09

Politische Debatten
Gesellschaft als Kampfzone
Ein Gastbeitrag von Andreas Reckwitz
In sozialen Konflikten geht es zunehmend um Gewinner und Verlierer, um Täter und Opfer. Der politisch-kulturelle Grundkonsens des Westens ist in Gefahr.
28.06.2024, 13.00 Uhr

https://www.spiegel.de/kultur/debattenk ... 2ff2389561

Andreas Reckwitz, geboren 1970, ist Professor für Allgemeine Soziologie und Kultursoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin.

In der Gegenwart wird die Gesellschaft jedoch zunehmend zu einer Kampfzone. Zwei soziale Räume, in denen diese Kämpfe stattfinden, stechen ins Auge: Der politische Raum ist nicht zuletzt mit der rechtspopulistischen Welle in den meisten westlichen Ländern zu einem Ort heftiger Konfrontation geworden. Auch der digitale Raum mit der Affektkommunikation seiner sozialen Medien hat Teile der medialen Öffentlichkeit in ein Feld aggressiver Auseinandersetzungen verwandelt.
Der Populismus und die digitale Affektkommunikation sind allerdings nur Resonanzverstärker einer tieferliegenden Struktur und Entwicklung, die ihnen vorausgeht: Die spätmoderne Gesellschaft wird immer mehr zu einer Kampfzone, indem sie zu einem Ort endloser Konflikte zwischen Gewinnern und Verlierern sowie zwischen Tätern und Opfern wird.

In dieser Unerbittlichkeit ist es eine Entwicklung der letzten Jahrzehnte.

Wie konnten die asymmetrischen Unterscheidungen in den letzten zehn Jahren so prägend werden? Und welche Folgen hat diese Entwicklung?

Wie der Soziologe Sighard Neckel feststellte, bestimmt die Konstellation von Gewinnern und Verlierern seit den Neunzigerjahren die gesellschaftliche Realität ...

Der Autor kommt auf einen Gesichtspunkt, der hier eingstreut werden soll, weil das auch auf dieses Forum passt, wenngleich er die Begriffe in einem anderen Kontext gebraucht: »Strangers in Their Own Land« und »Zeitalters des Zorns«

Besondere Brisanz erlangen die Gewinner-Verlierer-Konstellationen auf jenen Feldern, welche die Ökonomen als Winner-take-all- oder Winner-take-the-most-Märkte etikettieren: Märkte, auf denen einige wenige den Löwenanteil des Ertrags auf sich vereinigen, während die allermeisten nur geringe Belohnungen erhalten oder ganz leer ausgehen. Dies gilt für spezielle Märkte wie ein Wissenschaftssystem, in dem in Deutschland eine sehr große Zahl von Nachwuchswissenschaftlern um eine kleine Zahl von Professuren konkurriert.

Das Gefühl, in irgendeiner Weise zum Verlierer zu werden, kann verschiedene Konsequenzen haben. Psychologen diagnostizieren generell eine Aversion gegenüber Verlusten – der Schmerz über Verluste ist intensiver als die Freude über einen Gewinn. Die negativen Gefühle, die sich hier ausbilden, können von Trauer in Wut und Verbitterung umschlagen. An diesem Punkt verkoppelt sich die Gewinner-Verlierer-Konstellation zunehmend mit einem zweiten Deutungsmuster: dem zwischen Tätern und Opfern. Indem die Verlierer sich als Opfer wahrnehmen und die Gewinner entsprechend als Täter adressiert werden, heizen sich die Konflikte »wir gegen die« weiter an.

Die Gesellschaft wird ... zum Raum des sozialen Kampfes, bei dem es keine Kompromisse zu geben scheint.

Technologischer Totalitarismus ist kompromißlos.

Beobachter

Re: Diskussion um gesellschaftlichen Kontrollverlust

Beitrag von Beobachter » 2. Juli 2024 09:47

Beobachter hat geschrieben:
29. Mai 2024 13:23
Wer "reguliert" diesen Kontrollverlust?
Michèle Rivasi hatte eine antwort:
"Sie können keinen Widerspruch ertragen."
https://youtu.be/vBe7RMnSBoo?t=1585
Grundsatzurteil zu Trumps Immunität
»Schlüssel zu einer Diktatur«
Schockspruch des Supreme Court: US-Präsidenten genießen Immunität für Amtshandlungen, auch wenn es sonst Straftaten wären.


Nicht mal 44 Prozent der Amerikanerinnen und Amerikaner vertrauen dem Gericht, so wenig wie nie zuvor in der Geschichte. Dass der dienstälteste Bundesrichter, Clarence Thomas , teure Geschenke von konservativen Spendern annahm und sein Kollege Samuel Alito sich vom Hedgefondsmilliardär Paul Singer im Privatjet herumfliegen ließ, hat dieses historische Vertrauensdefizit nur noch weiter verschlimmert.
Die Loyalitäten dieses Gerichts sind seit diesem Montag vollends klar.


So biegt der lange Wegs zum Sieg von Al Qaida auf die Zielgerade ein.

Beobachter

Re: Diskussion um gesellschaftlichen Kontrollverlust

Beitrag von Beobachter » 2. Juli 2024 11:08

»Brauchen Debattenkultur ohne Schubladen« Grünen-Bundestagsabgeordnete Melis Sekmen wechselt zur Unionsfraktion
https://www.spiegel.de/politik/gruenen- ... 4f8751ef[i]

Sekmen erklärte: »Wir brauchen eine Debattenkultur, in der Menschen ihre Meinung und ihre Sorgen sagen können, ohne in Schubladen gesteckt zu werden.« Sie fügte hinzu: »Diese Stimmen müssen aus einer starken Mitte und nicht aus den extremen Rändern der Politik kommen.«

Nicht zu früh freuen. Gemeint sind nur "die Fleißigen".

Wir machen Politik für die fleißigen Menschen in unserem Land. sagt der christliche Blackrocker F. Merz.

Wegen Risken und Nebenwirkungen von vollen Taschen empfehlen wir die in abendländisch-orientalischer Tradition bewährte Meditation des extrem mittigen Kapitel 14 nach Lukas. https://bibeltext.com/l12/luke/14.htm

Beobachter

Re: Diskussion um gesellschaftlichen Kontrollverlust

Beitrag von Beobachter » 12. Juli 2024 10:18

Immer mehr Menschen rasten aus
Eva Weber hat geschrieben:
11. Juli 2024 11:12
"Passagier wird im Flugzeug verrückt, schreit, flucht und beißt Steward"
"Ausrasten" ist eine von vielen Formen von "nicht mehr durchblicken", von Kontrollverlust.

Bei Nato-Gipfel
Biden stellt Selenskyj als »Präsident Putin« vor und verwechselt Harris mit Trump
https://www.spiegel.de/ausland/usa-joe- ... f655963c7a

Regierungschef Viktor Orbán verließ die Führungsrunde vorzeitig – ausgerechnet, um Donald Trump zu besuchen.
https://www.spiegel.de/ausland/ungarns- ... 77973bcb89

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