Das Problem ist, dass wenn die Antenne eines einzigen Betreibers den Anlagegrenzwert voll ausschöpft, dass dann kein weiterer Anbieter denselben Standort nutzen kann und deshalb weitere Standorte gesucht werden, bis ein ganzer Ort ohne Ausweichmöglichkeiten verstrahlt wird. Ausserdem strahlt der Steuerkanal dauernd Tag und Nacht bei GMS mit 50 % und bei UMTS mit 10 bis 20 %, was bei z.B. 1000 W ERP einen höheren Wert ergibt, als wenn es nur 500 W ERP oder weniger wären, für unser kleines Dorf würden 100 W ERP schon ausreichen. Es fragt sich, wer hier blöd ist, denn auch die horrenden Sendeleistungen bringen die Bevölkerung gegen die Antennen auf und verstärken den Widerstand.Vmax hat geschrieben: Alle eingereichten Baugesuche schöpfen den Anlagegrenzwert bis zum Maximum aus (wobei die Berechner bewusst nicht bis auf 99.5% gehen, sondern etwas darunter bleiben). Die Betreiber wären ja blöd, wenn sie dies nicht machen würden. Das heisst aber nicht, dass die Anlagen auch tatsächlich mit diesen Werten betrieben werden. Im Schnitt kann von ca. 1/3 der angegebenen Leistung ausgegangen werden.
Die 5.7 V/m in Schlieren sind rechnerisch. Dort wird bereits vom Worst Case ausgegangen. Z.B. Dämpfungen > 15dB werden mit 15dB berücksichtigt. Der wirkliche Wert ist fast immer tiefer. Durch Reflexionen kann der Wert in seltenen Fällen aber auch höher ausfallen.
Vielen Studien fehlt wie fälschlicherweise oben geschrieben die Wissenschaftlichkeit. Ein sehr wichtiges Kriterium ist z.B. die Reproduzierbarkeit. Diese ist aber bei den wenigsten gegeben, darum werden sie verständlicherweise vom Gesetzgeber auch nicht anerkannt. Die Studien sollten sorgfältiger gemacht werden, Schnellschüsse sind unbrauchbar.
Man weiss mit Sicherheit, dass es keine thermischen Schäden geben kann. Darauf basieren die Grenzwerte. Die oben genannten Studien beziehen sich auf nicht-thermische Effekte.
Und dann? Pech gehabt für die Menschen, die dort wohnen, wo der Wert durch Reflexionen höher ausfällt.
Stimmt, umgekehrt wird ein Schuh draus. Als zuwenig wissenschaftlich aufgefallen sind mir z.B. die Kaul-Studie, die noch nicht einmal veröffentlicht worden ist, wobei jedoch Frau Dr. psych. Kaul bereits als Industrie-Medien-Star fungiert und sich in unverantwortlicher Art gegenüber Elektrosmog-Geschädigten äussert. Ebenfalls zu erwähnen, wäre die TNO-"Replikation", wo ein genauer Studienrapport fehlt und die Beschwerden uns bekannter Elektrosensibler umgedeutet wurden. Im übrigen nützen die sorgfältigst durchgeführten Studien nichts bzw. nur der Industrie für das massloses Aufrüsten, wenn sie ein Design aufweisen, das "Eisbären in der Wüste" sucht, keine Relevanz für die Volksgesundheit haben und/oder bei der Interpretation Anpassungen vorgenommen werden. Aufgrund der völlig polarisierten Situation und des gegenseitigen Vertrauensverlusts sind nur Studien unter gleichwertigem Einbezug beider Parteien sinnvoll.
Die vielen deutlichen Hinweise unabhängiger Studien und die negativen gesundheitlichen Erfahrungen von Menschen aus verschiedensten Ländern dürften auf keinen Fall länger igoriert werden und weiter aufgerüstet werden, wie wenn es diese nicht geben würde. Denn die dafür Verantwortlichen werden hoffentlich einmal für das von ihnen angerichtete Leid und Elend geradestehen müssen. Ich hoffe, dass bald Schadenersatzklagen kommen, auch wenn sich auch mit Geld die verdorbene und bedrohte Lebenszeit und die Verunglimpfungen von Betroffenen nicht mehr wiedergeben lässt.
Elisabeth Buchs