Psychiatrisierung der "Elektrosensiblen"

Wuff

Ist System hinter der Forschungsmanipulation? (III)

Beitrag von Wuff » 28. August 2010 19:12

8. Steckt ein System hinter den fehlerhaften Studien und falschen Schlüssen? (III)


Im letzten Beitrag fragten wir nach den folgenden möglichen Motiven:
  • Wer könnte ein Motiv für die Anstiftung zur Manipulation von EMF-Forschung haben?
  • Wer könnte ein Motiv für die Koordination dieser Forschungsmanipulation haben?
  • Wer könnte ein Motiv haben, Manipulationen von EMF-Studien bewusst oder grob fahrlässig durchzuführen?

Die Antwort auf die Frage nach dem Weshalb/Wozu? kann oft auch die Antwort auf die Frage nach dem Wer? generieren. Jedenfalls dient die Frage nach den Motiven der Erstellung von Hypothesen zur Täterschaft.
  • Motive für die Anstiftung zur Manipulation von EMF-Forschung

    Eine Häufung von Produkte- und Umwelt-Haftpflichtfällen kann ganze Branchen – samt ihren Versicherern - regelrecht vernichten, so ist beispielsweise die Asbestbranche heute so gut wie inexistent. Ein Motiv für Forschungsmanipulation ist nicht nur das finanzielle Wohlergehen, das durch niedrige Grenzwerte gemindert werden könnte, sondern gleich das Überleben der Branche überhaupt, und .wenn es um das Überleben geht, werden dafür auch finanzielle Opfer dargebracht. Aus der Sicht einer von Umwelt-, Produkte- und Betriebshaftpflichtprozessen gefährdeten Industrie wäre diese dumm, wenn sie es nicht mit der weiter oben beschriebenen Verdünnungsstrategie versuchen würde.

    Bei Haftpflichtprozessen ersetzten wissenschaftliche Gutachten den Sachverstand der meist nur juristisch gebildeten Richter. Nur was als anerkannter Stand der Wissenschaft gilt, das gilt für die Justitz als wahr. Gemessen an den Milliarden zählenden Mobiltelefonnutzern und an der Anzahl Anrainer von Basistationen ist das Schadenspotenzial aus EMF enorm, und kann durch die weltweite Versicherung und Rückversicherung unmöglich abgedeckt werden.



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    Die internationalen Rückversicherer, welche im Falle einer Häufung von erfolgreichen Schadenersatzklagen aus nichtionisierender Strahlung die Hauptlast tragen würden, sind vorsichtig, einige decken die Risken nichtionisierender Strahlung zurückhaltend, andere gar nicht.
    Gemäss Folien 10 bis 12 in http://www.slidefinder.net/e/electrosmo ... f/10802853 fehlen teilweise die Voraussetzungen für die Versicherbarkeit (Schadenfrequenz und Schadenhöhe sind unbekannt, es bestehen Änderungsrisiken im Bereich des Rechts und der gesellschaftlichen Akzeptanz). Einzelschäden können sich zur Katastrophe kumulieren. Wenn bekannt wird, dass die EMF verursachende Industrie für Studien bezahlt hat, kann dieses speziell bei Geschworenengerichten, die in den USA üblich sind, den den Schadenersatz beeinflussen. Die Auswirkung dieser Einschätzungen nicht nur durch diesen Rückversicherer ist, dass die EMF-verursachenden Industrien im Verhältnis zum Schadenpotenzial völlig ungenügend durch Versicherungen gedeckt sind. Daran ändern auch die als „Captives“ bezeichneten internen Versicherungen der Betreiber mit Sitz in der Karibik und in Liechtenstein nichts.

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    Das Risikomanagement der Betreiber kann sich also nur sehr wenig auf eine Abwälzung auf die Versicherer stützten. Das wiederum verstärkt das Motiv, den Stand der Wissenschaft aktiv so zu gestalten, dass ein jedes Gutachten eine Schädigung durch EMF nicht nur als nicht gegeben sondern darüber hinaus sogar als unmöglich erklären wird.

    Es erscheint völlig unplausibel, dass die Branche freiwillig darauf verzichten würde, zum Mittel der Forschungsmanipulation mittels der Verdünnungsstrategie zu greifen, oder gar durch selbst geförderte Forschung möglichen Geschädigten Munition in der Form von wissenschaftlichen Nachweisen eines kausalen Zusammenhangs zwischen EMF und Beeinträchtigungen menschlichen Befindens und menschlicher Gesundheit zu liefern.

    Der fehlende Schutz der Betreiber durch Versicherungen erklärt, weshalb die EMF-verursachenden Industrien Riskomanagement in der Form von Förderung von „Forschung“ betreiben, welche eine Kausalität zwischen EMF und Beeinträchtigungen von Gesundheit und Befinden verneint.

    Die Existenz eines sehr starken Motivs für die Anstiftung zur Forschungsmanipulation durch die Industrie besteht ist aber noch kein Beweis für eine Täterschaft.

    Der Präzendenzfall der Tabakindustrie, deren Forschungsmanipulationen ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt wurden, ist ein starkes Motiv für andere Industrien, die Einflussnahme auf die Wissenschaft zu verstecken und zu tarnen, um nicht als Anstifter erkannt zu werden. Das erklärt ebenfalls, weshalb diese Art von Forschungsförderung grossenteils verdeckt erfolgt, worauf wir oben unter „Tarnorganisationen“ und der Forderung, die Finanzierung (und die Weisungen) seitens der Industrie offenzulegen, erörtert haben.
  • Motive für die Koordination der Forschungsmanipulation

    Die Industrie behauptete schon vor Jahren, dass es 20‘000 EMF Studien gebe, und der WHO-EMF-Forschungskoordinator will selbst für USD 250‘000‘000 an Forschungssponsoring zuständig gewesen sein. Wenn die 20‘000 Studien nur zu je USD 100‘000 werden, dann ergeben sich bereits 2 Mrd. Diese Riesen-Geldflüsse für die Studien der Verdünnungsstrategie bedürfen eines Koordinators, und ebenfalls die Studien selbt. Wer von 1996 bis 2006 der Koordinator dieser Forschung war, ist bekannt und unbestritten, nämlich Repacholi, Gründungspräsident der ICNIRP, und zwar offiziell im Namen der WHO.

    Die Motivation zu ergründen, EMF-Forschungskoordinator zu werden, ist im Grunde nicht erforderlich, da der Koordinator als Person bereits namentlich bekannt ist, zumindest bis 2006. Die Motivation, EMF-Koordinator zu werden, ist teilweise dieselbe, wie Papst zu werden. Wer unabhängig von Fakten bestimmen kann, was wahr ist, der hat echte Macht. Im Papsttum und in der EMF-Forschungskoordination liegt so viel Macht, dass die Inhaber völlig willkürlich bestimmen können, was wahr ist, auch wider alle bisherige Wahrnehmung und Vernunft, z.B. eine jungfräuliche Empfängnis, oder die Wahrnehmung von Mikrowellen als Erfordernis für Strahlenschädigung. Neben diesem immateriellen Nutzen kommt die Entschädigung durch das Mobile Manufaturers Forum MMF, die im Falle Repacholis USD 150‘000 jährlichen Beitrag an Reise- und andere Spesen betrug.

    Auch auf nationaler Ebene gibt es EMF-Forschungskoordination. In der Schweiz wird diese von der Forschungsstiftung Mobilkommunikation wahrgenommen. Die Mitglieder dürfen nicht exorbitant entschädigt werden, sonst ginge die Bezeichnung als „gemeinnützig“ verloren. Hier tätig zu werden, kann auch mit akademischer Ehre erklärt werden, und mit der Zuteilung von Forschungsgeldern an verbundene Institute.
  • Motive für Manipulationen von EMF-Studien

    Wenn an einen Wissenschaftszweig wie Bioelectromagnetics jährlich viele Millionen an Sposnoring unter die Leute gebracht werden, dann verzichtet wohl kaum einer freiwillig darauf, dieses Manna aufzulesen und sich daran zu delektieren. Wer die „richtigen“ Studien schreibt, der erhält einen Karrieresprung in Form einer ehrenamtlichen/ehrenhaften Funktion bei seiner nationalen Koordinationsstelle wie FSM oder einer internationalen wie der MMF oder der ICNIRP.
    Die Motive der Forscher, bewusst oder grob fahrlässig an manipulierter Forschung mitzuwirken, sind überwiegend Geld und Ruhm/Ehre, aber auch Konformitätsdruck bis hin zum Kadavergehorsam.

    Wir haben weiter oben bei der Behandlung der Struktur wissenschaftlicher Revolutionen die Behandlung der “Struktur der wissenschaftlichen Repression“ angekündigt. Wie wird in Bioelectromagnetics „die Wahrheit“ gemäss Repacholi durchgesetzt? Eben, durch wissenschaftliche Repression.
    • Während das militärische Exerziern früher notwendig war für die Gefechtsformation, heute noch teilweise notwendig ist für die Waffenbeherrschung im Eifer des Gefechts, dient das unnütze Herumgerenne überwiegend nur noch dem Einüben blinden Gehorsams.
    • In Bioelectromagnetics dienen Mikrowellenwahrnehmungs-Experimente als pseudowissenschaftliche, nicht rational begründbare Exerzitien. Sie dienen wie das Exerzieren auf dem Kasernenhof der Gehorsamschulung der Schüler Repacholis und von dessen Jüngern. Die „Rekruten“ von Bioelectromagnetics müssen durch im Grunde esoterische Veranstaltungen wie Mikrowellen-Wahrnehmungs experimente gehorsam üben und beweisen ( http://de.wikipedia.org/wiki/Exerzieren , http://de.wikipedia.org/wiki/Formaldienst ).
    • Für denjenigen, der den Unsinn dieser Exerzitien durchschaut hat, ist die Teilnahme daran nur noch ein demütigendes Ritual, eine geistige Vergewaltigung. Sie wird aber in Kauf genommen, denn bei Widerrede gibt es den Doktortitel oder die begehrte Stelle nicht. Wer zweifelt, begeht akademischen Selbstmord: Er fliegt durch die Prüfung, oder seine Arbeit wird nicht angenommen. Solches dient auch als Exempel für die anderen.
    • Weil in Bioelectromagnetics die jungen Wissenschaftler konditioniert werden sollen, ihren Professoren blind zu vertrauen, müssen sie dieses auch durch die Teilnahme an wissenschaftsfernen, seltsamen Experimenten wie beispielsweise an amputierten Hamsterorganen lernen.
    • Gleichzeitig wird der Respekt vor akademischen und institutionellen Titeln eingeübt, was in einem ehemaligen Obrigkeits- bzw. Untertanenstaat leichter fällt.

    Die für staatliche oder halbstaatliche Forschungsprogramme verantwortlichen Beamten sind noch viel weniger als die Wissenschaftler das Universalgenie, welches der Bioelectromagnetics Wissenschaftler eigentlich sein sollte, nämlich Strahlenphysiker, Mediziner, Biologe, Statistiker, Haftpflichtjurist in einer Person. Die Wissenschaftsbeamten, die beispielsweise Programme wie das Deutsche Mobilfunk Forschungsprogramm DMF leiten, müssen sich auf die Experten verlassen (oft genug selbst ernannte oder überspezialisierte), und können diesen nicht widersprechen, ohne sich lächerlich zu machen. Die Motive dieser Hierarchiestufe in der Wissenschaftsbürokratie sind Angst, dass ihr Unwissen auffällt, und vorauseilender Gehorsam gegenüber den Finanzkräftigsten und Mächtigsten.

(Die Frage, ob System hinter der Wissenschaftsmanipulation stecke, ist eine für die Betroffenen eine ernste Frage. Aber, wie wir schon weiter oben geschrieben haben: „Difficile est satiram non scribere, - es ist mitunter schwierig, keine Satire zu schreiben. Ist Satire lustig oder ernst? Und wie ist diese Frage bei Realsatire zu beantworten?“)

wuff

Ist ein System hinter der manipulierten Forschung?

Beitrag von wuff » 1. September 2010 13:21

8. Steckt ein System hinter den fehlerhaften Studien und falschen Schlüssen? (IV)


Wer ein grosses Interesse an untauglichen EMF-Studien und falschen Folgerungen daraus hat, ist unzweifelhaft klar, nämlich Hersteller und Betreiber von EMF-Immissionsquellen. Dass die Manipulation des Standes der Wissenschaft tatsächlich mit System betrieben wird, bleibt noch zu beweisen. Im Präzedenzfall Tabakrisiken konnten beweiskräftige Akten sichergestellt werden, welche das von der Tabakindustrie angewandte System offen legten. Im Fall der Forschung zu EMF-Immissionen gab es noch keine Razzien, und ob solche überhaupt viel Beweismaterial zu Tage fördern würden, ist fraglich. Denn bei der Fallbearbeitung mit kriminalistischer Methodik ergeben die Punkte „Tatort“ und Tatwerkzeuge[/ib] interessante Anhaltspunkte.

Das Tatwerkzeug für die Koordination der Forschungsmanipulation muss im Fall von EMF nicht wie bei Tabak die schriftliche Anweisung, die E-Mail oder das Memo sein, sondern wegen der Zusammenlegung der Tatorte reichen Telefon und Besprechung völlig aus, und diese Kommunikationsarten hinterlassen keine bleibenden Spuren. Die ICNIRP braucht den Umweg über die WHO zum BfS gar nicht mehr, ICNIRP und BfS sind im selben Gebäude in Oberschleissheim untergebracht. Die der Form nach unabhängige Strahlenschutzkommission SSK ist bei der Niederlassung Bonn des BfS untergebracht. (Ebenfalls in Bonn ansässig war die frühere Forschungsgemeinschaft Funk der Mobilfunkindustrie, Nachfolgeorganisation für Informationsverbreitung www.wik-emf.org ).

Während des Tatzeitraums 1996 bis 2006 kommt als Täter in Sachen Koordination der Herbeiführung eines für die EMF-Emittenten vorteilhaften Wissensstandes nur ICNIRP-Gründungspräsident Repacholi in Frage, der im genannten Zeitraum die weltweite EMF-Forschung koordinierte, was ihm auch nicht einmal einer streitig machte. Die ICNIRP, ein Verein von Selbsternannten mit Sitz im Gebäude des Bundesamtes für Strahlenschutz BfS bei München, schlug die heute von den Staaten als verbindlich erklärten EMF-Grenzwerte vor, die auf dem unbewiesenen Dogma basieren, es existierten nur thermische Effekte von EMF. In den Jahren 1996 bis 2006 ist es Repacholi gelungen, Welt-EMF-Forschungskoordinator mit dem Segen der WHO zu sein, und während seiner Amtszeit liess er seinen Herkunftsverein, die ICNIRP durch die WHO offiziell anerkennen. Am Ende seiner Amtszeit, nachdem er bei der WHO seine formelle Vorgesetzte, die Generaldirektorin der WHO, Gro Brundtland aus dem Amt gemobbt hatte, veröffentlichte er noch das WHO Fact Sheet 296, mit dem er den EMF-Geschädigten die Bezeichnungen EHS und IEI-EMF verlieh, und sie damit wohl für eine Verfalldauer von wohl circa 10 Jahren psychiatrisierte, von der erst die Hälfte abgelaufen ist. Gro Brundtland war übrigens auf EMF empfindlich. Repacholi war in Personalunion derjenige, der für die EMF-Grenzwerte verantwortlich ist, und der für die Forschung zum Genügen der Grenzwerte eingesetzt war. Auch wenn was hier geschrieben steht, nichts Neues ist, so war des Werk Repacholis ein noch heute Bleibendes: Hohe, industriefreundliche Grenzwerte, und ein Wissenschaftszweig namens Bioelectromagnetics, der den angeblichen Beweis für die Unschädlichkeit aller EMF unterhalb der Grenzwerte erbracht haben will. Repacholi nahm zu seiner Zeit als WHO-EMF-Forschungskoordinator verbotenerweise jährlich USD 150‘000 für Spesen und Ähnliches ( http://freepage.twoday.net/stories/3498258/ ) von der Mobilfunkindustrie, womit auch Repacholis Anstifter klar sind. Derartige Zahlungen ersparen schrifliche Anweisungen dazu, was der Zahlende erwartet.

Die in manipulativer Weise von Repacholi koordinierte Forschung wurde auf Länderstufe durch die weiter oben erwähnten Tarnorganisationen wie www.fgf.de , www.mobile-research.ethz.ch , www.mthr.org.uk etc. koordiniert.

Eigentlich ging Repacholi relativ unauffällig vor. Die Bedeutung dieses Mannes wurde mir erst klar, nachdem mir als Erstes die inkohärente Folgerungsweise in der Forschung zu EMF aufgefallen war, worauf ich nach der Urquelle aller Irrtümer zu suchen begann. Repacholis WHO-Factsheet 296 konzentrierte in wenigen Zeilen, was vorher an „Forschung“ geleistet wurde, und es bildete die Grundlage für spätere „Forschung“, ebenfalls für die Psychiatrisierung der „Elektrosensiblen“ bzw. EMF-Geschädigten.


Summa summarum sind die – gelinde ausgedrückt – reichlich seltsam konstruierten Studien und die falschen Schlussfolgerungen im Wissenschaftszweig Bioelectromagnetic nicht das Ergebnis von stets in die gleiche – nämlich den Interessen der Industrie dienenden - Richtung wirkenden Zufällen, sondern systematisch und vom Koordinator mit Absicht herbeigeführt.

Wuff

Ist ein System hinter den massenweisen Psychiatrisierungen?

Beitrag von Wuff » 5. September 2010 18:01

9. Steckt ein System hinter den massenweisen Psychiatrisierungen? (I)



Im letzten Teil dieses langen Strangs über die Psychiatrisierung der „Elektrosensiblen“ bzw. EMF-Geschädigten bleiben noch folgende Fragen zu bearbeiten:
  • Wäre eine systematische Psychiatrisierung der EMF-Geschädigten zielführend für die für die EMF-Immissionen verantwortlichen Branchen?
  • Findet eine systematische Psychiatrisierung der EMF-Geschädigten statt?
  • Was könnten die Betroffenen dageben tun?
  • Was könnten andere für die Betroffenen tun?
Wäre eine systematische Psychiatrisierung der EMF-Geschädigten zielführend für die Branchen, welche EMF-Immissionen zu verantworten haben?

Wenn es ein Ziel der EMF-verbreitenden Branchen ist, Personen, die Forderungen stellen bezüglich Schadensersatz oder Absenkung von Grenzwerten, zu marginalisieren (an den Rand der Gesellschaft schieben) oder gar im Grunde zu eliminieren (aus der Gesellschaft beseitigen), dann wäre eine durchgehende Psychiatrisierung der EMF-Geschädigten tatsächlich das wohl wirksamste Mittel. Eine Psychiatrisierung der „Elektrosensiblen“ eliminiert die Geschädigten, die auch gleichzeitig Zeugen für die bestrittenen biologischen Effekte von EMF sind, und zwar
  • aus den Medien und aus der öffentlichen Wahrnehmung
  • aus interaktiven Internetforen
  • aus den Versicherungsschäden, bzw. die Geschädigten geben keine Schadenmeldung auf, oder sie werden von Anfang an als psychischer Fall ("idopathisch") und nicht als kausal durch Strahlen geschädigter Fall geführt
  • aus der wissenschaftlichen Beobachtung, und damit aus aller weiteren Forschung zu biologischen Effekten von EMF beim Menschen
  • aus der Zivilgesellschaft, und damit aus dem Kreis derjenigen, welche Druck auf die Grenzwerte ausüben können.

Findet eine systematische Psychiatrisierung der EMF-Geschädigten statt?

An der Prager Konferenz, die 2004 von ICNIRP-Gründungspräsident Repacholi für die Vorbereitung des WHO-Factsheet 296 einberufen wurde, wurden wie bei einem Brainstorming oder wie an einem JeKaMi-Anlass zahlreiche Diagnostik-Ideen präsentiert ( viewtopic.php?p=43840#43840 ), von denen am Ende „Idiopathische Umwelt-Unverträglichkeit – EMF“ (IEI-EMF) übrig bleiben sollte. Wir zählen hier – ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben - die folgenden weiteren Diagnosen auf, die mehr oder weniger häufig bei EMF-Geschädigten einem Etikett gleich gestellt werden:
  • Konditionierung durch Massenmedien
  • Phobie vor Masten oder EMF
  • Aufmerksamkeitsdefizit durch Angabe, von EMF geschädigt zu sein, kompensieren
  • Phallusängste
Es gibt zahlreiche Wirtschaftszweige, die in EMF-Immissionen involviert sind. Deren Interesse an hohen, vom Staat abgesegneten Grenzwerten wird durch die ICNIRP gebündelt. Zu den Branchen gehören Rundfunksender, Mobilfunkbetreiber, Mobiltelefonhersteller einschliesslich DECT, Hersteller von Computern und Peripheriegeräten, Fluoreszenzbeleuchtung, Starkstromnetzbetreiber, Bahnen, etc.

Seit es ICNIRP-Gründungspräsident Repacholi im Jahr 2006 gelungen war, die ansonsten zu Recht hoch angesehene WHO für die Publikation seines Factsheet 296 zu missbrauchen, ist dieses Blatt mit Pseudofakten, die auf manipulierter "Forschung" beruhen, für die Schulmedizin in weltweitem Umfang die Anweisung, dass Personen, die sich als „elektrosensibel“ bezeichnen, psychiatrisch zu behandeln seien, und dass keinesfalls die Strahlenlast zu mindern sei.

Diese Anweisung im Namen der WHO ist die Grundlage der weltweiten Psychiatrisierung der EMF-Geschädigten. Das System dahinter ist daraus erkennbar, dass die Branchenorganisation Mobile Manufacturers Forum MMF den Inhalt des Factsheet 296 sinngemäss auch im eigenen Namen verbreitet und sogar in Deutsch übersetzt, http://www.mmfai.org/public/docs/de/090 ... nal_de.pdf , auch wenn der Link, der Anfang März 2010 noch funktionierte, Anfang September 2010 tot ist.

Wer mit welchen Methoden in die Psychiatrisierung involviert ist, werden wir in der Fortsetzung auflisten.

Wuff

Nachtrag zu 9 (I)

Beitrag von Wuff » 5. September 2010 18:23

Die englische Fassung der MMF-Version zum WHO-Factsheet 296 ist im Gegensatz zur deutschen Übersetzung greifbar, http://www.mmfai.org/public/docs/eng/10 ... _final.pdf , mit geändertem Inhalt und datiert März 2010.

Wuff

Nachtrag 2

Beitrag von Wuff » 6. September 2010 10:25

Nachtrag 2

Die Teilnehmerin Doris weist im izg(?)mf Forum darauf hin, dass das deutschsprachige "Factsheet" des Branchenverbandes MMF noch abrufbar sei, wenngleich mit einem neuen Link, nämlich http://www.mmfai.org/public/docs/de/100 ... nal_de.pdf .


Im izg(?)mf Forum wird derweilen über den Krankheitsgewinn aus EMF-Schädigung diskutiert. So listet Lerchl folgende Stufen auf:

- primärer Krankheitsgewinn: [Aufmerksamkeit, etc.]

- sekundärer Krankheitsgewinn: Selbstboykott der Heilung, zwecks Erhalts des primären Krankheitsgewinns

- tertiärer Krankheitsgewinn: Die Bezugspersonen des Kranken ziehen Gewinn aus der Erkrankung.

Ich möchte auch gerne einmal kreativ sein, und postuliere hiermit feierlich den
- Quartären Krankheitsgewinn: Die Bestreiter und Leugner von EMF-Schädigung im iz(g)mf Forum streben dasselbe zu erhalten an, was sie für die Geschädigten als primären Krankheitsgewinn unterstellen, nämlich Aufmerksamkeit etc.


Ebenfalls in der Website des MMF habe ich soeben einen interessanten Fund gemacht. Das MMF zeigt triumphierend das Ausmass der Verdünnungsstrategie, in http://www.mmfai.org/public/docs/de/090 ... ements.pdf . Der monatliche Output von Werken wie Lerchls Studie mit den amputierten Hamster-Hormondrüsen ist mehr als 1'000. Mehr als eine Studie pro Stunde wird publiziert! Da postuliere ich auch noch den

- quintären Krankheitsgewinn: Bioelectromagnetics, der Wissenschaftszweig, der EMF-Erkrankungen leugnet, ist ein Millardenbusiness, vom dem viele gut leben.

Angesichts der zig-Tausenden von Studien bräuchte es Dutzende, wenn nicht Hunderte von Kritikern, um den ganzen Wust so zu sortieren wie Lerchsl Studie. Resultiert dem Kritiker daraus der

- s extäre Krankheitsgewinn? Fragen Sie Sisyphus.

Wuff

Nachtrag 3

Beitrag von Wuff » 7. September 2010 10:14

Nachtrag 3

Im izg(?)mf Forum hat Spatenpauli soeben die Verdünnungsstrategie thematisiert.

Er suggeriert dort seinen und Lerchls Anhängern, ich hätte in Anspruch genommen, diese sozusagen erfunden zu haben. Wahr ist vielmehr, dass ich, nachdem ich urch einen von Teilnehmerin Doris eingebrachten Link auf den Ausdruck gestossen wurde, sofort ( http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=12799 ) und wiederholt ( http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=32861 ) auf die Quelle hingewiesen habe, nämlich auf das Deutsche Ärzteblatt, http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/pdf.asp?id=54940 . Wichtig war mir nämlich zu zeigen, dass die Verdünnungsstrategie nicht die einzige Strategie zur Manipulation des "anerkannten Standes der Wissenschaft" durch Schadstoff oder Schadstrahlung emittierende Industrien wie Tabak, Asbest und EMF ist, http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=12809 .

Lerchl meinte, der Hinweis von Spatenpauli, dass ich den aus dem Tabak-Forschungsskandal bekannt gewordenen Ausdruck auf die EMF-Forschung angewandt habe, sei wichtig, http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=42135 . Kleine Kinder werden in der Schweiz manchmal bei der kontraproduktiven Entschuldigung oder Rechtfertigung „Ich bis nid gsi, er hät au gmacht “ (ich wars nicht, er hat auch getan) ertappt. Ausgerechnet Lerchl meldet sich im Zusammenhang mit der Verdünnungsstrategie, dessen Studie mit den amputierten Hamster-Hormondrüsen durch ihr Versuchsdesing von Grund auf so konstruiert ist, dass sie für nichts beweiskräftig ist, und die daher jemand als beispielhaft für angewandte Verdünnungsstrategie bezeichnen könnte.

Im izg(?)mf Forum wurde ich auch schon aufgerufen, konstruktiv und nicht immer nur kritisch zu sein. Ich habe nicht zuletzt darum die

Sechste Forschungs(-manipulations-)strategie postuliert ( http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=33853 ):

„Nachdem das Internet in den Zeiten von „Tabak“ noch nicht die Rolle gespielt hat wie in den Zeiten von „Mobilfunk“, könnte man als sechste Forschungsstrategie die „Beherrschung der Web-Suchfunktionen“ nennen.“ Das bedeutet mit anderen Worten, dass Studien auch unter dem Gesichtspunkt veranlasst werden, dass sie bei der Suche nach Stichworten zuverlässig und grossmehrheitlich keine Effekte von EMF zeigen, und dieses sowohl wenn im Internet mit Suchmaschinen ( www.google.ch ) oder in Portalen ( www.emf-portal.de, http://www.elmar.unibas.ch , http://www.ncbi.nlm.nih.gov ) gesucht wird.

Wuff

Nachtrag 4

Beitrag von Wuff » 7. September 2010 17:26

Nachtrag 4

Spatenpauli beklagt, dass ich nicht den strikten Beweis erbringe, dass zu EMF-Schädigung „Forschung“ im Rahmen einer Verdünnungsstrategie betrieben werde, und lobt den Fall Tabak, wo dieser Beweis in diesem Jahrhundert gelang. Spatenpauli verschweigt aber, dass zuvor 50 Jahre Verdünnungsforschung zu Tabak betrieben wurde, ohne dass dieses an Licht gelangen konnte. Ebenso selbstverständlich wie die Tabakindustrie die entsprechenden Dokumente nicht freiweillig und auch nicht selbst ins Internet gestellt hat, würde die Mobilfunkbranche dieses auch nicht spontan tun. Spatenpauli könnte da auch noch 50 Jahre auf die Wahrheit warten, und dabei im Spiegel das eine oder andere graue oder gar weisse Haar wachsen und auch wieder ausfallen sehen.

Die Menge an EMF-Studien wird leicht einmal unterschätzt. Unten anschliessend habe ich die Grafik aus http://www.mmfai.org/public/docs/de/090 ... ements.pdf in Zahlen umgesetzt. Bis heute gab es mindestens 170‘000 Studien zu EMF und biologischen Effekten. Das ist das Zehnfache dessen, wovon ich bisher schrieb! Diese Anzahl wird vom MMF als „growing body of evidence“ bezeichnet. „Body of evidence“ ist einer jener englischen Ausdrücke, für die es keine wörtliche Übersetzung gibt, die besten Umschreibungen lauten etwa „Gesamtheit der Beweismittel“, „Beweislage“ oder „vorhandenes Faktenmaterial“ ( http://www.linguee.de/uebersetzung/deut ... dence.html )

Es ist schwer, gegen diese Masse zu argumentieren, wobei unter EMF beispielsweise auch Magnetfelder, Immissionen von Starkstromleitungen und von Energiesparlampen etc. fallen, und viele der Studien Krebs als Thema haben. Es kann auch nicht einfach behauptet werden, sämtliche dieser Studien seien derart krasse Fälle wie diejenige mit Lerchls amputierten Hamster-Hormondrüsen, Fricks fMRI-Voodoo-Zauber und Kauls Farce mit dem nicht verblindeten Mikrowellen-Wahrnehmungs experiment. Da ich auf diese und weitere Fälle nur durch Zufall gestossen bin, gleichzeitig aber (nur zufällig?) auf keine überzeugenden Gegenbeispiele, ist zu erwarten, dass doch mindestens Zehntausende der 170‘000 Studien ähnlich löchrig gestrickt sind.

Und nun zu den Zahlen, welche die Branchenorganisation MMF bis 23.Mai 2009 erfasst hat:

Jahr EMF-Studien

1981 1'164
1982 1'355
1983 1'309
1984 1'674
1985 1'898
1986 2'099
1987 2'281
1988 2'491
1989 2'676
1990 2'886
1991 3'154
1992 3'491
1993 3'806
1994 4'179
1995 4'528
1996 4'998
1997 5'432
1998 5'937
1999 6'507
2000 7'115
2001 7'650
2002 8'172
2003 8'730
2004 9'333
2005 10'220
2006 10'898
2007 11'671
2008 12'410
2009 12'699 (bis 25.Mai 2009)

Total 160'763

Das ist ein wahrer Zahlenfriedhof - eigentlich eine Zumutung - , er zeigt aber, dass wirklich kein Aufwand gescheut wird, die Harmlosigkeit von EMF zu "beweisen". Allein seit dem Jahr 2000 sind mehr als 100'000 Studien erstellt worden. Wenn pro Studie Kosten von 250'000 veranschlagt werden, dann sind seit dem Jahrhundertwechsel 25 Milliarden an die "Forscher" des Wissenschaftszweigs Bioelectromagnetics geflossen. Die solchermassen mit Geld Überschütteten würden nun auch kaum plötzlich aktiv das Gegenteil aussagen, selbst wenn EMF-Wirkungen auf Gesundheit und Befinden evident werden, sondern fest an ihren bisherigen Behauptungen festhalten.

(Da sich zur Zeit die Devisenkurse rasch ändern, kann man oben als Währung ohne Folgen für die Grössenordnung wahlweise Dollar, Pfund, Euro oder Franken einsetzen.)

charles
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Beitrag von charles » 7. September 2010 19:09

Hallo Wuff,

ich glaube da haben Sie einen Fehler gemacht.
Sie dürfen die Studien-Jahrgänge NICHT zusammenzählen.
Die Grafik zeigt nur den Anstieg an.

Also insgesamt 12.699 (bis 25. Mai 2009)

Das EMF-Portal hatte am 20 März 2009 12.617 Publikationen erfasst.
Wenn wir die Studien unterhalb von 1 MHz weglassen kommen wir auf 1543 Stück, also nur Hochfrequenz.
Wenn wir die Studien wegen Mobilfunk daraus betrachten, also von 900 MHz bis 3 GHz, bleiben nur 1021 Studien übrig.

Wegen Sendemasten gibt es nur weniger als 20 Studien.

Wuff

Statistik

Beitrag von Wuff » 8. September 2010 09:52

charles hat geschrieben:Hallo Wuff,

ich glaube da haben Sie einen Fehler gemacht.
Sie dürfen die Studien-Jahrgänge NICHT zusammenzählen.
Die Grafik zeigt nur den Anstieg an.

Also insgesamt 12.699 (bis 25. Mai 2009)

Zur Grafik gibt es keinen Text, der sagt, ob die Säulen den jährlichen Output an Studien zeigen, oder ob die einzelne Säule das Aggregat aller bis und mit dem Jahr zur Säule anzeigt.

Für meine Auslegung würde sprechen, dass zu 1982 1'355 steht, und zu 1983 1'309. Ihre Auslegung würde implizieren, dass im Jahr 1983 eine negative Anzahl Studien erstellt worden wären, oder gar keine Studie und 46 Retraktionen. :? :? :?

charles hat geschrieben:
Das EMF-Portal hatte am 20 März 2009 12.617 Publikationen erfasst.
Wenn wir die Studien unterhalb von 1 MHz weglassen kommen wir auf 1543 Stück, also nur Hochfrequenz.
Wenn wir die Studien wegen Mobilfunk daraus betrachten, also von 900 MHz bis 3 GHz, bleiben nur 1021 Studien übrig.

Wegen Sendemasten gibt es nur weniger als 20 Studien.
Wo haben Sie diese Angaben gefunden?

charles
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Beitrag von charles » 8. September 2010 13:27

EMF-Portal schreibt auf:

http://www.emf-portal.de/_index.php?l=g

Aktueller Status: 13891 erfasste Publikationen.
(Stand: 08. Sep 2010)

Wuff

An Charles

Beitrag von Wuff » 8. September 2010 14:33

charles hat geschrieben:EMF-Portal schreibt auf:

http://www.emf-portal.de/_index.php?l=g

Aktueller Status: 13891 erfasste Publikationen.
(Stand: 08. Sep 2010)
Danke für den Hinweis, charles. Die Grössenordnung der allein vom EMF-Portal bisher ausgewerteten Studien könnte Ihre These, dass das PDF des MMF den bisherigen Gesamtstand anzeigt, unterstützen.

Allerdings: Ich habe am Bildschirm mit dem Zollstock die Länge der Balken in der Balkengrafik in mm gemessen und ins Verhältnis zu den bei den Jahren angegebenen Zahlen gesetzt. Das Verhältnis ist in einem Ausmass konstant, dass die Länge der Balken den Zahlen bei den Balken zu entsprechen scheint, dass also die (ganz erstaunliche!) Zahl von 100'000 EMF-Studien seit 2000 zuzutreffen scheint.

Die Tatsache, dass das MMF wohl überhaupt Kontrolle und Statistik über sämtliche weltweit erstellten EMF-Studien führt, ist ein weiteres Indiz dafür, dass die Industrie eine Verdünnungsstrategie betreibt. Denn je grösser die Anzahl Studien, desto besser wird eine Verdünnungsstrategie realisiert.

charles
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Beitrag von charles » 8. September 2010 15:46

Persönlich finde ich das Mehrenteil dieser Studien völliger Quatsch.

Man versucht heraus zu finden wann man krebs bekommen kann, und das ist durchschnittlich bei sehr, sehr hohe Leistungsflussdichten, weit oberhalb die Grenzwerte.

Aber zwischen all diese Studien gibt es nicht eine einzige seriöse die die Elektrosensitivität richtig untersucht hat.

Elektrosensitive machen sich keine Sorgen wegen Krebs: Die haben schon ständig Ärger mit Kopfrweh, und dies bei sehr, sehr geringen Doses Elektrosmog. Und all die andere bekannte tägliche Beschwerden, wofür die Schulmedizin keine Ursachen feststellen kann.

Nur am Esstisch hat meine Frau nur ab und zu ein Kribbeln an den Augen (das sind die letzte 0.2 %). Mit ein bestimmtes Protection Device ist es dann wieder kürzlich vorbei.

Am Samstag hatten wir ein Elektrosensitive zur Besuch, der auch nur am Esstisch Kopfschmerzen bekam.

Jetzt bin ich dabei mittels Messen im VLF Bereich heraus zu finden was dort los ist. Ich habe schon sehr komische Frequenzen gefunden, aber habe noch keine Ahnung woher sie stammen. Von 3 kHz bis 8 MHz.

Wir brauchen Studien um heraus zu finden auf welche Quellen man reagieren kann, und wann denn die Reaktionen auftreten, und wann sie wieder lindern.

Und dabei muss das ganze Spektrum an Frequenzen untersucht werden.

Wuff

Lausig erstellte Statistik

Beitrag von Wuff » 9. September 2010 16:51

Lausig erstellte Statistik

Bei den Feldern ist genauer nach ihrer Art zu unterscheiden.
Es gibt elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder, und dafür gibt es unterschiedliche Abkürzungen
  • Elektrische Felder: Statische (0 Hz) und Wechselfelder (bis circa 40 kHz), Abk. für sehr niedrige Frequenzen ELF
  • Magnetische Felder: Statische (0 Hz) und Wechselfelder (bis circa 40 kHz)
  • Elektromagnetische Felder (EMF): Wechselfelder, ab circa 40 kHz.
    Daneben gibt es bei den Wechselfeldern auch noch Fachausdrücke für bestimmte Frequenzbereiche (z.B. englisch RF oder Radiofrequency für Mobilfunkfelder). Die Felder können zudem gepulst und moduliert sein, wobei die Modulation Veränderungen der Stärke (Amplitude) oder der Frequenz (innerhalb einer Bandbreite) bezeichnen kann.
Die Mobilfunkfelder sind hochfrequente elektromagnetische Felder (hochfrequente EMF), die gepulst und frequenzmoduliert sind. Mobiltelefone strahlen zudem auch Magnetfelder ab, und zwar von der Energieversorgung durch den Akku.

Das MMF als Organisation der Mobiltelefonhersteller interessiert sich naturgemäss hauptsächlich für EMF. Daher zeigt seine Statistik ( http://www.mmfai.org/public/docs/de/090 ... ements.pdf ) nur die Studien zu den biologischen Effekten von EMF an. Und systematisch erfasste EMF-Studien gab es bisher circa 13'000.

Das MMF schreibt anderswo von 25'000 Studien, und das österreichische Forum Mobilfunk www.fmk.at nannte die Zahl von 40'000 Studien. Diese Angaben schliessen die Studien zu den elektrischen und magnetischen Feldern ein, meist aber ohne konkret darauf hinzuweisen.

13'000 ist da eine vergleichsweise kleine Zahl. Die gleich mehrfach fehlerhaft und lausig hergestellte Grafik samt Zahlenangaben des MMF macht den Eindruck, es handle sich bei 13'000 um eine jährliche und nicht um eine kumulative Zahl:
  • die angeschriebenen Zahlen zeigen eine bei einer kumulativen Statistik unmögliche Abnahme von 1982 auf 1983 um 46 Studien
  • die Balkengrafik zeigt zwischen 2001 und 2002 praktisch eine Stagnation, die völlig unplausibel ist, ganz im Gegensatz zu den Zahlen, die eine regelmässige Zunahme zeigen
  • für kumulative oder aggregierte Werte werden zwar nicht nur aber doch eher Linien- statt Balkengrafiken verwendet.
Ausgerechnet meine Angewohnheit, die meisten grafischen Darstellungen und Statistiken kritisch auf Plausibilität zu prüfen, führte wegen der Fehler des MMF sozusagen zwangsläufig zu einem Irrtum, den ich bedauere. Falsch war die Aussage, dass zuletzt jährlich circa 13'000 Studien erstellt wurden, und richtig ist die Aussage, dass bisher insgesamt mindestens dies Anzahl erstellt wurde.

Auch wenn die 13'000 Studien um eine Grössenordnung geringer sind als zunächst interpretiert, 13'000 ist und bleibt eine sehr grosse Anzahl. Mein Kommentar und meine Grundaussagen werden davon wenig berührt.

Die Zahl der darin enthaltenen mutmasslichen Studien der Verdünnungsstrategie geht nun demnach nicht in die Zehntausende, sondern in die Tausende, und der jährliche Zuwachs ist auch so für keinen einzelnen Menschen mehr sorgfältig beurteilbar, selbst wenn er sich ausschliesslich der EMF-Studienkritik widmen würde. Das zwingt den Kritiker unabhängig von der konkreten Grössenordnung zur bloss stichprobenweisen Kontrolle der Studien auf vernünftiges und wissenschaftlich haltbares Design, und zur eher groben Schätzung des Anteils des darin enthaltenen esoterischen oder einfach nur auf hohem Niveau einfältigen Schrotts.

Da zahlreiche Menschen nicht an hochfrequenten Feldern (EMF) leiden, sondern auch bzw. oder an niederfrequenten elektrischen oder magnetischen Feldern, sind die Ausdrücke EMF-Schädigung oder EMF-Stress in vielen Fällen unzutreffend. Andererseits sind die Ausdrücke „Feld-Stress“ oder gar „Feld-Schädigung“ teilweise jenseits der Grenze des Verständlichen, aber immer noch weniger falsch und irreführend als „Elektrosensibilität“.

Wuff

Konjunktiv, Konditionalis und Spekulativ

Beitrag von Wuff » 10. September 2010 09:44

Konjunktiv, Konditionalis und Spekulativ

Auf meinen bedauerlichen Irrtum mit der Anzahl EMF-Studien hin kam die zu erwartende Häme im izg(?)mf Forum. Allen voran Spatenpauli:

“ Statt wegen eines Zweifels auch nur 1-mal bei einer Primärquelle anzufragen (hier: EMF-Portal oder MMF) was Sache ist, spekuliert er lieber bis zur Erschöpfung seiner Leser. In all den Jahren mit "wuff" habe ich es nicht erlebt, dass er seine Spekulationen mit dem Urheber seiner Spekulationsgegenstände diskutiert hat, egal ob die Frick, Rubin, Fox, Kaul, Repacholi oder BEMS heißen [...]"

Ein Musikkritiker wird seine Rezension auch nicht vor der Drucklegung dem Orchesterleiter zum Gegenlesen geben. Als Einstein seine Relativitätstheorie geschrieben hat, nachdem Berichte über Naturbeobachtungen nicht mit der bisherigen Theorie vereinbar waren, hat er sich wohl auch nicht als Allererstes an die Dogmatiker gewandt. Ich will mich hier ausdrücklich nicht mit Einstein vergleichen. Wenn berichtete Beobachtungen (z.B. Symptome nach Einschalten vom EMF emittierenden Geräten) nicht mit der Theorie vereinbar sind, dass solches gar nicht möglich sei, dann lasse ich mich nicht von den von Spatenpauli ausdrücklich aufgezählten festgefahrenen Dogmatikern („ Frick, Rubin, Fox, Kaul, Repacholi […]“) zum Thema instruieren oder indoktrinieren, sondern schalte den eigenen Denkapparat ein. Nur dieses Vorgehen bringt einen hier weiter .Spatenpauli hat übrigens Frick einmal direkt zur Phobiethese angefragt, wobei geschah, was mit Bioelectromagnetics „Forschern“ wie Frick nicht unerwartet kommt: Spatenpauli wurde von Frick direkt ins Gesicht angelogen. Ich habe lange vor Spatenpauli aus solchen Erfahrungen gelernt. Ausserdem versuche ich nicht ein derartiger Armleuchter (Verzeihung für das Kraftwort) zu sein, der Leuten Fragen stellt, die diese praktisch zum Lügen zwingen, ich fände das unanständig.

Eigenes, unabhängiges Denken ist mit einem grossen Risiko verbunden, nämlich mit dem Irrtumsrisiko. Aber dieses Risiko gehe ich bewusst ein, seit mir Argumentationen im Wissenschaftszweig Bioelectromagnetic aufgefallen sind, die nicht mit den Gesetzen der Logik vereinbar sind.

Spatenpauli weiterhin: „So versessen wie er das Spekulieren betreibt […] Aus meiner Sicht ist "wuff" zum Kaffeesatzdeuter geworden, dessen im Konjunktiv gehaltene Deutungen gratis zu haben sind. Ohne Konjunktiv könnte "wuff" nicht existieren. Mit Konjunktiv ist die Mobilfunkdebatte aber nicht zu gewinnen.“

Da hat Spatenpauli den Unterschied zwischen mir und „den anderen“ auf den Punkt gebracht. Wo ich Dinge nur vermute, bediene ich mich nicht nur des Konjunktivs, sondern auch noch des Konditionalis. Ich habe nicht die Absicht, „die Mobilfunkdebatte“ zu gewinnen. Mich interessieren nur die Frage, ob elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder biologische Effekte haben können, unabhängig davon, ob sie konkret vom Mobilfunk oder von anderer Gerätschaft herrühren, und die Implikationen aus einem wahrscheinlichen Irrtum der Scientific Community von Bioelectromagnetics in dieser Frage.

Selbst gegen die Theorien des Schweizers Albert Einstein (mit dem ich mich ausdrücklich nicht vergleiche) half es nicht, als die Deutschen versuchten, mit der von ihnen aufgestellten „Deutschen Physik“ die alten Dogmen zu retten, - was bedingt durch den Ausgang des Kriegs nicht von Erfolg gekrönt war; siehe auch unteres Drittel von http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=32202 .

Die schädliche Felder emittierenden Industrien haben den Wissenschaftszweig Bioelectromagnetics aufgebaut, den sie sozusagen wie Ihr Privateigentum bewirtschaften, und den sie durch befremdend konstruierte Experimente ihre Dogmen „beweisen“ lassen. Aber auch das kann auf Dauer nicht verhindern, dass sogar ein Wirkmechanismus zu den beobachteten und berichteten biologischen Effekten von Feldern gefunden wird.

Solange der Wirkmechanismus für biologische Effekte von Feldern noch nicht bekannt ist, bleibe ich beim Konjunktiv und beim Konditionalis. Und so lange bleibe ich auch bei Spekulationen: Wer weiss, ob nicht ein Teil der Lösung in der relativ neuen Epigenetik liegt: http://de.wikipedia.org/wiki/Epigenetik .

Wuff

Aus Fehlern lernen

Beitrag von Wuff » 11. September 2010 14:49

Aus Fehlern lernen.

Ein radikaler Wissenschafts- bzw. Studienkritiker an einem ganzen Wissenschaftszweig operiert in schwierigem Gelände. Wer Studien und darüber hinaus Lehrmeinungen und Dogmen von Grund auf in Frage stellt, aber selbst nicht über die Infrastruktur für eine ausgedehnte eigene Forschung verfügt, der muss sich zwangsläufig auf das Material abstützen, das er grundsätzlich kritisiert und anzweifelt. Er muss ebenso zwangsläufig aus der Fülle des Material das Brauchbare und Richtige vom Unbrauchbaren, Falschen und auch vom bloss Unzuverlässigen trennen, denn nicht alles was Bioelectromagnetics produziert ist Datenschrott oder falsch gefolgert, aber alles ist grundsätzlich einmal suspekt. Dieser Ausscheidungsprozess beruht weitgehend auf Plausibilitätsüberlegungen sowie auf kritischen Überlegungen zum Zustandekommen des Zahlen-, Bild- und Textmaterials, sowie zu seinem Zweck.

Da sich die Psychiatrisierung der „Elektrosensiblen“ auf die Wissenschaft und damit letztlich auf Studien stützt, ist dieser Thread teilweise auch Studienkritik. Ich habe ihn sozusagen als Live-Darstellung der Entstehung von Studienkritik aufgebaut, auch als Ermunterung zur Nachahmung. Jetzt kann ich aufgrund eines Fehlers auch die Fallstricke eines solchen Vorhabens zeigen, und zwar am Beispiel der voreilig und falsch interpretierten Darstellung http://www.mmfai.org/public/docs/de/090 ... ements.pdf .

Eine der ersten krischen Fragen, die sich dem Kritiker stellen, ist die nach dem Zweck der Studie, des Experiments oder der Darstellung. Was wollen die Autoren mit mit dem zu untersuchenden Element vordergründig beweisen, und welcher übergeordneten Beweisführung dient es letztlich?

Die Darstellung des MMF soll ganz offensichtlich entwarnende Statements (so heisst auch der Name der PDF-Datei) verbreiten, und daneben optisch untermalen, dass diese Statements lediglich Ausschnitte aus Tausenden von Studien sind, bzw. dass die Entwarnung sich auf eine zunehmende Anzahl von Studien stützt. Bei der Zweckanalyse begann die Kaskade meiner Fehler. Die vom MMF verbreiteten Statements habe ich überhaupt nicht beachtet, weil es ohnehin immer dieselben sind. Die Dekoration, die grafische Darstellung des Wachstums der Studienzahl hat aber mein Interesse geweckt. Da im Titel nicht geschrieben steht, ob es sich um den jährlichen Zuwachs oder um die jährliche Entwicklung der Gesamtzahl handelt, betrachtete ich die Zahlen und die Grafiksäulen, und kam auf Grund einer Abnahme bei den Zahlen und einer stellenweise unveränderten Entwicklung bei den Säulen zum Schluss, dass es sich bei den Säulen keinesfalls um die Gesamtzahl handeln könne. Ich schloss daraus falsch, dass die Säulen in diesem Fall nur nur die jährliche Entwicklung darstellen können. Der Denkfehler war dabei, dass ich eine dritte Möglichkeit nicht in Betracht gezogen hatte, die ein Bioelectromagnetics-Kritiker stets bedenken muss, nämlich dass die Zahlen bzw. Säulenlängen überhaupt falsch sein können.

Der Grund für den Fehler war, dass ich nicht danach gefragt habe, welche Funktion das Element „Grafik“ hier hat, und dss ich deshalb übersehen habe, dass die grafische Darstellung lediglich untermalendes Dekor für die Statements ist, und dass ich sie demzufolge besonders kritisch betrachten müsste.

Ein weiterer Fehler, der zum Irrtum beigetragen hat, war eine Unschärfe im Begrifflichen, die ausgerechnet mir untergekommen ist, der die Unschärfe der Begriffe in Bioelectromagnetics kritisiert. Ich hatte mir immer mehr angewöhnt, „EMF“ nicht strikt nur für elektromagnetische Felder zu benützen, sondern im Kürzel „EMF“ - hauptsächlich aus Bequemlichkeit - immer häufiger auch magnetische und elektrische Felder einzuschliessen.

Die Zahl 13‘000 Studien für die Gesamtzahl aller bisherigen Studien erschien mir etwas niedrig, weil oft 20‘000 und gelegentlich mehr als drei Mal soviel wie 13‘000, nämlich 40‘000 Studien, genannt werden. In den grösseren Zahlen ist die relevante Grundgesamtheit für „Elektrosensibilität“ enthalten, denn sie umfassen sowohl EMF (elektromagnetische Felder) als auch ELF (extremely low frequencies) sowie alle weiteren elektrischen und magnetischen Felder.

Über die fälschlich erhaltene Gesamtzahl von 170‘000 war ich selbst etwas überrascht: Es war das Vierfache der bisher höchsten gelesenen Zahl. Im Zeitmangel habe ich aber eine weitere Plausiblitätsprüfung und Quellensuche unterlassen, was ein weiterer Fehler war.

Wenn wir schon bei den 40‘000 Studien sind, dann ist unbedingt zu fragen – und diese Frage stellte Charles hier ausdrücklich – wie viele davon sich denn dem Phänomen der „Elektrosensibilität“, und zwar gegenüber allen Arten von Feldern widmen: Es ist dieses nur ein kleiner Anteil, wovon die „wichtigsten“ oder für die Betroffenen die verhängnisvollsten die von Repacholi bestellten Mikrowellen-Wahrnehmungs experimente sind, auf die er die Behauptungen in seinem WHO-Factsheet 296 stützte. Zu „Elektrosensibilität“ gegenüber anderen als Mobilfunkfeldern sind überhaupt kaum Studien bekannt, und und es sind wohl auch kaum welche im EMF-Portal zu finden.

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Das MMF stützt sich für die Studienzahl auf das EMF-Portal ab. Die circa 13‘000 Studien sind diejenigen, welche das EMF-Portal bisher als EMF-Studien erfasst hat. Darin enthalten ist wohl kaum eine der wohl auch zahlreichen Studien, die nicht entweder in Englisch oder in Deutsch verfasst wurde. Weiterhin ist wohl kaum eine Studie erfasst, die nicht einem Peer reviewed Journal publiziert wurde. Die genaue Selektion durch das EMF-Portal wäre einmal zu einen Blick wert.

Das EMF-Portal erfüllt mich seit langer Zeit mit Misstrauen:
  • Die Zusammenfassungen weichen immer wieder von den Aussagen im Original ab, und zwar regelmässig in Richtung Verharmlosung.
  • Die falsche Angabe zur Art der der Strahlung, mit der Lerchl die amputierten Hamster-Hormondrüsen exponiert hat, ist im EFM-Portal auch am 11.9.2010 immer noch nicht korrigiert, http://www.emf-portal.de/viewer.php?aid=12923 . Die Angabe ist somit ungefähr so ungenau, wie wenn in einer Medikamentenstudie stehen würde: „Es wurde täglich eine Dosis Beruhigungsmittel gegeben“, ohne Angaben zum Typ des Wirkstoffs, zur Darreichungsweise und zur Dosis des Wirkstoffs. Die von vielen als wichtig, wenn nicht entscheidend benannte Unterscheidung zwischen der Strahlung von Mobiltelefonen und Basisstationen ist (und bleibt wohl) in diesem Fall (nur in diesem Fall?) nicht nur offen, sondern verkehrt.
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