Schlechte Gedanken machen krank

Hans

Schlechte Gedanken machen krank

Beitrag von Hans » 8. November 2009 15:10

Die Angst vor Gebrechen und Nebenwirkungen von Medikamenten kann massiv schaden

Von Sabine Olff

Mit einer Überdosis Tabletten wollte sich der junge Amerikaner das Leben nehmen. 29 Kapseln eines Antidepressivums schluckte er. Sein Blutdruck sackte dramatisch ab, er musste notfallmässig ins Spital eingeliefert werden. Dort stellten die Ärzte fest, dass der Mann Proband in einer Medikamentenstudie war und zu jener Hälfte der Patienten gehörte, die nur ein Scheinmedikament und kein Antidepressivum erhalten hatte. Er hatte also 29 Placebo-Kapseln intus, sprich: nichts. Als er davon erfuhr, verschwanden sämtliche Symptome schlagartig.
Der Fall, der vor zwei Jahren im Fachblatt «General Hospital Psychiatry» publiziert wurde, gilt inzwischen als Paradebeispiel für den Nocebo-Effekt (Nocebo, lateinisch: ich werde schaden). Er ist das böse und wenig bekannte Geschwisterchen des Placebo-Effekts: Allein negative Erwartungen und Gedanken können Symptome hervorrufen, womöglich sogar krank machen und tödlich sein.

In Placebo-Gruppen klagt jeder Fünfte über Nebenwirkungen

Vor allem für Medikamentennebenwirkungen ist belegt, dass allein der Glaube daran zu entsprechenden Symptomen führen kann. Marburger Wissenschaftler haben kürzlich beobachtet, dass bei Probanden aus Placebogruppen, die glaubten ein bestimmtes Antidepressivum geschluckt zu haben, die dafür typischen Nebenwirkungen auch auftraten. Für ihre Übersichtsarbeit begutachteten die Forscher 143 Studien und 13 000 Patientendaten. «Die spezifische Nocebo-Wirkung hat uns überrascht», sagt Yvonne Nestoriuc von der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Marburg.
Ähnliches ergab eine Analyse von Fabrizio Benedetti von der Universität Turin. Er und Kollegen nahmen 73 Studien mit drei verschiedenen Migränemitteln unter die Lupe. Dabei stellten sie in den Placebogruppen beispielsweise fest, dass nur die Anti-Epileptika-Placebos den Appetit der Probanden drosselten und zu Gedächtnisstörungen führten.
Laut Nestoriuc klagt etwa jeder fünfte Proband in einer Placebogruppe über Nebenwirkungen. Ob es bestimmte Persönlichkeitstypen gibt, die besonders empfänglich für den Nocebo-Effekt sind, wird derzeit untersucht. «Ängstlichkeit und Depressivität sind begünstigende Faktoren», sagt sie. Und: Frauen seien tendenziell etwas leichter zu beeinflussen als Männer.

Auch Worte allein können den Nocebo-Effekt anknipsen

Das belegt beispielsweise eine US-Studie, in der Studierende glaubten, ein Umweltgift einzuatmen - dabei war das ausströmende Gas ungefährlich. Ein Teil der Gruppe beobachtete eine schauspielernde Frau, die die Gase inhaliert hatte und der es offensichtlich schlecht ging. Die Folge: Einige Studierende zeigten die gleichen Symptome; alle waren weiblich.
Auch Worte allein können den Nocebo-Effekt anknipsen. So stellten Radiologen von der Harvard University in Boston fest, dass Äusserungen vor einer Untersuchung wie «Gleich tuts mal ein bisschen weh» dazu führen, dass die Patienten deutlich mehr Schmerzen haben als ohne den Hinweis.
Der Turiner Neurowissenschaftler Benedetti ist davon überzeugt, das biochemische Gegenstück für die «schmerzlichen Worte» gefunden zu haben. Seine These: Die Angst vor dem Schmerz nimmt mit der Schmerzankündigung zu. Diese Angst sei der entscheidende Auslöser. Sie setzt zwei Reaktionsketten im Gehirn in Gang, wodurch Schmerzen leichter übertragen werden. Blockiert man diese Prozesse etwa mit Benzodiazepinen, tut die angekündigte Prozedur viel weniger weh. Benedetti: «Wie solche Angstblocker in der Schmerztherapie genutzt werden können, wird jetzt getestet.»
Schmerzen sind derzeit der am besten untersuchte und verstandene Nocebo-Effekt. Nur wenig weiss man hingegen darüber, ob Ängste und negative Erwartungen auch krank machen und womöglich sogar zum Tod führen können. «Es gibt haufenweise Anekdoten», sagt Paul Enck, Forschungsleiter in der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Universitätsklinik Tübingen. Beispielsweise sollen Menschen gestorben sein, nur weil sie davon überzeugt waren, dass sie ein Voodoo-Zauberer zum Tode verurteilt hat. Wissenschaftlich dokumentiert sind solche Fälle nicht.

«Depressionen verschlechtern den Verlauf vieler Krankheiten»

Glaubwürdiger sind für Enck Berichte über Patienten, die eine falsche Diagnose erhalten haben. Zum Beispiel Krebs. «Die informieren sich über die Symptome», sagt er, «und kriegen sie dann auch.» In den Fünfzigerjahren konfrontierte man laut Enck Patienten sogar bewusst mit der falschen Diagnose Darmkrebs und untersuchte endoskopisch, ob sich dabei die Darmschleimhaut verändert. Sie tat es.
Heute sind solche Studien nicht mehr möglich. Keine Ethikkomission würde «ja» dazu sagen. Enck: «Der Nocebo-Forschung sind deshalb enge Grenzen gesetzt.»
Kein Wunder deshalb, dass es nur wenige Daten über krankmachende Nocebo-Effekte gibt. Eine US-Studie weist jedoch darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit, an einem Herzschlag zu sterben, für Frauen höher ist, wenn sie glauben, dass sie besonders anfällig dafür sind.
Man wisse zudem, dass negative Gedanken das Immunsystem schwächen können, sagt Enck. In Familien, in denen es einen Todesfall gab, kam es unter den Familienmitgliedern gehäuft zu Infektionen.
Dass der Krankheitsverlauf durch schlechte Gedanken beeinflusst werden kann, ist besser belegt. So haben Infarktpatienten mit einer negativen Grundeinstellung ein höheres Risiko für einen erneuten Herzschlag als Optimisten. Oder: In einer aktuellen Studie im Fachmagazin «Cancer» sind depressive Krebspatienten eher gestorben als psychisch gesunde.
«Depressionen verschlechtern den Verlauf bei vielen Krankheiten», fasst die Psychologin Nestoriuc zusammen. Sie glaubt nicht daran, dass negative Gedanken allein krank machen können. «Die Suggestionen können aber ein auslösender Faktor unter vielen sein.» Das gelte für die verschiedensten Leiden.

Lügen darf der Arzt nicht - aber etwas verschweigen

Auch wenn die Datenlage dünn ist, hat das Wissen um die Macht der Suggestionen bereits Konsequenzen für die ärztliche Praxis. «Wir brauchen gute Kommunikatoren», sagt Enck. «Leichtsinnig dahergeredete Verdachtsdiagnosen sollten Ärzte tunlichst vermeiden.» Die fallen häufig, etwa im hektischen Alltag nach einer Operation. Hört der Patient das Wort Tumor, steht für viele die Diagnose bereits fest: Krebs. Dabei kann ein Tumor auch gutartig sein.
Sollten Ärzte vielleicht sogar lügen, um Patienten vor negativen Gedanken zu schützen? «Nein», sagt Wolf Langewitz von der Abteilung für Psychosomatik am Universitätsspital Basel. «Wir haben die Pflicht aufzuklären.» Aber bei schwerwiegenden Diagnosen dürfe man auch mal etwas verschweigen. «Das muss von Fall zu Fall entschieden werden.» Im Umgang mit Medikamentennebenwirkungen empfiehlt er offensiv zu informieren und darauf hinzuweisen, dass bei einer unerwünschten Wirkung auch der Nocebo-Effekt am Werk sein kann.


Placeboeffekt: Droge Arzt

Scheintherapien werden als Placebos bezeichnet, ihre positiven Wirkungen als Placeboeffekt. Mit der richtigen Kommunikation kann der Arzt den Effekt deutlich verstärken.
Das zeigt eine US-Studie mit rund 250 Patienten mit Reizdarm- Syndrom: Die erste Gruppe wurde auf eine Warteliste gesetzt, die zweite bekam eine Placebo-Aku- punktur ohne Einstich, wobei der Arzt spärlich kommunizierte. Diese Akupunktur kam auch in der drit- ten Gruppe zum Einsatz, der Arzt
nahm sich aber viel Zeit: Er hörte zu, fragte nach, war zuversichtlich, dass die Therapie wirkt. Nach drei Wochen und sechs Akupunktur- Sitzungen waren die Ergebnisse eindrücklich: In der ersten Gruppe reduzierten sich die Schmerzen um 28, in der zweiten um 44, in der dritten um 62 Prozent.

Publiziert am 08.11.2009 in der SonntagsZeitung Seite 65+66

BLUE SKY
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Eingebildete Gesunde

Beitrag von BLUE SKY » 9. November 2009 07:57

Moliere verrfasste die Komödie "Der eingebildete Kranke".
Dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Moli%C3%A8re
Le Malade imaginaire sollte in bitterer Ironie das letzte Stück Molières bleiben und die Hauptrolle des eingebildet Kranken seine letzte Rolle. Bei der vierten Aufführung am 17. Februar 1673 erlitt er einen Schwächeanfall und starb wenig später in seiner nahe gelegenen Wohnung.
Es gibt eben auch "eingebildet Gesunde".

Med. Studien weisen darauf hin, dass Erkrankungen auch infolge darüber hinwegggehen zu können, d.h. wegen zu lange wirksamer Begatellisierung - auch durch Ärzte! - an Schwere zunehmen, d.h. in die Phase einer problematischeren Entwicklung kommen können. Beispiele sind Herzerkrankungen bisher v.a bei Frauen und deren Ärzten sowie Nierenerkrankungen v.a. durch Männer.
Das Leben ist schön.

Oberpichler

Effekte bei Tieren und Pflanzen!

Beitrag von Oberpichler » 9. November 2009 15:47

Wer hier den Placeboeffekt groß und breit auswalzt verfolgt sicher ein bestimmtes Ziel,
nämlich von den Beweisen der gesundheitsschädigenden Effekte beim Mobilfunk, die die EUA-Direktorin Prof. Jacqueline McGlade genannt hat, abzulenken.
Dabei darf nicht verschwiegen werden, dass unabhängig von der Psyche des Menschen
genügend Effekte bei Tieren, z. B. Rindern, aber auch bei Pflanzen nachgewiesen
wurden.

Siehe auch:

viewtopic.php?p=38181#38181

http://www.izgmf.de/Kontakte/Burgerinit ... engel.html

www.elektrosmognews.de/news/rinderstudie.htm



Schöne Grüße
Oberpichler

Hans

Beitrag von Hans » 9. November 2009 17:57

Oberpichler hat geschrieben:Wer hier den Placeboeffekt groß und breit auswalzt verfolgt sicher ein bestimmtes Ziel.............
Genau. Und dies erst noch zu einem sehr guten Stundenlohn ;-)
Was ich damit aufzeigen will: Die Psyche und das Unterbewusstsein spielen sehr wohl eine Rolle in der Gesundheit. Dies ist auch bei Naturvölkern, zu denen wir bestimmt nicht mehr zählen, zu beobachten.

Danke für den Link zur IZgMF. Zitat aus der von Dir verlinkten Seite (drittunterster Absatz):
Im Jahr 2004 hat sich die Situation gebessert
Zur Prüfung der Strahlungsintensität kauften wir uns einen kleinen Breitbandtester. Dieses Gerät meldete uns vor der amtlichen Messung im Januar 2002 eine deutlich höhere Intensität als nach dieser Messung. Möglicherweise wurde die Sendeleistung reduziert oder es hängt damit zusammen, dass ab 2002 der T-Mobile-Sender neben unseren Weiden nicht mehr der einzige Sender im Ort war
.
Bist Du sicher das Du diese Seite verlinken wolltest? Der von mir fett hervorgehobene Teil weist doch darauf hin, dass der Spatenpauli mit seinem Leitsatz "Nicht die Masten sind das Problem, sondern die Handys!" doch recht haben könnte! Auch diverse von Dir in die Runde geworfenen Links deuten darauf hin. Womit diverse Mobilfunkmastgegner uU ihr "Parteiprogramm" überdenken müssten.
Gruss Hans

Oberpichler

Unterstellungen

Beitrag von Oberpichler » 9. November 2009 20:07

Hans hat geschrieben:Womit diverse Mobilfunkmastgegner uU ihr "Parteiprogramm" überdenken müssten.
@Hans

Welche Frechheiten nehmen Sie sich hier heraus, mir aus den aufgeführten Argumenten
das Gegenteil anzudichten?
Alle angegebenen Links zeigen die Hauptbelastung durch die Mobilfunkmasten auf, unter
denen die Nutztiere zu leiden hatten.

Ich betrachte das als böswillige Unterstellung, wie Sie das darstellen.
Sie wollen also hier weiter stänkern. Ich dachte Sie wären damit
ausgelastet, dass Sie bestimmte Bürger bespitzeln, ob der Eine oder
Andere mit dem Fernglas andere Menschen beobachtet. Sie sind doch das Allerletzte.

Oberpichler

Hans

Beitrag von Hans » 9. November 2009 21:42

Oberpichler hat geschrieben:........mir aus den aufgeführten Argumenten das Gegenteil anzudichten?
Mach ich das? Die Aussage ist doch eindeutig. Zitat (zum zweiten): "........Dieses Gerät meldete uns vor der amtlichen Messung im Januar 2002 eine deutlich höhere Intensität als nach dieser Messung. Möglicherweise wurde die Sendeleistung reduziert oder es hängt damit zusammen, dass ab 2002 der T-Mobile-Sender neben unseren Weiden nicht mehr der einzige Sender im Ort war. Im Jahr 2004 ging die Belastung weiter zurück. Unsere Tiere reagierten darauf positiv........"
Da steht ganz klar geschrieben: "Im Jahr 2004 ging die Belastung weiter zurück......". Da steht nix von wegen "Keine Strahlung". Woraus man auch schliessen kann, dass es "nur" an der zu hohen Belastung lag.
Des weiteren spekuliert der Stengel höchstpersönlich, dass: "........oder es hängt damit zusammen, dass ab 2002 der T-Mobile-Sender neben unseren Weiden nicht mehr der einzige Sender im Ort war........". Daraus schliesst man ganz von selber, dass offensichtlich die Belastung zurückging weil, unter anderem, weitere Antennen aufgestellt wurden. So einfach ist es. Zudem hast Du mir die Vorlage geliefert. Ich verdrehe Dir also nicht die Worte im Mund genausowenig wie ich was zusammendichte um Dir was anzudichten. Ich zähle ganz einfach eins und eins zusammen und dies mit einer von Dir gelieferten Seite die Du als glaubwürdig ansiehst. Must halt die Links die Du lieferst schon etwas genauer anschauen und nicht nur das rauslesen was in Dein Weltbild passt.
Oberpichler hat geschrieben:......Ich dachte Sie wären damit ausgelastet, dass Sie bestimmte Bürger bespitzeln......
Nö, das lastet mitnichten aus. Taugt höchstens als Hobby zwischendurch, bringt kein Geld und wird auf die Dauer langweilig. Zumal es im Moment nichts zu bespitzeln gibt. Und das was es gab, wurde gelöst, unter anderem auch im Interesse der Glaubwürdigkeit dieser Seiten.
Oberpichler hat geschrieben:......Sie sind doch das Allerletzte......
Danke. Leider kann ich als "das Böse" in diesem Forum nicht so was schreiben ohne das es in der Zensur hängen bleibt. Jedoch: Die Gedanken sind frei!
Schönen Abend noch, ich geh jetzt Fernsehguck.
Gruss Hans

BLUE SKY
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Unergiebige Diskussionsentwicklung

Beitrag von BLUE SKY » 11. November 2009 08:28

Aus meiner Sicht entwickelt sich (s.o.) die Diskussion ins Unergiebige.

Wenn allgemeine Ergebnisse aus der Wissenschaft über Placebo-/Nocebo-Effekte bemüht werden, stellt sich aus meiner Sicht die Frage, inwieweit es gerechtfertigt ist, auf solcher Grundlage Konsequenzen mit rechtlichen und sozialen Folgen für Betroffene herzustellen.
Die Tatsache, dass es solche Effekte grundsätzlich geben kann, berechtigt im Einzelfall nicht, solche als gegeben zugrunde zu legen. Das wäre unwissenschaftlich.
Dass das Abstreiten von Gesundheitgefahren das Schadenssrisko erhöhen kann, ist ebenso ein wissenschaftlicher Allgemeinplatz.
Schon insofern zieht der argumentative Ansatz mit der Verallgemeinerung von Einbildungseffekten bei Mobilfunk von vorne herein nicht, weil ihm ein gleichwertiger in andere Richtung entgegensteht. Feleinschätzungen können in beide Richtungen gehen und zugleich vermengt mit zutreffenden Einschätzungen ebenfalls in beide Richtungen auftreten.
Im Falle einer so bestehenden Unsicherheit der Bewertung wiegt das Recht auf - möglicherweise unbegründete - Vorsicht und Vorsorge mehr als das Recht auf Handlungen, die auf einer Einschätzung beruhen, die Gefahren und Risiken möglicherweise unterschätzen. Dies insbesondere dann, wenn und solange Haftungsfragen nicht geklärt sind bzw. Verursacher von Handlungen, die sich u.U. erst im Nachhinein im wissenschaftlichen Konsens und in der Rechtsprechung als schädigend erweisen bzw. erweisen lassen, von Haftung entlastet sind.
Das Leben ist schön.

Beobachter

Beitrag von Beobachter » 13. November 2009 14:42

Hallo,

aus meiner beruflichen Erfahrung kann ich sagen, dass der Placeboeffekt eine sehr große (gewaltige) Rolle spielt. Ich behaupte mal, dass 99,5% der Leute, die meinen, sie würden irgendwelche Strahlung spüren oder deren Auswirkungen, sich dies nur einbilden. Den restlichen 0,5% gestehe ich eine mögliche Strahlungssensibilität zu.
Bleibt die Frage, inwieweit diese kleine Minderheit nun ein Recht auf körperliche Unversehrtheit durchsetzen kann, wenn die große Masse nicht bereit ist, auf die "Annehmlichkeiten" von Funktechnik zu verzichten.
Ich will damit nicht behaupten, dass Funk keine schädlichen Nebenwirkungen für Lebewesen an sich hat (kann man ja auch gar nicht wirklich), aber solange der umgekehrte Beweis noch aussteht, wird sich die Exposition weiter erhöhen, hauptsächlich aus monetären Gründen. Ich bin mal gespannt wie es weiter geht.

P.S. der visuelle Bestätigungscode ist wirklich eine Zumutung! Hat der Admin den selbst mal getestet? Oft kaum zu entziffern!

Forum Admin: Registrieren erspart den visuellen Bestätigungscode, welchen zu entziffern den Spammern mühelos zu gelingen scheint.

nobody
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Beitrag von nobody » 13. November 2009 19:25

[quote="Beobachter"]Hallo,

aus meiner beruflichen Erfahrung kann ich sagen, dass der Placeboeffekt eine sehr große (gewaltige) Rolle spielt. Ich behaupte mal, dass 99,5% der Leute, die meinen, sie würden irgendwelche Strahlung spüren oder deren Auswirkungen, sich dies nur einbilden. Den restlichen 0,5% gestehe ich eine mögliche Strahlungssensibilität zu.
Bleibt die Frage, inwieweit diese kleine Minderheit nun ein Recht auf körperliche Unversehrtheit durchsetzen kann, wenn die große Masse nicht bereit ist, auf die "Annehmlichkeiten" von Funktechnik zu verzichten.
Ich will damit nicht behaupten, dass Funk keine schädlichen Nebenwirkungen für Lebewesen an sich hat (kann man ja auch gar nicht wirklich), aber solange der umgekehrte Beweis noch aussteht, wird sich die Exposition weiter erhöhen, hauptsächlich aus monetären Gründen. Ich bin mal gespannt wie es weiter geht.
[/quote]

Hallo Beobachter

Die sogenannt 'Betroffenen' haben den Beweis in Form ihrer Erfahrung. Sollten sich so viele Menschen so viel einbilden können? Wenn das wahr sein sollte, hätten wir heute schon den psychiatrologischen Notstand. Also bei allem Respekt. Angesichts des Übermuts, welchen Sie hier an den Tag legen, kann ich nur schliessen, dass es Ihnen an entsprechendem Erfahrungswert mangelt. Da, wie Sie so schön sagten, die Belastung in Zukunft noch zunehmen wird, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch Sie, eines Tages, zu den 'Opfern' gehören werden. Denn für mich gilt die Faustregel: Der Grad an EMS-Symptomen richtet sich nach der Exposition (P[EMF]*t). Würden Sie sich eventuell für ein kleines Experiment zur Verfügung stellen? Dann könnte ich Ihnen nämlich beweisen, dass EMS keine (auch keine eingebildete) 'Krankheit' ist, sondern eine individuell ausgeprägte Eigenschaft(!), welche durch EMF beeinflusst wird. Die Biologie bietet zwar einigen Widerstand, aber ab einem bestimmten Punkt (Dosis/Exposition), geht der noch so stärkste Ochsen zu Boden. Ich hoffe nun mal, dass Sie dieser Logik, auch ohne Selbstexperiment, folgen können (abgesehen vom Umstand, dass Sie 'am Grössten Feldversuch an Menschen' genauso Teilhaben, wie ich und alle Anderen). Ansonsten steht mein Angebot. Oder wollen Sie wirklich abwarten, bis die Zeit mir Recht geben wird, dass auch Sie (aufgrund zunehmender Exposition -> Schädigung), die traurige Erfahrung am eigenen Leibe machen müssen? Nein, das ist keine Drohung. Eventuell ein Versprechen; ganz sicher aber ein gut gemeinter Rat, die persönliche Perspektive mal gründlich zu überdenken.

Aber um dabei die Psyche nochmal ins Spiel zu bringen. Interessannterweise suchen 'Betroffene' die Ursache für ihre (plotzlich ins Bewusstsein gedrungenen) 'Leiden' eher anderswo, als denn bei den EMF. Im Regelfall tritt diese 'des Rätsels Lösung' erst nach einigen (meist mühsamen) Recherchen auf. Ich möchte darum engegenhalten, dass viele Menschen ev. 'nichts spüren', weil sie sich immer noch stark einbilden können, dass technisch erzeugte EMF grundsätzlich harmlos seien. Die 'Kraft des Geistes' ist ein Faktor in einer Gleichung/Rechnung, welche nur annähernd verstandesmässig erfasst werden kann. Nichts weniger. Aber auch nichts mehr. Hier darf weder über-, noch unterbewertet werden. Gute Diagnostik ist ein hartes Stück Arbeit; wie auch immer. Auch aus meiner bescheidenen Sicht der Dinge kann E-Smog nicht alleinig für Alle Krankheiten und Beschwerden verantwortlich gemacht werden. Dazu sage ich nur noch: Aber E-Smog hat auf alle Krankheiten gewissen Einfluss. Ob Sie den elektromagnetischem Zusammenhang in Bezug auf biologische Effekte/Phänomene in der Folge nun als solche anerkennen, oder nicht, bleibt Ihnen nun selbst überlassen.

MfG

NetWarrior
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Wie läuft sowas in der Praxis ab?

Beitrag von NetWarrior » 14. November 2009 17:23

Von wegen Placebo-Effekt

Der Leidensweg eines Elektrosensiblen Menschen sieht meistens folgendermassen aus:
Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Gesamtkörper-Nervosität, Verdauungsprobleme, u.s.w
werden von der Schulmedizin mit Psychopharmaka gegen Stress
Depression und Angstzustände etwa 5 Jahre behandelt.
Wenn dann keine Besserung festgestellt werden kann, wird der
Eintritt in die Psychiatrie empfohlen.
Wenn der Patient soviel Selbstbewusstsein aufbringt und dies ablehnt,
dann wird er einen Naturheilpraktiker aufsuchen.
Der wird weitere Jahre sein Einkommen mit solchen Patienten sicherstellen.
Durch Zufall hören dann solche Menschen dass es in der Baubiologie
Leute gibt, die von Elektrosensibilität reden und ev. helfen können.
Hier tritt dann der Bau- oder Elektrobiologe auf mit seinen Messinstrumenten und stellt fest,
dass hohe krankmachende Werte von elektromagnetischer Strahlung vorhanden sei.
Er wird nun versuchen DECT-Telefone, WLAN-Computernetze,
Bluetooth-Sender u.s.w. zu eliminieren.
Wenn er diese Einrichtungen bei Nachbarn in einem Wohnblock feststellt,
dann ist er sehr schnell mit seinem Latein am Ende.
Nun ist er ev. in der Lage, gewisse teure Abschirm-Vorrichtungen
vorzuschlagen wie Bettbaldachin, Swissshield-Vorhang und Zimmerabschirmung
Was der Elektrobiologe nicht beeinflussen kann, ist die Strahlung,
der ein Patient im öffentlichen Raum ausgesetzt ist.
Hier muss auch der Fachmann aufgeben.
Was heisst das jetzt?
Die ganze Elektrobiologische Beratung führt nur einen Schritt weiter
auf dem Leidensweg eines elektrosensiblen Menschen.
Verändern könnte nur der Gesetzgeber, also bei uns die
Nationalversammlung und das Schweizervolk selbst,
mit einer Verfassungs-Initiative, die aber von der Mehrheit der
Bevölkerung abgelehnt werden dürfte.
Im 2011 sind wieder Wahlen für National- und Ständerat. Wir sollten
Jetzt beginnen, unsere Aktivitäten durch eigene Vertreter nach Bern
zu verlagern. Dort und nur dort wird diese teuflische Musik weiter
gespielt oder abgestellt.
Elektromagnetische Strahlung wirkt auslöschend auf das Kapieren. Zitat Rudolf Steiner 1924

Gast

Beitrag von Gast » 16. November 2009 08:30

Hallo nobody,

ich war schon Expositionen ausgesetzt, da wären Sie (wenn Sie an meiner Stelle gewesen und sich dessen bewusst gewesen wären) wahrscheinlich tot umgefallen. Diese waren millionenfach über den Grenzwerten und ich benutze Mobiltelefone seit einer Zeit, da wussen die meisten Menschen noch gar nicht, dass es sowas gibt. Nun, ich lebe immer noch und was ist, wenn ich in 30 Jahren Abschied von diesem Dasein nehme, ohne Krebs und ohne irgendeine andere Krankheit, die man gerne den elekromagnetischen Feldern zuschreibt? Wetten, dass Leute wie Sie trotzdem behaupten, dass mein Tod natürlich darauf zurückzuführen ist? Man kann mit Ihrer Einstellung jedes Übel damit begründen.
Und natürlich kann man jeden Ochsen mit Strahlung in die Knie zwingen, denn alles ist immer nur eine Frage der Dosis. Ein Narr, der dies nicht kapiert. Ich wette aber mit IHNEN, dass Sie mir nicht beweisen können, dass Sie elektromagnetische Felder spüren können. Jeglicher Blindversuch auf diesem Planeten hatte immer dieses Ergebnis zur Folge. Kein einziger Mensch konnte seine Elektrosensibilität bisher beweisen bei objektiv durchgeführten Tests. Da muss man sich dann schon Fragen und Kommentare gefallen lassen und mal über seinen eigenen Standpunkt nachdenken.
Vor Jahrhunderten schon hatten Menschen vor allen möglichen Gefahren gewarnt, über die wir heute lachen, weil die Zeit und die Statistik uns eines besseren belehrt hat. Und so wird es auch bei den Feldern sein. Es gibt Menschen, die darunter leiden, aber 99,9% eben nicht. Und die 0,1% sollen den anderen bitte nicht einreden, dass es so wäre.
Nicht falsch verstehen, ich habe Verständnis für Leute wie Sie und akzeptiere, dass es elektrosensible Menschen gibt. Aber ich rate diesen Menschen auch, sich nicht darauf zu fixieren, denn DAS macht definitiv krank.

Forum Admin: Bitte Namen oder Nickname angeben. Wer so schreibt, sollte zumindest zu seinem Namen stehen.

BLUE SKY
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Registriert: 30. Januar 2007 17:47

Beitrag von BLUE SKY » 16. November 2009 09:33

Anonymous hat geschrieben:
Ich wette aber mit IHNEN, dass Sie mir nicht beweisen können, dass Sie elektromagnetische Felder spüren können. Jeglicher Blindversuch auf diesem Planeten hatte immer dieses Ergebnis zur Folge. Kein einziger Mensch konnte seine Elektrosensibilität bisher beweisen bei objektiv durchgeführten Tests.
Ich kann nicht erkennen, wie Sie sich mit Ihrer Behauptung auf das beziehen, was in diesem Forum und auf der Hauptseite zur Frage der Elektrosensibilität schon ausgeführt wurde.
Also fangen wir von vorne an:
Was verstehen denn SIE unter "Elektrosensibilität" und unter objektivem Beweis derselben? Erst nach einer verständlchen Antwort darauf wäre es mir möglich, ihre Auffassung gemäss IHRER Intention ihres Beitrag zu verarbeiten.
Das Leben ist schön.

Gast

Beitrag von Gast » 16. November 2009 12:40

Forum Admin hat geschrieben: Forum Admin: Bitte Namen oder Nickname angeben. Wer so schreibt, sollte zumindest zu seinem Namen stehen.
Äh, Gast ist ein registrierter User dieses Forums. Somit sollte zumindest Euch bekannt sein wer dahintersteckt, oder??

Forum Admin: Auf der Mitgliederliste existiert kein User namens Gast.

Hans

Beitrag von Hans » 17. November 2009 02:14

Tatsache, jetzt habe ich das doch glatt falsch interpretiert. Irgendwie habe ich übersehen, dass beim fettgedruckten Gast die Bemerkung "Gast" fehlt. Schön blamiert :-(
Gruss Hans

nobody
Beiträge: 292
Registriert: 11. September 2009 17:36
Wohnort: CH

Beitrag von nobody » 18. November 2009 14:21

@gast (wie und wer auch immer)

Wenn Sie meine Beiträge aufmerksam genug (nach)lesen, werden sie eventuell selber bemerken, dass Sie mich in eine falsche Ecke stellen. Sie interpretieren meine Pamphlete nicht so, wie sie gemeint sind. Ob das nun Absicht ist, oder auch nicht, lasse ich mal dahingestellt. Jedenfalls dürfen Sie gerne nachfragen, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Ich werde mich dann bemühen eine etwas bessere Wortwahl zu finden.

Achjeh. Als ehemaliger 'Feld-, Wald-, und Wiesentechniker' habe ich mich auch oft genug in 'starken' Feldern bewegt. Ohne mir je darüber Gedanken zu machen, notabene - bin vordergründig ja auch nicht 'krank' geworden. Ich hatte jahrelang eine Wohnung, direkt unter einer GSM-Antenne. Der Vormieter meinte noch, seit die Antenne stehe, schlafe er und seine Frau nur noch schlecht. Interessanterweise war meine Einstellung damals die gleiche, wie Ihre heute. Meine Schlafqualität war dann auch nicht die Beste, was ich damals der Schichtarbeit in die Schuhe schob. Heute weiss ich, dass es ein rigoroser Fehler von mir war, nach der (eineinzigen) Ursache zu suchen. Die Schicht hatte ihren Einfluss, genauso wie die vielfältigen EMF, welchen ich exponiert war. Heute rede ich eigentlich nur noch von Einflussgrössen, deren Beurteilung auf einem anderen Blatt geschrieben steht. Und wenn Sie mir nun unterstellen wollten, ich würde EMF, gegenüber anderen Umweltgiften prinzipiell überbewerten, zaubert das eigentlich nur ein müdes Lächeln auf meine Gesicht. Die erste Wette würden Sie verlieren. Eigentlich ist es mir so was von egal, wann wie wo und mit welchem Hintergrund, Sie dem Exitus begegnen. Wenn Sie in den nächsten Tagen verscheiden sollten, kann man Sie vielleicht sogar zu den pandemischen Opfern zählen. Von mir aus. Im anderen Fall tut sich eine Reihe von anderen Möglichkeiten auf. Doch wenn Sie von einem Kraftwagen überrollt werden, ist es so ziemlich egal, ob Sie Raucher waren, oder auch nicht. Natelianer, dito. Auf alle Fälle werde ich mich hüten, in Unkenntnis jeweiliger Begleitumstände, irgendwelche Diagnosen zu stellen.

Wenn ich meine EMS so einfach unter Beweis stellen könnte, würde ich mich mal als erstes beim Gottschalk anmelden. Dort liesse sich als Versuchskarnickel zumindest noch etwas Kohle machen (sei's auch nur noch für die Hinterlassenschaft). Zudem ein Millionenpublikum für 'die Sache'. Also nicht, dass ich persönlich einem 'Test' prinzipiell negativ eingestellt wäre. Aktuell sieht es nur so aus, dass meine Diagnose exakter Parametriert werden muss. Dazu bräucht ich zwei Dinge: Zeit und entsprechende Mittel. Ersteres habe ich (plusminus), Letzteres leider nicht gar nicht. Doch was rede ich mir eigentlich den Mund fusslig? Werden Sie dies nicht eh gleich als faule Ausrede taxieren? Darum Umgekehrt. Würden Sie die Mittel für entsprechende Untersuchungen stellen, damit eine Versuchsanlage spezifiziert werden kann? Denn in dem einen Punkt muss ich Ihnen unumwunden Recht geben und die zweite Wette geht an Sie: Ich kann die EMF nicht spüren. Jedenfalls nicht direkt. Und das ist ja gerade das perfide an diesem 'Gift'. Man sieht, hört, riecht und spürt nichts bis zu dem Zeitpunkt, wo die Biologie zu reagieren anfängt. Als 'Nichtspürer' werden Sie vielleicht Mühe damit haben, diesem zu Folgen. Doch wenn Sie einen Grundkurs in Elektrotechnik hinter sich haben, werden Sie folgende Analogie verstehen. Elektrizität ist an sich auch unsichtbar und kann nur anhand ihrer Wirkung nachgewiesen werden.

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