Psychiatrisierung der "Elektrosensiblen"

Wuff

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ (7)

Beitrag von Wuff » 10. April 2010 18:24

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ bei der Psychiatrisierung der EMF-Opfer (7)
  • Wie funktioniert medizinische Wissenschaft?

    Die Frage nach athermischen Effekten von EMF ist auch unabhängig von der erstaunlichen Tatsache, dass trotz der medizinischen Fragestellung kaum ein Mediziner in Bioelectromagnetics arbeitet, eine medizinische Frage. Bevor wir uns im nächsten Beitrag mit den Fehlern bei der Anwendung von wissenschaftlichen Beweisregeln im Zusammenhang mit EMF-Stress (bzw. „Elektrosensibilität“) widmen, sehen wir uns kurz um, unter welchen Umständen in der Medizin Zusammenhänge als nachgewiesen gelten.

    Da Biologie und Medizin nicht sehr exakte Naturwissenschaften sind, und da die medizinische Wissenschaft den Praktikern dennoch Hinweise und Anleitungen für Prävention und Behandlung geben soll, käme man nirgendwo hin, wenn man zuerst den lückenlosen Wirkmechanismus finden wollte, bevor etwas als gegeben akzeptiert wird. Bevor ein bestimmter Wirkmechanismus lückenlos bekannt ist, muss man sich mit statistischen Korrelationen, basierend auf statistischer Signifikanz, behelfen, http://de.wikipedia.org/wiki/Statistische_Signifikanz .

    „Es gibt keine gute Medizin ohne Biostatistik“, lautet der erste Satz im Taschenbuch Basiswissen Medizinische Statistik von C. Weiss, ISBN 3-540-24072-1, das auch einen Eindruck von Nutzen und Notwendigkeit der Statistik in der medizinischen Wissenschaft vermittelt. „Mit Statistik kann man alles beweisen, auch das Gegenteil“, lautet eine Volksweisheit. Der Nutzen von Statistik hängt von der richtigen bzw. sinnvollen Anwendung und vom richtigen Verständnis ab. Medizinische Fakultäten unterhalten grosse Statistikdienste, welche selbst oft nichts oder nur wenig von Medizin oder Biologie verstehen; sie prüfen und korrigieren die statistischen Auswertungen von Medizin- und Biologiestudien, bevor diese zur Publikation freigegeben werden. Es können hier nur stichwortartig einige Punkte genannt werden, an die bei der kritischen Lektüre von biologischen Studien gedacht werden muss:
    • Mit der Signifikanz wird – vereinfacht ausgedrückt - die Irrtumswahrscheinlichkeit umschrieben, mit welcher ein statistischer Zusammenhang irrtümlich als wahr angenommen wird, wenn nämlich das Signifikanzniveau nur zufälligerweise erreicht wird. Aus einer willkürlichen Tradition heraus gilt ein Signifikanzniveau für Studien von 5 % als akzeptabel, d.h. es wird allgemein akzeptiert, dass im Durchschnitt maximal jedes zwanzigste Ergebnis zufallsbedingt falsch ist.
    • Etliche EMF-Studien zeigen (nur) zufälligerweise einen Zusammenhang zwischen EMF und der Veränderung einer Zielgrösse, obwohl kein Zusammenhang besteht, bei einem Signifikanzniveau von 5 % ist es maximal jede zwanzigste. Das verleitet dazu, vorzeitig das Finden eines Zusammenhangs zu feiern.
    • Viele EMF-Studien zeigen keinen Zusammenhang zwischen EMF und der Veränderung einer Zielgrösse, obwohl möglicherweise einer besteht. Denn wenn das Ziel ist, einen bestehenden Zusammenhang nicht nachzuweisen, dann kann das ohne jede Datenfälschung dadurch erreicht werden, indem mit unzureichenden Mitteln nach dem Zusammenhang gesucht wird.
    • Mit den modernen Informatikmitteln kann man Zahlenreihen nach beliebigen Korrelationen absuchen lassen, so lange bis sich signifikante Zusammenhänge finden, darunter eben auch zufällige, - Signifikanz beweist aber keinen kausalen Zusammenhang.
    • Fehler aus dem Studiendesign bzw. falsche Schlüsse aus falscher Anlage des Experiments können nicht mit statistischen Mitteln gefunden werden, sondern mit der Anwendung von Logik und gesundem Menschenverstand. Confounder beispielsweise, d.h. störende Einflussfaktoren, findet nicht das Statistikprogramm, sondern der selbst denkende Mensch.
    • Statistisch und nicht streng kausal begründete Zusammenhänge sind unsicher und nur auf Wahrscheinlichkeiten gegründet; in Biologie und Medizin muss man rechnen, dass man irrt.
    Da der menschliche Körper extrem komplex aufgebaut ist und zahlreiche gegenseitig verknüpfte Steuerungs- und Regelungsmechanismen wirken, und da auch sehr viel Forschung betrieben wird, akkumuliert sich sehr viel medizinisches Wissen. Aber immer wieder wird viel von dem vermeintlich sicheren medizinischen Wissen durch neue Studien oder auch nur durch logisch richtiges Denken widerlegt, z.B. Leichengift, Einfluss von Föhn auf Migräne, Schädlichkeit von Cholesterin in der Nahrung etc. In Bioelectromagnetics gibt es nur wenig wirklich gesichertes Wissen, vieles ist hier ausgemachter Unsinn, wie wir oben unter „Denkfehler“ gesehen haben. Derartiger Unsinn findet sich in keinem Lehrbuch, weil der Unsinn, auch wenn er noch so weit verbreitet ist, Unsinn bleibt und eines Tages als solcher entlarvt wird, und weil aus diesem Grund bisher wohlweislich kein angesehener Wissenschaftler ein Lehrbuch zu Bioelectromagnetics geschrieben hat. Der Unsinn findet sich dafür beispielsweise im „Faktenblatt“ 296, das der ICNIRP-Gründungspräsident Repacholi unter einem überdimensionierten Siegel der WHO verbreiten liess. Auf dessen Inhalt wiederum stützen sich „Forscher“ wie Frick etc. für ihre Studien ab, deren Schlüsse so falsch wie ihre Grundlage sind. Auf Frick wiederum berufen sich andere wie Lerchl.
  • Wie bildet und ändert sich die Anerkennung von Theorien?
    (oder: Wie setzt sich wissenschaftlicher Fortschritt durch?)


    Ein anderer Wissenschaftstheoretiker, Thomas Kuhn, beschrieb in der „Struktur wissenschaftlicher Revolutionen“, wie in der Wissenschaft von Zeit zu Zeit alte Theorien durch neue, bessere Theorien abgelöst werden, http://de.wikipedia.org/wiki/Paradigmenwechsel , Einleitung http://www.des.emory.edu/mfp/Kuhnsnap.html und Zusammenfassung zum Buch http://www.des.emory.edu/mfp/Kuhn.html . Kuhn zeigt wie ein Paradigmenwechsel, d.h. wie das Aufgeben von bisherigen Grundannahmen und wie die Akzeptanz neuer Grundannahmen auf der persönlichen Ebene der entscheidenden Mitglieder der wissenschaftlichen Gemeinschaft eines Wissenschaftszweigs jeweils vor sich geht.

    Bevor wir diese Elemente aus der Wissenschaftstheorie auf einige Bioelectromagnetics Arbeiten anwenden, lohnt sich ein kurzer Blick auf eine lustige Webseite, die zeigt, welche Vielfalt an Fehlern bei der Beweisführung gemacht werden kann, http://kamelopedia.mormo.org/index.php/Beweis .
  • Wie wird wissenschaftlicher Fortschritt gehemmt?

    Wissenschaftlicher Fortschritt im Sinne eines Fortschreitens in Richtung der Erkenntnis der wirklichen Zusammenhänge kann auch willentlich gehemmt werden, wir erinnern an die Verdünnungsstrategie, die auf eine grosse Zahl von Studien aufbaut, die absichtlich keinen Zusammenhang finden. Mobilfunkerkreise brüsten sich selbst damit, dass bereits vor einigen Jahren 20'000 Bioelectromagnetics Studien veröffentlicht waren.

BLUE SKY
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Beitrag von BLUE SKY » 11. April 2010 12:58

Wuff hat geschrieben:
Hans-U. Jakob hat geschrieben:lieber Wuff,
Ich schlage vor, dass wir von Gigaherz alle Ihre Beiträge über Lerchl und Co. in einem Buch oder einer umfangreichen Broschüre mit dem Titel "Gesundbeter und Ablassverkäufer" schön strukturiert und illustriert zusammenfassen und veröffentlichen.
Was sagen Sie zu diesem Projekt? Hoffentlich haben Sie alle Ihre Beiträge elektronisch gespeichert und zur Weiterbearbetung bereit?
Hans-U. Jakob
Präsident von Gigaherz.ch
Guten Tag Herr Jakob,

ich danke für Ihre Einladung bzw. für Ihr Angebot. Ich kann nachvollziehen, dass Sie sich für Ihren unermüdlichen Kampf eine Kampfschrift wünschen. Ich selbst würde sozusagen eine Denkschrift vorziehen, die nicht primär die Überzeugten bestätigt, sondern die grundsätzlich Offenen zum selbständigen Denken anregt.

Ich wurde von verschiedener Seite zu Ähnlichem eingeladen, Stoff wäre genügend vorhanden. Ich mache jetzt diesen Strang zu Ende, und überlege derweil, was die zweckmässigste Verwertung sein könnte. Jedenfalls muss der Stoff noch bearbeitet werden, vor allem die bereits älteren Teile.
Hinweis:
Veröffentlichung ohne Verlag
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,15 ... 44,00.html
"Es geht auch ohne"
Das Leben ist schön.

Wuff

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“

Beitrag von Wuff » 11. April 2010 14:35

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ bei der Psychiatrisierung der EMF-Opfer (8 )


Warum sind Beweisregeln wichtig?

Wenn wir uns fragen, ob beispielsweise bewiesen sei, dass schwache EMF keine Symptome auslösen können, wie Frick behauptet, und ob - im Gegenteil – sogar bewiesen sei, dass die Symptome der „Elektrosensiblen“ durch bildlich darstellbare Vorgänge im Hirn ausgelöst werden, wie Lerchl gestützt auf fMRI-Aufnahmen von Frick dem Forenteilnehmer ES entgegenhält, dann kommen wir nicht umhin, uns mit den Beweisregeln zu befassen, die in der medizinischen Wissenschaft angewandt werden.

Kurzdefinition für Beweis in den angewandten Naturwissenschaften: Beweis ist Nachweis dafür, dass eine bestimmte Aussage zutrifft, die sich auf als wahr anerkannte Prämissen stützt.

Wie nicht selten dazu kommt, dass Prämissen fälschlich als wahr anerkannt werden, haben wir in den drei vorangehenden Beiträgen gesehen, nämlich durch Denkfehler bzw. durch Verletzung der Denkgesetze der Logik für richtiges Schliessen.

Die Beweisregeln bzw. die Regeln für den Nachweis des Zutreffens einer Aussage sind eigentlich klar, sie können in http://de.wikipedia.org/wiki/Beweis_%28Logik%29 nachgesehen werden.

In der Naturwissenschaft herrscht heute der kritische Rationalismus vor, vertreten durch den Wissenschaftstheoretiker Karl Popper, http://de.wikipedia.org/wiki/Kritischer_Rationalismus , der besagt, dass Theorien nicht wirklich bewiesen werden können, sondern dass lediglich versucht werden könne, sie zu widerlegen, sie zu falsifizieren, http://de.wikipedia.org/wiki/Falsifizierbarkeit , und dass erst nach erfolgter Widerlegung definitiv Klarheit herrsche, nämlich dass die Theorie sicher nicht zutreffe. Der kritische Rationalismus von Popper treibt das oben ( viewtopic.php?p=46420#46420 ) als Teil des wissenschaftskritischen Handwerkszeugs genannte Misstrauen gegenüber jeglicher Art von Behauptung, speziell wenn sie als Theorie formuliert ist, auf die Spitze.

Eine Vorstufe von Theorie ist die Hypothese; mit naturwissenschaftlichen Experimenten wird versucht, Hypothesen zu falsifizieren, http://de.wikipedia.org/wiki/Hypothese .

Wir wollen uns nun einige explizite und implizite Beweisführungen im Wissenschaftszweig Bioelectromagnetics kritisch anschauen.

  • Beweisfehler: Die falsche Hypothese wurde getestet
    Wenn wir in viewtopic.php?p=46473#46473 die Gleichsetzung der Subsystems „Pinealorgan“ mit System „Melatoninsystem“ als Denkfehler kritisiert haben, so kann man auch andersherum argumentieren: Lerchl hat nicht die Melatoninhypothese untersucht, sondern eine Zirbeldrüsenhypothese, die so aber von niemand postuliert worden ist. Lerchl hat nicht versucht, die Melatoninhypothese zu bestätigten oder zu falsifizieren, sondern lediglich den möglichen Einfluss von EMF auf die Hormondrüse.

    Lerchl hat sich an mehreren Stellen ausdrücklich auf die Melatoninhypothese bezogen, und er hat auch formuliert: „Das Ziel der Untersuchung war herauszufinden, ob elektromagnetische Felder der Mobilfunkkommunikation die Bildung des Pinealhormons Melatonin beeinflussen können.“

    Im Zusammenhang mit der Änderung der Melationhypothese in die „Zirbeldrüsenhypothese“ stellen sich mindestens zwei Fragen:
    • Warum liess das BfS als Lerchls Auftraggeberin diese Änderung der Fragestellung von der Melatoninhypothese auf die ausschliessliche Betrachtung der Hormondrüse unter Ausschluss von deren Steuerung zu?
    • Warum wurde trotz der auf die Hormondrüse eingeschränkten Untersuchung dennoch die Aussage Lerchls zum Experiment „Die Daten unterstützen nicht die „Melatoninhypothese“, nach der es nach nichtthermischer Exposition zu elektromagnetischen Feldern zu einer verringerten Melatoninproduktion kommen sollte” kommentarlos akzeptiert?

Wuff

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“

Beitrag von Wuff » 12. April 2010 13:48

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ bei der Psychiatrisierung der EMF-Opfer (9)

Wir setzen hier die kleine Auflistung von Fehlern bei der wissenschaftlichen Beweisführung in den drei oder vier Bioelectromagnetics Studien fort, die uns der Zufall zur Kritik zugeführt hat. Wenn dieses auf die Gesamtheit der Bioelectromagnetics Studien hochgerechnet wird, dann kommt eine ganze Menge an Fehlschlüssen zusammen!
  • Beweisfehler: Replikationsversuche mit anderen Einflussgrössen
    Man liest immer wieder, ein bestimmtes Experiment hätte nicht repliziert werden können, bzw. die Neuauflage des Experiments hätte keinen Effekt von EMF mehr gezeigt, welcher im ersten Experiment noch ersichtlich war.

    Das ist in den meisten Fällen unwahr: Kaum ein Bioelectromagnetics Experiment wird je wiederholt, vielmehr wird bloss ein ähnliches Experiment durchgeführt, und dann fälschlich als Replikation bezeichnet. Der Grund dafür liegt im Forschungsbetrieb. Damit eine Studie (und auch die Replikation bzw. Wiederholung zur Studie) anerkannt wird, muss sie begutachtet (Peer review) und in einem angesehenen Scientific Journal publiziert werden. In diesen Journalen werden aber nur neue Ergebnisse und Erkenntnisse publiziert. So zwingt das System die Forscher dazu, eine andere Versuchsanordnung als die ursprüngliche aufzubauen, damit die „Replikation“ überhaupt zur Kenntnis genommen wird. Trotz der systembedingten Umstände ist es auch in einem solchen Fall Irreführung, von Replikation zu schreiben.

    Forenteilnehmer Charles hat sich einmal der so genannten TNO-Replikation angenommen, einer angeblichen Wiederholung in Zürich zu einer ursprünglich in den Niederlanden durchgeführte Studie. Vielleicht kann er hier einen Link zu seiner Kritik einstellen.

    Der herrschende Wissenschaftsbetrieb bevorteilt krass die Leugner jeglicher athermischer Effekte von EMF. Es ist nämlich nie klar, aus welchem Grund der Effekt nicht reproduziert wurde, ob
    • weil im ersten Experiment nur der Zufall zu einem signifikanten Ergebnis geführt hat (zu Zufall und Signifikanz viewtopic.php?p=46494#46494 ),
    • oder ob weil im zweiten Experiment die Bedingungen ganz anders als im ersten waren.
  • Beweisfehler: Angabe falscher Einflussgrösse
    Einige Wissenschaftler machen eine Replikation auch durch ihr Informationsverhalten schwer. Lerchl hat beispielsweise weder in der deutschen noch in der englischen Version offen gelegt, ob er eine Basisstation oder ein Mobiltelefon simuliert hat. Das verunmöglicht nicht nur die Aussage, ob Mobiltelefone oder ob Basisstationen ein besonderes Risiko beinhalten, es erschwert auch die Planung durch andere Forschergruppen, ob sie das Experiment möglicherweise replizieren möchten.

    Im zweiten Satz der englischen Version schreibt Lerchl, dass Mobiltelefone durch ihre Nähe zum Benutzer weit mehr zur Exposition beitrügen als Basisstationen. Damit lenkt er die Aufmerksamkeit auf Mobiltelefone. Auch schreibt das www.EMF-PORTAL.de , welches nicht nur von vielen Wissenschaftlern als Referenz zu EMF-Studien benutzt wird, sondern auch von Aussenstehenden und von Laien als Quelle (vermeintlich verlässlicher) Zusammenfassungen gelesen wird, von Mobiletelefonen, http://www.emf-portal.de/viewer.php?sid ... &aid=12923 . In den detaillierten Expositionsparametern des EMF-Portals ( http://www.emf-portal.de/viewer_expodat ... &aid=12923 ) steht aber nichts über die Art der Modulation, nämlich ob Felder von Basisstationen oder von Mobiltelefonen simuliert wurden.

    Nachdem auch der Präsident des BfS, Wolfram König, die Studie ohne genaue Angabe zur Exposition akzeptiert hatte, stellt sich die Frage, ob beim BfS überhaupt jemand die Studie genau gelesen, verstanden oder gar geprüft hat, bevor das BfS die Entwarnung in Bezug auf die Melatoninhypothese verbreitet hat.

    Ach, beinahe hätte ich es vergessen: In Wirklichkeit wurde (gegensätzlich zur Angabe im EMF-Portal) eine Basisstation simuliert, aber um das zu erfahren muss man den Strahlen-Guru selbst fragen. In Teilen von Bioelectromagnetics herrschen esoterische Zustände. Der Kampf dagegen kann wohl nie gewonnen werden, gab doch nicht Vince Ebert zum Besten: "Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann."

Wuff

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“

Beitrag von Wuff » 13. April 2010 19:46

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ bei der Psychiatrisierung der EMF-Opfer (10)

  • Beweisfehler: Den Prozess „EMF-Stress“ mit der Eigenschaft „Elektrosensibiltät“ gleichsetzen

    Repacholi behauptet in seinem WHO-Fact-Sheet 296 sinngemäss, er hätte die „Elektrosensibilität“ widerlegt, und zwar hauptsächlich durch das Versagen der „Elektrosensiblen“ bei den von ihm angestossenen Mikrowellen-Wahrnehmungs experimenten. Diesen „Beweis“ konnte er erbringen, indem er eine – wenn auch nur angebliche - Eigenschaft von Personen mit Prozessen, die in Personen ablaufen, in unauffälliger Weise vermengt hat.

    Speziell für „Beweis“- und Ablenkungszwecke hat Repacholi der Gruppe von Personen, die Prozesse in ihrem Organismus schildern, welche unter EMF-Exposition Befinden und Gesundheit beeinträchtigen, qua seiner definitorischen Allmacht in Bioelectromagnetics einen Satz von Eigenschaften zugeordnet:
    • (1) Die Personen behaupteten eine Mikrowellen-Wahrnehmungsfähigkeit
    • (2) Die Personen erführen Stress durch Einflüsse ihrer Umgebung und durch Angst vor EMF.
    • (3) Die Personen würden sich lediglich einbilden, dass EMF-Exposition Gesundheit und Befinden beeinträchtige
    Nach Repacholi wird durch die Widerlegung von (1) und der Behauptung von (2) (3) „bewiesen“.

    Diese Argumentation ist nicht beweiskräftig. (1) wird nur selten spontan wörtlich so behauptet, meist wird (1) den Personen vom „Forscher“ suggeriert, und die Widerlegung von (1) beweist daher nichts. Die Behauptung von (2) beweist nicht, dass EMF nicht ebenfalls Stress verursachen können, (2) lenkt aber hervorragend vom möglichen Stress durch EMF ab. Es können also weder (1) noch (2) (3) beweisen, nämlich das der Zusammenhang zwischen EMF und Symptomen eingebildet sein müsse.

    Es sollte jedem logisch richtig denkenden Menschen, wenn er sich nicht aus Opportunitätsgründen etwas vormachen lassen will, klar sein, dass aus der Gleichsetzung einer Eigenschaft mit einem Prozess kein gültiger Beweis resultieren kann.

    Was können wir uns aus dem eben Dargelegten - neben der Widerlegung des „Beweises“ - noch merken?

    Ein Prozess ist etwas Dynamisches, und darf nie mit einer Eigenschaft, die grundsächlich etwas Fixes ist, verwechselt werden.

    Der Begriff „Elektrosensibilität“ erweist sich für alle Personen, welche unter EMF-Stress leiden, als verhängnisvoll, denn unter Zuhilfenahme dieses Begriffs kann der Zusammenhang zwischen EMF und Stress ohne weiteres geleugnet werden.

    Um uns der Unterschiede zwischen „Elektrosensibilität“ und EMF-Stress deutlicher bewusst zu werden, gehen wir kurz auf beide Begriffe ein
    • “Elektrosensibilität“
      Der Begriff „Elektrosensibilität“ suggeriert eine Eigenschaft einer Person, während EMF-Stress in Wirklichkeit ein flüchtiger, transitorischer Prozess ist.

      EMF-Stress bedeutet nicht, dass der davon Betroffene eine Eigenschaft hat, die als „elektrosensibel“ bezeichnet wird. „Elektrosensibilität“ kann auch nicht gleichgesetzt werden mit „Anfälligkeit für EMF-Stress“: Die Anfälligkeit ist nämlich variabel und damit das Gegenteil einer festen Eigenschaft, sie kann – zumindest in leichteren Fällen – auftauchen und verschwinden, und sie kann auch nach Tagesform oder sonstigem Stresszustand vorhanden sein oder auch nicht sein. EMF-Stress kann auch unbemerkt bzw. unbewusst bleiben, nämlich in leichten Fällen, und auch in den meisten Fällen, in denen sich der Stress sofort auf das Ausgangsniveau zurückregelt. Auch die Auswirkungen von EMF sind keine Eigenschaft der davon betroffenen Person.

      ICNIRP-Repachli definiert in seinem WHO-Fact-Sheet 296 „Elektrosensibilität“ bzw. EHS als die Einbildung, unspezifische Symptome seien durch EMF verursacht. Ebenfalls im WHO-Fact-Sheet 296 definiert er implizit, „Elektrosensible“ müssten Mikrowellen sinnlich wahrnehmen können. Es wäre nicht von Schaden, wenn Personen, die von EMF-Stress betroffen sind, wüssten, was die Schulmedizin, die sich an der WHO zu orientieren pflegt, unter einem „Elektrosensiblen“ versteht, nämlich einen, der sich einbildet, seine Symptome seien auf EMF zurückzuführen, und er könne Mikrowellen sinnlich wahrnehmen. Dieses wird von „Forschern“ sozusagen täglich mit einer neuen Studie bestätigt.

      Die von Repacholi implizit postulierte, aber nicht existierende Eigenschaft oder Fähigkeit der Mikrowellenwahrnehmung, die angeblich gemeinsamer Nenner aller EMF-Opfer sei, konnten Repacholis „forschende“ Jünger dann leicht widerlegen, nachdem man sie einer genügend grossen Zahl von EMF-Opfern durch Suggestivfragen auf die Zunge gelegt hatte.

      Die Nutzung der Tatsache, dass es bedingte Konditionierung gibt, macht die Konfusion um EMF-Stress vollkommen. Der bald schon sprichwörtliche Pawlowsche Hund brauchte am Ende die Wurst nicht mehr zu sehen, es reichte der Klingelton, und schon rann ihm – bedingt konditioniert - der Speichel, selbst wenn weit und breit keine Wurst anwesend war. Analoge Konditionierungen kann es auch im Zusammenhang mit EMF geben, und wenn nach einer bedingten Konditionierung Symptome von EMF-Stress bereits bei der Erwartung von EMF eintreten, dann wird dieses von Repacholis „forschenden“ Jüngern gleich nochmals als angebliche Widerlegung von „Elektrosensibilität“ herangezogen.

      Diese „Forscher“ sind erstaunlich ausdauernd darin, auf diese und andere Weise die Eigenschaft „Elektrosensibilität“ zu widerlegen. Der Grund dafür ist, dass damit bisher erfolgreich vom Prozess des EMF-Stress abgelenkt werden konnte. Und wenn dennoch einmal bei einem Bioelectromagnetics „Forscher“ ein Patient auftaucht, der den Prozess untersucht und objektiviert haben möchte, beispielsweise durch EEG Ableitung vor und nach Exposition zu EMF, dann sabotiert der „Forscher“ diese Untersuchung, und psychiatrisiert den zugewiesenen Patienten ohne psychologische Untersuchung , so kurz dargestellt in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=29267 . Die „Forscher“ (zwischen Anführungs- und Schlusszeichen) des Wissenschaftszweigs Bioelectromagnetics verweigern sich der Kenntnisnahme der Realität.
    • EMF-Stress
      Stress ist ein Prozess oder Zustand, der nur in Anwesenheit des Stressors eintritt. Der EEG-Spezialist wusste das wohl, und er hat darum den Stressor bzw. die EMF-Immissionsquelle nicht eingeschaltet, so dass er die möglichen Wirkungen von EMF weiterhin ignorieren konnte.

      EMF-Stress als Prozess weist typische Merkmale von Prozessen auf, wie Steuerung, Regelung, Memory (Konditionierung, Anwesenheit von Hormonen zeitlich über die unmittelbare Einwirkung des Stressors hinaus, wobei die Dauer eine Funktion der Halbwertszeit des Hormons ist ).

      EMF-Stressoren bzw. EMF-Immissionen weisen unterschiedliche Eigenschaften bezüglich Frequenz, Dauer, Pulsung, Intensität etc. auf. Ebenfalls eine grosse Vielfalt gibt es bei den in Folge von EMF-Stressprozessen berichteten Symptomen. Die Vielfalt ist so gross, dass es schwierig ist, einen gemeinsamen Nenner zu finden, ausser, dass bei einer Minderheit der Bevölkerung bei Anwesenheit des Stressors EMF Stressreaktionen geschehen. (Auch das ist ungenau ausgedrückt, denn es gibt nicht den Stressor EMF, es gibt jede Menge von EMF-Typen.)

      Diese Vielfalt der Stressreaktionen auf eine Vielfalt von EMF-Typen, die daher auch als unspezifisch bezeichnet wird, ist der eigentliche Knackpunkt beim Nachweis eines kausalen Zusammenhangs zwischen EMF-Exposition und Symptomen.

BLUE SKY
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Registriert: 30. Januar 2007 17:47

Beitrag von BLUE SKY » 14. April 2010 10:07

dazu Statements auf NDR
"Risiko Handy?"
http://www3.ndr.de/sendungen/45_min/reportage376.html

selbstredend
Das Leben ist schön.

Wuff

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ (11)

Beitrag von Wuff » 14. April 2010 15:19

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ bei der Psychiatrisierung der EMF-Opfer (11)
  • Beweisfehler: Medizinische Frage durch Nichtmediziner „beantwortet“

    Die Frage nach gesundheitlich relevanten biologischen Effekten von schwachen EMF ist ganz offensichtlich eine medizinische Frage, und als solche müsste sie folglich Medizinern zur Erforschung vorgelegt werden.

    Wir haben etwas weiter oben Folgendes geschrieben, worauf wir hier wie angekündigt zurück kommen: „Oder führte Kaul überhaupt kein biologisch-medizinisches Experiment durch, sondern etwas anderes? Wir kommen noch unter Beweisregeln darauf zurück.“ Kaul führte tatsächlich ein psychologisches Experiment durch. Wir finden auch sonst im Zusammenhang mit „Elektrosensibilität“ bzw. EMF-Stress kaum überhaupt medizinische Studien.

    Das in Bioelectromagnetics herrschende Paradigma, nämlich dass Gesundheitsgefährdung durch EMF des Mobilfunks nicht sein kann und nicht sein darf, wird von der Industrie, die auf die von der ihr sehr nahe stehenden ICNIRP vorgeschlagenen hohen Grenzwerte wirtschaftlich angewiesen ist, verteidigt. Die Grenzwerte wären akut gefährdet, wenn man qualifizierte (!) Mediziner überhaupt oder gar unabhängig am Thema forschen lassen würde. Folglich werden die Gesundheitsfachleute, die Mediziner, gar nicht an das Thema heran gelassen, oder sie werden beispielsweise von der Industriestiftung "Forschungsstiftung Mobilkommunikation" überwacht wie die „Aerzte für den Umweltschutz“ AefU.

    Gleich ganz oben in der Bioelectromagnetics Hierarchie, in der ICNIRP, wird gesteuert, dass nicht Mediziner bei der WHO die EMF-Forschung koordinieren, sondern Elektriker, - zuerst Michael Repacholi, dann als seine Nachfolgerin Emilie van Deventer. Kaum ein Mediziner wird sich jedoch zumuten lassen, von Elektrikern wie Repacholi und van Deventer herumgeschubst zu werden, und dieser Unwille löst zugleich das „Problem“, dass sich Mediziner mit medizinischen Methoden um die medizinische Frage kümmern könnten.

    Wenn nun praktisch ausschliesslich fachfremde Nichtmediziner die medizinische Fragestellung beantworten sollen, dann wird die Antwort keine medizinische sein können, sondern es werden zwangsläufig alternative Erklärungen zum Phänomen sein müssen, beispielsweise psychologische, zoologisch-paramedizinische oder publizistische: Wir erinnern an die Kaulschen Phalli, an Rubins Theorie vom Einfluss der Massenmedien, und an Fricks Voodoo-Interpretation von Magnetresonanzbildern. Dieses Ergebnis unterstützt die Interessen der Industrie hervorragend: Nicht nur ist eine medizinischen Erklärung des Phänomens, dass Menschen auf schwache EMF reagieren, ausgeschlossen, sondern es gibt alternative psychologische Erklärungen dafür!

    Verweilen wir kurz bei den Psychologen. Diesen fehlt die Fachkompetenz für eine Erklärung von EMF-Stress mit einer physikalisch- naturwissenschaftlichen Komponente, wie z.B. tatsächliche Einwirkung von EMF. Die Psychologen können und dürfen nach ihrer Fachkompetenz nur psychologische Effekte und Ursachen diagnostizieren, folglich tun sie es. Würden Mediziner involviert, dann würde eine medizinische Diagnose „drohen“.

    Auch die staatlichen Funktionäre, die Bioelectromagnetics Studien mit medizinischer Fragestellung in Auftrag geben, prüfen und auswerten, verstehen kaum etwas von Medizin. Die in der Schweiz zuständige Beamtin ist nicht Medizinerin sondern Teilchenphysikerin. Wie können solche Leute Studien mit medizinischer Fragestellung überhaupt beurteilen? Wohl nur nach den akademischen Titeln der Studienverfasser und nach deren Mitgliedschaften in mobilfunknahen Organisationen wie Forschungsstiftung Mobilkommunikation, ICNIRP etc.

    Der Wissenschaftstheoretiker Thomas Kuhn hat den wissenschaftlichen Wandel und Fortschritt in seinem Buch „Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen“ beschrieben. Am Beispiel der Zustände in Bioelectromagnetics könnte ein neues Buch geschrieben werden:

    „Die Struktur wissenschaftlicher Repressionen“
    Wir werden noch darauf zurückkommen.

Wuff

De Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“

Beitrag von Wuff » 15. April 2010 09:33

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ bei der Psychiatrisierung der EMF-Opfer (12)
  • 1
  • Beweisfehler: Alternatives Erklärungsmodell mit bloss vermeintlicher Kausalität

    Unter dem Titel „Denkfehler: Gleichzeitigkeit mit Kausalität verwechselt“ (unten in viewtopic.php?p=46473#46473 ) wurde Fricks Beweisfehler bei der Auslegung seiner fMRI-Abbildungen bereits teilweise vorweggenommen.

    Frick schrieb auf Seite 73 seines Berichts an das BfS ( http://www.emf-forschungsprogramm.de/fo ... 015_AB.pdf ):

    „Im Gegensatz zu den Kontrollen findet sich bei der Gruppe der subjektiv Elektrosensiblen eine starke Aktivierung bilateral im Bereich des anterioren zingulären Cortex und beidseits im Inselcortex. Diese Regionen sind wesentlich an antizipatorischen Prozessen beteiligt. Diese Ergebnisse zeigen, dass sich subjektiv elektrosensible Patienten während der (Schein-) Exposition von Handystrahlung hinsichtlich ihrer kortikalen Aktivierung von gesunden Kontrollen unterscheiden. Dies stellt einen möglichen Hinweis dar, dass an der Symptomentstehung bei Patienten mit subjektiver Elektrosensibilität zumindest teilweise kognitive Prozesse wie Antizipation beteiligt sein können.“

    Zum Ende seiner Studie versteigt er sich noch zu schreiben, Phobie könnet die Ursache der Symptome sein:

    „ Möglicherweise könnte die gemessene kortikale Aktivierung bei subjektiv elektrosensiblen Personen im Vergleich zu Kontrollen in Analogie zu Verhaltensweisen von Patienten mit Phobien beim Ausgesetztsein an den angstbesetzten Reiz gedeutet werden. Mehrere Studien mit funktioneller Bildgebung erbrachten z.B. für Patienten mit Angststörungen […] oder Tierphobien […] spezifische Amygdalareaktionen und auch verstärkte Aktivierungen im lateralen orbitofrontalen Cortex (OFC) sowie in der Insula“.


    Man soll sich nicht von Fricks inflationärer Verwendung des Konjunktivs beirren lassen, diesen gebrauchen Wissenschaftler häufig. Keinen Konjunktiv gebrauchte Frick hingegen bei der Behauptung, seine „elektrosensiblen“ Probanden seien nur vermeintlich „elektrosensibel“ gewesen, denn dieses „Wissen“ schöpfte der „Forscher“ Frick direkt aus ICIRP-Repacholis WHO-Fact-Sheet 296. Diese Behauptung steht gegen die Plausibilität, die aus den Befragungen der Probanden hervorgeht, dass die die meisten seiner „elektrosensiblen“ Probanden tatsächlich häufig mit EMF-Stresssymptomen auf EMF-Expositionen reagieren.

    Fricks alternative Erklärung zur Verursachung der Symptome seiner „elektrosensiblen“ Probanden gibt – im Gegensatz zu seinem Anspruch – keinen Beweis für eine Kausalität. fMRI ist gleich aus mehreren Gründen ungeeignet, mit dem vermehrten Blutfluss eine Kausalität für die Symptome der „elektrosensiblen“ Probanden zu beweisen:
    • (1) fMRI ist eine langsame Methode, mit der es nicht möglich ist, eine Reihenfolge schnell aufeinander folgender neurologischer Vorgänge zu bestimmen, mit fMRI ist es folglich nicht möglich, Kausalitäten im Hirn zu bestimmen oder gar zu beweisen.
    • (2) fMRI zeigt auch antizipierenden Blutfluss an, d.h. wenn in einer Situation, in der eine Instanz des Hirns, ohne dass dieses ins Bewusstsein aufsteigen würde, erkennt, dass eine bestimmte Region im Hirn wahrscheinlich gebraucht wird, vorsorglich einen Blutfluss in jene Region disponiert. Mit fMRI ist es folglich – auch wegen der Langsamkeit von fMRI (1) - nicht möglich, einen Blutfluss infolge tatsächlicher Aktivität von Hirnzellen von einem Blutfluss für einen potenziellen Gebrauch von Hirnzellen sicher zu unterscheiden.
    • (3) Bei vermeintlicher Befeldung ist zu Folge von (1) und (2) in keiner Weise bewiesen, dass die Hirnaktivität, von der durch fMRI lediglich der Ort und nie der Inhalt angezeigt werden kann, die Ursache der Symptome ist, der Blutfluss könnte auch eine Folge der Symptome sein, oder er könnte nur „vorsorglich“ im Sinne von (2) sein.
    • (4) Der durch fMRI angezeigte Blutfluss im „Erwartungszentrum“ des Hirns dürfte bei „echten Elektrosensiblen“ bzw. bei Personen mit früheren EMF-Stress-Erfahrungen die banale Folge der Ankündigung von EMF sein, die sich bei Personen ohne solche Erfahrungen nicht einstellt.
    • (5) Fricks fMRI-Abbildung ist lediglich ein Aggregat aus 15 Abbildungen. Es ist nicht genau bekannt, wie viele seiner „elektrosensiblen“ Probanden anders als abgebildet auf die unwahre Ankündigung reagiert haben, es werde gleich ein Mobiltelefon eingeschaltet. Selbst wenn es ein grosser Teil war, kann vom Beweis einer strengen Kausalität unter diesen Umständen nicht gesprochen werden. – Aus solchen Abbildungen Schlüsse wie „kognitive Fehlleistungen“ oder gar „Phobie“ zu ziehen ist nichts Höheres als Voodoo. (siehe auch Beiträge von Wuff beginnend in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=31220 , dieser Thread wurde vom izgmf gesperrt; immerhin konnte ich dort vor der Sperrung das noch die wichtigsten Kritikpunkte zu Fricks Studie anbringen)
    Bewiesen hat Frick mit seinem fMRI-Experiment nicht die von ihm behauptete alternative Ursache von EMF-Stresssymptomen, sondern es kann bestenfalls daraus abgeleitet werden, dass EMF-Stresssymptome durch häufige EMF-Stresserfahrungen bedingt konditioniert werden können.

charles
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Link zur TNO und ETH Kritik

Beitrag von charles » 15. April 2010 11:04

Meine Kritik auf die TNO und ETH Studie steht (in englisch) auf:
http://www.milieuziektes.nl/Pagina112e.html

Auch steht einiges in die deutsche Ausgabe von *het bitje* September 2006.
http://www.hetbitje.nl/bitjeD2609h.pdf

Wuff

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ (13)

Beitrag von Wuff » 17. April 2010 19:11

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ bei der Psychiatrisierung der EMF-Opfer (13)
  • Beweisfehler: Confounder beeinflusst die Zielgrösse nur bei “ES“- Probanden, nicht bei Kontrollgruppe
    Der Confounder ( http://de.wikipedia.org/wiki/Confounder ) heisst hier „psychosozialer Stress“, und er wirkt selektiv nur bei den „elektrosensiblen“ Probanden. Hierzu habe ich bereits an anderer Stelle ziemlich ausführlich geschrieben, und kann daher auf folgende Links verweisen:
    In viewtopic.php?p=464735#46473 unter „Denkfehler: Störende Einflussgrösse nicht bemerkt, die auch noch selbst gesetzt wurde“,
    in viewtopic.php?p=458398#45839 als Aktivität der BAuaA,
    und dort – als ich dort noch nicht exkommuniziert war - http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=35789 ausführlich dargelegt.

    Der Confounder „psychosozialer Stress“ beeinflusst wohl sämtliche Mikrowellen-Wahrnehmungs experimente, und scheint, als wäre er dort wohl mit System eingebaut worden. Kaul, die sehr krass (vgl. die indirekt verlinkte Abbildung mit Lesebrille und Kommentar dazu) diesen psychosozialen Stress auch noch durch die Art ihres persönlichen Auftretens unter den „elektrosensiblen“ Probanden verbreitet hat, hat sich jedenfalls für ihr Studiendesign ausdrücklich auf die WHO berufen, deren Stelle "Leiter der internationalen EMF-Forschungskoordination" ICNIRP-Repacholi eingenommen hatte. In keiner Studie findet sich eine Erwähnung oder auch bloss eine Andeutung des Confounders „psychosozialer Stress speziell bei den ‚elektrosensiblen‘ Probanden“ bzw. „Prüfungsstress“. Auch Fricks Experiment mit den bloss vorgegaukelten Mobiltelefonfeldern „lebte“ davon, dass die „elektrosensiblen“ Probanden dem Test eine erhöhte Bedeutung beimassen, und dass sie so unter psychosozialen Stress gesetzt mehr falsche „Mikrowellen-Wahrnehmungen“ vermeintliche physikalische Stresssymptome als die Kontrollgruppe meldeten.
  • Beweisfehler: Den tatsächlichen Wirkmechanismus „Konditionierung“ ignoriert
    Bedingte Konditionierung spielte – interessanterweise in gänzlich unterschiedlicher Weise – die Schlüsselrolle bei der Fehlinterpretation von Studienergebnissen.
    • Frick: Die „elektrosensiblen“ Probanden waren durch Erfahrungen mit EMF-Stress konditioniert
      Wie wir schon weiter oben ausgeführt haben, glaubte Frick, seine „elektrosensiblen“ Probanden seien „unecht“ bzw. nur vermeintlich „elektrosensibel“ gewesen, und zwar stützte er diesen seinen Glauben ausdrücklich auf ICNIRP-Repacholis WHO-Fact-Sheet 296. Dieser tief empfundene Glaube hinderte ihn natürlich daran, es überhaupt für möglich zu halten, dass die „Elektrosensiblen“ durch Erlebnisse mit EMF-Stress dazu bedingt konditioniert wurden, Symptome von EMF-Stress auch dann zu entwickeln, wenn sie eine EMF-Exposition erst erwarten.
    • Rubin: Gründe für Konditionierung verwechselt
      Im Unterschied zu Frick waren Rubins „elektrosensible“ Probanden überwiegend wohl nicht „echt elektrosensibel“, sondern sie waren allem Anschein nach auf nervende Mobiltelefon-Gesprächsinhalte oder -Gesprächspartner konditioniert, und ihre Kopfschmerzen wurden wahrscheinlich überwiegend nie durch EMF, sondern durch eine Nervenbelastung bei ihren Mobiltelefongesprächen verursacht. Dass sie wahrscheinlich überwiegend nur vermeintlich „elektrosensibel“ waren, ändert nichts daran, dass es ihr durch Konditionierung bewirkter Glaube an die Wirkungen von EMF war, der bereits bei blosser Ankündigung eines Mobiltelefonanrufs die durch frühere nervende Mobiltelefongespräche konditionierten Kopfschmerzen auslösten. – Rubin hat die Ergebnisse seines Experiments mit diesen etwas speziell konditionierten Probanden verallgemeinert und auf alle „Elektrosensiblen“ übertragen, auch auf die „echten“, die überhaupt nicht an seinem Experiment teilgenommen hatten. Aus dem Experiment hat er die Handlungsanweisung an die Medien abgeleitet, dass diese nicht mehr über „Elektrosensibilität“ berichten sollten ( siehe hier http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=30733 , und hier http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=30749 ).
    Wenn nur die „elektrosensiblen“ Probanden eine Eigenschaft aufweisen, welche die Zielgrösse („Gefühl, EMF wahrzunehmen“) unabhängig von der Einflussgrösse (EMF) nur bei den „Elektrosensiblen“ beeinflusst, nicht aber bei der Kontrollgruppe, dann beweisen die Ergebnisse des Experiments nichts. Die Eigenschaft war sowohl bei Frick als auch bei Rubin eine vorangegangen Konditionierung, - in Fricks Fällen durch EMF-Stresserfahrungen, in Rubins Fällen durch Stresserfahrungen mit nervenden Mobiltelefonanrufen.
    Im Laborexperiment muss die Kontrollgruppe in allen anderen als den unmittelbar untersuchten Merkmalen möglichst die gleichen Eigenschaften wie die Gruppe der untersuchten Probanden aufweisen, anderenfalls liegt ganz klar ein Kunstfehler des Versuchsleiters oder Schlamperei vor. Die unterlassene Homogenisierung der Gesamtheit der Probanden führte dazu, dass der Confounder „bedingte Konditionierung“ die Experimente von Frick und Rubin (und von vielen anderen) recht eigentlich verdarb. Von Signifikanz und von ceteris paribus („wenn alles andere gleich ist“) braucht kein "Forscher" reden, dem es ihm nicht gelingt, zur Gruppe der „Elektrosensiblen“ eine in jeder anderen Hinsicht vergleichbare Kontrollgruppe zu rekrutieren. - Wenn Frick und Rubin von der Konditionierung gewusst haben, oder wenn sie eine solche nur geahnt haben, dann waren ihre Experimente ganz schöne Beispiele Täuschung mit wissenschaftlichen Mitteln.
  • Beweisfehler: Nur scheinbar unterschiedliche Einflussgrösse
    Normalerweise erwartet man bei GSM-Feldern einen namhaften Crest-Faktor, d.h. man geht davon aus, dass die Strahlung der acht Slots pro Takt stark unterschiedlich ist, und dass die maximale wirksame Feldstärke bei gepulster Strahlung wesentlich stärker ist als durchschnittliche, welche ihrerseits gleich der gleichförmigen Feldstärke einer - nur theoretischen - kontinuierlichen GSM-Strahlung ist. – Der Crest-Faktor bezeichnet direkt den Unterschied zwischen maximaler und durchschnittlicher Feldstärke von gepulsten Funkfeldern.

    Lerchl behauptet nachgewiesen zu haben, dass sich bei gleichem SAR-Wert von 0,8 W/kg die Wirkungen kontinuierlicher und gepulster hochfrequenter elektromagnetischer Felder nicht unterscheiden. Er verschweigt aber, das sich in seinem Experiment die biologisch wirksamen Feldstärken von gepulster und kontinuierlicher Strahlung wohl – realitätsfern - zu wenig unterschieden haben, um überhaupt eine signifikante Abweichung bei der Zielgrösse, dem Melatoninausstoss, bewirken zu können.

    Dass er SAR-Angaben für seine Basisstationsstrahlung verwendet hat, obwohl die SAR überhaupt nicht das Mass für den Basisstations-Grenzwert ist, lässt jeden interessierten Leser berechtigterweise vermuten, dass Lerchl im Experiment Mobiltelefonstrahlung ausgebracht hat, bei der die SAR das Mass für den Grenzwert ist.

    Es folgt aus der Situation des dieses Verschweigens, dass Lerchl nicht über die Gründe informiert hat, die ihn veranlassten, die Informationen zum gepulsten Feld zu verschweigen, und somit bleibt unklar, ob das Verschweigen Absicht war, und ob ggfls. Täuschungsabsicht der Grund dafür war.

    Was könnte denn der Nutzen einer Täuschung sein? Eine Täuschung könnte
    • die Wahrheit zu den biologischen Wirkungen von EMF überhaupt verdecken helfen
    • die SAR als angeblich geeignetes Mass für Grenzwerte und Experimente mit gepulsten Feldern bestätigen
    • Verwirrung und Desinformation unter Aussenseitern und arglosen „Forscher“-Kollegen stiften.

    Der von Lerchl uninformiert bleibende Leser muss davon ausgehen, dass das gepulste GSM-Feld einen namhaften Crest-Faktor aufweist, und in diesem falsche Glauben glaubt auch er Lerchls Folgerung aus seinem Experiment, dass reale gepulste GSM-Felder und (theoretische) kontinuierliche Felder der GSM-Trägerfrequenz dieselbe biologischen Wirkungen haben. Im Experiment unterschied sich jedoch im Gegensatz zur Realität der Crest-Faktoren nahezu nicht vom Durchschnitt, und somit beweist das Experiment nichts, aber auch gar nichts zur Wirkung realer GSM-Felder bei einer vorgegebenen SAR. - Es bleibt dabei, dass es aus physikalischer Sicht nicht nur falsch, sondern geradezu lächerlich ist, in Studien zu athermischen Effekten nur den biologisch irrelevanten Durchschnittswert der Erwärmung, d.h. die SAR, anzugeben.

wolf
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Beitrag von wolf » 18. April 2010 01:07

eines gleich vorweg: was ich jetzt schreibe soll zum einen in keinster weise eine aufforderung hierzu darstellen, zum anderen werde ich selbst natürlich niemals so etwas tun. ich möchte nur auf eine meiner meinung nach nicht nur mögliche entwicklung hinweisen, welche wir in den folgejahren denke ich zu sehen bekommen werden. als selbst elektrosensibler kenne ich mich mit den dazugehörigen emotionen selbstverständlich sehr gut aus. sind die folgen dieser krankmachung (richtig, nicht erkrankung !!) von der eher leichteren sorte, hat man noch glück im unglück gehabt. wenn dies aber nicht der fall ist, und es gibt genügend von diesen menschen, hat man es ohne eigenes verschulden mit schwerwiegenden oder auch katastrophalen konsequenzen zu tun (wie wuff schon mal geschrieben hat, in 10 bis 20 jahren wird die schande der beteiligten wissenschaft groß sein. dann wird man eingestehen müssen, daß elektrosensible ohne eigenes verschulden viel leid erdulden mussten). worauf ich hinauswill : die folgen dieser entwicklung sind ohnehin schon schwer zu (er)tragen. jetzt erkennt man beispielsweise in diesem forum an der ausdrucksweise von betroffenen, daß sie trotz der massiven fremdverursachten schwierigkeiten natürlich entsprechende emotionen haben, deshalb aber nicht die kontrolle über sich verlieren, und weiterhin den zivilen weg (ohne gewalttätigkeit) gehen. nun leben wir in einer zeit, in der wir eindeutig erkennen können, daß sich bedingt durch diverse uns umgebende rahmenbedingungen die hemmschwelle zur gewaltausübung langsam aber stetig im sinken befindet. nun stelle man sich eine person vor, die schwer elektrosensibel aufgrund diverser auffälligkeiten und krankheitstage zunächst mal den job verliert. nach einiger zeit geht aufgrund der immer schwerer werdenden, aber vor allem offiziell unglaubwürdigen probleme auch die beziehung flöten, freunde bleiben nur wenige bis keine, vereinsamung macht sich langsam breit. und geld ist auch nicht genügend vorhanden, um sich zumindest einen raum der wohnung mit dem teuren material so abzuschirmen, daß man wenigstens 10 hochfrequenzlose quadratmeter hat. eine solche fiktive person ist ganz bestimmt keine utopie. zusätzlich nehme man an, so jemand würde auch grundsätzlich einen gewissen hang zur gewalt hegen, oder zumindest ihrer ausübung gegenüber - wenn er sich angegriffen fühlt - nicht abgeneigt sein. das wären dann schon fast die zutaten für das kochtopf-rezept, dessen folgen ich irgendwann in den nächsten jahren erwarte. der grundsätzlichen problematik nicht genug, wird man als betroffener, dem ja im grunde genommen von der gesellschaft etwas angetan wird, dann auch noch immer wieder aufs neue psychiatrisiert, ergo dadurch öffentlich diffamiert. um es aus der sichtweise der fiktiven betroffenen person darzustellen : "man pfeift auf dich, haut dir die fresse ein, und grinst dir dazu sogar noch ins gesicht". ich kann mir wirklich sehr gut vorstellen, daß früher oder später diese unmißverständlich als solche zu empfindenden verhöhnungen (psychatrisierung) zu dem einem oder anderen gewaltakt jener personen führen werden, die die selbstkontrolle verloren haben, und die auch sonst nichts mehr zu verlieren haben. nochmals, das ist selbstverständlich keine ankündigung, daß ich so eine person sein werde. solch eine entwicklung wünsche ich mir nicht, aber ich halte sie für sehr wahrscheinlich.
Alle Wahrheit durchläuft drei Stufen. Zuerst wird sie lächerlich gemacht oder verzerrt. Dann wird sie bekämpft. Und schließlich wird sie als selbstverständlich angenommen. (man sagt es stammt von schopenhauer)

Wuff

Beitrag von Wuff » 18. April 2010 19:51

wolf hat geschrieben:
nun leben wir in einer zeit, in der wir eindeutig erkennen können, daß sich bedingt durch diverse uns umgebende rahmenbedingungen die hemmschwelle zur gewaltausübung langsam aber stetig im sinken befindet.
Das scheint eine Tatsache zu sein. Man könnte stundenlang über die möglichen Ursachen diskutieren.

wolf hat geschrieben:
nun stelle man sich eine person vor, die schwer elektrosensibel aufgrund diverser auffälligkeiten und krankheitstage zunächst mal den job verliert. nach einiger zeit geht aufgrund der immer schwerer werdenden, aber vor allem offiziell unglaubwürdigen probleme auch die beziehung flöten, freunde bleiben nur wenige bis keine, vereinsamung macht sich langsam breit. und geld ist auch nicht genügend vorhanden, um sich zumindest einen raum der wohnung mit dem teuren material so abzuschirmen, daß man wenigstens 10 hochfrequenzlose quadratmeter hat. eine solche fiktive person ist ganz bestimmt keine utopie.
Solche Fälle kommen vor.
wolf hat geschrieben:
zusätzlich nehme man an, so jemand würde auch grundsätzlich einen gewissen hang zur gewalt hegen, oder zumindest ihrer ausübung gegenüber - wenn er sich angegriffen fühlt - nicht abgeneigt sein. das wären dann schon fast die zutaten für das kochtopf-rezept, dessen folgen ich irgendwann in den nächsten jahren erwarte.
Die von EMF stark Beeinträchtigten ziehen sich in den meisten Fällen zurück, und würden in depressiver Stimmung eher gegen sich selbst aggressiv. Das ist meine Einschätzung zu den meisten Fällen.
wolf hat geschrieben:
der grundsätzlichen problematik nicht genug, wird man als betroffener, dem ja im grunde genommen von der gesellschaft etwas angetan wird, dann auch noch immer wieder aufs neue psychiatrisiert, ergo dadurch öffentlich diffamiert. um es aus der sichtweise der fiktiven betroffenen person darzustellen : "man pfeift auf dich, haut dir die fresse ein, und grinst dir dazu sogar noch ins gesicht".
Es ist mir in keiner Weise ein Anliegen, mit diesem Thread Hoffnungslosigkeit zu verbreiten. Es geht mir darum zu zeigen, weshalb und worauf gestützt den EMF-Betroffenen nicht geholfen wird, sondern sogar das Gegenteil von Hilfe erfahren. Ich meine, dass sich daran nicht sofort etwas ändern wird, dass sich aber gar nichts ändert, wenn diese Mechanismen verschwiegen werden, die dazu führen, dass viele EMF-Geschädigte schweigen und nicht mehr wagen, davon zu sprechen.


(PS: Schade, dass Sie nur mit Kleinbuchstaben schreiben. Jedenfalls ich muss bei solcher Schreibweise zwei Mal lesen.)

Wuff

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ (14)

Beitrag von Wuff » 19. April 2010 08:59

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ bei der Psychiatrisierung der EMF-Opfer (14)


Wir schliessen mit diesem Beitrag die Aufzählung einiger Beweisfehler beim Versuch, die Existenz von EMF-Stress bzw. von biologischen Effekten schwacher EMF „wissenschaftlich“ zu widerlegen, ab:
  • Beweisfehler: Nicht ernst gemeinte Hypothese zur Mikrowellen-Wahrnehmungsfähigkeit

    Der Gründungspräsident der ICNIRP, Repacholi, liess die von ihm propagierte Hypothese, „Elektrosensible“ könnten Mikrowellen wahrnehmen, oder auch: sollten Mikrowellen wahrnehmen können, durch mindestens 40 Teams in Laborstudien prüfen. Diese Studien wurden nach Begutachtung durch „Experten“ dann auch noch in seriösen wissenschaftlichen Journalen publiziert. Kauls Studie wurde nicht begutachtet und nur im Eigenverlag der BAuA veröffentlicht, aber die hier auch erwähnten Studien von Frick, Fox und Rubin wurden nach einer Peer Review publiziert.
    Wenn man danach sucht, wie die vierzigfach getestete Hypothese denn genau lautet, dann wird man kaum fündig. Denn diese Hypothese war wissenschaftlich gar nie ernst gemeint, sondern Teil eines rhetorischen Tricks, mit dem das logisch richtige Denken der Leser ausgeschaltet werden sollte. Allein gestützt auf die Mehrdeutigkeit des im Übrigen völlig unwissenschaftlichen Begriffs „Elektrosensibilität“ gelang es Repacholi bzw. seiner institutionalisierten Kreation, der ICNIRP, zu „beweisen“, dass es „EMF-Stress“ nicht geben könne, weil von ihm so benannten „Elektrosensiblen“ in den von ihm standardisierten Mikrowellen-Wahrnehmungs experimenten „versagt“ hätten. Zur Mehrdeutigkeit von Begriffen im Allgemeinen und von „Elektrosensibilität“ im Besonderen siehe viewtopic.php?p=46420#46420 und viewtopic.php?p=46450#46450 .

    Wenn wir nach einem Fremdwort für „ernsthaft“ suchen, dann stossen wir sofort auf „seriös“. Die Prüfung der Hypothese, deren Zutreffen Repacholi selbst für unmöglich hielt, und deren Prüfung folglich gar nie ernst gemeint sein konnte, war ein zutiefst unseriöses Täuschungsmanöver. Schade um das im Zusammenhang mit dem unseriösen Trick verschwendete Geld und schade um die verschwendete Kreativität von Hunderten von beteiligten Wissenschaftlern! – Dass die Hypothese kaum aufgefunden werden kann, liegt daran, dass es sich um eine implizite, nicht ausdrückliche Hypothese handelt, die genau genommen nicht lautet „ ‚Elektrosensible‘ können Mikrowellen wahrnehmen“, sondern „ ‚Elektrosensible‘ sollten Mikrowellen wahrnehmen können“, was nicht wie eine echte Hypothese einer Behauptung entspricht, sondern einer Norm.

    Rückzugsgefechte
    Auf den Mikrowellen-Wahrnehmungs experimenten zur nicht ernst gemeinten Mikrowellen-Wahrnehmungs-Hypothese beruht der „Beweis“ des Theorems von Bioelectromagnetics, EMF-Stress existiere nicht, und auch der Glaubenssatz „Es kann und darf keine gesundheitlich relevanten Effekte von schwachen EMF geben“ stützt sich darauf. Da es sich nur um einen Scheinbeweis handelt, ist das Theorem nicht wissenschaftliche Erkenntnis, sondern Glaube. Wie in jedem anderen Glaubenssystem werden die Elemente des Glaubens in Bioelectromagnetics verteidigt. Nachdem die Wahrnehmungsfähigkeit für Mikrowellen als nicht ernst gemeint bzw. als ein Witz dargestellt wird, schwächt nun Lerchl die Worte seines Propheten Repacholi ab. Dieser schrieb noch von „to detect“, also sinngemäss von „wahrnehmen“. Detektieren beschreibt einen eindeutigen Vorgang. Lerchl schreibt nun von „spüren“ (http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=34546 ), was etwas Gefühliges beschreibt, etwas, was die unernst gemeinte Hypothese vollends in die Nähe der Esoterik rückt. Irgendwie witzig mutet an, dass er dieses unter dem Titel „Ernste Sache“ schreibt.

    Dieses Herumschrauben an der Sprache soll verdecken, dass die Theorie oder Hypothese, dass es „Elektrosensibilität“ im Sinn von EMF-Stress gibt, nicht wirklich widerlegt worden ist. Es ändert nichts daran, dass auf Grund des in die Testverfahren eingebauten Confounders „psychosozialer Stress“ die unwissenschaftlich und mehrdeutig als „elektrosensibel“ bezeichneten Probanden bei der Zielgrösse „Mikrowellen-Wahrnehmungsfähigkeit“ nur versagen konnten, und dass auch die Hypothese der Wahrnehmungsfähigkeit nicht einmal ernst gemeint war.

    Der Beweis dafür, dass EMF-Stress nicht existiert, wurde nur scheinbar erbracht.
  • Beweisfehler: Glauben statt Fakten

    In jeder Wissenschaft gibt es Axiome und Theoreme, sozusagen Grund-Sätze, die für wahr gehalten werden, obwohl sie nicht bewiesen werden können, und auf denen Theorien aufgebaut werden, die ihrerseits für zutreffend und wahr gehalten werden. Diese grundlegenden Axiome und Theoreme entziehen sich der Beweisbarkeit und müssen sozusagen geglaubt werden. In Bioelectromagnetics gibt es Sätze, die widerlegt werden könnten, die aber geglaubt werden müssen, wie: „Elektrosensible existieren nicht“ bzw. „EMF-Stress gibt es nicht“, und auf welche die Theorie aufbaut. Daneben gibt es auch faktisch verbindliche Vorgaben wie: „Es kann und darf keine gesundheitlich relevanten Effekte schwacher EMF geben.“

    Wenn die Glaubens-Sätze widerlegt werden, oder auch nur wenn nachgewiesen wird, dass sie entgegen dem Anspruch nicht Fakten, sondern Glauben entspringen, der sich auch Schein-Beweise stützt, dann stürzt das Theoriengebäude gelegentlich ein, das erlaubt, das Phänomen von biologischen Wirkungen auch schwacher EMF zu leugnen.

    Kaul hat analog zu Frick ausgeplaudert, worauf sie ihren Glauben letztlich stützt, nämlich dass ihre starken psychosozialen Stress einseitig bei den Probanden verursachende Versuchsanordnung von der Who bzw. von Repacholi stammt, und hat zur Versuchsanordnung auch noch Abbildungen veröffentlicht. Auf ihren so erbrachten Scheinbeweis zur Nichtexistenz von Feldeinflüssen baute sie ihre vulgärfreudianische Theorie auf, nach denen die Symptome bei „Elektrosensiblen“ durch Vorstellungen von Phalli verursacht seien, oder alternativ durch eine Art von Aufmerksamkeitsdefizit. Durch ihren festen Glauben konnte sie darauf verzichten, die angeblichen Phallusvorstellungen zu verifizieren, und stellte analog zu Lerchls neuropsychologischer Ferndiagnose am Forenteilnehmer ES psychiatrische Ferndiagnosen an allen möglichen Menschen.

    Lerchl hat im Gegensatz zu Frick und Kaul nicht geplaudert, worauf er seinen Glauben stützt, dass das Pinealorgan das ganze Pinealsystem sei, denn er gehört zum inneren Zirkel von Bioelectromagnetics.

    In der Wissenschaft müssen alle Schritte einer Beweisführung nachvollziehbar sein, sonst handelt es sich nicht mehr um Wissenschaft, sondern um Esoterik. Kein Bioelectromagnetics „Forscher“ konnte noch begründen, weshalb nun EMF-Geschädigte Mikrowellen sinnlich wahrnehmen können müssten. Entsprechend nicht nachvollziehbar ist die Beweisführung gegen die Existenz von EMF-Stress durch Mikrowellen-Wahrnehmungs experimente. Ein Wahrnehmungstest à la Kaul, der als Test grossen Stress bereitet, zum Feststellen von EMF-Stress, ist ungefähr so sinnvoll, als würde ein in Andrologie tätiger Gewesener wie z.B. Lerchl zum Prüfen der Erektionsfähigkeit einem Homose xuellen Bilder mit weiblichen Rundungen vorhalten.

    Da die angeblich erfolgte Widerlegung von EMF-Stress völlig unwissenschaftlich auf Glaube und nicht auf Fakten beruht, ist die aus der – wie KlaKla so schön zu schreiben pflegt: „anerkannten“ - Wissenschaft abgeleitete Legitimation von Zoologen wie Lerchl und Journalisten wie Spatenpauli zur Distanz-Psychiatrisierung von EMF-Betroffenen ohne psychiatrische Untersuchung hinfällig.
  • Beweisfehler: Verfälschtes Gesamtbild durch Verdünnungsstrategie

    Gewichtige Vertreter des interdisziplinären Wissenschaftszweigs Bioelectromagnetics verbreiten, dass zum Phänomen biologischer Effekte schwacher EMF die Beweislage eindeutig sei: Eine drei- bis vierstellige Anzahl Studien habe nichts gefunden, was beweisen könnte, dass schwache EMF biologischen Wirkungen können, bzw. dass es so etwas wie EMF-Stress gibt.

    Bioelectromagnetics wird trotz der humanmedizinischen Fragestellung nach möglichen gesundheitlichen Effekten nicht zur Medizin gezählt, sondern in der Regel der Biologie zugeordnet. Biologie ist entgegen dem eigenen Anspruch nicht in jedem Bereich eine exakte Wissenschaft, so dass nicht ein einzelnes Experiment die Wahrheit aussagt, sondern dass auf das Gesamtbild abgestützt werden muss. Diese besondere Beweisführung durch die Auswertung eines Gesamtbildes ermöglicht erst die Verdünnungsstrategie, die auch in anderen Verharmlosungsfällen wie Tabak in der Praxis eine Jahrzehnte dauernde Verzögerung eines effizienten Gesundheitsschutzes ermöglicht hat.

    Nach Angaben aus Mobilfunkkreisen, z.B. in http://www.fmk.at/archiv/mobilkom/detai ... elnr=9.htm lag der Zählerstand für Bioelectromagnetics Studien bereits vor mehreren Jahren bei 20‘000. Die meisten Studien berichten von keiner gesundheitlich relevanten Wirkung von EMF. Das Deutsche Mobilfunk Forschungsprogramm DMF, zu dem auch Lerchls und Fricks Studien gehörten, addierte zu dieser Masse von „beredtem Nichtwissen“, die kein einzelner Mensch mehr überblicken kann (was vielleicht der Zweck der Riesenmenge sein soll), nochmals 54 Studien, wobei es zu einigen der Studien sogar mehrere Publikationen gab. Diese ganze Fülle von Studien der Verdünnungsstrategie ( viewtopic.php?p=44986#44986 ) täuscht ein grosses Wissen zu den Wirkungen von EMF aber nur vor. In Wirklichkeit wurden die meisten Studien davon nur in Auftrag gegeben, um eine Wirkung von EMF zu widerlegen, was jedoch kritisch-rationalistisch betrachtet gar nicht möglich ist, in Bioelectromagnetics aber dennoch praktiziert wird. Die Vortäuschung von angeblich immensem angehäuftem Wissen zu den Wirkungen von EMF lässt die für den Strahlenschutz Verantwortlichen fehlschliessen, es sei keine weitere Forschung mehr erforderlich. Die eigentliche Täuschung liegt darin, dass die Studien der Verdünnungsstrategie vom Design des Experiments überhaupt nicht geeignet gewesen wären, positive Ergebnisse zu produzieren. Die Studiendesigns häufig waren so angelegt, dass Hypothese von biologischen Wirkungen von EMF nur falsifiziert werden konnte, und dass eine Bestätigung nicht möglich war. Beispiele zur erfolgreichen Anwendung der Verdünnungsstrategie sind Lerchls Studie mit den von allen Steuerungs- und Regelungs-Elementen isolierten Pinealorganen und Fricks Studie, die in den fMRI-Abbildungen mündete. Dass die Studien im Rahmen dieser Verdünnungsstrategie von der realen Welt abgehobene „Forschung“ waren, erkennt der Wissenschaftstheoretiker daran, dass die Phase „observation“ bzw. „Beobachtung“ ( viewtopic.php?p=45517#45517 ) des Forschungsprozesses am Menschen unterlassen wurde, dass die Studien also nicht auf Beobachtungen in der Natur, sondern auf theoretischen Erwägungen oder unbewiesenen Behauptungen basieren.

    Wo wie in Biologie oder Medizin nicht eine einzelne wissenschaftliche Arbeit über den Stand der Wissenschaft entscheidet, sondern ein Gesamtbild aus allen Studien, dort kommt dem Chefmaler, der das Bild aus vielen Farbtupfern bzw. Studien komponiert, entscheidende Bedeutung zu. Der Chefmaler des Bildes zu den Risiken von EMF war in Personalunion der Gründungspräsident der ICNIRP, welche die EMF-Grenzwerte festgelegt hat, und der WHO-Forschungskoordinator, welcher die (mit der ICNIRP selbst festgelegten) Grenzwerte im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation auf ihre Tauglichkeit zum Gesundheitsschutz wissenschaftlich überprüfen sollte. – Welches Gesamtbild hat unser Chefmaler wohl komponiert, ein Bild, das die Existenz von biologischen Effekten schwacher EMF und damit die Untauglichkeit der eigenen Grenzwerte belegt, oder ein Bild, welches das Gegenteil beweist?

wolf
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Beitrag von wolf » 19. April 2010 13:41

@ wuff

natürlich, hoffnungslosigkeit soll man einerseits nicht verbreiten, andererseits braucht es das in unserer angelegenheit auch gar nicht, und es war auch in keinster weise ziel meines beitrages. die positive bewegung wächst ja quantitativ wie qualitativ von tag zu tag, und sie wird dadurch eines tages (der gar nicht mehr sooo fern sein muss) ausreichend groß sein, um das ihr zustehende gehör (auch in der politik) zu finden. daß die gruppe der elektrosensiblen für die pro-mobilfunk-schar keine lächerliche kleinigkeit mehr darstellt beweist ja der umstand, daß man sie mittlerweile "als erkrankt anerkennt", bloß will man natürlich psychische umstände als ursache dafür wissen - siehe mein schopenhauer-anhang ganz unten, wir befinden uns ja schon längst auf stufe 2.

noch eine anmerkung zu dem von mir eingebrachten "fiktiven fall" : selbstverständlich meinte ich nicht, daß ein jeder mit den gleichen rahmenbedingungen in eine solche richtung gehen würde/wird. schließlich wird nicht jeder mit massiven problemen gleich zu einem amokläufer, daher teile ich natürlich ihre einschätzung zu den meisten fällen. in dieser formulierung liegt schon des pudels kern - die MEISTEN fälle. die schwerbetroffenenanzahl wächst ja offensichtlich mit der zeit, ergo erhöht sich auch jeweils die wahrscheinlichkeit, daß zu gegebener zeit so ein fall x auftauchen könnte. es geht mir da ja wirklich nicht darum irgendein grausliges szenario darzustellen, ich glaube nur daß es realistisch ist, daß eben irgendwann ein entsprechender schwerstbetroffener nicht nur sich selbst erlöst (sie wissen sicher was ich meine), sondern sich auch dazu entschließt, einen jener leute, welche ihm dann eben "noch dazu ins gesicht gegrinst haben", mitzunehmen. das wäre natürlich bezüglich des sozialen gesellschaftlichen zusammenhaltes ein worst case - szenario, und grundsätzlich keineswegs wünschenswert. dieser von mir skizzierte gegenwärtig fiktive fall ist somit als ein appell an jene (die auch diese seiten lesen) zu verstehen, sie mögen ihrerseits ihre vorgangsweisen überdenken, und somit nicht mehr von sich aus den für eine gesellschaft überlebenswichtigen sozialen zusammenhalt gefährden. denn die emotionen, welche sie mit dieser hämischen psychatrisierung in schwerstbetroffenen, welche durch x-fache eigene erfahrungen klarsten blick haben, auslösen, sind für nicht direkt betroffene wohl kaum vorstellbar. man sieht ja allein schon an der zahl jener, die diesen thread lesen, wie sehr das thema psychatrisierung bewegt ...

und noch was @wuff : das soll jetzt keine lobhudelei sein, aber ich möchte mich für ihren einsatz (qualitativ wie quantitativ) schon auch bedanken, denn es erfordert viel zeit und mühe so vieles einzubringen. sie haben es ohnehin schon geschrieben, daß man nur step by step etwas ändern/in bewegung bringen kann, wenn man seinen teil dazu beiträgt (natürlich sofern es einem möglich ist).

ps : daß ihnen meine kleinschreibweise etwas unangenehm erscheint, tut mir leid. über die ganze zeit habe ich bisher diesbezüglich noch niemals etwas gehört, und ich fürchte ein umstellungsversuch wird mir nicht mehr gelingen. folglich hoffe ich, daß es einigermaßen geht, bzw werde ich ohnehin nicht sooo viel schreiben.

lg, wolf
Alle Wahrheit durchläuft drei Stufen. Zuerst wird sie lächerlich gemacht oder verzerrt. Dann wird sie bekämpft. Und schließlich wird sie als selbstverständlich angenommen. (man sagt es stammt von schopenhauer)

Wuff

Beitrag von Wuff » 19. April 2010 19:51

wolf hat geschrieben:
.... ich glaube nur daß es realistisch ist, daß eben irgendwann ein entsprechender schwerstbetroffener nicht nur sich selbst erlöst (sie wissen sicher was ich meine), sondern sich auch dazu entschließt, einen jener leute, welche ihm dann eben "noch dazu ins gesicht gegrinst haben", mitzunehmen. das wäre natürlich bezüglich des sozialen gesellschaftlichen zusammenhaltes ein worst case - szenario,
Die Leute verstehen die Amokläufer nicht; es wäre ein Fall der sich gegen die EMF-Betroffenen wenden würde.
wolf hat geschrieben:
sie mögen ihrerseits ihre vorgangsweisen überdenken [...] denn die emotionen, welche sie mit dieser hämischen psychatrisierung in schwerstbetroffenen, welche durch x-fache eigene erfahrungen klarsten blick haben, auslösen, sind für nicht direkt betroffene wohl kaum vorstellbar
Es wird vielleicht auch aus diesem Grund versucht, mit Wellness Programmen (was kognitive Verhaltenstherapie eben auch ist) und mit verständnisvollem Zuhören zu besänftigen und abzulenken von der Ursache des EMF-Stress, von den EMF.
wolf hat geschrieben:
. man sieht ja allein schon an der zahl jener, die diesen thread lesen, wie sehr das thema psychatrisierung bewegt ...
Wenn es bisher 14'000 Aufrufe gab, dann haben nicht 14'000 Leute den Thread gelesen. Wer alles in einem Zug liest, verursacht für jede der bisher 15 Seiten einen Aufruf. Einig folgen auch den Links zu früheren Beiträgen. Ich suche zwar diese zu minimieren, denn ein Beitrag mit zu vielen Links wird unleserlich.

wolf hat geschrieben: ps : daß ihnen meine kleinschreibweise etwas unangenehm erscheint, tut mir leid. über die ganze zeit habe ich bisher diesbezüglich noch niemals etwas gehört, und ich fürchte ein umstellungsversuch wird mir nicht mehr gelingen. folglich hoffe ich, daß es einigermaßen geht, bzw werde ich ohnehin nicht sooo viel schreiben.
(Wenn alle mitmachen würden, wäre ich sogar für eine noch radikalere Vereinfachung der Orthographie: Wie bei den Finnen Abschaffung aller verzichtbaren Buchstaben wie z, v, x etc. und Dehnung nur noch durch Verdoppelung der Vokale. Das würde den Unterricht für Nützlicheres frei machen. Vielleicht schneiden darum die finnischen Schüler so gut ab bei PISA Vergleichen.)

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