Psychiatrisierung der "Elektrosensiblen"

Wuff

Was hat Lerchl aus der Fragestellung gemacht? (8)

Beitrag von Wuff » 2. Februar 2010 11:43

Zusammenfassung 2. Teil

8. Lerchls explizite Antworten auf explizit gestellte Fragen

Die explizit gestellten Fragen an den Wissenschaftler waren: Gibt es athermische Effekte von EMF, speziell auf den Melatoninspiegel? Gibt es besondere Wirkungen der Pulsung (von GSM)?

Im Abschlussbericht an das DMF ( http://www.emf-forschungsprogramm.de/fo ... 020_AB.pdf ) schrieb Lerchl zur Melatoninhypothese :
„Die Daten unterstützen nicht die „Melatoninhypothese“, nach der es nach nichtthermischer Exposition zu elektromagnetischen Feldern zu einer verringerten Melatoninproduktion kommen sollte.”

Diese Antwort scheint beim ersten Lesen korrekt formuliert zu sein. Aber bei zweiten Lesen fällt auf:
  • Das Wort „Daten“ suggeriert, dass es eine ernsthafte und umfassende Suche nach und Erhebung von Daten zum Melatoninspiegel bei Exposition und ohne Exposition gegeben habe. Wie wir gesehen haben, trifft diese suggerierte ernsthafte Suche in überhaupt keiner Weise zu, so dass eine Bestätigung der Melatoninhypothese mit der von Lerchl gewählten Form des Experiments von Anfang an sehr unwahrscheinlich war.
  • Die Wörter „Melatoninhypothese“ und „Melatoninproduktion“ suggerieren eine Untersuchung der gesamten Steuerungs- und Produktionskette der Melatoninproduktion. Wie wir gesehen haben, wurde jedoch nur das von allen anderen Elementen der Kette isolierte Pinealorgan geprüft.
  • Der Ausdruck „elektromagnetische Felder“ suggeriert, dass mindestens ein grosser Teil der für biologische Effekte in Frage kommenden EMF untersucht worden sei. Wie wir gesehen haben, wurde aus allen jenen Frequenzbereichen, zu denen Wirkungen berichtet werden, nur eine einzige Frequenz untersucht. Pikant ist, dass die kommerzielle technische Anwendung der untersuchten Frequenz, nämlich exakt 1‘800 MHz, nicht einmal erlaubt ist.
  • Der Ausdruck „nichtthermische Exposition“ scheint klar definiert zu sein, er ist es aber seit Lerchls Studie nicht mehr, bzw. seit Lerchl den thermischen Bereich schlaumeierisch ausgeweitet hat um eine sub-thermische bzw. minimal-thermische Zone.

    Bei der wiederholten Lektüre von Lerchls Bericht an das DMF habe ich jetzt eine Art von Erklärung zu Lerchls Begriff „sub-thermisch“ wiedergefunden: „Dennoch ist der Befund insofern interessant, als keine plausiblen Mechanismen bekannt sind, die ihn erklären könnten, abgesehen von der möglichen minimal-thermischen Beeinflussung.“ Mit sub-thermisch meint Lerchl also in Klartext „an der unteren Grenze von thermisch“. Hinter seinen Wortschöpfungen „sub-thermisch“ sowie gleichbedeutend „minimal-thermisch“ versteckt Lerchl gleichzeitig, dass seine Zuordnung der Effekte bei 0,8 W/kg bzw. 0,6°C zum thermischen Bereich nicht auf einer Untersuchung des thermischen oder athermischen Wirkungsmechanismus beruht, wie ihm von der Leitung des DMF eigentlich aufgetragen wurde, sondern auf einer eigenwilligen Interpretation der willkürlichen Definition der industrienahen ICNIRP von 1,0°C Erwärmung von exponiertem Körpergewebe.
Das sorgfältige Auseinandernehmen der von Lerchl verwendeten Wörter und Begriffe nehmen mag spitzfindig erscheinen. Es ist aber nicht unnötig, sondern notwendig, denn nur mit sauber definierten Begriffen sind logisch fehlerfreie Aussagen möglich. Lerchl hat nachträglich, nach durchgeführtem Experiment, die für Bioelectromagnetics grundlegende Definition von athermisch geändert.

Im Abschnitt „Bewertung der Ergebnisse“ deutet Lerchl an, dass grenzwertige EMF im Grunde wie Medizin wirken: „[…] bleibt festzuhalten, dass es bei 800 mW/kg SAR zu einer offenbar sub-thermischen Reaktion der Pinealorgane gekommen ist […]Die Richtung der Reaktion (Erhöhung der Melatoninsynthese) spricht jedenfalls gegen die Melatoninhypothese, nach der die Melatoninsynthese nach MF- bzw. EMF-Exposition ja sinken soll. Es sind […] keine negativen Effekte von einer höheren Melatoninsynthese bekannt, so dass diese Daten in keiner Weise für die Existenz eines negativen Effektes auf die Gesundheit sprechen.“

Lerchl hielt sich zurück, hier dick aufzutragen. Das Ergebnis bei 0,8 W/kg hätte er nämlich explizit auch in der Richtung deuten können, dass grenzwertige Mobilfunk-EMF die Melatoninproduktion anregen und folglich gesund seien, ja geradezu als Medizin gegen die mit der Alterung nachlassende Melatoninproduktion verschrieben werden könnten oder sollten. Durch die zurückhaltende Ausdrucksweise vermied er es, in eine Reihe mit anderen Hoaxes gestellt zu werden, wie dem Alzheimer-EMF-Hoax ( http://gigaherz.ch/pages/posts/handys-h ... er1577.php ) und der Behauptung eines Tabakwissenschaftlers, Tabakteer würde die Lungen der starken Raucher gegen Umweltschmutz imprägnieren.

Dennoch, die unterschwellige Mitteilung, dass wenn EMF biologische Wirkungen hätten, dann seien dies positive Wirkungen, ist wohl bei vielen angekommen.

(Man könnte hier auch noch darüber philosophieren, ob ein Lob für grenzwertige EMF als Anreger der Melatoninproduktion den Vertrieb von synthetischem Melatonin, in den Lerchl am Rand involviert ist ( http://www.bioclocks-laboratories.de/index.html ), hätte beeinträchtigen können …)

Zum möglichen Effekt der Pulsung äussert sich Lerchl in der englischsprachigen Studie (möglicherweise illegale Kopie in www.upkh.hr/doc/Article%20in%20JPR.pdf ) wie folgt (übersetzt durch Wuff): „Der Trend zu vermehrtem Melatoninausstoss während der 0,8 W/kg Exposition war unabhängig von der Mobilfunk-EMF-Modulation (d.h. kontinuierlich oder gepulst) zu sehen. Dieses Ergebnis legt eher einen allgemeinen Einfluss von Mobilfunk-EMF nahe als eine Bedeutung der Signal-Modulation …“
  • Lerchl schreibt von gepulster EMF-Modulation des Mobilfunks, während er gleichzeitig die Charakteristik der von ihm verwendeten gepulsten EMF verschweigt.
  • Lerchl macht glauben, die Pulsung im Experiment sei vergleichbar gewesen mit der Pulsung echter Mobilfunk-EMF.
  • Wir haben jedoch gesehen, dass die Leistungs-Spitzenwerte von Lerchls gepulsten EMF nur um circa 15 Prozent von der Leistung der kontinuierlichen Strahlung abwichen, während beispielsweise die Spitzenwerte von DECT-Basisstationen das Hundertfache des Durchschnittswerts betragen, und die Spitzenwerte der Mobiltelefon ungefähr das Siebenfache.
Bei dem fast unmerklichen Unterschied zwischen kontinuierlicher und à la Lerchl gepulster Strahlung wundert es uns nicht, dass er auch keinen wesentlichen Unterschied beim Effekt gefunden hat.

BLUE SKY
Beiträge: 697
Registriert: 30. Januar 2007 17:47

Re: Was hat Lerchl alles weg gemacht

Beitrag von BLUE SKY » 2. Februar 2010 14:04

Wuff hat geschrieben:Zusammenfassung 2. Teil

8. Lerchls explizite Antworten auf explizit gestellte Fragen

Das sorgfältige Auseinandernehmen der von Lerchl verwendeten Wörter und Begriffe nehmen mag spitzfindig erscheinen. Es ist aber nicht unnötig, sondern notwendig, denn nur mit sauber definierten Begriffen sind logisch fehlerfreie Aussagen möglich. Lerchl hat nachträglich, nach durchgeführtem Experiment, die für Bioelectromagnetics grundlegende Definition von athermisch geändert.

Im Abschnitt „Bewertung der Ergebnisse“ deutet Lerchl an, dass grenzwertige EMF im Grunde wie Medizin wirken: „[…] bleibt festzuhalten, dass es bei 800 mW/kg SAR zu einer offenbar sub-thermischen Reaktion der Pinealorgane gekommen ist […]Die Richtung der Reaktion (Erhöhung der Melatoninsynthese) spricht jedenfalls gegen die Melatoninhypothese, nach der die Melatoninsynthese nach MF- bzw. EMF-Exposition ja sinken soll. Es sind […] keine negativen Effekte von einer höheren Melatoninsynthese bekannt, so dass diese Daten in keiner Weise für die Existenz eines negativen Effektes auf die Gesundheit sprechen.“
Was hat Lerchl - ausser der Drüse - "alles weg"gemacht ?
Sie können sich eine virtuelle Tröphäe in ihren PC-Monitor hängen:
Das GeschwaFell, das Sie einem Eisbärenjäger der DMF-Sahara-Safari über die Ohren gezogen haben.
Alaaf!
http://209.85.129.132/search?q=cache:F5 ... clnk&gl=de
Das Leben ist schön.

Wuff

Re: Was hat Lerchl alles weg gemacht

Beitrag von Wuff » 3. Februar 2010 09:09

BLUE SKY hat geschrieben: Was hat Lerchl - ausser der Drüse - "alles weg"gemacht ?
Die insgesamt circa 500 Hamster wurden jeweils früh morgens getötet, und ihr Pinealorgan wurde für das Experiment entnommen. "Weg gemacht" wurde in diesem Sinne alles.

Unser Pinealorgan (Zirbeldrüse, Hormondrüse für Melatonin) entscheidet nicht selbst, ob es Melatonin synthetisieren soll, es führt nur Befehle von aussen aus, die ihm über andere Hormone und Nerven übermittelt werden.

Am Beginn der Befehlskette steht als Sensor die Netzhaut. Der Wechsel von Helligkeit und Dunkelheit wird in Hirn verarbeitet, und letztlich resultiert ein Signal an das Pinealorgan, Melatonin zu synthetisieren.

Diese ganze Signalverarbeitung geht über mindestens zehn unterschiedliche Elemente. Ausserdem gib es Regelmechanismen sowie die Innere Uhr. Der Takt der Inneren Uhr wird zwar durch die täblicheen Helligkeitsunterschiede auf circa 25 Stunden eingestellt, die Inner Uhr bewirkt aber zum Beispiel in Höhlen durch Signale an das Pinealorgan, dass die Melatoninproduktion auch unabhängig vom Sensor (Netzhaut) in einem ungefähr 24-stündigen Rhythmus hoch- und niedergefahren wird.

Diese Organe, welche der Steuerung und Regelung der Melatoninsynthese durch das Pinealorgan dienen, können genau so gut wie das Pinealorgan selbst durch EMF in ihrem normalen Funktionieren gestört werden. Diese Organe wurden für Lerchsl Experiment vom Pinealorgan getrennt, bzw. das Pinealorgan wurde von diesen abgeschnitten. Sollte also der Fall sein, auf welche Möglichkeit Eva Weber in diesem Forum hingewiesen hat, dass nämlich die EMF an der Retina bzw. auf den Sehapparat einwirken, dann begab sich Lerchl der Möglichkeit, solches nachzuweisen.

(Im Experiment hat Lerchl einen Rezeptor am Pinealorgan, der normalerweise auf den Botenstoff Noradrenalin reagiert, durch einen Ersatzstoff, der dasselbe wie Noradrenalin bewirkt, angeregt, und auf diese Weise die isolierten Pinealorgane zur Melatoninsynthese veranlasst.)

Wuff

Was hat Lerchl aus der Fragestellung gemacht? (9)

Beitrag von Wuff » 4. Februar 2010 08:50

Zusammenfassung 3. Teil

9. Antworten auf nicht explizit gestellte Fragen

Neben den ausdrücklich an die Wissenschaftler gestellten Fragen gab es auch Fragen, die sich nur implizit aus dem Umfeld der Problematik und der Studie ergeben haben:
  • Schützen die Grenzwerte für GSM-Mobiltelefone alle Personengruppen, insbesondere Kinder?
    Lerchl schrieb dazu: „Die wesentlich höheren Empfehlungen für maximal zulässige Teilkörperexpositionen im Kopfbereich sind mit 2 W/kg SAR jedoch im Bereich der Expositionswerte, bei denen im vorliegenden Versuch Effekte auftraten. Bei der Frage, ob SAR-Werte von 800 mW/kg im Bereich der Pinealdrüse auftreten, liefert eine neue Studie von einige Hinweise. So konnte – allerdings bei 900 MHz – die SAR-Verteilung in den Köpfen von Erwachsenen und Kindern simuliert und errechnet werden, dass im Zentrum des Kopfes (also dort, wo das Pinealorgan lokalisiert ist), je nach Alter SAR-Werte von ca. 0,1 bis 0,7 W/kg auftreten können, wobei dies einem worst-case-Szenario mit einer Sendeleistung von 2 W entspricht (ausgehend von den Daten in der Veröffentlichung (Bit-Babik et al. 2005)). Wichtig ist, dass nach dieser Veröffentlichung die höchsten SAR-Werte bei kleinen Kindern auftreten.“

    Dieses ist ein korrekter Hinweis Lerchls an das BfS, welches die Studie veranlasst hat. Die Grenzwerte für Mobiltelefone wurden nur für Erwachsene geschaffen, wohl weil damals die Mobiltelefone zu massig und zu klobig für Kinder waren, und darüber hinaus auch zu teuer für die meisten Eltern. Damals gab es zu SAR-Schätzungen für Kinderköpfe wohl noch keine Kinder-Phantome.

    Lerchl schrieb weiterhin: „Die Vorsorgepolitik des BfS wird daher durch diese Ergebnisse und die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung unterstützt.“

    Lerchl deutet damit an, dass er die Funkfelder von GSM-Telefonen für die Pinealorgane kleiner Kinder nicht bedingungslos für unbedenklich hält, - wobei er nur die vom Nervensystem abgetrennten Pinealorgane untersucht hat, die nur ein kleines Element des Gehirns sind. Mögliche negative Begleiterscheinungen der anderswo mit EEG nachgewiesenen Veränderung der Hirnströme und überhaupt weitere mögliche Wirkungen von EMF auf andere Teile des Gehirns als das Pinealorgan erwähnt Lerchl nicht.

    Auf die Vorsorge durch das BfS werden wir in einem weiteren Beitrag zurückkommen.

    Exkurs:
    Wenn – wie Lerchl meint - die in seinem Experiment durch Mikrowellenstrahlung herbeigeführte Temperaturerhöhung der eigentliche Einflussfaktor auf die Melatoninproduktion war, und nicht auf menschliche Zellen einwirkende elektromagnetische Kräfte von EMF, dann müsste auch eine anderswie sehr leicht herbeizuführende Temperaturerhöhung um 0,6°C bzw. um 1,2°C, z.B. mittels Infrarotstrahlung, denselben Effekt bewirken wie die Befeldung mit 0,8 W/kg bzw. mit 2,7 W/kg SAR-Wert. Das gäbe Hinweise zur Beantwortung der Frage, ob die Effekte aus der Befeldung mit 0,8 W/kg und 2,7 W/kg SAR-Wert thermisch oder nicht-thermisch (= a-thermisch bzw. athermisch bzw. durch elektrische und magnetische Krafteinwirkungen der EMF) waren. Weshalb das nicht versucht wurde, ist mir nicht geläufig. Den Versuch mit einer leichten Erwärmung des Zentrums des Kopfes um 0,6°C bzw. um 1,2°C durch andere Wärmequellen als Mikrowellen der Funkfrequenzen und eine Messung des Melatoninpegels könnte man auch gefahrlos am Kopf lebender Menschen durchführen.
  • Gibt es alternative Möglichkeiten zur Reduktion der Strahlung von Mobiltelefonen?
    Lerchl wurde zwar nicht danach gefragt, aber er bot in englischsprachigen Fassung (wahrscheinlich illegale Kopie in http://www.upkh.hr/doc/Article%20in%20JPR.pdf ) ein Idee an, die Mobiltelefonstrahlung auf ein auch für das Pinealorgan von Kindern verträgliches Mass zu reduzieren. Lerchl spricht sich dort für eine Verdichtung des Sendernetzes aus, damit die Mobiltelefone der Nutzer ihre Sendeleistung weniger hoch regeln und weniger stark strahlen müssen. Er schreibt dort, die Daten [aus den Studien] würden implizieren, dass eine Reduktion der Strahlung der Mobiltelefone wünschbar sei, und dass dieses durch die Installation von zusätzlichen Basisstationen (z.B. von Mikro- und Pikozellen) erreicht werden könne.

    Diese Folgerung von Lerchl ist ein zweischneidiges Schwert. Das simplizistische Modell Lerchls führt bei seiner Anwendung auf Verhältnisse in der realen Welt zu Inkonsistenzen und Widersprüchen:
    • Die abgestrahlte Sendeleistung von Mobiltelefonen würde vielleicht im Durchschnitt, der ohnehin meist weit unter 2 W liegt, etwas verringert. An der kritischen maximalen Strahlenbelastung durch die bis zu 2 W reichende maximale Sendeleistung des Mobiltelefons ändert sich damit nichts, z.B. beim Verbindungaufbau, im Fahrzeug, im Untergeschoss, bei der Nutzung von Spezialdiensten. Lerchl behauptet implizit, d.h. indirekt, die Melatoninproduktion werde nur durch die Wärmewirkung (sub-thermisch) von Mobiltelefon-EMF auf die Hormondrüse beeinträchtigt. Wenn dieses Wirkungsmodell zuträfe, dann wäre diese Beeinträchtigung der Melatoninsynthese gesundheitlich unbedenklich weil nur kurzzeitig. Nach Lerchls Wirkungsmodell müsste das Pinealorgan unmittelbar nach der Beendigung eines Gesprächs, welches bei ungünstigen Netzbedingungen mit hoher Sendeleistung und entsprechend starker Strahlung geführt wird, wieder gleich viel Melatonin wie vor dem Gespräch produzieren. Aber haben wir schon jemand während seines Nachtschlafes, der für den Melatonin von besonderer Bedeutung ist, telefonieren gesehen? :?
    • Die von Lerchl befürworteten zusätzlichen und näher bei den Nutzern situierten Basisstationsantennen sind anders als das Mobiltelefon Dauerstrahler, und wirken als solche möglicherweise anders als kurzzeitige EMF. Es ist zu bezweifeln, ob von den zusätzlichen Basisstationen weniger von den kritischen Spitzenwerten bei der Bevölkerung ankommen würden. In unmittelbarer Nähe dieser zusätzlichen Stationen, die in die Mitte von Personenkonzentrationen zu platzieren wären, dürfte die Strahlung höher als ohne eine Netzverdichtung sein. Lerchl schreibt, es sei extrem unwahrscheinlich, dass die Exposition von Basisstationen die Melatoninsynthese stören könnte. Diese Aussage trifft mit Sicherheit nur dann zu, wenn isolierte Pinealorgane toter Hamster als Modell für den lebenden Menschen genommen werden. Aber besteht der lebende Mensch denn nur aus seiner Melatonin-Hormondrüse, die Lerchl als Modell für die Wirkungen von EMF gewählt hat? :?
Gestützt auf die englischsprachige Fassung von Lerchls Studie müsste ein forcierter zusätzlicher Ausbau der Mobilfunknetze gefordert werden. Dass die zu Grunde liegende Argumentation aber auf haarsträubenden Annahmen zum Funktionieren eines Organismus mit unzulässigen Vereinfachungen der Biologie beruht, fällt kaum jemand auf, und technikbegeisterte Menschen blenden das aus ihrem Bewusstsein ohnehin aus. Lerchls Experiment mit seiner technischen Brillanz und dem dabei betriebenen perfektionistischen Aufwand blendet die Entscheidungsträger in einer Weise, dass diese übersehen, auf welch grundfalschen und dürftigen biologischen Annahmen nicht nur das Experiment beruht, sondern vor allem die daraus gezogenen Folgerungen.

BLUE SKY
Beiträge: 697
Registriert: 30. Januar 2007 17:47

Re: Was hat Lerchl alles weg gemacht

Beitrag von BLUE SKY » 5. Februar 2010 18:07

Wuff hat geschrieben:
BLUE SKY hat geschrieben: Was hat Lerchl - ausser der Drüse - "alles weg"gemacht ?
Die insgesamt circa 500 Hamster wurden jeweils früh morgens getötet, und ihr Pinealorgan wurde für das Experiment entnommen. "Weg gemacht" wurde in diesem Sinne alles.

Unser Pinealorgan (Zirbeldrüse, Hormondrüse für Melatonin) entscheidet nicht selbst, ob es Melatonin synthetisieren soll, es führt nur Befehle von aussen aus, die ihm über andere Hormone und Nerven übermittelt werden.

Am Beginn der Befehlskette steht als Sensor die Netzhaut. Der Wechsel von Helligkeit und Dunkelheit wird in Hirn verarbeitet, und letztlich resultiert ein Signal an das Pinealorgan, Melatonin zu synthetisieren.

Diese ganze Signalverarbeitung geht über mindestens zehn unterschiedliche Elemente. Ausserdem gib es Regelmechanismen sowie die Innere Uhr. Der Takt der Inneren Uhr wird zwar durch die täblicheen Helligkeitsunterschiede auf circa 25 Stunden eingestellt, die Inner Uhr bewirkt aber zum Beispiel in Höhlen durch Signale an das Pinealorgan, dass die Melatoninproduktion auch unabhängig vom Sensor (Netzhaut) in einem ungefähr 24-stündigen Rhythmus hoch- und niedergefahren wird.

Diese Organe, welche der Steuerung und Regelung der Melatoninsynthese durch das Pinealorgan dienen, können genau so gut wie das Pinealorgan selbst durch EMF in ihrem normalen Funktionieren gestört werden. Diese Organe wurden für Lerchsl Experiment vom Pinealorgan getrennt, bzw. das Pinealorgan wurde von diesen abgeschnitten. Sollte also der Fall sein, auf welche Möglichkeit Eva Weber in diesem Forum hingewiesen hat, dass nämlich die EMF an der Retina bzw. auf den Sehapparat einwirken, dann begab sich Lerchl der Möglichkeit, solches nachzuweisen.

(Im Experiment hat Lerchl einen Rezeptor am Pinealorgan, der normalerweise auf den Botenstoff Noradrenalin reagiert, durch einen Ersatzstoff, der dasselbe wie Noradrenalin bewirkt, angeregt, und auf diese Weise die isolierten Pinealorgane zur Melatoninsynthese veranlasst.)
Lerchl müsste als Chronobiologe/Zoologe genau wissen, was es in Hinsicht auf wissenschaftlichen Aussagewert zu bedeuten hat, was er gemacht hat.
Er soll -laut einem früheren Eintrag hier im Forum - auch Melatonin selbst zum Kauf anbieten/angeboten haben.
Ich finde daher, die Studien des Vorsitzenden der SSK sind ein gut geeignetes Objekt für Studien-Studien.
Das Leben ist schön.

Wuff

Was hat Lerchl aus der Fragestellung gemacht? (10)

Beitrag von Wuff » 6. Februar 2010 19:21

Zusammenfassung 4. Teil


10. Verdichtung der Antworten für die Öffentlichkeit

Lerchl hat zum Einen an das Auftrag gebende DMF berichtet ( http://www.emf-forschungsprogramm.de/fo ... 020_AB.pdf ), und er hat zum anderen für die seine Scientific Community im Fachjournal publiziert ( evtl. illegale Kopie in: www.upkh.hr/doc/Article%20in%20JPR.pdf ).

Zunächst fassten Rapporteure die Studien von jedem der fünf Forschungsbereiche zusammen, für den Forschungsbereich „Akute Effekte“ rapportierte beispielsweise die BAG-Mitarbeiterin Mirjana Moser ( http://www.emf-forschungsprogramm.de/ho ... _Moser.pdf ).

Für den Forschungsbereich Wirkungsmechanismen“, zu welchem Lerchls Studie gehörte, rapportierte Vijyalaxmi (http://www.emf-forschungsprogramm.de/ab ... alaxmi.pdf ), auf Folie Seite 10 wie folgt:
„Die Daten zeigen bei SAR-Werten, die für die Exposition des Menschen massgebend sind, keine negativen Auswirkungen von EMF auf die Melatoninsynthese durch das Pinealorgan.

Die Auftraggeberin, das BfS, hat wiederum die Studien zu Händen der Öffentlichkeit zusammengefasst. Der beim BfS für das des DMF zuständige Wolfgang Weiss fasste seinerseits zusammen ( http://www.emf-forschungsprogramm.de/ho ... _Weiss.pdf ):

„Weder die Hypothese, dass die Bildung des Hormons Melatonin durch hochfrequente Felder beeinflusst wird, noch die Hypothese, dass gepulste hochfrequente Felder des Mobilfunkstandards GSM eine spezielle Wirkung im Körper hervorrufen können, wurde bestätigt.“

Die Formulierung von Weiss erweckt den Eindruck, die Hypothesen seien sorgfältig geprüft und so gut wie widerlegt worden. Als hätte die Studie in Bezug auf die Melatoninhypothese irgendeine Beweiskraft! (siehe bisherige Beiträge).

Krass falsch und überhaupt nicht angebracht war die Aussage zu den gepulsten Feldern. Die unterschiedliche Wirkung von gepulsten und kontinuierlichen Feldern interessiert nur im athermischen Bereich. Lerchls Experiment hat aber gemäss seiner eigenen Interpretation der Ergebnisse nur thermische Effekte auf die isolierten Pinealorgane bewirkt. Mit seiner Aussage erweckt Weiss den falschen Eindruck, dass die Aussage für athermische Wirkungen gelte.

Im nächsten Beitrag werden wir sehen, wie Lerchls Studie nahtlos in eine „Beweisführung“ passt, nach welcher angeblich athermische Effekte von EMF nicht möglich seien, und nach welcher folglich auch „Elektrosensibilität“ nicht existiere.

Wuff

Lerchls Studie als Teil einer grösseren Beweisführung

Beitrag von Wuff » 7. Februar 2010 14:05

Lerchls Studie als Teil einer grösser angelegten „Beweisführung“

Lerchls DMF-Studie wurde für eine bestimmte Beweisführung gebraucht oder missbraucht, nämlich dass es keine athermischen Effekte gebe, und dass mithin „Elektrosensibilität“ nicht existiere. Sobald der Beweis für gesundheitsschädigende athermische Effekte erbracht würde, müssten die Grenzwerte gesenkt werden. Die geltenden Grenzwerte wurden bekanntlich von der ICNIRP auf der Basis unstreitiger thermischer Effekte festgelegt. Die ICNIRP wurde von Repacholi mitgegründet, und er war zur Zeit der Planung der DMF-Studien EMF-Forschungskoordinator für die weltweiten EMF-Studien, also auch der DMF-Studien.

Die „Beweisführung“ zur Nichtexistenz athermischer Effekte bzw. der „Elektrosensibilität“ weist einige bemerkenswerte Besonderheiten auf. Mit der Hilfe von Manipulationen wurde eine scheinbar geradlinige, scheinbar logisch fehlerfreie Argumentation vorgetäuscht. Wir listen hier einige Elemente und Argumentationen dieser „Beweisführung“ auf, die erst in ihrem wohl geplanten Zusammenspiel den scheinbar schlüssigen Beweis ergeben.

1. Forschungsziele
Wir listen hier ein paar Besonderheiten der EMF-Forschung, bzw. des interdisziplinären Wissenschaftszweigs Bioelectromagnetics auf.
  • Die selbsternannte ICNIRP e.V. hat 1998 die heute gültigen Grenzwerte vorgeschlagen, welche von den meisten Staaten übernommen wurden. Der Gründungspräsident der ICNIRP, Repacholi hat sich in die Lage versetzt, als EMF-Forschungskoordinator der WHO sein Lebenswerk, die von ihm selbst vorgegebenen hohen ICNIRP-Grenzwerte, welche für die Industrie viel Geld wert sind, selbst zu kontrollieren. Das ist vergleichbar damit, wenn jeder Autohändler seine eigenen TÜV Plaketten herstellen könnte.
  • Repacholi konnte als WHO-EMF-Forschungskoordinator Studien im Wert von USD 250 Mio. koordinieren. Es wäre etwas viel von einem Menschen verlangt, wenn man erwarten würde, dass er durch ergebnisoffene Forschung sein Lebenswerk selbst gefährden würde. Die Versuchung lag auf der Hand, die Grenzwerte mit einer Verdünnungsstrategie zu verteidigen, d.h. mit einer Vielzahl von Studien, die alle keine Effekte von EMF nachweisen. Die USD 250 Mio. waren ausreichend für ungefähr 1000 Studien zu durchschnittlich USD 250'000, mit denen keine Wirkungen von EMF zu finden waren.
  • Eine einzelne biologische Studie beweist noch nicht viel. Es ist vielmehr das Gesamtbild aller qualitativ guten Studien, das entscheidet. Die Kriterien für Studienqualität werden von industrienahen Organisationen wie Forschungsgemeinschaft Funk ( www.fgf.de ) und der Schöpferin der Grenzwerte, der selbst ernannten Internationalen Kommission ( www.icnirp.de ) vorgegeben.
  • Zu den Kriterien für die Qualität von EMF-Studien gehört, dass die SAR als Mass für die Strahlungsintensität verwendet wird. Die SAR – ein Kind der ICNIRP - ist als Mass für die Intensität von Strahlung irreführend: DECT-Basen strahlen beispielsweise in der Spitze 100 Mal stärker als der SAR-Wert suggeriert, der stets den Durchschnitt und nie den biologisch wirksamen Spitzenwert anzeigt.
  • Eine der klassischen Strategien, mit Studien einen bestimmten „Wissens“-Stand zu erzeugen, ist die Verdünnungsstrategie ( http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/pdf.asp?id=54940 ). Im Fall von EMF bedeutet Verdünnung, dass eine Unzahl von Studien veranlasst wird, die im athermischen Bereich keine gesundheitlich relevanten Effekte von EMF finden.
  • Grenzwerte sollen Menschen vor Gesundheitsschäden und –Beeinträchtigungen schützen, vor akuten (im Fall von EMF „Elektrosensibilität“) und vor chronischen (z.B. vor Tumoren). Daher war eine implizite, nicht ausdrücklich gestellte Frage des DMF „Gibt es „Elektrosensibilität“?
  • Menschen, die berichten, bei Exposition von athermischen EMF Beeinträchtigungen von Gesundheit oder Befinden zu erleben, sind Zeugen und lebende Beweise dafür, dass die Grenzwerte zu hoch angesetzt wurden, und nicht vor athermischen Wirkungen schützen. Für die Industrie gilt es also, einen Zusammenhang zwischen EMF und Beeinträchtigungen von Gesundheit und Befinden zu verneinen, und/oder die so genannten „Elektrosensiblen“ als unglaubwürdig zu diskreditieren und zum Schweigen und Verschwinden aus der Öffentlichkeit zu bringen.

Wuff

Lerchls Studie als Teil einer grösseren „Beweisführung"

Beitrag von Wuff » 9. Februar 2010 19:39

2. Manipulationen im Wissenschafts- und Forschungsbetrieb (Teil 1)

Im Wissenschafts- und Forschungsbetrieb gibt es allgemeine Bedingungen, welche die Manipulation von Studien begünstigen, und es gibt ganz besondere Bedingungen im Wissenschaftszweig Bioelectromagnetics, der sich mit biologischen Wirkungen von EMF befasst:
  • Scientific Conmmunity
    In jeder Wissenschaft und in jedem Wissenschaftszweig besteht die so genannte Scientific Community, die wissenschaftliche Gemeinschaft. Der Organisationsgrad ist meist schwach, die Organisationsform könnte als pseudodemokratisch oder neofeudal bezeichnet werden. Einige Silberrücken ( http://www.tierdoku.de/index.php?title= ... g_und_Haut , http://www.tierdoku.de/index.php?title= ... lverhalten ) bestimmen - etwas überzeichnend ausgedrückt - kraft ihrer Autorität und ihres Imponiergehabes, was anerkannter Stand der Wissenschaft ist.
  • Abhängigkeit der Unis, Lehrstühle und Studien vom Sponsoring
    In der Wissenschaft gilt das Gesetz “Publish or perish“, „publiziere oder verschwinde“. Wer in einer Wissenschaft aufsteigen will, der muss zahlreiche Studien veröffentlichen, die auch noch möglichst häufig von anderen zitiert werden. EMF-Bioelectromagnetics Studien sind recht kostspielig und können kaum je aus dem ordentlichen Budget eines Instituts bezahlt werden. Die Studien des DMF wurden mit durchschnittlich circa EUR 300‘000 gefördert. Nicht eingerechnet sind die Infrastruktur der Hochschulen und die dortigen feudal-ausbeuterischen Verhältnisse ( http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/sta ... y/29860154 ), von denen auch private Auftraggeber von wissenschaftlichen Studien profitieren. Durch die Zuteilung von Studienfinanzierungen kann man gleichzeitig die „richtigen“ bzw. linientreuen Silberrücken fördern. In Bioelectromagnetics konnte der ICNIRP-Mitgründer Repacholi die Verwendung von USD 250 Mio. Fördergeldern koordinieren, und er hatte als Industrievertreter entsprechend grossen Einfluss auf die Community und ihre Silberrücken.
  • Dogmen, Wahrheiten
    Im Alltagsleben bestimmen meist Richter (oder Vorgesetzte) darüber, was wahr ist und was unwahr. In der Wissenschaft ist es die oben erwähnte Scientific Community. In Bioelectromagnetics gibt es geschriebene und ungeschriebene Dogmen, d.h. Sätze, deren Wahrheitsgehalt nicht weiter begründet wird.

    Das in einem früheren Beitrag dieses Strangs erwähnte Dogma von Paul Herman Schwan, dass athermische Effekte von EMF nicht möglich seien, gilt seit den 1950er Jahren, ist aber bis heute unbewiesen geblieben. Wer als Wissenschaftler ein Dogma bestreitet, der wird meist aus der Scientific Community exkommuniziert, und seine Studien werden als falsch oder Irrlehre bezeichnet; früher wurden sie auf den Index gesetzt und verboten oder verbrannt.

    Von Schwans Dogma abgeleitet wurde der erste Glaubenssatz von Bioelectromagnetics, nämlich „schwache EMF können und dürfen keine gesundheitlich relevanten Effekte bewirken“. Gebetsmühlenartig wird denn diesem Glaubenssatz am Ende jeder Studie die Referenz erwiesen, etwa mit der sinngemässen Aussage: „Die von uns angewandten EMF haben keine gesundheitlich relevante Wirkung.“

    Es ist uns aufgefallen, dass es für den Wissenschaftszweig Biolelectromagnetics keine Lehrbücher gibt. Die Erklärung dafür ist einfach: Die Dogmen in diesem Wissenschaftszweig sind allzu fragwürdig, als dass sich ein Silberrücken dafür soweit auf die Äste hinaus begeben möchte, dass er sie offen vertritt, denn jeder Bioelectromagnetics Wissenschaftler gehört noch einer Hauptdisziplin an, wie Physik, Psychologie, Statistik, Zoologie etc.

    In Bioelectromagnetics sind auch ganz bizarre „Beweisführungen“ zu den Dogmen anerkannter Standard, vorausgesetzt, sie werden vom grossen Geldverteiler geführt. Einer der „Beweise“, dass EMF keine Symptome verursachen können, gründet auf die von Repacholi aufgestellte These, dass „elektrosensible“ Personen Mikrowellen wahrnehmen können müssten. Diese These ist so bizarr wie jene These wäre, dass der Mensch Radioaktivität wahrnehmen können müsste, damit er durch Radioaktivität überhaupt geschädigt werden könnte. Trotz ihrer Widersinnigkeit veranlasste Repacholi für diese „Beweisführung mehrere Dutzend der unsäglichen Mikrowellen-Wahrnehmungstests, die an teilwiese auf dubiose Weise selektierten „elektrosensiblen“ Probanden durchgeführt wurden.

    In dogmatischen Rang erhoben hat Repacholi auch die SAR als Mass für die Strahlungsintensität. Die SAR ist entgegen dem äusseren Eindruck durch die Ausdrucksweise in Watt pro Kilogramm (W/kg) nicht eine physikalische Masseinheit, sondern sie beschreibt einen im Grunde komplexen Erwärmungsprozess in meist simplifizierter Weise. Die SAR als solche kann aus diesem Grund nicht einmal gemessen werden, sondern nur geschätzt bzw. „errechnet“. Die SAR ist aber, wie wir in diesem Strang gesehen haben, perfekt dazu geeignet, die Charakteristika der EMF, wie Feldstärke, biologisch wirksame Strahlungsspitzen, Rhythmus und Takt der Pulsung etc. zu verstecken, bzw. die mögliche besondere Wirkung der Pulsung zu leugnen.
(Fortsetzung folgt)

Wuff

Lerchls Studie: Teil einer grösseren „Beweisführung" (3

Beitrag von Wuff » 11. Februar 2010 08:40

2. Manipulationen im Wissenschafts- und Forschungsbetrieb (Teil 2)
  • Interdisziplinäre Forschung?
    Der Gegenstand von EMF-Forschung bzw. Biolelectromagnetics sind die Auswirkungen von physikalischen Stressoren (EMF) auf die menschliche Gesundheit. Da also mindestens EMF-Physik und Medizin involviert sind, ist interdisziplinäres Vorgehen erforderlich. Interdisziplinäre Forschung bedingt einen Leiter bzw. Koordinator zwischen den Spezialisten.

    Da die Fragestellung eine medizinische ist, nämlich nach Beeinträchtigung der Gesundheit durch EMF, würde man an der Stelle der Studienleiter Mediziner erwarten. Eine derartige Konstellation jemals angetroffen zu haben erinnere ich mich nicht. Es kommt praktisch auch überhaupt nicht vor, dass ein Team überhaupt einen Mediziner als Mitglied hat. In der Regel sind es Elektroingenieure, Statistiker, Biologen und Psychologen, die sich zusammentun. Im schlechtesten Fall sind es Fachidioten, die nicht wissen was sie tun, und die nicht merken, wenn das Studiendesign manipuliert ist.

    Auch der WHO-Koordinator der weltweiten Bioelectromagnetics-Forschung bis 2006, Repacholi, war Physiker, genauso wie seine Nachfolgerin, die Elektroingenieurin Emilie van Deventer.

    Warum sind kaum Mediziner vertreten, oder wenn, dann freie oder feste Mitarbeiter von Telekomkonzernen? Will „man“ keine Mediziner dabei haben? Oder lässt sich ein anständiger Mediziner nicht auf manipulative Forschung ein? Wir wissen es nicht genau.

    Das Ergebnis sind jedenfalls Studien mit einem mechanistischen Verständnis vom Menschen, z.B. zur überhaupt müssigen, geradezu esoterisch anmutenden Frage, ob Menschen Mikrowellen sinnlich wahrnehmen können. (Stirnrunzel-Smiley).
    Weiter oben in diesem Thread wurde darauf hingewiesen, dass bei Bioelectromagnetics Experimenten anders als bei allen anderen naturwissenschaftlichen Experimenten der erste Schritt fehlt, nämlich die Beobachtung des zu untersuchenden Phänomens. Es fehlen seriös aufgenommene medizinische Kasuistiken. Die medizinische Kasuistik wird stattdessen wissenschaftlichen Laien überlassen, und deren Mängel bieten den Elektrikern wiederum den willkommenen Vorwand, sie ignorieren zu können.

    Die EMF-Studien sind nicht richtig interdisziplinär: Die Medizin als wissenschaftliche Disziplin fehlt fast vollständig, stattdessen lassen sich Elektroingenieure und Zoologen über eine medizinische Frage aus.
  • Zirkelschlüsse
    Die Bioelectromagnetics Wissenschaftler sind in mehreren logischen Zirkelschlüssen gefangen, d.h. in Aussagen, deren Begründung in der Aussage selbst liegt. Ein Beispiel ist Antwort auf die Frage, ob es „Elektrosensibilität“ bzw. „EMF-Stress“ gibt.

    Am Anfang dieses Zirkelschlusses – wenn man bei einem Kreis überhaupt von einem Anfang und einem Ende sprechen kann - steht die unbewiesene Behauptung, „Elektrosensibilität“ existiere nicht, die dem ersten Glaubenssatz von Bioelectromagnetics entspricht, nämlich „Es kann und darf keine gesundheitlich relevanten Effekte von schwachen Feldern geben“. Wenn mit dieser Einstellung „geforscht“ wird, dann wird man die Anstrengung meiden, überhaupt adäquat zu suchen und aus diesem Grund auch nichts finden. Diese gleichgültige Einstellung zeigt sich im Fall von Lerchls Experiment daran, dass einerseits der Wissenschaftler die genaue Deklaration der Noxe bzw. des gepulsten Feldes unterlassen hat und dass andererseits der Auftraggeber dieses nicht einmal vermisst hat. Sie zeigt sich weiterhin daran, dass sich einerseits der Wissenschaftler über einen besonderen Effekt der Pulsung im thermischen Bereich ausgelassen hat, obwohl der Wirkungsmechanismus nur im athermischen Bereich interessieren kann, und dass sich andererseits der Auftraggeber zu möglichen Effekten der Pulsung geäussert hat, obwohl es im athermischen Bereich (immer gemäss Lerchl) gar keine Effekte gegeben haben soll.

    Da es wissenschaftlich nur möglich ist, die Existenz von etwas zu beweisen, nicht aber die Nichtexistenz, wobei „etwas“ zum Beispiel „Gott“, oder „die Krümmung des Weltalls“, oder „Elektrosensibilität“ sein kann, werden Ersatzfloskeln für einen „Beweis“ der Nichtexistenz verwendet wie: „Es ist trotz Hunderten von Studien nicht gelungen, die Existenz nachzuweisen.“ Das kann sehr wohl kaschieren, dass nicht richtig oder nicht ernsthaft gesucht wurde, sondern nur mit unzureichenden Mitteln und Methoden, und dass auch nur aus diesem Grund nicht gefunden wurde. Dass nicht gefunden wurde, führt dann indirekt zur Aussage, „Elektrosensibilität“ existiere nicht. Diese Aussage stützt sich, wie wir soeben gesehen haben, auf den ersten Glaubenssatz „Es kann und darf keine gesundheitlich relevanten Effekte von schwachen Feldern geben“, womit sich der Kreis schliesst und einer der Zirkelschlüsse von Bioelectromagnetics vollendet ist.

    Zirkelschlüsse entsprechen logischen Kurzschlüssen, und die Aussagen aus sind bestenfalls zufälligerweise richtig.
  • Verdünnung: Statistik auf der Ebene der Studienbewertung
    Bei seltenen oder schwach ausgeprägten Phänomen, oder bei Phänomenen mit diffusen Anzeichen und Symptomen ist oft nur eine Mehrzahl von Studien aussagekräftig. Dieses trifft wohl auch für das Phänomen der „Elektrosensibilität“ bzw. des „EMF-Stress“ zu. Um ein solches Phänomen zu leugnen bietet sich, wie bereits erwähnt, eine Verdünnungsstrategie an. Die Statistik zur Anzahl der jeweils bejahenden und verneinenden Studien wird zu Gunsten den verneinenden beeinflusst, indem eine Vielzahl von Studien veranlasst wird, die bereits vom Design her nicht geeignet sind, Anzeichen für einen Zusammenhang z.B. zwischen EMF und Symptomen zu finden, wie z.B. die Untersuchung von isolierten Hormondrüsen mit einer einzigen Frequenz, die nicht einmal für den Funkeinsatz zugelassen ist. Der Industrievertreter Repacholi war bekanntlich in der Lage, in Personalunion als WHO-EMF-Studienkoordinator Studien im Wert von USD im Sinne der Industrie zu koordinieren.

    Lerchl „prüfte“ die Melatonin-Hypothese auf Zutreffen, nach welcher der nächtliche Melatoninausstoss durch EMF-Einwirkung abgesenkt werden kann. Die Folgen einer veränderten Melatoninproduktion wären Schlafprobleme, sowie Veränderungen bei Blutdruck, Verdauung, Radikalen, geschlechtsspezifischem Hormonhaushalt und neuroendokrinen Stressachsen. Die Widerlegung der Melatoninhypothese hat für die Verteidigung der hohen Grenzwerte hohe Priorität. Da erstaunt es weiter nicht, dass dazu circa 300 Studien veranlasst und allein im EMF-Portal, das von industrienahen Kreisen veranlasst wurde, verzeichnet sind ( http://www.emf-portal.de/suche.php?sfor ... =melatonin ). Das EMF-Portal dient den industrienahen „Forschern“ als Zähler für EMF-Einflüsse bejahende und verneinende Studien. Sehr typisch und kennzeichnend für das industrienahe EMF-Portal ist, dass dort zu Lerchls Studie unter „Exposition“ steht „Exposition/Befeldung digitales Mobiltelefon, GSM“ ( http://www.emf-portal.de/viewer.php?aid=12923 ), statt wahrheitsgetreu digitale Basisstation, und dass zur Förderung der Studie nur das BfS und nicht auch die Mobilfunkindustrie, welche die DMF-Studien zur Hälfte finanziert hat, erwähnt ist: „Studie gefördert durch Bundesamt für Strahlenschutz“.

    Wissenschaftler sind auch nur Menschen, und unterliegen somit psychologischen Mechanismen. Der so genannte Bias (Verzerrung) verzerrt oft wissenschaftliche Studien infolge psychologischer Mechanismen beim Forscher. Die ausgesprochenen und nicht ausgesprochenen Erwartungen der Finanziers und Koordinatoren von Studien bewirken beim Experimentator bewusste und unbewusste Handlungen in der Richtung, dass die Studien am Ende die Erwartungen eher bestätigen als dass sie sie nicht bestätigen.

    Auch für die Statistik der bestätigenden Studien wird eine Selektion getroffen: Nicht alle Studien werden berücksichtigt. Es werden „Qualitäts“-Kriterien angesetzt, z.B. dass die SAR als Mass verwendet werden müsse, von der wir gesehen haben, dass sie bei gepulsten EMF stets irreführend ist, bei DECT-Basen beispielsweise um den Faktor 100. Diese „Qualitäts“-Kriterien setzen die Industrieorganisationen selbst an, z.B. in http://www.fgf.de/publikationen/newslet ... schaft.pdf oder www.icnirp.de . Überhaupt können nur sehr aufwändige Studien die Kriterien erfüllen, so dass auch über die Qualitätskriterien sicher gestellt wird, dass von der Industrie finanzierte und beeinflusste Studien gezählt werden, und private finanzierte kaum eine Chance haben, für den „aktuellen Stand des Wissens“ überhaupt berücksichtigt zu werden.

    Durch Koordination und Finanzierung von Studien, durch Festlegung von Ein- und Ausschlusskriterien für die Studienstatistik und durch die Einrichtung einer „Zählstation“ für Studien, die durch unzutreffende Angaben auffällt (www.emf-portal.de), hat die Industrie für ein massives Überwiegen von Studien, die den Einfluss von schwachen EMF auf Gesundheit und Befinden des Menschen verneinen, gesorgt.

Eva Weber
Beiträge: 2262
Registriert: 30. Oktober 2009 21:03

Beitrag von Eva Weber » 12. Februar 2010 12:09

Passt hier zwar jetzt nicht ganz in so ernste Wissenschaft, aber irgendwie wieder doch!

Im Garten sind 10 Ostereier versteckt! 10 Leute dürfen danach suchen.
Drei finden jeweils ein schönes buntes Osterei, die anderen Sieben nichts. Nun beratschlagt man hin und her, was denn nun zu tun sei. Schließlich einigt man sich darauf, DASS ES KEINE OSTEREIER GIBT!

Man verzeihe mir den kleinen Ausflug in den Frühling!

Eva Weber

Wuff

Lerchls Studie: Teil einer grösseren „Beweisführung" (4

Beitrag von Wuff » 14. Februar 2010 18:22

2. Manipulationen im Wissenschafts- und Forschungsbetrieb (Teil 3)
  • Manipulation durch falsches Mass und falsche Messung
    Wenn durch ein Mass die athermische Wirkung von EMF auf menschliche Zellen und ihre Bestandteile definiert wird, dann durch die elektrische und magnetische Feldstärke. Die Feldstärke ist die Kraft, mit der elektrische und magnetische Felder auf Gegenstände und somit auch auf Zellen des menschlichen Organismus einwirken. Lerchl hat die Feldstärke in seinem Experiment tatsächlich gemessen. Er legt sie aber nicht offen, beinahe erscheint es, als würde er sie geheim halten. Warum wird die gemessene Feldstärke nicht offen gelegt? Dafür gibt es zwei Hauptgründe:
    • Es existiert grundsätzlich keine durchschnittliche Feldstärke, nur eine momentane. Die Feldstärke hat keine zeitliche Dimension, auch keine verdeckte wie die SAR, und bei Angabe der Feldstärken für das kontinuierliche und das gepulste Feld (während eines Pulses!) wäre sofort aufgefallen, dass Lerchl in seinem Experiment nicht ein Mobiltelefon simuliert hat, sondern eine atypisch abstrahlende Basisstation.
    • Wie wir weiter oben gesehen haben, hat die ICNIRP als Mass für die Mobiltelefon-Grenzwerte die SAR vorgegeben, und zwar, weil athermische Effekte gemäss Schwans Dogma als unmöglich erachtet werden, und nach weil - diesem Dogma folgerichtig folgend - einzig thermische Erwärmungseffekte möglich sein sollen. Aus diesem nie bewiesenen Dogma resultierte, dass das thermische Mass SAR widersinnigerweise auch als Mass für Experimente mit athermischen Effekte vorgegeben wurde.
    Lerchl hat aus den gemessenen Feldstärken die SAR geschätzt. Die SAR kann nicht gemessen werden, sie ist keine Masseinheit, sondern beschreibt nur quantifizierend einen Erwärmungsprozess eines homogenen Körpers mit spezifischen Eigenschaften. Die SAR, die nicht gemessen werden kann, kann man folglich für heterogene Körper nur mit Schätzverfahren annähern. Lerchl hat also die von ihm gemessenen Feldstärken in die Spezifische Absorptionsrate (SAR) umgerechnet. Da die SAR einen Erwärmungsprozess (über 6 Minuten) darstellt, ist sie bei pulsierenden Feldern definitionsgemäss ein Durchschnittswert. Eine SAR für einen Puls im Millisekundenbereich ist ein Widerspruch in sich selbst, auch wenn gelegentlich derartige Angaben gemacht werden. Die auf den Körper einwirkenden Kräfte der EMF können nur wirken, während die Antenne Leistung abgibt, und nicht in den Pausen zwischen den Pulsen. Für die Beurteilung möglicher athermischer Krafteinwirkungen von EMF auf menschliche Zellen sind folglich Durchschnittswerte, welche wie die SAR Pausen mit enthalten, schlicht nur Quatsch. Dieser Quatsch wird nicht nur durch Lerchl verbreitet, sondern er wurde von der Industrie als Standard für EMF-Studien vorgegeben.

    Hätte Lerchl bei seiner gepulsten Strahlung den Crest-Factor 7 von echten Mobiltelefonen statt den Crest-Factor 1,25 von imaginären Basisstationen angewandt, dann hätte sich bei 0,8 W/kg SAR möglicherweise ein markanter Unterschied zwischen den Wirkungen gepulster und kontinuierlicher Felder ergeben. Dann hätte sich möglicherweise gezeigt, dass markant gepulste Felder bei gleichem SAR-Wert ganz anders wirken als kontinuierliche, weil nämlich die biologisch wirksamen Feldstärken unterschiedlich wären. Dann hätte sich auch herausgestellt, dass der SAR-Wert als Mass ins Buch der Wissenschaftswitze ( http://www.infoquelle.de/carpe_diem/Wis ... switze.php , http://www.witze-fun.de/witze/kategorie/58 , neuester Witz viewtopic.php?t=25107 ) gehört, und es hätte sich gezeigt, dass Spitzenwerte biologisch wirksam sind, und nicht Durchschnitte, dass nur Sendung und nicht Sendepause biologische Wirkungen auf den Menschen hat.

    Es muss als Täuschungshandlung bezeichnet werden, wenn gepulste Strahlung in einer Stärke verwendet wird, wie sie nur mit Mobiltelefonen erreicht wird, und wenn gleichzeitig verheimlicht wird, dass quasi homogenisierte Pulse einer Basisstation verwendet werden. Diese Täuschung wird durch die Anwendung des SAR-Werts als Angabe zur Strahlung ermöglicht. Noch krasser ist die Täuschung durch die Angabe des SAR-Werts bei DECT Basisstationen, wo die Stärke der gepulsten Strahlung um den Faktor 100 von der Stärke der kontinuierlichen Strahlung mit demselben SAR-Wert abweicht.

    Es sollte anscheinend keine Bestätigung erfolgen, dass gepulste Felder bei gleichem SAR-Wert biologisch wirksamer sind als ungepulste. Das hätte die bestehenden Grenzwerte für Mobiltelefone in Frage gestellt. Das konnte verhindert werden, indem gepulste und ungepulste Felder mit der möglichst gleichen Feldstärke miteinander verglichen werden. Mit der imaginär-gleichmässigen Basisstations-Simulation hat Lerchl eine Strahlungscharakteristik gefunden, die einen sehr niedrigen Crest Faktor von nur circa 1,15 aufweist, d.h. die Spitzenwerte wichen nur um circa 15 Prozent von den Durchschnittswerten ab.

Wuff

Lerchls Studie als Teil einer „Beweisführung" (5)

Beitrag von Wuff » 17. Februar 2010 12:51

2. Manipulationen im Wissenschafts- und Forschungsbetrieb (Teil 4)
  • Manipulation mit dem Design des Experiments

    Wenn Studien eine Verdünnungsstrategie umsetzen sollen, dann wird das Studiendesign idealerweise so angelegt, dass nichts gefunden werden kann; hierzu gibt es Musterbeispiele:
    • Lerchl hat in seinem Experiment nur die eigentliche Hormonproduktion in der Hormondrüsse EMF exponiert. Er hat die Steuerung der Hormonproduktion durch Retina, Teile des Hirns einschliesslich Innere Uhr von Hormondrüsen getrennt (isoliert) und EMF konnten daher in seinem Experiment überhaupt nicht auf die Steuerung einwirken. Mögliche Einflüsse von EMF auf die Steuerung der Hormonproduktione waren somit bereits durch das Design des Experiments verunmöglicht.
    • Lerchl hat in seinem Experiment die Feldstärkespitzen der Mobilfunkstrahlung gekappt, indem er im 8-er Slot eines Taktes statt nur einen Puls (wie bei Mobiltelefonen) deren sieben (wie bei Basisstationen) gleich starke (wie es nirgends vorkommt) verwendet hat. Er hat aber nicht offen gelegt, dass er eine (unrealistische) Basisstation simuliert hat, und selbst das EMF-Portal musste aus seinem Kommentar zu den Versuchsergebnissen schliessen, dass er ein Mobiltelefon simuliert hat ( http://www.emf-portal.de/viewer.php?aid=12923 ).

      Lerchls Manipulation bestand darin, dass er die Art der Pulsung hinter dem irreführenden SAR-Wert versteckte. Die alleinigen Abstützung auf den SAR-Wert war wiederum eine Vorgabe des WHO-EMF-Forschungskoordinators Repacholi an die Wissenschaftler. Der SAR-Wert ist definitionsgemäss eine über die Zeit gemittelte Durchschnittsgrösse und somit vollkommen unabhängig von den im athermischen Bereich allein biologisch wirksamen Leistungsspitzen (Veranschaulichung in viewtopic.php?t=25107 ).
    • Kaul hat in ihrem Mikrowellen-Wahrnehmungs-Test ein derartiges Ausmass an Stress bei den Probanden verursacht, dass der EMF-Stress nicht mehr sauber festgestellt werden konnte; Kaul berief sich für das Design ihres Experiments ausdrücklich auf WHO/Repacholi. (Veranschaulichung in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=35789 ).
    • Frick nutzte es für sein fMRI-Experiment aus, dass „echte Elektrosensibler“ durch die häufige Erfahrung mit Symptomen, die bei EMF-Exposition eintreten, auf erwartete EMF-Einflüsse konditioniert werden. Gleichzeitig behauptete er, es hätte sich bei seinen Probanden um „unechte Elektrosensible“ gehandelt. Für diese Behauptung stützte er sich ausdrücklich auf Repacholis WHO-Factsheet 296, das wiederum auf der esoterisch anmutenden Vorgabe beruht, "echte Elektrosensible" müssten Mikrowellen sinnlich wahrnehmen können (was Mumpitz ist, denn auch Radioaktivität kann keiner wahrnehmen, und sie schadet dennoch der Gesundheit).
    • Es gibt noch unzählige weitere Beispiele für manipulierendes Studiendesign in Bioelectromagnetics, wir haben hier nur diejenigen Fälle angeführt, die wir weiter oben schon erwähnt haben …

Wuff

Lerchls Studie als Teil einer grösseren „Beweisführung"

Beitrag von Wuff » 19. Februar 2010 09:59

2. Manipulationen im Wissenschafts- und Forschungsbetrieb (Teil 5)
  • Wahrheit, Täuschung oder Schwindel zur Finanzierung?

    Kürzlich hat sich Lerchl im izgmf-Forum zur seiner eigenen finanziellen
    Interessenbindung geäussert ( http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=38328 ): „In unserer Veröffentlichung von 2010 lautet es zu meinen Interessenkonflikten: ‚Due to expertise in mobile phone research, A.L. has been reimbursed by the Forschungsgemeinschaft Funk eV, Bonn, Germany, and by the Informationszentrum Mobilfunk, Berlin, Germany, for participations in scientific workshops and educational workshops for physicians, and received honoraria as consultant for the Forschungszentrum Jülich, Germany.‘ “ Übersetzt: "Dank seiner Expertise in Mobilfunkforschung wurde A.L. von der Forschungsgemeinschaft Funk eV, Bonn, Germany, und vom Informationszentrum Mobilfunk, Berlin für die Teilnahme an wissenschaftlichen Workshops und an Ärzteweiterbildungen entschädigt, und er erhielt Honorare als Berater des Forschungszentrums Jülich, Deutschland.“

    Lerchl kommentiert das mit: „Damit ist alles klar, nachvollziehbar und beurteilbar.“ Die übersetzte Erklärung gab Lerchl zu einer im Jahr 2010 veröffentlichten Kritik an einer Studie aus dem Jahr 2005. In der Zwischenzeit machte Lerchls Profit Center an der privaten Bremer Uni GmbH geschätzte EUR 1 Mio. Umsatz mit drei DMF-Studien, die zur Hälfte von der Mobilfunkindustrie bezahlt worden waren. Wie weiter oben in diesem Thread erwähnt, leugnet auch das EMF-Portal die hälftige Finanzierung des DMF durch die Mobilfunkindustrie. - Ist immer noch alles klar, nachvollziehbar und beurteilbar?

    Lerchl schreibt im selben Posting: „Neulich war ich bei der WHO eingeladen. Da musste auch alles haarklein erklärt werden, ob Interessenkonflikte bestehen usw.. Interessant war, dass jegliche Zusammenarbeit mit der Zigarettenindustrie ein absolutes Ausschlusskriterium ist. Das ist deswegen wichtig, weil längst nicht alle heute in Schlüsselpositionen tätigen Leute diese Voraussetzung erfüllen. Dazu vielleicht später mal mehr.“

    Das schliesst einmal Adlkofer, Rüdiger und andere von einer Zusammenarbeit mit der WHO und davon von er EMF-Forschung aus. Im izgmf-Forum wurde bekanntlich die bizarre Idee geboren, „Elektrosensibilität“ sei sozusagen eine Erfindung der Tabakindustrie zur Ablenkung von der Schädlichkeit des Rauchens, Uli. W. wurde dort in diesem Zusammenhang indirekt verdächtigt, von der Tabakindustrie gut zu leben, und bei mir war der Verdacht, ein Agent der Tabakindustrie zu sein, ein Grund dafür, dass ich dort gesperrt wurde. (Kringel-Smiley)

    Wenn wir schon bei WHO und bei Tabak angelangt sind: Die Mobilfunker wenden dieselben Methoden für ihre eigene Forschungsmanipulation an wie zuvor die Tabakler: Instrumentalisierung der WHO für die eigene „Forschungs“-Koordination, Tarnung der der Studienfinanzierung durch private Unternehmen, Verdünnungsstrategie mit Studien, die vom Design nicht geeignet sind, einen Zusammenhang zwischen Noxe (Rauch, EMF) und Gesundheitsschäden zu finden.

    Ich wäre der letzte, der Lerchl missgönnte, dass er als erfolgreicher Kaufmann bei der privaten „Jacobobs Universitiy GmbH“ tätig ist, und dass er im weiteren Bereich des Melatoninhandels aktiv ist, und dass er sich als Wanderprediger zum Thema „Elektrosmog“ finanziell gesund stösst. Was ich kritisiere, ist dass Lerchl einen Teil seiner finanziellen Interessen am Thema „Elektrosmog“ mit der Konstruktion des DMF tarnt und verschweigt. In diesem Sinne funktionierte das DMF als erfolgreiche Geldwäsche, welche die Herkunft von Mobilfunkgeldern effizient verdeckte. Lerchl baut von sich das Bild vom uneigennützigen Forscher, der sich für ein mageres Honorar im Dienste der Wissenschaft und der Menschheit mit dem Entwurf genialer Experimente abrackert, zu Unrecht auf.

    Lerchl muss sich als Kaufmann im Dienste der Bremer Uni GmbH überlegen, woher er in der Zukunft wohl Aufträge für EMF-„Forschung“ erhalten wird. Da führt die Tatsache, dass die DMF-Studien (von denen das Experiment mit den isolierten Pinealdrüsen nur eines ist), je zur Hälfte von der finanziell dem Staat haushoch überlegenen Mobilfunkindustrie und vom eben erwähnten deutschen Staat bezahlt wurde, zwangsläufig zu einem Bias. Wenn das Ergebnis des Experiments vorteilhaft für die Mobilfunkindustrie ausfällt, dann ist man sich einer Belohnung sicher. Vom Staat hat ein Vertreter einer privaten Uni GmbH keine Belohnung zu erwarten.


________

(Off topic: Wenn man sich im izgmf-Forum derzeit in geradezu rührender Weise den Kopf über die Ausgaben von Gigaherz ( http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=38466 ) und die mögliche Armengenössigkeit von Uli W. zerbricht, und wenn man die Umsätze des dortigen Protagonisten Lerchl mit Mobilfunkthemen dagegen stellt, dann findet dort nur kleinlicher Verhältnisblödsinn statt).

Wuff

Lerchls Studie als Teil einer „Beweisführung" (6)

Beitrag von Wuff » 22. Februar 2010 08:59

2. Manipulationen im Wissenschafts- und Forschungsbetrieb (Teil 6)
  • Echte Forschung nach Neuem oder Bestätigungsritual?

    Bei naturwissenschaftlichen Experimenten wird die Versuchsanordnung vor dem eigentlichen Versuch gewöhnlich mit Vorversuchen darauf getestet, ob das Experiment rein technisch überhaupt gelingen kann und wird. Das war bei Lerchls Experiment nicht oder jedenfalls nicht in grösserem Ausmass zwingend erforderlich, da gemäss Lerchl frühere EMF-Expositions-Experimente mit derselben Apparatur technisch gelungen waren.

    Lerchl schrieb: „Die obere Grenze von 2,7 W/kg SAR wurde gewählt, weil Vorversuche gezeigt haben, dass höhere Werte thermische Effekte verursachten (d.h. Temperaturunterschiede zwischen exponierten und nicht exponierten Einheiten von mehr als 1°C). [aus der möglicherweise illegalen Kopie in www.upkh.hr/doc/Article%20in%20JPR.pdf , übersetzt durch Wuff].

    Unter diesen Umständen, und unter Berücksichtigung der stark unterschiedlichen Angaben zum Versuchstierverbrauch (auf den wir noch zurückkommen), ist es durchaus möglich, dass Lerchls Experiment nicht orginäres, grundlegend neues Wissen schuf, sondern die Replikation eines nicht publizierten Experiments war, bzw. dass die Vorversuche eigentlich einem vollumfänglichen Experiment entsprachen. In diesem Fall wäre erheblich vom üblichen Forschungsablauf abgewichen worden, bei dem ein publiziertes positives Ergebnis durch eine ebenfalls publizierte Replikation, darauf hin geprüft wird, ob sich erneut ein positives Ergebnis einstellt. (In Klammern sei angemerkt, dass Replikationen meist mit einer Versuchsanordnung durchgeführt wird, die in einigen Punkten mehr oder weniger von der ursprünglichen abweicht, weil eine exakte Repetition des ersten Experiments wegen zwangsläufig fehlender Originalität nicht publikationswürdig wäre, und demzufolge nur ein neu entworfenes Experiment überhaupt publiziert wird.) Bei Lerchls Experiment handelte es sich möglicherweise bloss um die Pseudo-Replikation eines nicht publizierten negativen Ergebnisses.

    Wie dem immer auch im Einzelnen war, durch die von Lerchl selbst erwähnten Vorversuche war wohl mindestens ein grosser Teil der negativen Ergebnisse bereits im Voraus bekannt oder mindestens vorhersehbar.

    Lerchl fand beim höchsten SAR-Wert, nämlich bei 2,7 W/kg, einen gegenläufigen Effekt: kontinuierliche Strahlung erhöhte bei diesem SAR-Wert den Melatoninausstoss, gepulste Basisstationsstrahlung verminderte bei identischem SAR-Wert den Melatoninausstoss. War die Abnahme bei der Basisstationsstrahlung etwa doch ein athermischer Effekt, also ein Effekt, der nicht mit der Erwärmung allein erklärt werden kann, sondern mit elektrischen und/oder magnetischen Kräften, die auf die Pinealorgane eingewirkt haben? Lerchls Deutung war so originell wie lapidar: Für beide Effekte seien „unphysiologische thermische Effekte verantwortlich“. Ein gleicher SAR-Wert bedeutet doch identische thermische Erwärmung, und dennoch sollen bei gleichem SAR-Wert eine Abnahme und eine Zunahme des Melatoninausstosses die gleiche thermische Ursache haben? Für wie doof hält Lerchl seine Auftraggeber? Oder waren sie wirklich so doof, dass sie diese Erklärung kommentarlos akzeptierten? Wir kommen noch darauf zurück.

    Ob es sich bei Lerchls Experiment um echte Forschung nach neuer Erkenntnis oder um ein wissenschaftlich anmutendes Bestätigungsritual einer in ihren Grundlagen esoterischen (Irr-)Lehre handelt wissen wir nicht genau. Alle Anzeichen deuten aber auf das Letztere.
    ________
    Inwiefern der interdisziplinäre Wissenschaftszweig Bioelectromagnetics esoterische Züge aufweist, habe ich im izgmf-Forum (als es noch nicht abweichende Meinungen gesperrt hatte), in etwas polemischem Ton thematisiert:

    http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=10584
    http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=10846
    http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=27205
    http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=27206

Wuff

Lerchls Studie als Teil einer grösseren „Beweisführung"

Beitrag von Wuff » 24. Februar 2010 09:49

2. Manipulationen im Wissenschafts- und Forschungsbetrieb
  • Manipulation der Fachsprache

    Genaue Begriffsdefinitionen sind eine unabdingbare Voraussetzung für logisch richtige und wahre Aussagen. Genaue Begriffsdefinition macht auch den Unterschied zwischen richtigen und lediglich rhetorisch „einleuchtenden“ aber möglicherweise grundfalschen Aussagen. Für methodisch sauberes Arbeiten gibt es in jeder Wissenschaft und in jedem Handwerk Fachsprachen mit genau definierten Fachbegriffen.

    Wir betrachten hier als Erstes die generelle Sprachmanipulation in Bioelectromagnetics. Die wichtigsten Fachbegriffe in Zusammenhang mit gesundheitlichen Wirkungen von EMF, also einem medizinischen Phänomen, wurden vom Physiker Repacholi mit manipulativer Wirkung (und wohl auch mit manipulativer Absicht) vorgegeben.
    • Sprachvorgabe an Wissenschaftler
      Der Begriff „Elektrosensibilität“ ist mehrfach missbräuchlich. Er ist von Repacholi zwar nur implizit aber nicht weniger effizient so definiert worden, dass „Elektrosensible“ Mikrowellen sinnlich wahrnehmen können sollten. Das voraussehbare Versagen bei Wahrnehmungstests zu einer Strahlung, für die es kein Sinnesorgan gibt, wurde dann als „Beweis“ dafür verwendet, dass EMF keine Symptome verursachen. Hunderte Wissenschaftler wurden im Grunde gedemütigt mussten sich unterziehen, den Unsinn von Mikrowellen-Wahrnehmungstests mitzumachen. Die Definition von „elektrosensibel“ durch Repacholi hat das Denken der Wissenschaftler verkorkst. Von allein wären denen nie solche Dummheiten wie beispielsweise Kauls Mikrowellenwahrnehmungs-Test ( siehe Beitrag http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=35789 , aus der Zeit als ich im izgmf-Forum noch nicht zensuriert wurde) eingefallen.
    • Sprachvorgabe an Politiker und Behörden
      Das bereits erwähnte Dogma von Schwan ( Ziffer 6 in viewtopic.php?p=44483#44483 ) , das besagt, dass athermische Wirkungen von EMF unmöglich sein sollen, wurde für die Gesetzgeber und Gesundheitsbehörden umgesetzt in den Begriff „spezifische Absorptionsrate (SAR“. Diese beschreibt die thermische Aufwärmung von menschlichem Gewebe durch Mikrowellen. Sie wird ohne Rücksicht auf die Charakteristika der Felder angewandt, thermisch.
    Nun gibt es auch einige spezielle Sprachmanipulationen im Zusammenhang mit den hier betrachteten Studien von Lerchl und Frick.
    • Fricks „Elektrosensible“ und „Phobie“
      Wie wir eben gesehen haben, war es der WHO-EMF-Forschungskoordinator selbst, der die Bedeutung des Wortes „elektrosensibel“ oder englisch abgekürzt „EHS“ so festlegte, dass ein Zusammenhang zwischen schwacher EMF-Exposition und Symptomen nicht existieren könne und dass „Elektrosensible“ in jedem Fall „unecht“ sind, bzw. dass es keine „echten Elektrosensiblen“ gebe, weil diese EMF sinnlich wahrnehmen können müssten, was mangels spezialisierter Sinnesorgane nicht möglich ist.

      Lerchl hat sich bei seiner Beweisführung gegen einen "Elektrosensiblen" ( viewtopic.php?p=43430#43430) im izgmf-Forum auf eine DMF-Studie von Frick bezogen. Frick wiederum bezog sich in seiner DMF-Studie ausdrücklich auf Repacholis Definition „elektrosensibler“ Personen, als er seine eignen "elektrosensiblen" Probanden als nur vermeintlich „elektrosensibel“ bezeichnete, und als er im geistigen Kurzschluss die von ihm selbst erweckte Erwartungshaltung bei den Probanden als Ursache für deren („vermeintlich“ durch EMF verursachte) Beeinträchtigungen deutete. Frick schlug darüber hinaus eine „Phobie“ als Diagnose vor für die Angaben der Betroffenen vor, sie würden Symptome bei EMF-Exposition erfahren. Dieses wurde aber von der Scientific Community nicht akzeptiert, wohl weil allzu dick aufgetragen und völlig spekulativ, so dass Frick am Ende sogar selbst vehement abstritt, dieses in die Welt gesetzt zu haben. (Augenbrauenanheben-Smiley)

      Die „Elektrosensiblen“ werden heute mit dem neutraler tönenden Kürzel IEI-EMF in die psychische Ecke geschoben.
    • Lerchls „Subthermisch“ und „Minimal-Thermisch“
      Und wenn einmal ein Wissenschaftler dennoch biologische Effekte von EMF findet, wie beispielsweise Lerchl im Grenzbereich zwischen „thermisch“ und „athermisch“, dann wird nachträglich an den Wörtern des Begriffspaars „thermisch/athermisch“ so lange kunstvoll gedrechselt, bis die Grenzen mit Hilfe von Wortschöpfungen wie „minimal-thermisch“ und „sub-thermisch“, die sozusagen eigenmächtig als wissenschaftliche Begriffe eingeführt und verwendet werden, verschoben sind. Diese Wortschöpfungen verwendete er für die Effekte bei 0,8 W/kg SAR, um diese noch als thermisch werten zu können, obwohl die ICNIRP die Grenze zwischen athermischem und thermischem Bereich höher angesetzt hatte.

      Den bereits erwähnten gegenläufigen Effekt bei 2,7 W/kg (das kontinuierliche Feld bewirkte eine Abnahme des Melatoninausstosses, während das gepulste eine Zunahme bewirkte) nannte Lerchl eine „unspezifische [thermische] Reaktion“.

      Woher will Lerchl wissen, dass die Gegenläufigkeit nicht eine athermische Ursache hatte? Hat er einen Beweis dafür angeführt, dass (athermische) Krafteinwirkungen von Feldern nicht möglich sind, wenn eine leichte Erwärmung stattfindet? Lerchl spekuliert in Wirklichkeit bloss, wo er den Anschein erweckt, er sei im Besitz von Beweisen.
    Wie wir bereits weiter oben gesehen haben, ist die Geschichte von Bioelectromagnetics voll derartiger geistiger Kurz- und Zirkelschlüsse, und es passt ins Bild, dass sich Repaoli seinerseits ebenfalls im Zirkelschluss für seine Behauptung, „elektrosensible“ Personen seien allesamt „unecht“, auf „Beweise“ in der Art von Lerchls Studie und auf die von ihm selbst organisierten und standardisierten Mikrowellen-Wahrnehmungstests stützte.

Antworten