Spiegel-Journalisten entdecken Mammon-Virus

Hans-U. Jakob
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Spiegel-Journalisten entdecken Mammon-Virus

Beitrag von Hans-U. Jakob » 9. Juni 2012 18:01

Sensationell
Weil Bienenbestände auch ohne die Varroamilbe zu Grunde gehen, mussten Spiegel-Journalisten schleunigst ein tödliches Virus erfinden.
Siehe unter www.gigaherz.ch/1795
Das Virus soll sich, laut Spiegel, auch ohne die Trägermilbe Varroa verbreiten können.
Muss es ja fast, sonst hätte das grosse Bienensterben nicht auch das 3500km entfernte Hawai erreicht. Wahrscheinlich per Luftpost in einem infizierten Spiegel-Exemplar.
Was die Eulen-Spiegler übersehen haben, ist, dass auch der Mobilfunk unterdessen das 3500km entfernte Hawai erreicht hat. Was weitaus glaubwürdiger und plausibler ist für das Bienensterben auf Hawai, als die Story vom tödlichen Virus.
Das Virus müsste eigentlich den Namen Mammon-Virus erhalten und sollte wohl eher Mobilfunk-Kritiker erledigen als Bienen.
Die schöne Geschichte vom (Eulen-) Spiegel finden Sie unter
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 37744.html
Hans-U. Jakob (Gigaherz.ch)
Uebrigens: Gegen die Träger des Mammon-Virus kämpfe ich jetzt seit 25 Jahren.
Manchmal hilfts.

Handymania

Schädigung der Eiweiß-Synthese

Beitrag von Handymania » 11. Juni 2012 16:38

Das Picorna-Viren eine Ursache sind, steht im Konjunktiv:
"Die Forscher schreiben im Fachblatt " Proceedings of the National Academy of Sciences", dass Krankheitserreger, vor allem die Familie der Picorna-Viren, die Ribosomen besetzen und zur Bildung viraler Proteine zwingen könnten.
Original:.."may be a possible consequence of picorna-like viral infection...").

Interessant ist aber, dass Proteine geschädigt sind:"Der Ausfall einer so zentralen Eigenschaft wie der Eiweiß-Synthese macht den Organismus anfällig für viele schädliche Einflüsse. So könnten weitere Faktoren, die Wissenschaftler in den vergangenen Jahren als Ursachen erwogen hatten, ebenfalls beim Kollaps von Bienenkolonien gespielt haben.
Ist die Proteinproduktion der Ribosomen erst einmal gestört, werden die Bienen auch anfälliger für andere schädliche Einflüsse. "Wenn das Ribosom beeinträchtigt ist, kann man nicht mehr auf Pestizide, Pilzinfektionen, Bakterien oder Mangelernährung reagieren", sagt Berenbaum. "Das Ribosom ist zentral für das Überleben von jedem Organismus. Zum Überleben braucht man Proteine.""
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 44685.html

Picorna-Viren wurden bereits 2007 verdächtigt, aber:
"Die Infektion mit den Israeli Acute Paralysis Viren (IAPV) könnte statt der Ursache nur eines von mehreren Symptomen beim rätselhaften Massensterben sein, glaubt beispielsweise der schwedische Insektenforscher Joachim de Miranda."
http://www.focus.de/wissen/natur/myster ... 31951.html

Handymania

Ursachen für Bienensterben im Kanton Zürich unklar

Beitrag von Handymania » 11. Juni 2012 16:44

"Wie Hobby-Imker schuld am Bienensterben sein sollen" - In diesem Artikel findet sich eine ungefähre Angabe zum Bienensterben im Kanton Zürich:
"Besonders wüst muss es den Süden des Kantons Zürich, um Affoltern am Albis und die March, getroffen haben», sagt René Späni, Bieneninspektor des Bezirks Bülach. Auch im Bezirk Horgen, so vermeldete jüngst die «Zürichsee-Zeitung», habe die Hälfte der Bienen den Winter nicht überlebt. «Hier im Unterland sind verhältnismässig wenige Völker eingegangen, insgesamt rund 25 Prozent.»
Davon ging aber nur etwa die Hälfte auf das Konto der Varroamilbe.
...
Warum das Unterland besser weggekommen ist, lasse sich nicht genau sagen, «das kann mit den Standorten, der Temperatur, mit der Pflege oder der Schädlingsbekämpfung zu tun haben. Derzeit fehlen uns noch exakte Zahlen oder Statistiken."

Weitere Gefahr innerhalb eines Bienenstockes: "Zwar ist die Varroamilbe nicht die einzige Gefahr, die der Maja der Gegenwart droht. Viele Völker fallen auch Krankheiten wie beispielsweise der Saueroder der Faulbrut zum Opfer, die sich seit dem Jahr 2000 stark verbreitet hat."

Ein abschließendes Fazit aus besagtem Artikel:"Der Biene fehlt die Lobby. So ist es auch zu erklären, dass wir uns jetzt seit 15 Jahren mit diesem Bienensterben beschäftigen und trotzdem nie wirklich weiter kommen. Bienensterben ist so sicher wie das Amen in der Kirche."
http://www.zuonline.ch/artikel_61899.html

Bzgl. zum "zuonline.ch"-Artikel 2 Fragen an H.U. Jakob:
1. Unterschiede im Bienensterben im Kanton Zürich (Süden; Unterland). Korreliert das eventuell mit der dortigen Sendemastendichte oder existieren andere Strahlen-Emissionen (oder/und Intensivlandwirtschaft, Wohngebiete, Industrie etc.)?.

2. Anstieg der Sauer- oder Faulbrut seit 2000 (bzw. seit 15 Jahren Bienensterben in der Schweiz). Korreliert das eventuell mit einem Anstieg der drahtlosen Übertragung in der Schweiz?

Handymania

Schlechte Recherche oder Sensationshascherei

Beitrag von Handymania » 11. Juni 2012 19:51

Ergänzung zum aktuellen Spiegel-Artikel bzgl. Flügeldeformationsvirus Dort heisst es:
"Es führt dazu, dass Puppen verstümmelte Flügel haben und junge Bienen früh sterben. Mitunter geht schon die Brut ein. Erwachsene Bienen können als Reservoir für das Virus dienen, im schlimmsten Fall bricht das Volk binnen Tagen zusammen."
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 37744.html

Aber normalerweise entwickelt sich das Flügeldeformationsvirus langsam, so dass sich die Bienen-Brut entwickeln kann. Gerade diese geringe Heftigkeit (im Gegensatz zu anderen Picorna-Viren, die schnell eine Brut zum Absterben bringen können) nutzt der Varroa-Milbe:
1. vollständige Entwicklung in der Bienenpuppe
2. danach Übertrag auf neue Wirte (z.B. Bienenarbeiterinnen).
Das sind Gründe, weshalb dieses Virus und Varroa-Milbe häufig gemeinsam auftreten:
Würde das Bienenvolk wegen eines Virus zu schnell absterben, schadet das auch die Entwicklung und Verbreitung von Varroa-Milben.
Original:
Molecular and Biological Characterization of Deformed Wing Virus of Honeybees (Apis mellifera L.), Gaetana Lanzi, J Virol. 2006 May; 80(10): 4998–5009.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1472076/

Der "schlimmste Fall" ist dann wohl ziemlich selten und die Bienenvölker gehen daher generell nicht am DWV ein.

Handymania

Schlechte Recherche oder Sensationshascherei

Beitrag von Handymania » 12. Juni 2012 12:59

Viren im Versuch „Überleben ohne Varroabehandlung“
Resultate und Interpretation der Virenanalysen von Martin Dettli,
Virenanalysen durch Helène Berthoud, Agroscope Liebefeld –Posieux, ALP

2.2. Bienenviren (insg. 18 Stk. bekannt)
"Diese DWV Symptome sind so eng mit einem erhöhten Varroabefall verknüpft, dass in der imkerlichen Praxis das Auftauchen der flügellosen Bienen als ein Zeichen für eine problematische Varroasituation angesehen wird.
Als Faustregel stimmt dies; wir konnten im Verlauf der Versuche aber auch Situationen beobachten, in denen sichtbar geschädigte Drohnen bereits im Mai in Kontrollvölkern auftraten, zu einer Zeit mit geringem
Milbenfall."

5.2.5. Fazit (Diskussion)
"Alle Bienen, welche aus Altersgründen die Viren nicht unter Kontrolle halten können, werden ausgeschieden. Im Herbst ist dies nicht mehr möglich, deshalb nehmen die DWV in den Winterbienen ab September massiv zu.
Schade ist, dass die bisherigen Publikationen über Bienenviren vorwiegend im Labor erarbeitet wurden, allenfalls noch an sterbenden Bienenvölkern. Über das Auftreten von Bienenviren in intakten Völkern und den Umgang von Bienen mit dieser Situation wissen wir noch viel zu wenig."

6.3. Rückschlüsse für die Praxis
"Ein stabiler Bienenorganismus ist Träger von zahlreichen Viren, welche sich vertikal über Generationen halten.
Wenn der Organismus eine deutliche Schwäche zeigt und aus dem Gleichgewicht zu kommen droht, so sind es die Viren, welche das Problem akzentuieren."

Quelle: http://www.summ-summ.ch/bibl/for/virenforschung_08.pdf

Hans-U. Jakob
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Kennen Sie den Wipfelstecher?

Beitrag von Hans-U. Jakob » 13. Juni 2012 09:12

Der ganze Aufwand um die Viren erinnert schwer an die Story vom Wipfelstecher, welche die Telecom vor 20 Jahren in die Welt setzte.
Siehe unter www.gigaherz.ch/1796
Besonders von den flügellosen Bienen, welche bisher nirgends gefunden wurden.
Neu und von praktizierenden Imkern beobachtet dagegen, ist die Flucht ganzer Bienenvölker. Bei normalem Schwarmverhalten bleibt immer die Hälfte des Volkes mit der alten Königin im Stock und die andere Hälfte schwärmt mit einer neuen Königin aus um sich eine neue Bleibe zu suchen.
In der Nähe von Hochspannungsleitungen kommt es jetzt neuerdings vor, dass ein ungeteiltes Volk den Stock verlässt, ohne ein einzige Biene zu hinterlassen. Ob dieses Fluchtverhalten mit EM-Feldern zusammenhängt, muss jedoch noch geklärt werden. Und geklärt werden muss ob dies vermehrt auch in der Nähe von Mobilfunksendern vorkommt. Aber bis dahin werden sicher noch weitere Viren erfunden.
Hans-U. Jakob (Gigaherz.ch)

Handymania

Wipfelstecher ist der Gipfel

Beitrag von Handymania » 13. Juni 2012 14:30

Der Wipfelstecher? - bekannt ist nur der Apfelstecher....und der mag logischerweise die Frucht und nicht den Wipfel.

Und hier hat ein wenig die Agrarindustrie und Pflanzenzüchter (Biotechnologie) mitgewirkt.
Denn es kann nicht sein das gebeiztes Saatgut ev. eine weitere Ursache für das Bienensterben ist:
"...17 Prozent der Projektkosten würden von der chemischen Industrie finanziert - eine Anfragebeantwortung durch Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) hatte ergeben, dass an dem Projekt auch die Vereinigung der Pflanzenzüchter und Saatgutkaufleute Österreichs, Syngenta Agro, Bayer Austria und CropScience sowie BASF Österreich beteiligt seien."
http://derstandard.at/1338558428279/Bie ... det-Bienen


Eine Tatsache ist aber:"Auf neuronaler Ebene sind sich Biene und Mensch außerordentlich ähnlich."
http://www.n-tv.de/wissen/Bienen-koenne ... 50611.html

Die Folgen für beide durch Umweltbelastungen, insbes. neuronal, müssen wohl noch erforscht werden...
Wobei hier erste Tendenzen bei Ameisen zu finden sind:
viewtopic.php?t=39084

Claus Thaler

Beitrag von Claus Thaler » 1. September 2012 16:50

Das Geheimnis des Bienensterbens. Obwohl aus dem Jahre 2010 ist der Film im Moment wieder auf Arte-Online zu sehen.
Achtung: Der Film kann gewisse Feindbilder zerstören. Dies wird hier nicht jedermann ins Konzept passen :?

Hans-U. Jakob
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Beitrag von Hans-U. Jakob » 2. September 2012 10:58

Claus Thaler hat geschrieben:Das Geheimnis des Bienensterbens. Obwohl aus dem Jahre 2010 ist der Film im Moment wieder auf Arte-Online zu sehen.
Achtung: Der Film kann gewisse Feindbilder zerstören. Dies wird hier nicht jedermann ins Konzept passen :?
Siehe dazu www.gigaherz.ch/1801
Bienen auf der Flucht - Wovor?
Eine wissenschaftlich anerkannte Arbeit von JD.Favre

Und die Anmerkung dazu:

Das bekannte Münchner Grossmaul, Stefan Schall, welches sich Kommunikationstechniker nennt und im Auftrag der Mobilfunklobby ein Mobbing- und Schmutzforum betreibt, drohte im Internet wochenlang damit, den Versuch von Favre zu replizieren und platzen zu lassen. Brachte dann jedoch nicht einmal eine funktionierende Versuchsanordnung, wie von Favre sehr gut beschrieben, zu Stande. Weitere Kommentare von dieser Seite sind deshalb überflüssig.

Hans-U. Jakob (Gigaherz.ch)

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