von Winfried » 26. Juli 2003 13:49
Hallo Evi,
> Es handelt sich gar nicht um einmalige Beobachtungen, sondern wir hören Klagen von Elektrosmog-Betroffenen, die früher, als es in ihrem Umfeld noch gar keine Antennen gab, ein ziemlich normales Leben führten und deren Tiere auch nicht an den immer wieder gleichen Krankheitssymptomen leiden und schliesslich sogar eingehen.
Was die ständig geforderte wissenschaftliche Wiederholung betrifft, so wiederholt sich all das tagtäglich, immer und immer wieder. Und immer öfter!!! Wir brauchen gar kein wissenschaftliches Siegel drauf, sondern nur Augen, um zu sehen, Ohren, um zu hören, einen Verstand, um ihn einzuschalten und zu gebrauchen und nicht zuletzt, eine Stimme, um an das Gewissen der Verursacher zu appellieren, sofern diese überhaupt eins haben.
Ich möchte das gerne anerkennen, was sie beobachten. Sie müssen jedoch genauso anerkennen, was andere beobachten. Genauso schlüssig, wie für sie die Bedrohung ist, kann ich das in meinem Umfeld, wo ich lebe, nicht beobachten. Ich erlebe nicht das, was sie erleben. In meinem Umfeld ist es eher so, dass ich nicht solche eindeutigen Signale sehen kann und das ich kaum einen Menschen kenne, der dort irgendwelche Beobachtungen macht. Ich kenne jedoch viele, die mit mir der Meinung sind, dass in diesem Bereich noch viel geforscht werden muß, weil Gefahren vorhanden sein könnten.
Die Wissenschaft braucht man genau da, wo sie solche und ich solche Erfahrungen mache. Wenn subjektiv etwas anders erlebt wird, braucht es die Wissenschaft, die es objektiviert, so dass jeder es nachvollziehen und begreifen kann. Man muß herausfinden, unter welchen Umständen es zu welchen Problemen kommt und man muß herausfinden was Sein und Schein ist. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ich schon so manches beobachtet habe und meine Schlüsse daraus gezogen habe, die ich im Nachhinein als nicht richtig erkannt habe.
Haben sie schon in Sachen Elektrosmog den einen oder anderen Schluß gezogen, wo sie im Nachhinein gemerkt haben, da muß ich mich wohl doch getäuscht haben? Kennen sie diese Erfahrung, sich zu irren? Wenn ja, dann wissen sie, warum ich es für so wichtig halte, zu forschen. Die Forschung urteilt nicht vorschnell sondern schaut genau hin. Zumindest wenn es sich um ordentliches wissenschaftliches arbeiten handelt.
> Frage: Was tun wir mit diesen? Nähen wir denen jetzt ein grosses gelbes „E“ (Elektrosensibel) auf die Brust und opfern sie einfach dem Götzen Mobilfunk/DECT/UMTS etc.? Das erinnert mich verdammt an etwas, was wir früher schon mal hatten.....
Ich bin ganz ihrer Meinung, dass hinter jedem Einzelfall ein Mensch sich verbirgt, der leidet. Und das ist traurig. Das wollte ich auch gar nicht herabsetzen. Ich wollte auf einen anderen Aspekt hinweisen - das das Thema Elektrosmog in meinem Umfeld kaum jemanden interessiert, dass man belächelt wird, wenn man mit sowas kommt. Und ich glaube nun nicht, dass ich einen so untypischen Bekanntenkreis habe, der sich völlig anders verhält, wie die Mehrzahl der Bevölkerung in Deutschland. Sonst würde man mehr in den Medien darüber lesen.
> schon so alt, dass sie einen langen Bart hat. Es liess sich bei diesen Antennen anhand des Stromzählers praktisch immer leicht beweisen, dass sie eben doch eingeschaltet war. Logisch! Welche Mobilfunkfirma stellt wohl eine teure Antenne nur als Attrappe hin, ohne sie zu betreiben?
Natürlich gab es diese Fälle, wo Antennen noch nicht angeschlossen waren und schon Beschwerden auftauchten. Das ist doch auch überhaupt nicht verwunderlich, diese Effekte sind doch mittlerweile in der psychologischen Forschung gut nachgewiesen.
Und natürlich tummeln sich im Umfeld von Elektrobetroffenen auch diese Menschen, die ausschließlich auf psychischer Ebene reagieren. Die hat es schon immer gegeben, warum sollten die jetzt alle beim Thema Elektrosmog ausgestorben sein. Auch diese Menschen leiden und ihnen muß geholfen werden. Ihnen kann aber nicht dadurch geholfen werden, dass man Antennen abschaltet, weil sich dann das Symptom verlagert. Es braucht dann psychotherapeutische Hilfe. Ich neige auch mitunter dazu, auf rein psychischer Ebene zu reagieren, deshalb muß ich auch so genau schauen, was ist nun real und was ist psychisch. Für mich ist diese Unterscheidung mitunter verdammt schwierig.
Erst letzte Woche dachte ich wirklich, ich bekomme Kopfschmerzen durch die Benutzung meines Handys (was ich alle halbe Jahre mal benutze). Es war aber wohl eher das Phänomen, was alle Mediziner im ersten Semester mitbekommen: Die Symptome einer Krankheit, die gerade besprochen wird, spürt man auf einmal an sich selber. Ich hatte mich die letzten Tage viel mit dem Thema Elektrosmog beschäftigt und nun auch gleich Kopfschmerzen mir wahrscheinlich psychisch herbeigerufen.
>Sehen Sie, wir leben offenbar doch in zwei verschiedenen Welten. In einer, wo man mit aller Kraft und Beredsamkeit die Folgen wegdiskutiert und die Betroffenen als Hypochonder hinzustellen versucht und in der Realität, wo Menschen als Versuchskaninchen benutzt werden, damit die Wirtschaft, geschützt von der Politik, profitiert.
Warum ist ihre Welt real und meine irreal? Warum ist ihr Erlebtes gewichtiger als das was ich erlebe? Sie stellen es so hin, als hätten sie die Wahrheit gepachtet und alles andere, was sich nicht damit deckt, ist Einbildung, Illusion oder Bösartigkeit der anderen. Ich finde das sehr egomanisch.
> Es ist ein ziemlich hartes Brot, mitzuhelfen, damit man die Menschen weiter leben und nicht dahinvegetieren lässt, wie es leider immer öfter vorkommt.
Das sehe ich genauso, auch ich gehe meiner helfenden Berufung nach und werde oft mit dem Leid von Menschen konfrontiert.
Winfried
Hallo Evi,
> Es handelt sich gar nicht um einmalige Beobachtungen, sondern wir hören Klagen von Elektrosmog-Betroffenen, die früher, als es in ihrem Umfeld noch gar keine Antennen gab, ein ziemlich normales Leben führten und deren Tiere auch nicht an den immer wieder gleichen Krankheitssymptomen leiden und schliesslich sogar eingehen.
Was die ständig geforderte wissenschaftliche Wiederholung betrifft, so wiederholt sich all das tagtäglich, immer und immer wieder. Und immer öfter!!! Wir brauchen gar kein wissenschaftliches Siegel drauf, sondern nur Augen, um zu sehen, Ohren, um zu hören, einen Verstand, um ihn einzuschalten und zu gebrauchen und nicht zuletzt, eine Stimme, um an das Gewissen der Verursacher zu appellieren, sofern diese überhaupt eins haben.
Ich möchte das gerne anerkennen, was sie beobachten. Sie müssen jedoch genauso anerkennen, was andere beobachten. Genauso schlüssig, wie für sie die Bedrohung ist, kann ich das in meinem Umfeld, wo ich lebe, nicht beobachten. Ich erlebe nicht das, was sie erleben. In meinem Umfeld ist es eher so, dass ich nicht solche eindeutigen Signale sehen kann und das ich kaum einen Menschen kenne, der dort irgendwelche Beobachtungen macht. Ich kenne jedoch viele, die mit mir der Meinung sind, dass in diesem Bereich noch viel geforscht werden muß, weil Gefahren vorhanden sein könnten.
Die Wissenschaft braucht man genau da, wo sie solche und ich solche Erfahrungen mache. Wenn subjektiv etwas anders erlebt wird, braucht es die Wissenschaft, die es objektiviert, so dass jeder es nachvollziehen und begreifen kann. Man muß herausfinden, unter welchen Umständen es zu welchen Problemen kommt und man muß herausfinden was Sein und Schein ist. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ich schon so manches beobachtet habe und meine Schlüsse daraus gezogen habe, die ich im Nachhinein als nicht richtig erkannt habe.
Haben sie schon in Sachen Elektrosmog den einen oder anderen Schluß gezogen, wo sie im Nachhinein gemerkt haben, da muß ich mich wohl doch getäuscht haben? Kennen sie diese Erfahrung, sich zu irren? Wenn ja, dann wissen sie, warum ich es für so wichtig halte, zu forschen. Die Forschung urteilt nicht vorschnell sondern schaut genau hin. Zumindest wenn es sich um ordentliches wissenschaftliches arbeiten handelt.
> Frage: Was tun wir mit diesen? Nähen wir denen jetzt ein grosses gelbes „E“ (Elektrosensibel) auf die Brust und opfern sie einfach dem Götzen Mobilfunk/DECT/UMTS etc.? Das erinnert mich verdammt an etwas, was wir früher schon mal hatten.....
Ich bin ganz ihrer Meinung, dass hinter jedem Einzelfall ein Mensch sich verbirgt, der leidet. Und das ist traurig. Das wollte ich auch gar nicht herabsetzen. Ich wollte auf einen anderen Aspekt hinweisen - das das Thema Elektrosmog in meinem Umfeld kaum jemanden interessiert, dass man belächelt wird, wenn man mit sowas kommt. Und ich glaube nun nicht, dass ich einen so untypischen Bekanntenkreis habe, der sich völlig anders verhält, wie die Mehrzahl der Bevölkerung in Deutschland. Sonst würde man mehr in den Medien darüber lesen.
> schon so alt, dass sie einen langen Bart hat. Es liess sich bei diesen Antennen anhand des Stromzählers praktisch immer leicht beweisen, dass sie eben doch eingeschaltet war. Logisch! Welche Mobilfunkfirma stellt wohl eine teure Antenne nur als Attrappe hin, ohne sie zu betreiben?
Natürlich gab es diese Fälle, wo Antennen noch nicht angeschlossen waren und schon Beschwerden auftauchten. Das ist doch auch überhaupt nicht verwunderlich, diese Effekte sind doch mittlerweile in der psychologischen Forschung gut nachgewiesen.
Und natürlich tummeln sich im Umfeld von Elektrobetroffenen auch diese Menschen, die ausschließlich auf psychischer Ebene reagieren. Die hat es schon immer gegeben, warum sollten die jetzt alle beim Thema Elektrosmog ausgestorben sein. Auch diese Menschen leiden und ihnen muß geholfen werden. Ihnen kann aber nicht dadurch geholfen werden, dass man Antennen abschaltet, weil sich dann das Symptom verlagert. Es braucht dann psychotherapeutische Hilfe. Ich neige auch mitunter dazu, auf rein psychischer Ebene zu reagieren, deshalb muß ich auch so genau schauen, was ist nun real und was ist psychisch. Für mich ist diese Unterscheidung mitunter verdammt schwierig.
Erst letzte Woche dachte ich wirklich, ich bekomme Kopfschmerzen durch die Benutzung meines Handys (was ich alle halbe Jahre mal benutze). Es war aber wohl eher das Phänomen, was alle Mediziner im ersten Semester mitbekommen: Die Symptome einer Krankheit, die gerade besprochen wird, spürt man auf einmal an sich selber. Ich hatte mich die letzten Tage viel mit dem Thema Elektrosmog beschäftigt und nun auch gleich Kopfschmerzen mir wahrscheinlich psychisch herbeigerufen.
>Sehen Sie, wir leben offenbar doch in zwei verschiedenen Welten. In einer, wo man mit aller Kraft und Beredsamkeit die Folgen wegdiskutiert und die Betroffenen als Hypochonder hinzustellen versucht und in der Realität, wo Menschen als Versuchskaninchen benutzt werden, damit die Wirtschaft, geschützt von der Politik, profitiert.
Warum ist ihre Welt real und meine irreal? Warum ist ihr Erlebtes gewichtiger als das was ich erlebe? Sie stellen es so hin, als hätten sie die Wahrheit gepachtet und alles andere, was sich nicht damit deckt, ist Einbildung, Illusion oder Bösartigkeit der anderen. Ich finde das sehr egomanisch.
> Es ist ein ziemlich hartes Brot, mitzuhelfen, damit man die Menschen weiter leben und nicht dahinvegetieren lässt, wie es leider immer öfter vorkommt.
Das sehe ich genauso, auch ich gehe meiner helfenden Berufung nach und werde oft mit dem Leid von Menschen konfrontiert.
Winfried