Falschpositive Resultate in der Wissenschaft häufig

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Re: Verfestigung des Bias als Problem

von Wuff » 20. Mai 2012 16:10

unsereiner hat geschrieben: Verdünnungsstragtegie verfolgt mithin die Verfestigung eines genehmen Bias.
Wie in der EMF-Forschung der bereits bestehende Bias bzw. die Gewichtsverschiebung zugunsten der Schützer der Strahlung bzw. der hohen Grenzwert im einzelnen durch ein Trägheitsmoment erhalten wird, behandle ich hier http://www.hese-project.org/Forum/wisse ... .php?id=46 , dort unten zu "Trägheit"; ich werde noch speziell auf die Rolle der bereits bestehenden Studien zurückkommen.
unsereiner hat geschrieben: Gegen sehr viel Geld kommt einfach niemand schnell genug mit Gegenerweisen an, bevor nicht erst mal die Renditen eingefahren worden sind.
Sie haben das sehr genau erkannt, dass es für die Industrie die Verzögerung der Wahrheit ausreichend ist, um die finanziellen Ziele zu erreichen (verhindern lässt sich der Durchbruch der Wahrheit auf Dauer nirgends).
unsereiner hat geschrieben: Lehrsatz aus den "Lehren aus frühen Warnungen": Paralyse durch Analyse verhindern.
Wie denn?
Dieses wurde schon einmal in diesem Forum besprochen: viewtopic.php?p=51855 .

"Paralyse durch Analyse" wurde dort als eine der "Verwirrungsstrategien" genannt:
"Phase 9: Späte Warnungen: Paralyse durch Analyse
Die Bürgerbewegung und öffentliche Kritik wächst. Die Regierung erklärt, dass sie die Sorgen ernst nimmt. Risiken können nicht mehr offen geleugnet werden. Man spielt auf Zeit. Die Datenlage sei nicht gesichert und reiche zum Handeln nicht aus. Regierung und Industrie leiten mit großem Presseaufwand Forschungen ein, sie stellen eine „Paralyse durch Analyse“ her. Kurzzeituntersuchungen werden präsentiert, die das Ergebnis haben, dass Bedenken hinsichtlich der (bekannten) Risiken völlig unbegründet sind."


Die "Kurzzeituntersuchungen" erinnern sehr an das Deutsche Mobilfunk Forschungsprogramm DMF, das insgesamt 55 Studien, darunter einige ganz bedenkliche, hervorgebracht hat (Lerchl, Frick und andere).

Als Gegenstrategie dazu stand in jener Kurzfassung:
"• Vermeiden, dass eine „Paralyse durch Analyse“ entsteht, und stattdessen so handeln, dass potenzielle Risiken gesenkt werden, wenn ein begründeter Anlass zur Besorgnis besteht "

Wenn mit solcher geballter finanzieller Macht (das DMF kostete 17,5 Mio. Euro) Studien auf die Menschheit losgelassen werden, dann kann der Einzelne dagegen kaum etwas ausrichten.

Der Einzelne kann versuchen, das System zu analysieren, und Schwachstellen zu erkennen, um dort mit weiterer Analyse wirksam fortzufahren.

Der Einzelne kann hartnäckig auf die Fragwürdigkeit der Studien im Allgemeinen hinweisen, aber auch bei typischen Studien stellvertretend für ganze Gattungen von Studien. Bei krassen Fehlern in Studien sollte auf die Retraktion, den Rückzug, der Studie hingewirkt werden.

Verfestigung des Bias als Problem

von unsereiner » 19. Mai 2012 11:56

Wesentlich scheint mir die Problematik der Verfestigung eines Bias je nach Einfluss von im Hintergund wirksamen Mächten.
In welcher Richtung der Bias schiebt, ist eben den wirksamen Interessen geschuldet.

http://www.zentrum-der-gesundheit.de/me ... ng-ia.html
gibt eine deutschsprachige Besprechung des Artikels
"Warum die meisten veröffentlichten Forschungsergebnisse falsch sind" (John P. A. Ioannidis: Why most published research findings are false. Public Library of Science Medicine, Band 8, Ausgabe 2, e124[1]), der von Daniel Sarewitz angeführt wird.

Ioannidis wies darauf hin, dass die meisten behaupteten Forschungsergebnisse nicht der Wahrheit entsprechen und nennt nachfolgend die Schlüsselfaktoren, die zu unwahren Studienergebnissen führen können:
Lesen Sie mehr unter: http://www.zentrum-der-gesundheit.de/me ... z1vJB6rHUi

Verdünnungsstragtegie verfolgt mithin die Verfestigung eines genehmen Bias. Gegen sehr viel Geld kommt einfach niemand schnell genug mit Gegenerweisen an, bevor nicht erst mal die Renditen eingefahren worden sind.
Lehrsatz aus den "Lehren aus frühen Warnungen": Paralyse durch Analyse verhindern.
Wie denn?

Re: Falschpositive Resultate in der Wissenschaft häufig

von Wuff » 19. Mai 2012 11:24

Falschnegative Resultate in Bioelectromagnetics erwünscht?
Handymania hat geschrieben: "Wissenschaft wird unter der Prämisse betrieben, dass Fortschritt grundsätzlich mit der stetigen Produktion von positiven Ergebnissen und einem immerwährenden Fortschritt gleichzusetzen sei. Dieses Prinzip kommt allen Beteiligten zugute – es ist intellektuell befriedigend, garantiert gleichermaßen Karriereschübe für Wissenschaftler und die Leitungsebene an Universitäten und Forschungseinrichtungen. Und auch das öffentliche Verlangen nach Fortschritt wird bedient. Anreize, ein offenbar negatives Ergebnis zu vermelden, Experimente zu wiederholen und Widersprüche oder Ungereimtheiten beim Namen zu nennen, gibt es praktisch nicht. Obwohl man dies weiß, ist es offenbar unglaublich schwierig, den nötigen Wandel in der Forschungskultur herbeizuführen."
Handymania hat etwas zitiert, was für Bioelectromagnetics gerade nicht zutrifft. Dort besteht der durch krasse Beispiele begründete Verdacht, dass im Rahmen einer Verdünnungsstrategie systematisch massenweise falschnegative Ergebnisse produziert werden, wonach nämlich EMF keine athermischen Wirkungen haben sollen.

-> viewtopic.php?t=37326

Falschpositive Resultate in der Wissenschaft häufig

von Handymania » 18. Mai 2012 20:01

Risse im Fundament der Wissenschaft
Forschungsergebnisse haben oft eine Schlagseite - global und fachübergreifend. Mangelnde Beschäftigung mit dem Problem könnte zu einem Vertrauensverlust in die Wissenschaft durch die Gesellschaft führen, kommentiert Daniel Sarewitz, stellvertretender Direktor des Consortium for Science, Policy and Outcomes der Arizona State University.
Daniel Sarewitz
....
"Wissenschaft wird unter der Prämisse betrieben, dass Fortschritt grundsätzlich mit der stetigen Produktion von positiven Ergebnissen und einem immerwährenden Fortschritt gleichzusetzen sei. Dieses Prinzip kommt allen Beteiligten zugute – es ist intellektuell befriedigend, garantiert gleichermaßen Karriereschübe für Wissenschaftler und die Leitungsebene an Universitäten und Forschungseinrichtungen. Und auch das öffentliche Verlangen nach Fortschritt wird bedient. Anreize, ein offenbar negatives Ergebnis zu vermelden, Experimente zu wiederholen und Widersprüche oder Ungereimtheiten beim Namen zu nennen, gibt es praktisch nicht. Obwohl man dies weiß, ist es offenbar unglaublich schwierig, den nötigen Wandel in der Forschungskultur herbeizuführen."
....
http://www.spektrum.de/alias/publikatio ... ft/1151984

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