Video : Vortrag Lerchl

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Re: Wann werden die Krebsmäusestudien retrahiert?

von Wuff » 19. Mai 2013 18:51

Wuff hat geschrieben:Wann werden die Krebsmäusestudien retrahiert?
In den Beiträgen viewtopic.php?p=65246#65246 und viewtopic.php?p=65254#65254 wurde diese Frage gestellt.

Wuff hat geschrieben: (x, y und z kann ich im Moment nicht vom Originalbeitrag zitieren, da dieser für mich nicht zugänglich ist („You don't have permission to access this page.“) .
Diese individuelle Sperre des Münchener Desinformationsblogs ist zur Zeit aufgehoben, und so fand ich dort, dass Lerchl seinerseits in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=53432 heute die Frage stellte:

"REFLEX, wann wurden Studien zurückgezogen?"

Wann werden die Krebsmäusestudien retrahiert?

von Wuff » 27. März 2013 09:24

Spatenpaulis Desinformationsblog war kurze Zeit für mich nicht erreichbar („You don't have permission to access this page.“) Ich habe nun die Zitate ergänzen können, und einen Link repariert.

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Wann werden die Krebsmäusestudien retrahiert?

Blogger Spatenpauli verteidigt Lerchl gegen die Feststellung, Lerchl habe vor Ärzten ausgesagt, Mobilfunkstrahlung habe eine schützende Wirkung vor Krebs. Spatenpauli relativiert, das sei nicht ernst gemeint gewesen (“Der "schützende Effekt" ist deshalb im Kontext mit einem Augenzwinkern zu verstehen“) und habe sich nur auf Mäuse bezogen (“redet Lerchl in dem Video (unten), das "wuff" als Quelle dient, ab Minute 20:40 nicht von Menschen, sondern von Ratten“) [Nachtrag: Spatenpauli interessieren die Fakten gar nicht, es waren Mäuse, nicht „Ratten“ ]. Die Humanmediziner wollten sich aber nicht in Mausologie weiterbilden, sondern in Humanmedizin, und wollten wissen, was es mit der Krebsgefahr durch EMf-Exposition auf sich habe. In seiner verdrehenden Desinformation (spin doctor) geht Spatenpauli so weit, Lerchl zu unterstellen, dieser wisse um einen unbekannten Designfehler seiner Mäusestudie (“Was ist nun ein "schützende Effekt"? Er kann bedeuten, dass die Ergebnisse einer Studie den Schluss zulassen, Mobilfunk trachte einem nicht nach dem Leben, sondern hätte eine Schutzwirkung. Gleichberechtigt neben dieser Interpretation könnte eine andere stehen: Das Design der Studie muss einen (noch unbekannten) Fehler enthalten, der dazu führt, dass die Ergebnisse eine vermeintliche Schutzwirkung von Funkwellen gegenüber Krebs belegen. Beide Interpretationen sind zulässig solange unklar ist, was Ursache des "schützenden Effekts" ist, wobei jedem klar ist, selbstverständlich auch Lerchl, dass die zweite Interpretation die wahrscheinlichere ist.“), in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=52376 . Das erinnert an Verteidigungsminister Rumsfeld, der zu den nichtexistierenden irakischen Massenvernichtungswaffen sinngmäss etwas von „unbekannten Dingen, von den unbekannt sei, dass sie unbekannt sind“ („unknown unknowns“) schwätzte, http://www.youtube.com/watch?v=GiPe1OiKQuk .

Der von Spatenpauli erwähnte Designfehler in Lerchls Krebsmäusestudie ist nicht unbekannt. Er ist mittlerweilen auch Lerchl bekannt, er selbst hat nämlich nur die Experimentalgruppe durch die Mikrowellen erwärmt und nicht die Kontrollgruppe, die nicht bestrahlt wurde. Erwärmung entlastet den Metabolismus, und die dadurch frei werdende Energie kann in die Krebsabwehr fliessen. Alle Mäuse waren darauf hin gezüchtet, dass sie ohnehin an Krebs erkranken und daran innerhalb eines Jahres sterben würden. Wenn bei einer Gruppe von Mäusen die Krebsabwehr durch Erwärmung gestützt wird, dann leben diese natürlich etwas länger als Mäuse einer Gruppe, welche keine innere Erwärmung durch Mikrowellen erhalten. Bei der Erwärmung spielt es keine Rolle, ob diese mit Mikrowellenstrahlung, mit Infrarotstrahlung oder Warmluft erfolgt. Einen Teil dieses Zusammenhangs hat Lerchl selbst geschrieben, aber nur einen Teil, was als Eristiktrick Numer 39 berühmt wurde, siehe viewtopic.php?p=61332#61332 [Link nachträglich korrigiert] . Die „omissio conclusionem“ funktioniert wie folgt: „Die Prämisse wird nicht geleugnet, sie wird nicht einmal verschwiegen, sie wird sogar ausdrücklich genannt, allein, sie wird in keiner Schlussfolgerung verwendet. Rechtzeitig bevor die aus der Sache an sich notwendig erscheinende Schlussfolgerung gezogen wird, wird zum nächsten Punkt übergegangen und keiner realisiert, dass sie einfach „vergessen“ wurde.“

Dümmer läuft es, wenn einer wie Spatenpauli sich halbwegs dennoch daran erinnert, und das auch noch ausplappert. Heute ist Lerchl mit Gewissheit der ganze Zusammenhang bekannt, und Spatenpauli hat ihn öffentlich daran erinnert.

Was bedeutet eine grundfalsch designte Studie, deren Ergebnisse ebenso grundfalsch sind? Sie muss zurückgezogen, retrahiert werden. Wenn der esoterisch angehauchte Lerchl mit seinem Händy-Amulett ( Minute 6:30 von http://www.youtube.com/watch?v=2XLTB4ttlhY ) diesen Designfehler explizit zugeben würde, müsste er seine im wissenschaftlichen Journal publizierte Studien retrahieren
- GSM-Strahlung http://www.biomedcentral.com/content/pd ... 7-4-77.pdf

und die deutschen Versionen als Teil des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms (DMF)
- GSM-Strahlung: http://www.emf-forschungsprogramm.de/fo ... 0_AB_b.pdf
- UMTS-Strahlung: http://www.emf-forschungsprogramm.de/fo ... 060_AB.pdf
ebenfalls, sofern man da auch von Retraktion sprechen kann.

Wann werden die Krebsmäusestudien retrahiert?

von Wuff » 25. März 2013 09:32

Wann werden die Krebsmäusestudien retrahiert?

Blogger Spatenpauli verteidigt Lerchl gegen die Feststellung, Lerchl habe vor Ärzten ausgesagt, Mobilfunkstrahlung habe eine schützende Wirkung vor Krebs. Spatenpauli relativiert, das sei nicht ernst gemeint gewesen (“....x.....“) und habe sich nur auf Mäuse bezogen (“.....y.....“) . Die Humanmediziner wollten sich aber nicht in Mausologie weiterbilden, sondern in Humanmedizin, und wollten wissen, was es mit der Krebsgefahr durch EMf-Exposition auf sich habe. In seiner verdrehenden Desinformation (spin doctor) geht Spatenpauli so weit, Lerchl zu unterstellen, dieser wisse um einen unbekannten Designfehler seiner Mäusestudie (“....z......“), in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=52376 . Das erinnert an Verteidigungsminister Rumsfeld, der zu den nichtexistierenden irakischen Massenvernichtungswaffen sinngmäss etwas von „unbekannten Dingen, von den unbekannt sei, dass sie unbekannt sind“ („unknown unknowns“) schwätzte, http://www.youtube.com/watch?v=GiPe1OiKQuk .

Deer von Spatenpauli erwähnte Designfehler in Lerchls Krebsmäusestudie ist nicht unbekannt. Er ist mittlerweilen auch Lerchl bekannt, er selbst hat nämlich nur die Experimentalgruppe durch die Mikrowellen erwärmt und nicht die Kontrollgruppe, die nicht bestrahlt wurde. Erwärmung entlastet den Metabolismus, und die dadurch frei werdende Energie kann in die Krebsabwehr fliessen. Alle Mäuse waren darauf hin gezüchtet, dass sie ohnehin an Krebs erkranken und daran innerhalb eines Jahres sterben würden. Wenn bei einer Gruppe von Mäusen die Krebsabwehr durch Erwärmung gestützt wird, dann leben diese natürlich etwas länger als Mäuse einer Gruppe, welche keine innere Erwärmung durch Mikrowellen erhalten. Bei der Erwärmung spielt es keine Rolle, ob diese mit Mikrowellenstrahlung, mit Infrarotstrahlung oder Warmluft erfolgt. Einen Teil dieses Zusammenhangs hat Lerchl selbst geschrieben, aber nur einen Teil, was als Eristiktrick Numer 39 berühmt wurde, siehe viewtopic.php?p=61322#61332 . Die „omissio conclusionem“ funktioniert wie folgt: „Die Prämisse wird nicht geleugnet, sie wird nicht einmal verschwiegen, sie wird sogar ausdrücklich genannt, allein, sie wird in keiner Schlussfolgerung verwendet. Rechtzeitig bevor die aus der Sache an sich notwendig erscheinende Schlussfolgerung gezogen wird, wird zum nächsten Punkt übergegangen und keiner realisiert, dass sie einfach „vergessen“ wurde.“

Dümmer läuft es, wenn einer wie Spatenpauli sich halbwegs dennoch daran erinnert, und das auch noch ausplappert. Heute ist Lerchl mit Gewissheit der ganze Zusammenhang bekannt, und Spatenpauli hat ihn öffentlich daran erinnert.

Was bedeutet eine grundfalsch designte Studie, deren Ergebnisse ebenso grundfalsch sind? Sie muss zurückgezogen, retrahiert werden. Wenn der esoterisch angehauchte Lerchl mit seinem Händy-Amulett ( Minute 6:30 von http://www.youtube.com/watch?v=2XLTB4ttlhY ) diesen Designfehler explizit zugeben würde, müsste er seine im wissenschaftlichen Journal publizierte Studien retrahieren
- GSM-Strahlung http://www.biomedcentral.com/content/pd ... 7-4-77.pdf
und die deutschen Versionen als Teil des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms (DMF)
- GSM-Strahlung: http://www.emf-forschungsprogramm.de/fo ... 0_AB_b.pdf

- UMTS-Strahlung: http://www.emf-forschungsprogramm.de/fo ... 060_AB.pdf
ebenfalls, sofern man da auch von Retraktion sprechen kann.


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(x, y und z kann ich im Moment nicht vom Originalbeitrag zitieren, da dieser für mich nicht zugänglich ist („You don't have permission to access this page.“) .

Hilfreich gegen Krebs und Alzheimer

von Eva Weber » 7. März 2013 19:21

Unsere Strahlen-Schutzbehörden tun alles Menschenmögliche, um die Bevölkerung gesund zu erhalten und sie vor Krebs und Alzheimer zu schützen!!

So ist nun schon zusätzlich durch LTE, das noch nicht einmal von allen Betreibern installiert ist, die Befeldung wiederum um satte 40% gestiegen. Zum Schutze vor Krebs und Alzheimer ist das jedoch nicht ausreichend, also werden alleine in Deutschland bis 2016 2,5 Millionen Wlan-Hotspots angeboten. Da es aufgrund einer neuen Technik nun möglich ist, dass ein Wlan in der Wohnung von vielen genutzt wird, nach dem Motto "mein Wlan, unser Wlan", dürfte dies dann bald zum ewigen Leben reichen, es sei denn, der Wlan-Besitzer und die, die drumherum wohnen, sterben vorher "plötzlich und unerwartet" an Herzinfarkt oder Schlaganfall. Dazu reicht aber eigentlich schon LTE, das einem fast ständige Herzschmerzen verursacht.

Dazu passt natürlich der Rat des Bundesamt für Strahlenschutz "Eigenbelastung gering halten". Eine Heuchelei ist das, die mit Nichts zu toppen ist!

Die Welt, sie ist ein Narrenhaus!

Eva Weber

Re: Lerchl als Fortbildner für Ärzte VIII

von Wuff » 7. März 2013 17:46

Wuff hat geschrieben:[...] Deshalb sei hier anschliessend weiter unten die Rede Lerchls im Wortlaut wiedergegeben, als bemerkenswerte Dokumentation dafür, wie die Mediziner im zweiten Jahrzehnt des zweiten Jahrtausends über die Risiken desinformiert wurden, und zwar wahrscheinlich systematisch.

[...]

Originaltext von Lerchls Rede:

Abschrift von Minute 19:42 bis Minute 21:30 von
http://www.youtube.com/watch?v=2XLTB4ttlhY

Lerchl: „[...] – also ein schützender Effekt, sozusagen, der Exposition. [...]„
Als ich soeben meine im letzten Beitrag stehende Teil-Transkription von Lerchls Vortrag vor den norddeutschen Ärzten wieder las, fiel mir ein anderer, ähnlich unglaublicher Akt von Desinformation ein. Nachdem ich wahrscheinlich bereits als Skeptiker geboren wurde, wurde konnte ich keine wissenschaftliche Studie mehr unkritisch lesen, nachdem eine Zeitungsnotiz mit dem folgenden sinngemässen Inhalt gelesen hatte, die sich gleichsam fotografisch in mein Gedächtnis einbrannte:

Der vormalige staatliche französische Tabakmonopolist hatte bei einem "Forscher" der Universität Lausanne eine Studie in Auftrag gegeben. Der Wissenschaftler fand heraus, dass der Teer des Tabakrauchs die Lunge gegen Umweltschmutz (der damalige Ausdruck) imprägniere.

Diese offensichtliche Desinformation durch einen universitären "Forscher" hatte bei mir den gegenteiligen als den beabsichtigten Effekt, sie bestärkte mich nämlich darin, das Zigarettenrauchen aufzugeben, bzw. mich von diesem Suchtgift zu entwöhnen.

Spatenpauli stellt seinen EMF-Desinformationsblog unter das Motto: "Nicht die Masten sind das Problem, sondern die Handys!" Dazu steht doch Lerchls Aussage im krassen Widerspruch, der mit dem Händy als Amulett am Hals auftritt, wie andere ein Kreuz angehängt haben, die Exposition zum Händy habe "einen schützenden Effekt". - Die Welt ist voller Widersprüche, und so rauche ich heute auch gelegentlich eine lange dunkle erdige Havanna, aber in vierteljährlicher Kadenz, und verzichte somit auf die gründliche Imprägnierung meiner Lunge.

Re: Lerchl als Fortbildner für Ärzte VII

von Wuff » 8. Februar 2013 10:15

Die folgenden Aussagen wurden hier viewtopic.php?p=65036#65036 satirisch überhöht und überzeichnet, was zu einem Stürmchen im Wassergläslein des Münchner Desinformationsblogs führte. Deshalb sei hier anschliessend weiter unten die Rede Lerchls im Wortlaut wiedergegeben, als bemerkenswerte Dokumentation dafür, wie die Mediziner im zweiten Jahrzehnt des zweiten Jahrtausends über die Risiken desinformiert wurden, und zwar wahrscheinlich systematisch.

Wuff hat geschrieben:Lerchl als Fortbildner für Ärzte VII

[...]Nachdem Lerchl in circa Minute 19 erwähnt, dass die mit GSM-Funkstrahlung exponierten AKR-Krebsmäuse eine deutlich höhere relative Gewichtszunahme als die nicht exponierte Kontrollgruppe erfahren hätten, feixt er so etwas wie von „Übergewichtsproblem“. Er wiederholte in circa Minute 20:30 zutreffend und wie schon damals in seiner Studie, dass die von der starken Funkstrahlung in den Versuchstieren erzeugte Wärme dabei geholfen habe, Futter in Fettreserven zu wandeln. Ebenfalls zutreffend sagte er, dass von den mit mit UMTS bestrahlten AKR-Krebsmäusen mehr bis am Ende des Experiments überlebt hätten als von der nicht bestrahlten Kontrollgruppe.

Nicht erwähnt hat Lerchl (was ihm ebenfalls bekannt ist!), nämlich dass die mit Funkstrahlung gewärmten Mäuse dank dieser Aufwärmung auch weniger Energie für den Metabolismus aufwenden mussten, und dass ihnen somit wiederum mehr Energie für die Krebsabwehr zur Verfügung stand als den nicht durch Funkstrahlung gewärmten Versuchstieren.

War Lerchl da auch nur ein Satirikerkollege von mir, als er sagte, die UMTS-Funkstrahlung habe einen schützenden Effekt? Oder meinte er das wirklich ernst? Lerchl sagte dazu, die Herausgeber hätten ihm dieses aus der ursprünglichen Version seines Berichtes herausgestrichen, mündlich dürfe er das aber sagen. Die Herausgeber waren das Bundesamt für Strahlenschutz. Lerchl äusserte dieses nicht im Tonfall eines lustigen Humoristen, sondern mit einem verschwörerischen Ton, so etwa wie „ihr wisst schon was ich meine“, oder wie „ich sage jetzt die wirkliche Wahrheit, aber sie ist eben politisch unkorrekt".

Hat es Lerchl vor den Landärzten und der ebenfalls eingeladenen Landbevölkerung auch nur spassig gemeint, als er sagte, dass gemäss Studien durch Funkstrahlung der Ausbruch von Alzheimer verlangsamt werde? Er nannte die Studien zwar „schrecklich“, aber vielleicht auch nur weil sie von anderen Autoren als von ihm selbst stammten - nichts ist neidischer und eifersüchtiger als ein ehrgeiziger Wissenschaftler. - Hätte Lerchl eine Clownnase aufgehabt, dann wäre klar gewesen, dass er diese Aussagen nur scherzhaft meinte.
Originaltext von Lerchls Rede:


Abschrift von Minute 19:42 bis Minute 21:30 von
http://www.youtube.com/watch?v=2XLTB4ttlhY


Lerchl: „Allerdings haben wir etwas gesehen, was uns zunächst ein bisschen verblüfft hat. Und zwar, wenn man die relativen Gewichtszunahmen der Tiere sieht, dann sieht man bei den exponierten Tieren die Gewichtszunahmen speziell am Ende deutlich höher als bei den Kontrollen, sie werden also schwerer. Wenn ich das Bild zeige, dann werden manche Leute sagen: Ah, deswegen haben wir ein Übergewichtsproblem. Ähm, das ist aber nicht zu übersetzen, selbst wenn das so wäre, dann wären es bei den Grössenordnungen, mit denen wir bei Menschen rechnen, ein, zwei Gramm, also das können wir vergessen. Aber trotzdem war es ein interessanter Befund, der uns zur Überlegung veranlasste, was passiert da eigentlich. Dann haben wir ein Nachfolgeexperiment gemacht und habens bestätigen können, und zwar den Verdacht, dass bei der hohen Expositionstärke der Wärmeeintrag respektive der Energieeintrag so hoch ist, dass die Tiere weniger Futter aufnehmen müssen für die Wärmeproduktion, sondern dieses Futter in Fettreserven schieben können, also deswegen etwas schwerer werden. Ist kein dramatischer Effekt, aber einer, der durchaus Sinn macht. Bei UMTS haben wir auch ähnliche Kurven [dieses ist kein eindeutig verständlicher Satz, Anm.v.Wuff]. Vielleicht noch interessant: Am Ende haben wir gesehen, dass diese Tiere, die exponiert waren, am Ende signifikant mehr waren als die Tiere, die nicht exponiert waren – also ein schützender Effekt, sozusagen, der Exposition. Das hatten wir auch in der ursprünglichen Version des Manuskriptes reingeschrieben, da hat uns aber der Herausgeber rausgestrichen, das war ihm zu heikel. Aber auf Vorträgen darf ich das schon mal sagen.
Inzwischen gibt es auch ein paar Studien, die sogar sagen, dass - obwohl ich diese Studien wirklich für schrecklich halte – aber es gibt eine Studie zumindest, die sagt, dass das Auftreten von Alzheimer durch solche Exposition verlangsamt werden kann. Ich glaub davon nix, deswegen habe ich auch kein Bild davon. „



Der Vortrag wurde unter dem Titel „Elektromagnetische Felder und Krebsrisiko“ gehalten, und zwar vor Ärzten, und nicht vor anderen Zoologen. Das Zielpublikum interessierten also die Effekte von EMF auf die menschliche Gesundheit, nicht auf die von solchen Mäusen, die nur darum gezüchtet wurden, damit sie mit Sicherheit innerhalb eines Jahres Krebs bekommen. Die AKR/J-Mäuse dienten als Modell für den Menschen, und es war nicht die Frage nach den EMF-Wirkungen bei Mäusen, die normalerweise ohnehin vor EMF geschützt in ihren unterirdischen Gängen leben. Aus dem Vortrag geht klar hervor, dass Lerchl den Ärzten suggeriert hat, EMF seien nicht nur unschädlich, sondern allerneueste Forschung, noch nicht freigegebene Forschung würde sogar auf eine Schutzwirkung vor Krebs deuten, eventuell sogar vor Alzheimer.

Es ist bekannt, dass bei den Zuschauern von Powerpoint-Orgien in der Regel kaum etwas in der Erinnerung bleibt. Was den meisten Menschen von so gehaltenen Vorträgen aber dennoch bleibt, das sind Anekdoten und bildhafte, metaphorische Einlassungen, etwa über einen „schützenden Effekt“.


Noch kurz zum Text: Wofür macht der wärmende Effekt Sinn? Zunächst als Ablenkung der Zuschauer von den athermischen Effekten, nämlich durch die thermische Wirkung. Und die Wärme bewirkt den scheinbaren Schutz des Menschen vor Krebs. Schutz deshalb, weil die Energie, welche die bestrahlten, erblich zum Krebs verdammten Mäuse für die Wärmeerzeugung, nicht brauchen, sondern für die Krebsabwehr einsetzen, was Lerchl bestimmt weiss, aber wohlweislich nicht erwähnt. Scheinbar ist der Schutz deshalb, weil der Mensch vom Mobilfunk niemals in dem Ausmass wie die Mäuse im Experiment erwärmt wird. „Sinn“ mach das, weil der wirkliche Sinn dieser Versuchsanlage ist, dass der Versuchsleiter der Mobilfunkstrahlung sogar eine vor Krebs schützende Wirkung zusprechen kann (sofern er zu erwähnen „vergisst“, dass diese auf die Wärme zurückzuführen ist, und nur bei extremer Bestrahlung des Kleintiers „Maus“ wirksam wird.)

Re: Zu Lerchls neuestem Rattenexperiment: Forschungsziele (3

von unsereiner » 18. Dezember 2012 08:58

Wuff hat geschrieben:
unsereiner hat geschrieben:Denn wie Sie ("wuff") selbst immer betonen, sind die Symptome ja "unspezifisch."
Unspezifität der Symptomatik kann als auch ein Indiz dafür angesehen werden, dass bei diversen streuenden Symptomen die Wirkung eines hintergründigen Generalstressors zur Verstärkung und Komplikation zugrunde liegender Prädispositionen führt. Dies könnte bei fortdauernder Nichtidentifikation eines geschichtlich neu auftretenden Generalstressors dazu führen, dass die Entwicklung von Veränderungen der Ausgestaltungen bzw. der Ausprägungsgrade von Krankheitsbildern rätselhaft bleibt. Dies nicht nur bezogen auf Individuen sondern auch Teilkollektive und Gesellschaften betreffend, in denen die zivilisatorische Kultivierung einer solchen Einwirkungsgröße unerkannt stattfindet.
Darauf, dass der physikalische Stressor EMF auch andere Krankheitsbilder verstärken und komplizieren könnte, bin ich bisher nicht gekommen. Der Grund dafür ist wohl, dass ich sehr analytisch an das Problem gegangen bin, und dabei versucht habe, zwischen den einzelnen Ausprägungen von EMF zu unterscheiden, die in einem Ausmass unterschiedlich sind, dass zu vermuten ist, dass sie am Anfang unterschiedlicher Wirkungsketten stehen. Ein weiterer Grund ist wohl auch, dass ich analytisch zwischen verdeckten Wirkungen unterschieden habe, die wie z.B. EEG Veränderungen, die nur apparativ festgestellt werden können, bei denen die Probanden selbst nichts "spürten", und Effekten mit subjektiven Symptomen.

Es ist auch der Gedanke nahe liegend, dass es zahlreichen Personen der EMF-Stress gar nicht bewusst ist, dass sie aber genauso wie die so genannten "Elektrosensiblen" auf Dauer Stressfolgerkrankungen erleiden werden. Ein wichtige und sehr typische Stressfolgeerkrankung ist die major Depression, die in der Bevölkerung zuzunehmen scheint.
Die in Ihrem bisherigen Ansatz liegenden Gesichtspunkte brauchen denen, die dem meinigen zugrunde liegen, nicht von vorne herein entgegen zu stehen. Im Gegenteil, es wäre m. E. von Wert zu überlegen, wie ihr Verhältnis zueinander für die Deutung von Beobachtungen fruchtbar gemacht werden könnte bzw. wie ihr Verhältnis aus der Betrachtung von Beobachtungen geklärt werden könnte.

Es sollte um der Sache willen gerade hier nicht aus den Augen verloren werden, dass diese Erörterungen sich aus der Diskussion Ihrer Untersuchung des Erkenntniswertes bestimmter Laboruntersuchungen entwickelt haben.
Die Frage lautet (einstweilen provisorisch):
Welche Verhältnisse könnten bei Laborratten vorliegen, deren Modifikation/Deregulierung durch EMF bei Kindern nicht/möglich sein könnten, bzw.
welche Verhältnisse könnten bei Kindern vorliegen, deren Modifikation/Deregulierung durch EMF bei Laborratten nicht/möglich sein könnten?

Re: Zu Lerchls neuestem Rattenexperiment: Forschungsziele (3

von Wuff » 15. Dezember 2012 16:32

unsereiner hat geschrieben:Denn wie Sie ("wuff") selbst immer betonen, sind die Symptome ja "unspezifisch."
Unspezifität der Symptomatik kann als auch ein Indiz dafür angesehen werden, dass bei diversen streuenden Symptomen die Wirkung eines hintergründigen Generalstressors zur Verstärkung und Komplikation zugrunde liegender Prädispositionen führt. Dies könnte bei fortdauernder Nichtidentifikation eines geschichtlich neu auftretenden Generalstressors dazu führen, dass die Entwicklung von Veränderungen der Ausgestaltungen bzw. der Ausprägungsgrade von Krankheitsbildern rätselhaft bleibt. Dies nicht nur bezogen auf Individuen sondern auch Teilkollektive und Gesellschaften betreffend, in denen die zivilisatorische Kultivierung einer solchen Einwirkungsgröße unerkannt stattfindet.
Darauf, dass der physikalische Stressor EMF auch andere Krankheitsbilder verstärken und komplizieren könnte, bin ich bisher nicht gekommen. Der Grund dafür ist wohl, dass ich sehr analytisch an das Problem gegangen bin, und dabei versucht habe, zwischen den einzelnen Ausprägungen von EMF zu unterscheiden, die in einem Ausmass unterschiedlich sind, dass zu vermuten ist, dass sie am Anfang unterschiedlicher Wirkungsketten stehen. Ein weiterer Grund ist wohl auch, dass ich analytisch zwischen verdeckten Wirkungen unterschieden habe, die wie z.B. EEG Veränderungen, die nur apparativ festgestellt werden können, bei denen die Probanden selbst nichts "spürten", und Effekten mit subjektiven Symptomen.

Es ist auch der Gedanke nahe liegend, dass es zahlreichen Personen der EMF-Stress gar nicht bewusst ist, dass sie aber genauso wie die so genannten "Elektrosensiblen" auf Dauer Stressfolgerkrankungen erleiden werden. Ein wichtige und sehr typische Stressfolgeerkrankung ist die major Depression, die in der Bevölkerung zuzunehmen scheint.

Re: Zu Lerchls neuestem Rattenexperiment: Forschungsziele (3

von unsereiner » 14. Dezember 2012 08:43

Wuff hat geschrieben: Hitler wird in einem Satz mit den EMF-Opfern genannt, und in gewisser Hinsicht mit ihnen verglichen.
Zum potenziellen wissenschaftlichen Erkenntnismoment von "wuffs" Hinweis:
Wenn man bereit wäre, "in gewisser Hinsicht" versuchsweise so aufzufassen, dass damit meint wäre, der betreffende Herr könnte womöglich ein EMF-Opfer gewesen sein, könnte sich eine neue Sicht auf die Wirkungmöglichkeiten von EMF auf Personen auftun. Denn wie Sie ("wuff") selbst immer betonen, sind die Symptome ja "unspezifisch."
Unspezifität der Symptomatik kann als auch ein Indiz dafür angesehen werden, dass bei diversen streuenden Symptomen die Wirkung eines hintergründigen Generalstressors zur Verstärkung und Komplikation zugrunde liegender Prädispositionen führt. Dies könnte bei fortdauernder Nichtidentifikation eines geschichtlich neu auftretenden Generalstressors dazu führen, dass die Entwicklung von Veränderungen der Ausgestaltungen bzw. der Ausprägungsgrade von Krankheitsbildern rätselhaft bleibt. Dies nicht nur bezogen auf Individuen sondern auch Teilkollektive und Gesellschaften betreffend, in denen die zivilisatorische Kultivierung einer solchen Einwirkungsgröße unerkannt stattfindet.

Zum Vergleichsbild, auf das "wuff" in seinem Hinweis Bezug nimmt:
Ich verstehe diese Sache so, dass der Autor der von "wuff" über Link zitierten Äußerung eine Gleichsetzung vornimmt zwischen denjeneigen, die wider besseres Wissen bekunden, dass sie nichts von der Existenz elektrosensibler Menschen wüßten, und jenem Herrn, der seinerzeit, wie inzwischen historisch bewiesen, gelogen hat, als er behauptete, er kenne nicht den Verbleib eines anderen seiner Gattung.

Wer noch weiter denken will, kann sich mit der Frage beschäftigen, ob und was das eine womöglich mit dem anderen zu tun haben könnte.

ICNIRP

von Eva Weber » 12. Dezember 2012 14:06

wuff hat geschrieben: Es herrscht dort Filz. Zum Beispiel ist eine Gunde Ziegelmauer (oder ähnlich) gleichzeitig als Sekretärin der industrienahen ICNIRP, den Autoren der Grenzwerte, tätig, und tut dieses in den Räumen des Bundesamtes für Strahlenschutz BfS. Es sind also zwischen Geldgebern, Forschenden, Überwachern und Herausgebern der Grenzwerte keineswegs die von Lerchl in seinem Video postulierten Ziegelmauern vorhanden, sondern spanische Wände, oder nicht einmal das.
EMF-Spectrum / Tagungsberichte

Tagungsbericht
"7. ICNIRP WORKSHOP ÜBER NICHTIONISIERENDE STRAHLUNG IN EDINGURGH"


Aus diesem Bericht, Zitat von Seite 4:

"Am Rande der Tagung wurde der Präsident der ICNIRP-Hauptkommission, Paolo Vecchia, mit großem Dank aus seinem Amt in den Ruhestand verabschiedet. Er leitete die Kommission seit 2004. Ihm folgt Rüdiger Matthes vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)."

Eva Weber

Re: Prof. Lerchls Rattenexperimente

von Wuff » 12. Dezember 2012 13:10

unsereiner hat geschrieben: Für entsprechende Studien wäre es nicht erforderlich, die Kinder aktiv einer Exposition auszusetzen, der sie ohne ihre Beteiligung an der Studie sonst nicht ausgestezt wären. Es wäre hinreichend, die alltagsübliche Exposition zu dokumentieren, u. a. auch durch Einsatz geeigneter Personendosimeter. Selbst wenn die aktuell verfügbaren Geräte nur relative Orientierung über die Belastungen böten, weil die Aufzeichnung real absoluter Expositionswerte schwierig ist, wären die Werte als Grundlage benutzbar für einen Vergleich mit Kindern, die unter anderen Bedingungen leben.
Die Symptome von Elektrostress bzw. von episodischen EMF-Reaktionen, aber auch des EMF-Syndroms, sind unspezifisch, d.h. sie könnten von sehr vielen anderen Ursachen bewirkt sein. Wenn vor diesem Hintergrunde Kinder verglichen werden, die unter ganz anderen Bedingung leben, dann können es diese anderen Umwelteinflüsse sein, welche die Symtome bewirken. Ein solcher Vergleich könnte möglicherweise Hinweise auf etas geben, aber leider nicht mehr als das.
unsereiner hat geschrieben: Auch aus Vergleiche relativer Größen lassen sich Hinweise gewinnen. Die oben von wuff zitierte Studie http://www.emf-forschungsprogramm.de/fo ... 045_AB.pdf enthält genügend Hinweise auf die Berchtigung solche Ansätze auch weiter zu verfolgen. Aber gerade dies wird nicht getan. Daher scheint es, als ob die Hinweise zur Orientierung diente, wo man nicht suchen sollte, wenn man bestimmten Interessen anhängt oder gar von ihnen abhängt.
Ein interessanter Gedanke! Nicht beweisbar, aber plausibel und nahe liegend.
unsereiner hat geschrieben: Entscheidend für einen solche Ansätze wäre es, Bedingungen zu schaffen, die eine gegenüber den durchschnittlichen Belastungen geringere Exponierung einer Vergleichsgruppe der Probanden mit sich bringen. Das könnte am ehesten im ländlichen Raum zu finden sein, wo Kinder aus relativ unterschiedlich belasteter Wohnumgebung in gemeinsame Schulzentren ein- und auspendeln.
Für diese Idee ist es meiner Ansicht nach zu spät. Unser ganzes zivilisatorisches "Biotop" ist voller Emissionsquellen: Mobilfunk-Geräte und Basisstationen, DECT-Geräte in praktisch jedem Haushalt, WLAN, "Energiespar"-Lampen, Computer etc. Die Wirkung einer einzelnen gemeinsamen Emissionsquelle, wie zum Beispiel einer Mobilfunk-Basisstation, ist meiner Ansicht nach im Verhältnis zu allen anderen Quellen bei den Symptomen des Menschen nicht mehr von den übrigen Quellen trennbar, auch nicht mit gerissenen statistischen Methoden, denn die Symptome sind unspezifisch.
unsereiner hat geschrieben: Es könnten z. B. auch die Ergebnisse und Entwicklungen der Lernerfolge von verschiedenen Schulklassen innerhalb einer Schule über geeignete Zeiträume verglichen werden, wenn in der Schule eine klassenräumliche Differenzierung in der Mobilfunkbelastung von außen besteht und die Schulklassen nach Schuljahren die Klassenzimmer wechseln.
Eine gute Idee für eine Versuchsanlage. Leider ändern alle Expositionen, auch die der Basisstation, zwischen den von Ihnen angeführten Zeiträumen.
unsereiner hat geschrieben: Es liessen sich gewiss auch berechtigte methodische begründete Einwände gegenüber solchen Studiendesings vorbringen. Das wäre dann der geeignete Moment, um die Betreffenden danach zu fragen, wie sie es denn besser machen würden.
Wer sind die Betreffenden? Das sind doch die "Forscher" des interdisziplinären Wissenschaftszweigs Bioelectromagnetics. Ihre Verdünnungs- und Ablenkungsstrategien sind bekannt, nur werden sie von den Behörden nicht zur Kenntnis genommen. Es herrscht dort Filz. Zum Beispiel ist eine Gunde Ziegelmauer (oder ähnlich) gleichzeitig als Sekretärin der industrienahen ICNIRP, den Autoren der Grenzwerte, tätig, und tut dieses in den Räumen des Bundesamtes für Strahlenschutz BfS. Es sind also zwischen Geldgebern, Forschenden, Überwachern und Herausgebern der Grenzwerte keineswegs die von Lerchl in seinem Video postulierten Ziegelmauern vorhanden, sondern spanische Wände, oder nicht einmal das.

Der Anstoss müsste erneut von der Medizin und keinesfalls von Bioelectromagnetics kommen, aber ohne dass diese sich von industrienahen "Forscher" austricksen lässt, wie beim Projekt der AeFU geschehen. ( viewtopic.php?t=38330 )

EMF/Blutdruckschwankungen

von Eva Weber » 11. Dezember 2012 11:04

unsereiner hat geschrieben: Auch aus Vergleiche relativer Größen lassen sich Hinweise gewinnen. Die oben von wuff zitierte Studie http://www.emf-forschungsprogramm.de/fo ... 045_AB.pdf enthält genügend Hinweise auf die Berchtigung solche Ansätze auch weiter zu verfolgen. Aber gerade dies wird nicht getan. Daher scheint es, als ob die Hinweise zur Orientierung diente, wo man nicht suchen sollte, wenn man bestimmten Interessen anhängt oder gar von ihnen abhängt.
Genau dieser Eindruck muss entstehen: Dort wo man etwas finden könnte, gezielt nicht zu suchen.

Hier sind z.B. Blutdruckschwankungen unter Einfluss von EMF zu nennen. Prof. Kappos hat sich bei Beurteilung von Fallbeispielen für das Deutsche Mobilfunk-Forschungsprogramm dafür ausgesprochen, Studien DECT-Schnurlostelefone/Blutdruckschwankungen zu machen, die er als relativ einfach durchführbar empfand. Er sagte in etwa, man könne betroffene Personen nicht vonvorneherein in die psychische Ecke stellen.

Mit ist nicht bekannt, dass solche Untersuchungen gemacht wurden, im Gegenteil, der Bericht des Prof. Kappos wurde in "Technikfolgenabschätzung" abgeschoben, wo er sicher und ungestört aufbewahrt ist.

2006 hat eine Betroffene an der Elektrosensiblen-Studie der Uni Mainz teilgenommen. Das Problem, Blutdruckschwankungen, seltsame Übelkeit, pelzig werden einer Gesichtshälfte unter EMF wurde jedoch nicht untersucht.

Daraufhin wandte sich die Betroffene an das Bayerische Ministerium für Umwelt und Gesundheit, Frau Dr. Jutta Brix, die ihr in etwa mitteilte, dass man bei eingehaltenen Grenzwerten nicht krank werden kann und ihr riet umweltmedizinische Ambulanzen aufzusuchen.

Die Betroffene wandte sich daraufhin an die Universitäten LMU München und Erlangen. Prof. Dr. Nowak (LMU) und Prof. Dr. Drexler (Erlangen) schrieben ihr ab, da es diesbezüglich auf individualmedizinischer Ebene keine diagnostischen Möglichkeiten gäbe, die Beschwerden abzuklären und eine Vorstellung nicht zielführend erscheine. Prof. Nowak empfahl der Betroffenen schon aus psychologischen Gründen DECT-Telefone und Handys zu meiden.

Wiederum ist es aber Prof. Nowak ohne weiteres möglich, unbesehen betroffene Personen für das DMF für "fixiert" zu erklären, wobei er unbesehen - wohl aufgrund nicht überschrittener Grenzwerte - auch keinen Zusammenhang von Beschwerden und EMF sieht.

Haarsträubend ist es, was hier mit Menschen geschieht und haarsträubend ist es, dass einfachste Untersuchungen mMn gezielt nicht gemacht werden.

Ratten in Restrainer zu stecken ist anscheinend einfacher, als eine Person einem versteckten DECT-Telefon auszusetzen. Jedenfalls bringt eine Rattenstudie mehr Geld und wenn sie gar Ergebnisse aufzeigte, sind sie mit dem Argument "fraglich ob auf Menschen übertragbar" wieder wirkungslos gemacht.

Ich bin leider langsam zu der Erkenntnis gekommen, dass die Befeldung stetig erhöht wird und dass ganz einfach aussortiert wird: Für das Funkzeitalter geeignet oder ungeeignet. Der Ungeeignete kann schauen wo er bleibt und - er soll gefälligst den Mund halten. Er ist nichts als ein Störenfried, äußerst unerwünscht.

Eva Weber

Re: Prof. Lerchls Rattenexperimente

von unsereiner » 11. Dezember 2012 08:24

Eva Weber hat geschrieben:
Unsereiner hat geschrieben: Anmerkung zum Punkt ethische Bedenken:
Wieso sollte man nicht die Folgen jener Expostionen untersuchen dürfen, denen man die Kinder im Alltag ohne gründliche Untersuchung allgemein bedenkenlos aussetzt - mit der Begründung dass dies unbedenklich sei, weil sie unter den bestehenden Grenzwerten lägen?
Hier liegt die ganze Absurdität bestimmter Studien und ebenso des Strahlenschutzes offen. Kinder dürfen zwar ohne Einschränkung EMF ausgesetzt werden, mit ihren elektronischen Teilen spielen und telefonieren nach Herzenslust, denn EMF unter den Grenzwerten gelten bis heute als unbedenklich. Das DMF spricht aber davon, dass man über Kinder wenig weiß. Studien mit Kindern dürfen jedoch nicht gemacht werden, weil dies ethisch nicht vertretbar ist. Es ist aber ethisch vertretbar, sie jahrelang unbegrenzt - nicht nur für den begrenzten Zeitraum einer Studie - einer Technik auszusetzen, deren Auswirkung auf Kinder man noch nicht kennt.

Da doch anzunehmen ist, dass Kinder in Studien nicht über die sicheren Grenzwerte bestrahlt werden, ist man doch sehr verwundert über die Besorgnis, die sich hier zeigt, Kinder zu Studienzwecken heranzuziehen.
Für entsprechende Studien wäre es nicht erforderlich, die Kinder aktiv einer Exposition auszusetzen, der sie ohne ihre Beteiligung an der Studie sonst nicht ausgestezt wären. Es wäre hinreichend, die alltagsübliche Exposition zu dokumentieren, u. a. auch durch Einsatz geeigneter Personendosimeter. Selbst wenn die aktuell verfügbaren Geräte nur relative Orientierung über die Belastungen böten, weil die Aufzeichnung real absoluter Expositionswerte schwierig ist, wären die Werte als Grundlage benutzbar für einen Vergleich mit Kindern, die unter anderen Bedingungen leben. Auch aus Vergleiche relativer Größen lassen sich Hinweise gewinnen. Die oben von wuff zitierte Studie http://www.emf-forschungsprogramm.de/fo ... 045_AB.pdf enthält genügend Hinweise auf die Berchtigung solche Ansätze auch weiter zu verfolgen. Aber gerade dies wird nicht getan. Daher scheint es, als ob die Hinweise zur Orientierung diente, wo man nicht suchen sollte, wenn man bestimmten Interessen anhängt oder gar von ihnen abhängt.
Das Argument von wuff
Wuff hat geschrieben:Dieser Artikel bezieht sich auf die Studie im Rahmen des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms DMF http://www.emf-forschungsprogramm.de/fo ... 045_AB.pdf , die von meiner Kritik verschont blieb. Die Studie war der näheren Betrachtung aus dem Grund nicht wert, weil sie auf einem dubiosen Dosismodell für EMF beruhte. Es wurden nur Mobilfunkfrequenzen erfasst, und alle anderen EMF ausser Acht gelassen. Es wurden nicht die biologisch wirksamen Spitzenwert erfasst, sonder völlig irrelevante thermische Strahlung, die sog. SAR, die ich mehrmals als unbrauchbar bezeichnet hatte,...
ist insofern nur unter bestimmten Gesichtspunkten greifend, dürfte aber nicht den Weg zu schrittweisen Forschungen verstellen.

Entscheidend für einen solche Ansätze wäre es, Bedingungen zu schaffen, die eine gegenüber den durchschnittlichen Belastungen geringere Exponierung einer Vergleichsgruppe der Probanden mit sich bringen. Das könnte am ehesten im ländlichen Raum zu finden sein, wo Kinder aus relativ unterschiedlich belasteter Wohnumgebung in gemeinsame Schulzentren ein- und auspendeln. Vorausgesetzt es fänden sich Bevölkerungsgruppen, die bereit wären mitzuwirken.

Es könnten z. B. auch die Ergebnisse und Entwicklungen der Lernerfolge von verschiedenen Schulklassen innerhalb einer Schule über geeignete Zeiträume verglichen werden, wenn in der Schule eine klassenräumliche Differenzierung in der Mobilfunkbelastung von außen besteht und die Schulklassen nach Schuljahren die Klassenzimmer wechseln.

Es liessen sich gewiss auch berechtigte methodische begründete Einwände gegenüber solchen Studiendesings vorbringen. Das wäre dann der geeignete Moment, um die Betreffenden danach zu fragen, wie sie es denn besser machen würden. Für die Kinder will doch jeder das Beste!
Wenn normiert verstrahlte Klassenzimmer nichts ethisch Unbedenkliches sind, dürften das Aufsuchen von für Vergleiche geeigneten, noch geringer belasteten Schulräumen keine ethische Barriere für Wissenschaftler sein, die für das Wohl von Kindern forschen.

Es gibt für Ethikräte nur eine die restiktive Orientierung bei der Bewertung von Wissenschaft, also dessen, was Forschung nicht dürfen soll. Wo ist ein Ethikrat, der bewertet, ob und was unethisch daran sei, was Wissenschaft heute unterlässt?

Prof. Lerchls Rattenexperimente

von Eva Weber » 10. Dezember 2012 22:31

Unsereiner hat geschrieben: Anmerkung zum Punkt ethische Bedenken:
Wieso sollte man nicht die Folgen jener Expostionen untersuchen dürfen, denen man die Kinder im Alltag ohne gründliche Untersuchung allgemein bedenkenlos aussetzt - mit der Begründung dass dies unbedenklich sei, weil sie unter den bestehenden Grenzwerten lägen?
Hier liegt die ganze Absurdität bestimmter Studien und ebenso des Strahlenschutzes offen. Kinder dürfen zwar ohne Einschränkung EMF ausgesetzt werden, mit ihren elektronischen Teilen spielen und telefonieren nach Herzenslust, denn EMF unter den Grenzwerten gelten bis heute als unbedenklich. Das DMF spricht aber davon, dass man über Kinder wenig weiß. Studien mit Kindern dürfen jedoch nicht gemacht werden, weil dies ethisch nicht vertretbar ist. Es ist aber ethisch vertretbar, sie jahrelang unbegrenzt - nicht nur für den begrenzten Zeitraum einer Studie - einer Technik auszusetzen, deren Auswirkung auf Kinder man noch nicht kennt.

Da doch anzunehmen ist, dass Kinder in Studien nicht über die sicheren Grenzwerte bestrahlt werden, ist man doch sehr verwundert über die Besorgnis, die sich hier zeigt, Kinder zu Studienzwecken heranzuziehen.

Befürchtet man etwa, es könnte bei derlei Studien etwas herauskommen? Mit etwaigen positiven Erkenntnissen bei Rattenstudien kann man doch jonglieren wie man will. Vor allen Dingen diese immer wieder wiederholen, Jahr um Jahr vergeht, und die Kinder telefonieren und spielen munter weiter und wohnen neben den Masten. Täglich wird die Strahlung mehr und keinen Maßgeblichen interessiert das.

Wer sich dahin versteigt, wie Prof. Lerchl, einer Einstufung nichtionisierender Strahlung durch die IARC, als "möglicherweise krebserregend", zusammen mit den Umweltmedizinern Prof. Herr und Prof. Eikmann, die für die Fortbildung niedergelassener Ärzte in Sachen Mobilfunk sorgen, sofort mit einer Gegendarstellung aufzuwarten, ist in meinen Augen nicht mehr glaubwürdig. Genauso kann man sich fragen, ob bei diesen Ärzten nicht auch Interessenskonflikte vorliegen, wie bei Prof. Lerchl, denn es erscheint tatsächlich so, dass die Technik nutzende Bürger eher davon abgehalten werden sollen, evtl. etwas mehr Vorsicht walten zu lassen.

Auf der ganzen Linie nur noch Widersprüche!

Eva Weber

Re: Zu Lerchls neuestem Rattenexperiment: Forschungsziele (3

von Wuff » 10. Dezember 2012 19:43

unsereiner hat geschrieben: Es gibt Untersuchungsansätze, aus denen Hinweise erkenntlich werden, dass auch kurzzeitige Versuchsansätze zu Ergebissen führen können, die den ernshaften Verdacht begründen, dass ein Einfluss von Mobilfunkstrahlung auf Kognition bei Kindern bestehen kann.
Lerchl versuchte die Frage zu beantworten, ob langzeitiger täglicher mehrstündiger Gebrauch von Mobiltelefonen durch Kinder bei diesen Schäden an der Kognition verursache; es ging hier nicht um kurzzeitige Effekte. Diese Frage versuchte er mit einem Rattenmodell zu beantworten. Auf die Übertragbarkeit der Ergebnisse von Ratten auf Kinder werde ich noch kommen.

Zu Ihrem zweiten Beispiel:
unsereiner hat geschrieben: 2. erfolgte durch Fachleute als eine der ergänzenden Untersuchungen im Rahmen des DMF:
http://www.der-mast-muss-weg.de/pdf/stu ... tionen.pdf
Erstaunliche Interpretationen einer Studie zu Handys, Kindern und Jugendlichen in der Presse
In dieser Stellungnahme wird mit einer Analyse der Interpretation der Ergebnisse die ausbleibende Bereitschaft der etablierten Wissenschaftler zu einer vertiefenden Untersuchung bedenklicher Hinweise in den Befunden kritisiert.
Dieser Artikel bezieht sich auf die Studie im Rahmen des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms DMF http://www.emf-forschungsprogramm.de/fo ... 045_AB.pdf , die von meiner Kritik verschont blieb. Die Studie war der näheren Betrachtung aus dem Grund nicht wert, weil sie auf einem dubiosen Dosismodell für EMF beruhte. Es wurden nur Mobilfunkfrequenzen erfasst, und alle anderen EMF ausser Acht gelassen. Es wurden nicht die biologisch wirksamen Spitzenwert erfasst, sonder völlig irrelevante thermische Strahlung, die sog. SAR, die ich mehrmals als unbrauchbar bezeichnet hatte, erstmals noch im iz"gegen"mf, als es noch halbwegs ergebnisoffen war, http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/ ... ritik.html .
unsereiner hat geschrieben: Anmerkung zum Punkt ethische Bedenken:
Wieso sollte man nicht die Folgen jener Expostionen untersuchen dürfen, denen man die Kinder im Alltag ohne gründliche Untersuchung allgemein bedenkenlos aussetzt - mit der Begründung dass dies unbedenklich sei, weil sie unter den bestehenden Grenzwerten lägen?
Das ist eine interessante Frage, auf die ich noch zurückkommen werde.

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