Sehr geehrter Herr Hahn,
Sie sind an Diskussionen interessiert, verstehen etwas vom Fach - also denn! Ich bitte Sie, die folgende Situation präzis und zutreffend zu beantworten.
Die Situation, um die es geht, soll bitte nur unter grossen Sicherheitsbedingungen ausprobiert werden, es ist gefährlich. Bitte nicht auf die Schnelle mal versuchen, die Anordnung kann explodieren. Das weiss ich ganz sicher. Unter allen Umständen ist ein Augenschutz zu tragen!!!
Gibt man eine Glühlampe in den Mikrowellenherd, so verbrennt der Metallfaden augenblicklich, wahrscheinlich infolge hoher Ströme. Und dann leuchtet die Lampe weiter, blau und grün, es sieht ganz wunderbar aus. Und dann explodiert sie eventuell (oder das Glas wird stellenweise so heiss, dass der Überdruck sanft entpfeift...).
Bitte die Lampe gut einpacken, jeden Splitterschutz vorsehen, schon im Ofen drin, PET-Flaschen drum etc, und eine Keramik-Scherbe zuunterst, um das heisse Gewinde von der PET-Flasche abzuhalten. Es ist auch für den Mikrowellen-Sender vielleicht nicht so gut. Kurz: eine Kalberei!
Nun aber zur Sache. Wenn derartige Ströme im Gas fliessen, ist das Gas ionisiert. Die Frequenz von 2.4 GHz hat aber nicht genügend Energie, um ionisierend zu wirken, sagt man. Es ionisiert trotzdem.
Die Frequenz des Mikrowellenherdes ist etwa 300'000 mal tiefer als blau-violettes Licht, wo die Ionisierungen anfangen. Die Energie eines Quantes ist also 300'000 mal zu tief. Mehr Intensität erhöhen die Energie der Quanten nicht, es gibt einfach mehr Quanten. Im Quantenbild sollten selbt bei allerhöchster Intensität keine Ionisierungen vorkommen. Im Wellenbild steigt die Feldstärke mit zunehmender Intensität, da wären Ionisierungen leichter zu erklären.
Sehr geehrter Herr Hahn, jetzt nehmen Sie das bitte ganz sauber auseinander! Wenn die Mikrowellenstrahlung im Gas drin sichtbar Ionisationen bewirkt, wieso lässt sich denn mit Sicherheit ausschliessen, dass auch im lebenden Gewebe Ionisationen vorkommen ?
Mit freundlichen Grüssen, A.Masson
Hahnfrage wegen Ionisation
-
M. Hahn
Re: Hahnfrage wegen Ionisation
Hallo Herr Masson,
sorry für die späte Antwort. Ich lese hier nicht regelmässig mit.
Danke also für die Erinnerung per E-Mail. Die Mail kam allerdings dann
mitten in einen Urlaub hinein...
Von dem Ihnen beschriebenen Experiment habe ich noch nichts
gehört, würde es selbst aber auch nicht ausprobieren wollen.
Ich denke wie Sie, es ist ein Plasma, das da leuchtet.
Es wird sich also um eine besondere Form der Gasentladung infolge
von Stossionisationsprozessen handeln. Vielleicht spielt der entstandene Metalldampf im Glaskolben eine Rolle bei der "Initialzündung", wer weiss.
Gasentladungen kann man z.B. durch Anlegen einer Gleichspannung an zwei
Elektroden in einer mit Gas nicht zu hohen Druckes gefüllte Röhre erzeugen (Glimmlampe z.B.).
Aber mit Wechselfeldern geht es eben auch. So kann man z.B. Neonröhren
- ohne sie elektrisch anzuschliessen- in HF-Feldern aufleuchten lassen.
Auch die bisweilen im Physikunterricht gezeigten Leuchterscheinungen in einer
2-Elektrodenröhre unter Spannung, wenn man sie zunehmend evakuiert gehören dazu.
Für solche Stossionisationsprozesse bedarf es "nur" hinreichend
beschleunigter Teilchen, und mit Gleich- aber auch mit Wechselfeldern kann man diese in dünnen Gasen relativ einfach erzeugen. Plasmaerzeugung geht denn auch
nur in Gasen, aber nicht in Festkörpern oder Flüssigkeiten. Insofern ist die Diskussion der Plasmaerzeugung durch nichtionisierende HF in DIESEM Forum wohl auch etwas off topic.
Ein Fehler wäre es m.E. ohnehin, wollte man nun wegen dieser lange bekannten Gas-/Plasma-Phänomene nun die Begriffe der nichtionisierenden und ionisierenden Strahlung miteinander vermischen oder gar sagen, es gebe keine nichtionisierende Strahlung.
Bei ionisierender Strahlung haben deren Teilchen selbst (die Photonen) eine so hohe Quantenenergie haben, um Molekülbindungen zu "knacken". In dem von Ihnen angesprochenen Fall hat eine bestimmte Form von Energie (ein elektromagnetisches Feld) andere Teilchen dazu gebracht, ihrerseits Materie zu ionisieren. Diese Teilchen dann könnte man nun freilich als "ionisierende Strahlung" bezeichnen, so wie man ja alles was sich bewegt, als "Strahlung" ansehen kann.
Für biologisches Gewebe ist die Unterscheidung der beiden
Strahlungsarten sogar sehr nützlich, denke ich. Das hat ja auch nichts damit zu tun, dass auch nichtionisierende Strahlung irgendwie Gefahren bergen kann.
So wird ja z.B. untersucht, ob nichtionisierende Strahlung vielleicht die Reparatur von Schäden (negativ) beinflussen könnte, welche durch ionisierende Strahlung erst ausgelöst wurden (DNA-Brüche z.B.).
Falls Sie weiter diskutieren wollen, sollten wir das besser per E-Mail tun. Ich habe mir hier im Forum neulich einen Rüffel wegen meiner unpassenden Sprache zugezogen.
Gruss
M. Hahn
sorry für die späte Antwort. Ich lese hier nicht regelmässig mit.
Danke also für die Erinnerung per E-Mail. Die Mail kam allerdings dann
mitten in einen Urlaub hinein...
Von dem Ihnen beschriebenen Experiment habe ich noch nichts
gehört, würde es selbst aber auch nicht ausprobieren wollen.
Ich denke wie Sie, es ist ein Plasma, das da leuchtet.
Es wird sich also um eine besondere Form der Gasentladung infolge
von Stossionisationsprozessen handeln. Vielleicht spielt der entstandene Metalldampf im Glaskolben eine Rolle bei der "Initialzündung", wer weiss.
Gasentladungen kann man z.B. durch Anlegen einer Gleichspannung an zwei
Elektroden in einer mit Gas nicht zu hohen Druckes gefüllte Röhre erzeugen (Glimmlampe z.B.).
Aber mit Wechselfeldern geht es eben auch. So kann man z.B. Neonröhren
- ohne sie elektrisch anzuschliessen- in HF-Feldern aufleuchten lassen.
Auch die bisweilen im Physikunterricht gezeigten Leuchterscheinungen in einer
2-Elektrodenröhre unter Spannung, wenn man sie zunehmend evakuiert gehören dazu.
Für solche Stossionisationsprozesse bedarf es "nur" hinreichend
beschleunigter Teilchen, und mit Gleich- aber auch mit Wechselfeldern kann man diese in dünnen Gasen relativ einfach erzeugen. Plasmaerzeugung geht denn auch
nur in Gasen, aber nicht in Festkörpern oder Flüssigkeiten. Insofern ist die Diskussion der Plasmaerzeugung durch nichtionisierende HF in DIESEM Forum wohl auch etwas off topic.
Ein Fehler wäre es m.E. ohnehin, wollte man nun wegen dieser lange bekannten Gas-/Plasma-Phänomene nun die Begriffe der nichtionisierenden und ionisierenden Strahlung miteinander vermischen oder gar sagen, es gebe keine nichtionisierende Strahlung.
Bei ionisierender Strahlung haben deren Teilchen selbst (die Photonen) eine so hohe Quantenenergie haben, um Molekülbindungen zu "knacken". In dem von Ihnen angesprochenen Fall hat eine bestimmte Form von Energie (ein elektromagnetisches Feld) andere Teilchen dazu gebracht, ihrerseits Materie zu ionisieren. Diese Teilchen dann könnte man nun freilich als "ionisierende Strahlung" bezeichnen, so wie man ja alles was sich bewegt, als "Strahlung" ansehen kann.
Für biologisches Gewebe ist die Unterscheidung der beiden
Strahlungsarten sogar sehr nützlich, denke ich. Das hat ja auch nichts damit zu tun, dass auch nichtionisierende Strahlung irgendwie Gefahren bergen kann.
So wird ja z.B. untersucht, ob nichtionisierende Strahlung vielleicht die Reparatur von Schäden (negativ) beinflussen könnte, welche durch ionisierende Strahlung erst ausgelöst wurden (DNA-Brüche z.B.).
Falls Sie weiter diskutieren wollen, sollten wir das besser per E-Mail tun. Ich habe mir hier im Forum neulich einen Rüffel wegen meiner unpassenden Sprache zugezogen.
Gruss
M. Hahn
-
Otto Normalverbraucher
Re: Hahnfrage wegen Ionisation
Herr Masson,
Seit wann haben Glühlampen Ueberdruck ?
Thoma Alva Edison hatte ein Vacuum erzeugt, aber vielleicht ist das bei Ihnen anders. Jedenfalls produzieren Philips und Osram sowie weitere Hersteller immer noch Glühlampen mit "beinahe Vacuum" .
Seit wann haben Glühlampen Ueberdruck ?
Thoma Alva Edison hatte ein Vacuum erzeugt, aber vielleicht ist das bei Ihnen anders. Jedenfalls produzieren Philips und Osram sowie weitere Hersteller immer noch Glühlampen mit "beinahe Vacuum" .
-
M. Hahn
Re: Hahnfrage wegen Ionisation
Hallo,
sorry für die späte Antwort. Ich lese hier nicht regelmässig mit.
Danke also für die Erinnerung per E-Mail. Die Mail kam allerdings dann
mitten in einen Urlaub hinein...
Von dem Ihnen beschriebenen Experiment habe ich noch nichts
gehört, würde es selbst aber auch nicht ausprobieren wollen.
Ich denke wie Sie, es ist ein Plasma, das da leuchtet.
Es wird sich also um eine besondere Form der Gasentladung infolge
von Stossionisationsprozessen handeln. Vielleicht spielt der entstandene Metalldampf im Glaskolben eine Rolle bei der "Initialzündung", wer weiss.
Gasentladungen kann man z.B. durch Anlegen einer Gleichspannung an zwei
Elektroden in einer mit Gas nicht zu hohen Druckes gefüllte Röhre erzeugen (Glimmlampe z.B.).
Aber mit Wechselfeldern geht es eben auch. So kann man z.B. Neonröhren
- ohne sie elektrisch anzuschliessen- in HF-Feldern aufleuchten lassen.
Auch die bisweilen im Physikunterricht gezeigten Leuchterscheinungen in einer
2-Elektrodenröhre unter Spannung, wenn man sie zunehmend evakuiert gehören dazu.
Für solche Stossinisationsprozesse bedarf es "nur" hinreichend
beschleunigter Teilchen, und mit Gleich- aber auch mit Wechselfeldern kann man diese in dünnen Gasen relativ einfach erzeugen. Plasmaerzeugung geht denn auch
nur in Gasen, aber nicht in Festkörpern oder Flüssigkeiten. Insofern ist die Diskussion der Plasmaerzeugung durch nichtionisierende HF in DIESEM Forum wohl auch etwas off topic.
Ein Fehler wäre es m.E. ohnehin, wollte man nun wegen dieser lange bekannten Gas-/Plasma-Phänomene nun die Begriffe der nichtionisierenden und ionisierenden Strahlung miteinander vermischen oder gar sagen, es gebe keine nichtionisierende Strahlung.
Bei ionisierender Strahlung haben deren Teilchen selbst (die Photonen) eine so hohe Quantenenergie haben, um Molekülbindungen zu "knacken". In dem von Ihnen angesprochenen Fall hat eine bestimmte Form von Energie (ein elektromagnetisches Feld) andere Teilchen dazu gebracht, ihrerseits Materie zu ionisieren.
Diese Teilchen dann könnte man nun freilich als "ionisierende Strahlung" bezeichnen, so wie ich alles was sich bewegt, als Strahlung ansehen kann.
Für biologisches Gewebe ist die Unterscheidung der beiden
Strahlungsarten sogar sehr nützlich, denke ich. Das hat ja auch nichts damit zu tun, dass auch nichtionisierende Strahlung irgendwie Gefahren bergen kann.
So wird ja z.B. untersucht, ob nichtionisierende Strahlung vielleicht die Reparatur von Schäden (negativ) beinflussen könnte, welche durch ionisierende Strahlung erst ausgelöst wurden (DNA-Brüche z.B.).
Falls Sie weiter diskutieren wollen, sollten wir das besser per E-Mail tun. Ich habe mir hier im Forum neulich einen Rüffel wegen meiner unpassenden Sprache zugezogen.
Gruss
M. Hahn
sorry für die späte Antwort. Ich lese hier nicht regelmässig mit.
Danke also für die Erinnerung per E-Mail. Die Mail kam allerdings dann
mitten in einen Urlaub hinein...
Von dem Ihnen beschriebenen Experiment habe ich noch nichts
gehört, würde es selbst aber auch nicht ausprobieren wollen.
Ich denke wie Sie, es ist ein Plasma, das da leuchtet.
Es wird sich also um eine besondere Form der Gasentladung infolge
von Stossionisationsprozessen handeln. Vielleicht spielt der entstandene Metalldampf im Glaskolben eine Rolle bei der "Initialzündung", wer weiss.
Gasentladungen kann man z.B. durch Anlegen einer Gleichspannung an zwei
Elektroden in einer mit Gas nicht zu hohen Druckes gefüllte Röhre erzeugen (Glimmlampe z.B.).
Aber mit Wechselfeldern geht es eben auch. So kann man z.B. Neonröhren
- ohne sie elektrisch anzuschliessen- in HF-Feldern aufleuchten lassen.
Auch die bisweilen im Physikunterricht gezeigten Leuchterscheinungen in einer
2-Elektrodenröhre unter Spannung, wenn man sie zunehmend evakuiert gehören dazu.
Für solche Stossinisationsprozesse bedarf es "nur" hinreichend
beschleunigter Teilchen, und mit Gleich- aber auch mit Wechselfeldern kann man diese in dünnen Gasen relativ einfach erzeugen. Plasmaerzeugung geht denn auch
nur in Gasen, aber nicht in Festkörpern oder Flüssigkeiten. Insofern ist die Diskussion der Plasmaerzeugung durch nichtionisierende HF in DIESEM Forum wohl auch etwas off topic.
Ein Fehler wäre es m.E. ohnehin, wollte man nun wegen dieser lange bekannten Gas-/Plasma-Phänomene nun die Begriffe der nichtionisierenden und ionisierenden Strahlung miteinander vermischen oder gar sagen, es gebe keine nichtionisierende Strahlung.
Bei ionisierender Strahlung haben deren Teilchen selbst (die Photonen) eine so hohe Quantenenergie haben, um Molekülbindungen zu "knacken". In dem von Ihnen angesprochenen Fall hat eine bestimmte Form von Energie (ein elektromagnetisches Feld) andere Teilchen dazu gebracht, ihrerseits Materie zu ionisieren.
Diese Teilchen dann könnte man nun freilich als "ionisierende Strahlung" bezeichnen, so wie ich alles was sich bewegt, als Strahlung ansehen kann.
Für biologisches Gewebe ist die Unterscheidung der beiden
Strahlungsarten sogar sehr nützlich, denke ich. Das hat ja auch nichts damit zu tun, dass auch nichtionisierende Strahlung irgendwie Gefahren bergen kann.
So wird ja z.B. untersucht, ob nichtionisierende Strahlung vielleicht die Reparatur von Schäden (negativ) beinflussen könnte, welche durch ionisierende Strahlung erst ausgelöst wurden (DNA-Brüche z.B.).
Falls Sie weiter diskutieren wollen, sollten wir das besser per E-Mail tun. Ich habe mir hier im Forum neulich einen Rüffel wegen meiner unpassenden Sprache zugezogen.
Gruss
M. Hahn