Risikokommunikation
Risikokommunikation
Eine offene Kommunikationsstrategie des Bundes und der Betreiber betreffend das Mobilfunkrisiko wäre sehr zu begrüssen. Über kurz oder lang führt daran kein Weg vorbei. Damit könnte einiges an verlorenem Vertrauen zurückgewonnen werden. Das müsste doch eigentlich auch in deren eigenem Interesse sein, könnte doch das Risiko mit einem Hinweis auf dem Display(-hintergrund) oder im Grossgedruckten „Warnung der WHO vom Mai 2011: Telefonieren mit dem Handy ist möglicherweise krebserregend“ zu einem grossen Teil an die Nutzer delegiert und damit die drohende Haftungsfrage – zumindest für Neunutzer, speziell Kinder - entschärft werden. Der Ersatz eines dauerstrahlenden DECT-Telefons durch ein strahlungsarmes Modell kostet sodann weniger als ein einziger Arztbesuch. Ich wünsche mir, dass die Anbieter (natürlich rein präventiv, ohne irgendwas anzuerkennen) endlich eine Eintauschaktion – vielleicht sogar mit einem kleinen Sonderrabatt – starten. Die bisherige Handhabung ist kurzsichtig und beschämend. Nicht-Wissen-Wollen kann auch Eventualvorsatz sein. Für die Betroffenen ist es massiv existenzgefährdend, dass ihr Leiden nicht nur nicht als Beeinträchtigung mit Krankheitswert anerkannt ist, sondern mit einer Verweigerung des überfälligen Bekenntnisses, den zahlreichen Warnhinweisen endlich mit der nötigen Ernsthaftigkeit nachzugehen, Raum lässt für bösartige Verdächtigungen.
Ich mache mir natürlich keine Illusionen, das Handy wird auch nach wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesener Gesundheitsschädlichkeit immer noch gebraucht werden, wenn auch hoffentlich etwas bewusster und zurückhaltender (was bereits eine erhebliche Verbesserung mit sich bringen würde). Geraucht wird schliesslich auch noch, obwohl das Rauchen eigentlich völlig sinnlos ist. Immerhin wird da die Prävention forciert und es ist nicht mehr selbstverständlich, dass so gut wie immer und überall geraucht werden darf und mitunter wird zuvor sogar gefragt, ob es stört...
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Fortsetzung des Beitrags im Strang
viewtopic.php?t=38587
Nach zwei Tagen steht Belinda mit Tränen in den Augen wieder im Laden und verlangt nach Hans-Andy. Gestern sei ihr beim baden ein wirklich tragisches Unglück passiert, sie sei gemütlich in der Wanne gelegen und sich beim SMS-Schreiben vertippt, habe sich nach dem Tipp-Ex auf dem Wannenrand gestreckt, der Deckel sei nicht gut zugeschraubt gewesen, das Fläschchen ihr deshalb aus der Hand gerutscht, und als sie es mit der anderen Hand habe auffangen wollen, sei ihr das 4S ins Wasser gefallen. Auf dem Display seien noch sieben Strahlenflosser (Sarcopterygii) vorbeigeschwommen und seit das Handy auf dem Wannenboden gelegen habe, sei der Bildschirm leermondzappenduster. Als sie später das iPhone wütend und frustriert habe wegwerfen wollen, sei es bereits nach knapp vier Metern gelandet, der Weltrekord liege doch über 80 Metern, das sei ein versteckter Mangel, und schliesslich reiche ihr eigentlich ein Handy, sie mache deshalb Verwandelung geltend. H.-Andy: Erstens heisst das Wandelung und zweitens tragen wir für Wasserschäden keine Verantwortung. Zudem bestehen wir in jedem Fall auf unserem Recht zur Ersatzleistung, Rücktritt ist etwas für Politiker, das funktioniert bei uns nicht. Belinda: Dann habe ich noch eine Frage: Ich sehe in letzter Zeit immer häufiger Menschen mit kahlem Kopf und einer langen Narbe an der Schädelseite, das hat doch nicht etwa irgendwas mit dem Mobilfunk zu tun? Phak-Vunk: Da ist mir nichts bekannt. Möglicherweise handelt es sich um einen neuen Modetrend, ein Tatoo hat doch heute schon fast jeder…
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Insbesondere allen E-Smog-Betroffenen wünsche ich eine Weihnachtszeit mit vielen kleinen Kraftinseln und – trotz allem – auch einigen fröhlichen Momenten
Ich mache mir natürlich keine Illusionen, das Handy wird auch nach wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesener Gesundheitsschädlichkeit immer noch gebraucht werden, wenn auch hoffentlich etwas bewusster und zurückhaltender (was bereits eine erhebliche Verbesserung mit sich bringen würde). Geraucht wird schliesslich auch noch, obwohl das Rauchen eigentlich völlig sinnlos ist. Immerhin wird da die Prävention forciert und es ist nicht mehr selbstverständlich, dass so gut wie immer und überall geraucht werden darf und mitunter wird zuvor sogar gefragt, ob es stört...
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Fortsetzung des Beitrags im Strang
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Nach zwei Tagen steht Belinda mit Tränen in den Augen wieder im Laden und verlangt nach Hans-Andy. Gestern sei ihr beim baden ein wirklich tragisches Unglück passiert, sie sei gemütlich in der Wanne gelegen und sich beim SMS-Schreiben vertippt, habe sich nach dem Tipp-Ex auf dem Wannenrand gestreckt, der Deckel sei nicht gut zugeschraubt gewesen, das Fläschchen ihr deshalb aus der Hand gerutscht, und als sie es mit der anderen Hand habe auffangen wollen, sei ihr das 4S ins Wasser gefallen. Auf dem Display seien noch sieben Strahlenflosser (Sarcopterygii) vorbeigeschwommen und seit das Handy auf dem Wannenboden gelegen habe, sei der Bildschirm leermondzappenduster. Als sie später das iPhone wütend und frustriert habe wegwerfen wollen, sei es bereits nach knapp vier Metern gelandet, der Weltrekord liege doch über 80 Metern, das sei ein versteckter Mangel, und schliesslich reiche ihr eigentlich ein Handy, sie mache deshalb Verwandelung geltend. H.-Andy: Erstens heisst das Wandelung und zweitens tragen wir für Wasserschäden keine Verantwortung. Zudem bestehen wir in jedem Fall auf unserem Recht zur Ersatzleistung, Rücktritt ist etwas für Politiker, das funktioniert bei uns nicht. Belinda: Dann habe ich noch eine Frage: Ich sehe in letzter Zeit immer häufiger Menschen mit kahlem Kopf und einer langen Narbe an der Schädelseite, das hat doch nicht etwa irgendwas mit dem Mobilfunk zu tun? Phak-Vunk: Da ist mir nichts bekannt. Möglicherweise handelt es sich um einen neuen Modetrend, ein Tatoo hat doch heute schon fast jeder…
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Insbesondere allen E-Smog-Betroffenen wünsche ich eine Weihnachtszeit mit vielen kleinen Kraftinseln und – trotz allem – auch einigen fröhlichen Momenten
Im Trüben fischen
Harmonie Empathie Liebe Leidenschaft Philharmonie
Max Oli Bea Ida Lea Flo Urs Nik Klaus
Muna Anticosti Chiloe Honshu Tasmanien
Kaukasus Rhodopen Anden Neuseeländische-Alpen Karpaten
Lumpengesindel Eselein Isegrim Dornröschen Einäuglein Rapunzel
Tanne Robinie Orangenbaum Trauerweide Zypresse
Lymphdrüsenkrebs Tinnitus Erschöpfungssyndrom
Eschen-Rose Igel-Rose Neu-Rose
Gitarre Ukulele Trompete Eggshaker Saxophon
Nadeschkin Emil Ursus Evers Sens
Jazz African-Groove Hiphop Reggae
zweitausendundzwölf
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Belinda ist völlig unerklärlicherweise sinnbildlich die Decke auf den Kopf gefallen, obwohl sie über wirklich alles verfügt, was den modernen Menschen einfach glücklich machen muss. Kabelloses Heimkino mit Dolby Surround, drei Wandbildschirmen sowie einem an der Decke von je 55 Zoll. Vier DECT-Funktelefone, für jede Freundin eines in deren Lieblingsfarbe. WLAN, PLC und weitere Funkanwendungen. Induktionsherd. Optimaler Empfang von allen drei Anbietern. Zwei iPhone 4S, eines noch funktionstüchtig, das andere mit Lametta verziert als Eingangstürschmuck. Das Schicksal ist manchmal unergründlich.
Die Technikbegeisterte hat sich deshalb entschlossen, eine neue Herausforderung in Angriff zu nehmen. Da kam ihr das Inserat der Werbeagentur PHUNCKS gerade richtig, mit welchem eine Volontärin als Quereinsteigerin gesucht wurde.
Am Starttag wurde Belinda den Teilhabern Pessimi, Horlacher, Unternährer, Nievergelt, Claun, Kling-El-Thon und Schönfärber vorgestellt. Sie schnupperte in den Folgetagen jeder und jedem etwas über die Schulter. Am Freitag der ersten Woche stürmt um zehn nach vier Hans-Dydi Schönfärber in das Gemeinschaftsbüro, den Blick auf seinen BlackBerry 9700 Bold gerichtet, und ruft: Wieder mal ein Auftrag in letzter Sekunde von den Mobilheinis... Stille. Der Senior-Chef blickt auf und sieht Belinda alleine da sitzen. Wo sind all die anderen? Aber Hans-Dydi: Heute ist doch Casual Friday und alle sind um zehn vor halb vier losgezogen zum After-Work-Apero in die SAR-Bar. Schönfärber: Wunderbar, ja gut, Nein nicht gut, na dann… musst du in die Hosen... ähh (nach einem verstohlenen Blick) in den Mini. Es handelt sich um einen Auftrag für die Silvester- und Neujahrsgrüsse. Lass dir was einfallen. Drei Minuten später klopft es an der Tür des Senior-Chefs und Belinda meint, sie habe da was: „Für einen perfekten Silvester“. Dazu ein Bild von lauter glücklichen Menschen, die einen überdimensionalen Handy-Dummy in Form einer Champagner-Flasche gemeinsam auf Wollhandschuhen durch eine verschneite Landschaft tragen. Hans-Dydi: Hmm.. Find ich ehrlich gesagt etwas doof. Grössenwahnsinnige haben wir in unserer Welt schon genug. Zudem ist im Leben nichts perfekt und beim Mobilfunk schon gar nicht. Das kommt kaum gut an. Lass deiner Phantasie einfach freien Lauf. Vier Minuten später der nächste Vorschlag: „Funke SMSMMSMS bis die Watte kracht – dann erstrahlt das Jahr in neuer Pracht“. Der Senior-Chef: Das ist etwas gaaar phantasievoll. Und Krach will heutzutage sowieso kein vernünftiger Mensch. Nach weiteren fünf Minuten wieder ein Klopfen. Wie wärs damit: „Wer andern eine SMS oder MMS schickt – strahlt selber auch“. Hans-Dydi: Nicht schlecht, geteilte Freude und so, ... aber nein, das geht nicht, strahlen ist zwar doppeldeutig, doch im Zusammenhang mit Funkbotschaften eher eindeutig negativ besetzt, das will keiner hören. Lass Kreativität einfliessen, benutze die Bildsprache. Sechs Minuten später wird wieder der verschnörkelte gusseiserne Türklopfer betätigt. Belinda, mit einem Flip-Chart-Bogen kämpfend: Jetzt hab ichs: „Schicke zum Jahreswechsel SMS und MMS - Sei kreativ wie Butter, Sesam, Monnaie und Degueulasse“… Schönfärber: Du meinst wohl die berühmten Maler Anker, Cézanne, Monet und Degas? Ich habe weniger an gemalte Bilder, eher an etwas Metaphorisches gedacht. Die Volontärin versucht ein leichtes Erröten zu verbergen und sagt: Ich habe mir … natürlich nur einen kleinen Spass erlaubt. So etwa wie wenn du jemandem für das nächste Jahr zwölf Monate wünschst. Dann denkt der hahaha, sehr lustig, der Monate sind ohnehin alljährlich ein Dutzend. Damit kann aber ebenso gemeint sein, dass du dem Adressierten wünschst, dass er auch den nächsten Jahreswechsel erleben möge, zum Beispiel jemandem mit einem malignen Tumor Grad III. Hans-Dydi: Okay, aber denk dir doch noch was Schöneres aus, zum Beispiel etwas Blumiges. Aber nicht zu blumig, sonst wirst du von Dr. Paul-Sebastian Nievergelt (Spitzname Dr. P.-S. Uecho) als auffällig taxiert und dazu gedrängt, dich abklären zu lassen (Dr. Nievergelt hat übrigens eine Habilitationsschrift zum Thema „Die Kommunikative Kommunikationskompetenz in der Kommunikation zwischen den Kommunikatoren der ComCom und den Kommunikationsprofis der Kommunikationskonzerne in Kommunikationskrisen“ verfasst, Anm.d.Red.). Nach – sie wissen schon – einigen weiteren Minuten erneut Belinda an der Tür. Wie wärs damit: „Nachrichten von Herzen zum Jahreswechsel - Wer andern eine Blume sät, blüht selber auf“. Schönfärber: Gratuliere, toll, ein echtes Gesellinnenstück, das nehmen wir. Du darfst selbstverständlich auch im neuen Jahr bei uns bleiben. Wir haben bereits einen längerfristigen Auftrag. Die Mobilfunker beabsichtigen eine stärkere Kundenbindung und wollen den Mutationsaufwand verringern, planen die Einführung eines unbegrenzten Abos auf Lebzeiten für einen einmaligen Pauschalbetrag von Fr. 7'000.--. Tommaso Pessimi (Unser „Zyni-Miesantropf“) hat dazu spontan einen ersten nicht ganz ernstgemeinten Vorschlag gemacht (simse, mimse, föne und sörfe bis die Ohren und die Blut-Hirn-Schranke wackeln). So etwas können wir natürlich nicht publizieren. Da steht mit Sicherheit noch viel Arbeit an.
Belinda: Dann habe ich noch eine Frage. Ich habe in der Schule gelernt, dass das Bundesgericht in Lausanne steht und in Strafsachen entweder ein Schuld- oder Freispruch gefällt wird. Gestern habe ich in der Pendlerzeitung „2 Minuten“ (eine Gratisblatt-Sonderausgabe für Blondinen, Anm.d.Red.) gelesen, das Bundesstrafgericht in Bellinzona habe in einem Leitentscheid zum Mobilfunk nach eingehender und umfassender Abwägung des Umstandes, dass das Handy in der Bevölkerung sehr beliebt sei, im Zweifel zugunsten des Angeklagten entschieden: „Das Urteil lautet Freifunk“. Hans-Dydi: Das Ganze ist in der Tat verwirrend, einmal sagt eine Studie „Handy am Ohr – Hirntumor“, dann besagt wieder eine andere, alles sei harmlos. Blond: Aber wenn einer etwas findet und der andere nicht, kann man das doch nicht einfach gegeneinander aufrechnen. Das wäre ja wie wenn zwei am selben See fischen, der eine macht einen Fang, der andere fängt nichts. Da käme auch kein Mensch auf die Idee zu sagen, es sei nicht ganz eindeutig, also habe es vermutlich in diesem See keine Fische. Schönfärber: Du hast Recht, jedenfalls würde man zuvor genau hinschauen, ob jener der nichts gefangen hat, allenfalls im Trüben gefischt hat und ob er überhaupt einen Wurm an der Angel hatte. Belinda: Siehst du, und die Leidtragenden sind immer die Kleinsten, in allen Bereichen heisst es immer, die Kinder seien besonders empfindlich und speziell zu schützen. Bei der Funktechnik wird dagegen bedenkenlos ein Freilandversuch gestartet. Hast du denn gar keine moralischen Bedenken? Hans-Dydi: Das ist nicht so einfach wie du denkst, siebzig Prozent unseres Jahresumsatzes generiert die Mobilfunkindustrie, dann haben wir alle Liegenschaften, Ferienhäuser und für nächstes Jahr bereits eine längere Weltreise für die ganze Agentur gebucht, das sind Verpflichtungen! Zudem wurde die Moral im Zuge der Globalisierung grösstenteils gleich mit in den Fernen Osten ausgelagert. Belinda: Und was ist mit der Verantwortung für die nächsten Generationen? Schönfärber: Tja…
Max Oli Bea Ida Lea Flo Urs Nik Klaus
Muna Anticosti Chiloe Honshu Tasmanien
Kaukasus Rhodopen Anden Neuseeländische-Alpen Karpaten
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Tanne Robinie Orangenbaum Trauerweide Zypresse
Lymphdrüsenkrebs Tinnitus Erschöpfungssyndrom
Eschen-Rose Igel-Rose Neu-Rose
Gitarre Ukulele Trompete Eggshaker Saxophon
Nadeschkin Emil Ursus Evers Sens
Jazz African-Groove Hiphop Reggae
zweitausendundzwölf
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Belinda ist völlig unerklärlicherweise sinnbildlich die Decke auf den Kopf gefallen, obwohl sie über wirklich alles verfügt, was den modernen Menschen einfach glücklich machen muss. Kabelloses Heimkino mit Dolby Surround, drei Wandbildschirmen sowie einem an der Decke von je 55 Zoll. Vier DECT-Funktelefone, für jede Freundin eines in deren Lieblingsfarbe. WLAN, PLC und weitere Funkanwendungen. Induktionsherd. Optimaler Empfang von allen drei Anbietern. Zwei iPhone 4S, eines noch funktionstüchtig, das andere mit Lametta verziert als Eingangstürschmuck. Das Schicksal ist manchmal unergründlich.
Die Technikbegeisterte hat sich deshalb entschlossen, eine neue Herausforderung in Angriff zu nehmen. Da kam ihr das Inserat der Werbeagentur PHUNCKS gerade richtig, mit welchem eine Volontärin als Quereinsteigerin gesucht wurde.
Am Starttag wurde Belinda den Teilhabern Pessimi, Horlacher, Unternährer, Nievergelt, Claun, Kling-El-Thon und Schönfärber vorgestellt. Sie schnupperte in den Folgetagen jeder und jedem etwas über die Schulter. Am Freitag der ersten Woche stürmt um zehn nach vier Hans-Dydi Schönfärber in das Gemeinschaftsbüro, den Blick auf seinen BlackBerry 9700 Bold gerichtet, und ruft: Wieder mal ein Auftrag in letzter Sekunde von den Mobilheinis... Stille. Der Senior-Chef blickt auf und sieht Belinda alleine da sitzen. Wo sind all die anderen? Aber Hans-Dydi: Heute ist doch Casual Friday und alle sind um zehn vor halb vier losgezogen zum After-Work-Apero in die SAR-Bar. Schönfärber: Wunderbar, ja gut, Nein nicht gut, na dann… musst du in die Hosen... ähh (nach einem verstohlenen Blick) in den Mini. Es handelt sich um einen Auftrag für die Silvester- und Neujahrsgrüsse. Lass dir was einfallen. Drei Minuten später klopft es an der Tür des Senior-Chefs und Belinda meint, sie habe da was: „Für einen perfekten Silvester“. Dazu ein Bild von lauter glücklichen Menschen, die einen überdimensionalen Handy-Dummy in Form einer Champagner-Flasche gemeinsam auf Wollhandschuhen durch eine verschneite Landschaft tragen. Hans-Dydi: Hmm.. Find ich ehrlich gesagt etwas doof. Grössenwahnsinnige haben wir in unserer Welt schon genug. Zudem ist im Leben nichts perfekt und beim Mobilfunk schon gar nicht. Das kommt kaum gut an. Lass deiner Phantasie einfach freien Lauf. Vier Minuten später der nächste Vorschlag: „Funke SMSMMSMS bis die Watte kracht – dann erstrahlt das Jahr in neuer Pracht“. Der Senior-Chef: Das ist etwas gaaar phantasievoll. Und Krach will heutzutage sowieso kein vernünftiger Mensch. Nach weiteren fünf Minuten wieder ein Klopfen. Wie wärs damit: „Wer andern eine SMS oder MMS schickt – strahlt selber auch“. Hans-Dydi: Nicht schlecht, geteilte Freude und so, ... aber nein, das geht nicht, strahlen ist zwar doppeldeutig, doch im Zusammenhang mit Funkbotschaften eher eindeutig negativ besetzt, das will keiner hören. Lass Kreativität einfliessen, benutze die Bildsprache. Sechs Minuten später wird wieder der verschnörkelte gusseiserne Türklopfer betätigt. Belinda, mit einem Flip-Chart-Bogen kämpfend: Jetzt hab ichs: „Schicke zum Jahreswechsel SMS und MMS - Sei kreativ wie Butter, Sesam, Monnaie und Degueulasse“… Schönfärber: Du meinst wohl die berühmten Maler Anker, Cézanne, Monet und Degas? Ich habe weniger an gemalte Bilder, eher an etwas Metaphorisches gedacht. Die Volontärin versucht ein leichtes Erröten zu verbergen und sagt: Ich habe mir … natürlich nur einen kleinen Spass erlaubt. So etwa wie wenn du jemandem für das nächste Jahr zwölf Monate wünschst. Dann denkt der hahaha, sehr lustig, der Monate sind ohnehin alljährlich ein Dutzend. Damit kann aber ebenso gemeint sein, dass du dem Adressierten wünschst, dass er auch den nächsten Jahreswechsel erleben möge, zum Beispiel jemandem mit einem malignen Tumor Grad III. Hans-Dydi: Okay, aber denk dir doch noch was Schöneres aus, zum Beispiel etwas Blumiges. Aber nicht zu blumig, sonst wirst du von Dr. Paul-Sebastian Nievergelt (Spitzname Dr. P.-S. Uecho) als auffällig taxiert und dazu gedrängt, dich abklären zu lassen (Dr. Nievergelt hat übrigens eine Habilitationsschrift zum Thema „Die Kommunikative Kommunikationskompetenz in der Kommunikation zwischen den Kommunikatoren der ComCom und den Kommunikationsprofis der Kommunikationskonzerne in Kommunikationskrisen“ verfasst, Anm.d.Red.). Nach – sie wissen schon – einigen weiteren Minuten erneut Belinda an der Tür. Wie wärs damit: „Nachrichten von Herzen zum Jahreswechsel - Wer andern eine Blume sät, blüht selber auf“. Schönfärber: Gratuliere, toll, ein echtes Gesellinnenstück, das nehmen wir. Du darfst selbstverständlich auch im neuen Jahr bei uns bleiben. Wir haben bereits einen längerfristigen Auftrag. Die Mobilfunker beabsichtigen eine stärkere Kundenbindung und wollen den Mutationsaufwand verringern, planen die Einführung eines unbegrenzten Abos auf Lebzeiten für einen einmaligen Pauschalbetrag von Fr. 7'000.--. Tommaso Pessimi (Unser „Zyni-Miesantropf“) hat dazu spontan einen ersten nicht ganz ernstgemeinten Vorschlag gemacht (simse, mimse, föne und sörfe bis die Ohren und die Blut-Hirn-Schranke wackeln). So etwas können wir natürlich nicht publizieren. Da steht mit Sicherheit noch viel Arbeit an.
Belinda: Dann habe ich noch eine Frage. Ich habe in der Schule gelernt, dass das Bundesgericht in Lausanne steht und in Strafsachen entweder ein Schuld- oder Freispruch gefällt wird. Gestern habe ich in der Pendlerzeitung „2 Minuten“ (eine Gratisblatt-Sonderausgabe für Blondinen, Anm.d.Red.) gelesen, das Bundesstrafgericht in Bellinzona habe in einem Leitentscheid zum Mobilfunk nach eingehender und umfassender Abwägung des Umstandes, dass das Handy in der Bevölkerung sehr beliebt sei, im Zweifel zugunsten des Angeklagten entschieden: „Das Urteil lautet Freifunk“. Hans-Dydi: Das Ganze ist in der Tat verwirrend, einmal sagt eine Studie „Handy am Ohr – Hirntumor“, dann besagt wieder eine andere, alles sei harmlos. Blond: Aber wenn einer etwas findet und der andere nicht, kann man das doch nicht einfach gegeneinander aufrechnen. Das wäre ja wie wenn zwei am selben See fischen, der eine macht einen Fang, der andere fängt nichts. Da käme auch kein Mensch auf die Idee zu sagen, es sei nicht ganz eindeutig, also habe es vermutlich in diesem See keine Fische. Schönfärber: Du hast Recht, jedenfalls würde man zuvor genau hinschauen, ob jener der nichts gefangen hat, allenfalls im Trüben gefischt hat und ob er überhaupt einen Wurm an der Angel hatte. Belinda: Siehst du, und die Leidtragenden sind immer die Kleinsten, in allen Bereichen heisst es immer, die Kinder seien besonders empfindlich und speziell zu schützen. Bei der Funktechnik wird dagegen bedenkenlos ein Freilandversuch gestartet. Hast du denn gar keine moralischen Bedenken? Hans-Dydi: Das ist nicht so einfach wie du denkst, siebzig Prozent unseres Jahresumsatzes generiert die Mobilfunkindustrie, dann haben wir alle Liegenschaften, Ferienhäuser und für nächstes Jahr bereits eine längere Weltreise für die ganze Agentur gebucht, das sind Verpflichtungen! Zudem wurde die Moral im Zuge der Globalisierung grösstenteils gleich mit in den Fernen Osten ausgelagert. Belinda: Und was ist mit der Verantwortung für die nächsten Generationen? Schönfärber: Tja…
Schulstoff
Schulklasse 1a, Progymnasium in Funkfreisingen
Thema: Gesunde Schule
Lehrer Pädu Googe zeigt seinen Schülern und Schülerinnen den Filmbeitrag in der renommierten schweizer Nachrichten- und Informationssendung Rundschau vom 15. August 2012
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten ... Gesundheit
Lorena Skebdik ist entsetzt und kann es kaum glauben, dass die Industrie offenbar quasi selber Gesetze schreiben und ein bewährtes Produkt einfach verbieten kann, als wäre es der einzige Stromsünder auf der ganzen Welt.
Tim Keck: Genau, und wie lange brennen die im Tag? Eben. Die Geräte im Standby fressen dagegen 24 Stunden am Tag Strom, das verbietet kein Mensch und da kommt unter dem Strich ganz sicher mehr in die Abrechnung.
Pädu: Das Milizsystem in der Politik hat einige Vorteile, aber eben auch Nachteile.
Lorena: Wenn es um Geld geht, wird jede Kleinigkeit bis zum geht-nicht-mehr diskutiert und zerredet, geht es dagegen um eine komplexe Gesundheitsfrage, herrscht Funkstille, ich versteh das nicht. Herr Googe, wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, wir müssen etwas tun.
Pädu: Die Belastung von aussen ist ohne Wohnortwechsel schwer zu beeinflussen, aber im eigenen Wohnbereich gibt es zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten. Die Information über diese Möglichkeiten ist eigentlich Sache der für die Gesundheit verantwortlichen Behörden, das ist ein Skandal.
Tim: Die Swisscom und die Bundesämter für Gesundheit und Umwelt weisen immerhin auf ihren Websites auf Möglichkeiten hin, um die Strahlung beim Telefonieren mit dem Handy gering zu halten. Das ist jedoch nicht einfach zu finden, halbbatzig und viel zu wenig konkret. Zudem kennt die Faktenblätter kein Mensch, das sieht man täglich zigfach. Schauen Sie sich bloss um, im Zug, im Bus, auf der Strasse. Einige sind sicher gleichgültig, die meisten nach meiner Erfahrung aber schlicht unwissend. Sprechen Sie mal mit den Leuten - was überhaupt nicht einfach ist und Fingerspitzengefühl verlangt -, die meisten sind dankbar für Hinweise auf einfache Verbesserungsmöglichkeiten und das Gesundheitsrisiko. Es muss natürlich sachlich und nicht dramatisierend sein und am besten nicht das erste und einzige Gesprächsthema.
Lorena: Praktisch jeder hält das Handy nach der Nummereingabe direkt an den Kopf, dabei ist die Strahlung bei der Verbindungsaufnahme am grössten. Ich wünsche mir auf den 14. Geburtstag ein Handy mit einem guten SAR-Wert und einem Headset, damit sind drei Fliegen auf einen Schlag erledigt. Die Grundstrahlung ist dadurch generell etwas tiefer, ich halte das Mobiltelefon automatisch auch bei der Anwahl nie direkt an den Kopf und mit der Distanz der Antenne zum Schädel beim Gespräch ist die Belastung etwa zehnmal tiefer. Einfache Vorsorge, die Industrie sagt es uns nicht klipp und klar – eigentlich traurig -, aber sie sind ja auch nicht gesetzlich dazu verpflichtet.
Tim: Ich kaufe mir auch ein headset. Abklären muss ich noch, ob es auf das Kabel ankommt, damit nicht die ganze Ladung von der Antenne ins Ohr geleitet wird, da hat mir irgendjemand etwas dazu erzählt, es kommt glaube ich auf die Beschichtung an. Die Swisscom hat ein headset für rund Fr. 20.-- im Angebot, die Marken-Sets sind vier- bis sechsmal so teuer. Wenn die Qualität bezüglich Strahlenbelastung stimmt, nehme ich natürlich das günstigere. Fazit: Bei allen Geräten standardmässig ein qualitativ gutes headset dazu mit dem nicht zu übersehenden kurz begründeten Hinweis, das Teil auch zu gebrauchen. So einfach wäre das und ein erster Schritt zur Besserung.
Lorena: Mein Vater hat die Frage bezüglich Qualität des Kabels kürzlich in einem Swisscom-Shop gestellt. Weder die Verkäuferin noch der Ladenleiter hatten eine Ahnung und schauten ihn an, als käme er direkt vom Mars. Gewisse Vorsicht ist also wohl geboten. Nur: Wo soll sich der Interessierte diese Information bloss holen?
Pädu: Es gab vor einiger Zeit ein Projekt bei Schweizer Jugend forscht zum Thema Geldrollenbildung im Blut beim mobilen telefonieren. Da könnte man anknüpfen. Ich kläre mal mit der Schulleitung ab, ob man nicht ein Schwerpunktjahr „Stress durch Strom und Strahlung – Praxisprojekte und einfache Vorsorgemassnahmen im Alltag“ durchführen könnte. Dem Gruppendruck, ein Handy zu haben, kann einer entgegengesetzt werden, das Fon intelligent zu gebrauchen, das muss aber diskutiert werden, bis es sich in den Köpfen vor allem der Kinder festgesetzt hat. Und die meisten Kinder sind nicht dumm.
Tim: Ein Onkel von mir hat Mühe mit Sparlampen. Seine Frau liebt es, auswärts zu essen und neue Kreationen zu probieren. In den Restaurants hängt aber regelmässig an jedem Tisch so eine Superlampe unmittelbar vor der Nase. Er will – auch dem Haussegen zuliebe - nicht ganz auf Restaurantbesuche verzichten und hat sich etwas überlegt. Er klärt jetzt immer am Vortag ab, wie die Situation im auserkorenen Gasthaus ist. Einige haben einzelne Tische mit Decken-Spots, dann reserviert er explizite einen solchen Platz. Andere haben mindestens zwei Meter Abstand zu den Sparlampen, das reicht für ihn. Die Empfehlung von 30 cm des BAG ist schlicht ein Witz, das weiss ich jetzt auch, nachdem der Experte im Rundschau-Beitrag gesagt hat, dass der ganze Raum mit Hochfrequenzstrahlung ausgefüllt werde und bei mehreren Lampen – also fast immer – noch Interferenzen dazu kämen. Als clevere Ausweichvariante fragt er den Gastgeber im Voraus, ob es möglich wäre, ein wenig romantische Stimmung zu schaffen, die – meist nicht einzeln geschaltete – Sparlampe (sorgfältig) rauszuschrauben und ein zwei Kerzen auf den Tisch zu stellen. Das hat mit einer Ausnahme bisher immer geklappt, der Kunde ist eben in der Regel immer noch König. Und er hat ein gutes Gefühl, steht als kleiner – unverbesserlicher – Romantiker da und muss nicht mühsam über Elektrosmog diskutieren. Nach dem Fernsehbeitrag vom 15. August wird die Sache hoffentlich etwas einfacher. Viele werden die Schrottfunzeln wohl ersetzen.
Pädu: Ich schlage vor, dass wir am nächsten Freitag eine Doppelstunde einsetzen, um Ideen zu sammeln, wie man das Thema auf intelligente und kreative Weise besser unter die Leute bringen kann. Überlegt Euch bis dahin bereits etwas, bringt Vorschläge mit. Danke und ein schönes Wochenende.
Thema: Gesunde Schule
Lehrer Pädu Googe zeigt seinen Schülern und Schülerinnen den Filmbeitrag in der renommierten schweizer Nachrichten- und Informationssendung Rundschau vom 15. August 2012
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten ... Gesundheit
Lorena Skebdik ist entsetzt und kann es kaum glauben, dass die Industrie offenbar quasi selber Gesetze schreiben und ein bewährtes Produkt einfach verbieten kann, als wäre es der einzige Stromsünder auf der ganzen Welt.
Tim Keck: Genau, und wie lange brennen die im Tag? Eben. Die Geräte im Standby fressen dagegen 24 Stunden am Tag Strom, das verbietet kein Mensch und da kommt unter dem Strich ganz sicher mehr in die Abrechnung.
Pädu: Das Milizsystem in der Politik hat einige Vorteile, aber eben auch Nachteile.
Lorena: Wenn es um Geld geht, wird jede Kleinigkeit bis zum geht-nicht-mehr diskutiert und zerredet, geht es dagegen um eine komplexe Gesundheitsfrage, herrscht Funkstille, ich versteh das nicht. Herr Googe, wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, wir müssen etwas tun.
Pädu: Die Belastung von aussen ist ohne Wohnortwechsel schwer zu beeinflussen, aber im eigenen Wohnbereich gibt es zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten. Die Information über diese Möglichkeiten ist eigentlich Sache der für die Gesundheit verantwortlichen Behörden, das ist ein Skandal.
Tim: Die Swisscom und die Bundesämter für Gesundheit und Umwelt weisen immerhin auf ihren Websites auf Möglichkeiten hin, um die Strahlung beim Telefonieren mit dem Handy gering zu halten. Das ist jedoch nicht einfach zu finden, halbbatzig und viel zu wenig konkret. Zudem kennt die Faktenblätter kein Mensch, das sieht man täglich zigfach. Schauen Sie sich bloss um, im Zug, im Bus, auf der Strasse. Einige sind sicher gleichgültig, die meisten nach meiner Erfahrung aber schlicht unwissend. Sprechen Sie mal mit den Leuten - was überhaupt nicht einfach ist und Fingerspitzengefühl verlangt -, die meisten sind dankbar für Hinweise auf einfache Verbesserungsmöglichkeiten und das Gesundheitsrisiko. Es muss natürlich sachlich und nicht dramatisierend sein und am besten nicht das erste und einzige Gesprächsthema.
Lorena: Praktisch jeder hält das Handy nach der Nummereingabe direkt an den Kopf, dabei ist die Strahlung bei der Verbindungsaufnahme am grössten. Ich wünsche mir auf den 14. Geburtstag ein Handy mit einem guten SAR-Wert und einem Headset, damit sind drei Fliegen auf einen Schlag erledigt. Die Grundstrahlung ist dadurch generell etwas tiefer, ich halte das Mobiltelefon automatisch auch bei der Anwahl nie direkt an den Kopf und mit der Distanz der Antenne zum Schädel beim Gespräch ist die Belastung etwa zehnmal tiefer. Einfache Vorsorge, die Industrie sagt es uns nicht klipp und klar – eigentlich traurig -, aber sie sind ja auch nicht gesetzlich dazu verpflichtet.
Tim: Ich kaufe mir auch ein headset. Abklären muss ich noch, ob es auf das Kabel ankommt, damit nicht die ganze Ladung von der Antenne ins Ohr geleitet wird, da hat mir irgendjemand etwas dazu erzählt, es kommt glaube ich auf die Beschichtung an. Die Swisscom hat ein headset für rund Fr. 20.-- im Angebot, die Marken-Sets sind vier- bis sechsmal so teuer. Wenn die Qualität bezüglich Strahlenbelastung stimmt, nehme ich natürlich das günstigere. Fazit: Bei allen Geräten standardmässig ein qualitativ gutes headset dazu mit dem nicht zu übersehenden kurz begründeten Hinweis, das Teil auch zu gebrauchen. So einfach wäre das und ein erster Schritt zur Besserung.
Lorena: Mein Vater hat die Frage bezüglich Qualität des Kabels kürzlich in einem Swisscom-Shop gestellt. Weder die Verkäuferin noch der Ladenleiter hatten eine Ahnung und schauten ihn an, als käme er direkt vom Mars. Gewisse Vorsicht ist also wohl geboten. Nur: Wo soll sich der Interessierte diese Information bloss holen?
Pädu: Es gab vor einiger Zeit ein Projekt bei Schweizer Jugend forscht zum Thema Geldrollenbildung im Blut beim mobilen telefonieren. Da könnte man anknüpfen. Ich kläre mal mit der Schulleitung ab, ob man nicht ein Schwerpunktjahr „Stress durch Strom und Strahlung – Praxisprojekte und einfache Vorsorgemassnahmen im Alltag“ durchführen könnte. Dem Gruppendruck, ein Handy zu haben, kann einer entgegengesetzt werden, das Fon intelligent zu gebrauchen, das muss aber diskutiert werden, bis es sich in den Köpfen vor allem der Kinder festgesetzt hat. Und die meisten Kinder sind nicht dumm.
Tim: Ein Onkel von mir hat Mühe mit Sparlampen. Seine Frau liebt es, auswärts zu essen und neue Kreationen zu probieren. In den Restaurants hängt aber regelmässig an jedem Tisch so eine Superlampe unmittelbar vor der Nase. Er will – auch dem Haussegen zuliebe - nicht ganz auf Restaurantbesuche verzichten und hat sich etwas überlegt. Er klärt jetzt immer am Vortag ab, wie die Situation im auserkorenen Gasthaus ist. Einige haben einzelne Tische mit Decken-Spots, dann reserviert er explizite einen solchen Platz. Andere haben mindestens zwei Meter Abstand zu den Sparlampen, das reicht für ihn. Die Empfehlung von 30 cm des BAG ist schlicht ein Witz, das weiss ich jetzt auch, nachdem der Experte im Rundschau-Beitrag gesagt hat, dass der ganze Raum mit Hochfrequenzstrahlung ausgefüllt werde und bei mehreren Lampen – also fast immer – noch Interferenzen dazu kämen. Als clevere Ausweichvariante fragt er den Gastgeber im Voraus, ob es möglich wäre, ein wenig romantische Stimmung zu schaffen, die – meist nicht einzeln geschaltete – Sparlampe (sorgfältig) rauszuschrauben und ein zwei Kerzen auf den Tisch zu stellen. Das hat mit einer Ausnahme bisher immer geklappt, der Kunde ist eben in der Regel immer noch König. Und er hat ein gutes Gefühl, steht als kleiner – unverbesserlicher – Romantiker da und muss nicht mühsam über Elektrosmog diskutieren. Nach dem Fernsehbeitrag vom 15. August wird die Sache hoffentlich etwas einfacher. Viele werden die Schrottfunzeln wohl ersetzen.
Pädu: Ich schlage vor, dass wir am nächsten Freitag eine Doppelstunde einsetzen, um Ideen zu sammeln, wie man das Thema auf intelligente und kreative Weise besser unter die Leute bringen kann. Überlegt Euch bis dahin bereits etwas, bringt Vorschläge mit. Danke und ein schönes Wochenende.
Humor
Pädu: Ich will ehrlich sein. Mir ist heute gar nicht ums Lachen, mein Cousin ist gestern an einem malignen Hirntumor gestorben. Kerngesund, sportlich aktiv und ein Technikfreak. 37 Jahre jung, zwei 7 Jahre alte Zwillingsmädchen, viel mit dem Auto unterwegs, beruflich auf das Handy angewiesen. Das ist tragisch.
Er hatte seit vier Jahren regelmässig Kopfschmerzen, war zweimal in der Röhre, organisch alles in Ordnung. Ob das mit dem Mobiltelefon einen Zusammenhang haben könnte, hat er jeden neuen Arzt gefragt. Alle haben den Standpunkt der Unbedenklichkeit eingenommen. Ich bin mir da inzwischen gar nicht mehr so sicher.
Nächste Woche fallen meine Stunden bis und mit Donnerstag aus.
Tim Keck: Auch oder gerade in schweren Zeiten gilt: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Zumindest ein kleines Humorfenster muss immer Platz haben. Der Humor ist eine Wundertüte, er öffnet Türen, kann angespannte Situationen entspannen, bringt gute Laune und man erfährt dabei einiges über andere Menschen. Ein Versuch damit ist immer sinnvoll. Zur Not kann man sich ja auch mal entschuldigen. Ich habe mir drei Witze ausgedacht. Wenn keiner lacht, kann ich auch damit leben, denn Humor ist Geschmacksache und gute Witze schätzt man erst richtig, wenn man schlechte gehört hat.
Tim: Paris Hilton steht im Gucci-Store an der rue du rhone 92 in Genf und betrachtet die reizvolle Ladies-Handtasche „Indy“ für Fr. 2‘320.--, als ihr Sony-Ericsson W880i läutet (enorm hoher SAR-Wert von 1.45, aber der ist ja für Blondinen irrelevant, da es dort ohnehin nicht viel zu absorbieren gibt…). Die Millionen-Erbin meldet sich: „Hi Darling, … how do you know I’m in Geneva?...“
Tim: Im Wartezimmer des Onkologen Dr. Damian Crustacea liegt das aktuelle Buch der Wissenschafterin, Professorin und Krebsspezialistin Dr. Devra Davis aus dem Jahr 2010 auf (Disconnect – The truth about cell phone radiation, what the industry has done to hide it, and how to protect your family). Patientin Miranda Blond regt sich fürchterlich auf, dass jemand es wagt, mit diesem Titel ein Buch verkaufen zu wollen. Es sei doch allgemein bekannt, dass es keine Radiatoren aus Cellophan gibt… Und dann noch die Behauptung „cell phones are not safe“. Unglaublich, es weiss doch jedes Kind, dass Cellophan in den Küchenschrank und nicht in den Safe gehört…
Tim: Ein Franzose, ein Amerikaner, ein Kroate, ein Färinger, ein Ungar, ein Norweger und ein Kenianer, die sich in London in einem Pub kennenlernten, haben gemeinsam für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro die Zulassung des „Modernen Handy-Zehnkampfs“ als neue Disziplin beim olympischen Komitee beantragt…
Sarina Föni: Halt, halt, halt! … Ein Nationalitäten-Witz ohne einen Vertreter aus unserem geliebten Nachbarland Österreich, das geht schlicht und einfach nicht, das wird nie lustig…
Tim: Die Österreicher sind überhaupt nicht dumm! Solange die Schweizerische Ärztevereinigung FMH die ÖÄK-Leitlinie zum EMF-Syndrom für die Schweiz nicht verbindlich erklärt oder zumindest mit Nachdruck zur Anwendung empfiehlt, mache ich keinen, aber auch wirklich gar keinen einzigen Österreicher-Witz mehr!!
Herr Googe, ich kondoliere Ihnen aufrichtig und von Herzen.
Pädu: Danke Tim. Das reicht für heute. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und eine gute Woche, bis nächsten Freitag.
Er hatte seit vier Jahren regelmässig Kopfschmerzen, war zweimal in der Röhre, organisch alles in Ordnung. Ob das mit dem Mobiltelefon einen Zusammenhang haben könnte, hat er jeden neuen Arzt gefragt. Alle haben den Standpunkt der Unbedenklichkeit eingenommen. Ich bin mir da inzwischen gar nicht mehr so sicher.
Nächste Woche fallen meine Stunden bis und mit Donnerstag aus.
Tim Keck: Auch oder gerade in schweren Zeiten gilt: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Zumindest ein kleines Humorfenster muss immer Platz haben. Der Humor ist eine Wundertüte, er öffnet Türen, kann angespannte Situationen entspannen, bringt gute Laune und man erfährt dabei einiges über andere Menschen. Ein Versuch damit ist immer sinnvoll. Zur Not kann man sich ja auch mal entschuldigen. Ich habe mir drei Witze ausgedacht. Wenn keiner lacht, kann ich auch damit leben, denn Humor ist Geschmacksache und gute Witze schätzt man erst richtig, wenn man schlechte gehört hat.
Tim: Paris Hilton steht im Gucci-Store an der rue du rhone 92 in Genf und betrachtet die reizvolle Ladies-Handtasche „Indy“ für Fr. 2‘320.--, als ihr Sony-Ericsson W880i läutet (enorm hoher SAR-Wert von 1.45, aber der ist ja für Blondinen irrelevant, da es dort ohnehin nicht viel zu absorbieren gibt…). Die Millionen-Erbin meldet sich: „Hi Darling, … how do you know I’m in Geneva?...“
Tim: Im Wartezimmer des Onkologen Dr. Damian Crustacea liegt das aktuelle Buch der Wissenschafterin, Professorin und Krebsspezialistin Dr. Devra Davis aus dem Jahr 2010 auf (Disconnect – The truth about cell phone radiation, what the industry has done to hide it, and how to protect your family). Patientin Miranda Blond regt sich fürchterlich auf, dass jemand es wagt, mit diesem Titel ein Buch verkaufen zu wollen. Es sei doch allgemein bekannt, dass es keine Radiatoren aus Cellophan gibt… Und dann noch die Behauptung „cell phones are not safe“. Unglaublich, es weiss doch jedes Kind, dass Cellophan in den Küchenschrank und nicht in den Safe gehört…
Tim: Ein Franzose, ein Amerikaner, ein Kroate, ein Färinger, ein Ungar, ein Norweger und ein Kenianer, die sich in London in einem Pub kennenlernten, haben gemeinsam für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro die Zulassung des „Modernen Handy-Zehnkampfs“ als neue Disziplin beim olympischen Komitee beantragt…
Sarina Föni: Halt, halt, halt! … Ein Nationalitäten-Witz ohne einen Vertreter aus unserem geliebten Nachbarland Österreich, das geht schlicht und einfach nicht, das wird nie lustig…
Tim: Die Österreicher sind überhaupt nicht dumm! Solange die Schweizerische Ärztevereinigung FMH die ÖÄK-Leitlinie zum EMF-Syndrom für die Schweiz nicht verbindlich erklärt oder zumindest mit Nachdruck zur Anwendung empfiehlt, mache ich keinen, aber auch wirklich gar keinen einzigen Österreicher-Witz mehr!!
Herr Googe, ich kondoliere Ihnen aufrichtig und von Herzen.
Pädu: Danke Tim. Das reicht für heute. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und eine gute Woche, bis nächsten Freitag.
Hallo Tim!
Wie gut, dass ich nicht "blond" bin und nie "blond" war, so brauche ich nicht allzuviel nachdenken über Deine Witze, weil sie gleich dahin gelangen wo sie hingehören, nämlich zu schmunzel, schmunzel! Aber der Letzte! Den Letzten, bitte nicht ausführen, das würde doch die Menschheit schier strafen! Übrigens, manchmal lachen die Österreicher über Österreicher-Witze und auch die Ostfriesen über die Ostfriesen-Witze. Selbst ich als Bayerin lache über Bayernwitze, aber meistens weil sie so hinreissend blöd sind, dass sie schon aus diesem Grunde Spaß machen. Den Österreichern und den Ostfriesen geht es wahrscheinlich genauso. Im Endeffekt ist es ja wurscht, was daran belustigt, wenn einem Volk von anderen, die meinen um so viel klüger zu sein, der Spiegel vorgehalten wird. Es verhilft zu kurzzeitiger "Fröhlichkeit", bei dem einen aus jenem und bei dem anderen aus einem anderen Grund - wird leider immer seltener!
Bei mir ereignet sich auch immer derselbe Witz am Telefon: "Na, was macht die Strahlung heute? Schlecht oder gut bestrahlt? Lagst du wieder in deiner güldenen Decke?" Da ist allerdings der einzige Witz dabei, dass ich in letzter Zeit darauf immer Magenschmerzen bekam! Einen dieser Witzbolde habe ich, nach unendlicher Geduld, aus Notwehr endgültig abgeschafft. Zur Strafe habe ich LTE bekommen!
Eva Weber
Wie gut, dass ich nicht "blond" bin und nie "blond" war, so brauche ich nicht allzuviel nachdenken über Deine Witze, weil sie gleich dahin gelangen wo sie hingehören, nämlich zu schmunzel, schmunzel! Aber der Letzte! Den Letzten, bitte nicht ausführen, das würde doch die Menschheit schier strafen! Übrigens, manchmal lachen die Österreicher über Österreicher-Witze und auch die Ostfriesen über die Ostfriesen-Witze. Selbst ich als Bayerin lache über Bayernwitze, aber meistens weil sie so hinreissend blöd sind, dass sie schon aus diesem Grunde Spaß machen. Den Österreichern und den Ostfriesen geht es wahrscheinlich genauso. Im Endeffekt ist es ja wurscht, was daran belustigt, wenn einem Volk von anderen, die meinen um so viel klüger zu sein, der Spiegel vorgehalten wird. Es verhilft zu kurzzeitiger "Fröhlichkeit", bei dem einen aus jenem und bei dem anderen aus einem anderen Grund - wird leider immer seltener!
Bei mir ereignet sich auch immer derselbe Witz am Telefon: "Na, was macht die Strahlung heute? Schlecht oder gut bestrahlt? Lagst du wieder in deiner güldenen Decke?" Da ist allerdings der einzige Witz dabei, dass ich in letzter Zeit darauf immer Magenschmerzen bekam! Einen dieser Witzbolde habe ich, nach unendlicher Geduld, aus Notwehr endgültig abgeschafft. Zur Strafe habe ich LTE bekommen!
Eva Weber
Schlaf und HAUSmagazin
Freitagmorgen, 7 Uhr 27, Lehrer Googe eilt mit grossen Schritten durch die Gänge des altehrwürdigen Schulhauses. Er atmet dreimal tief durch, räuspert sich kurz und betritt das Klassenzimmer. Guten Moorgen, es tut mir leid, ich habe mich das erste Mal in meiner Lehrerkarriere verschlafen...
Da erst fällt ihm auf, dass die ganze Klasse konzentriert an ihren Bänken sitzt und am Lesen ist. Keine Papierflieger, keine elektronischen Geräte, kein Tohuwabohu, nicht mal ein Tohu. Die Jugend von heute…
Tim: Sie haben hoffentlich nichts dagegen einzuwenden, ich habe mir erlaubt, einen Artikel der September-Ausgabe des HAUSmagazin’s für die ganze Klasse zu kopieren. „Jagd auf Elektrosmog“ steht auf der Frontseite und auf den Seiten 30 bis 32 wird die Arbeit von Gerhard Lauper porträtiert, der Häuser auf Elektrosmog und geopathische Störungen untersucht. Viele seiner Kunden hätten unerklärliche Beschwerden. Das ist doch toll und gibt der sachlichen Diskussion in der Öffentlichkeit mit Sicherheit einigen Schub. Das Blatt hat offenbar eine Druckauflage von 250‘000, das ist eine Viertelmillion! Damit wird ein schöner Teil der vom Bundesamt für Statistik gezählten rund 3.4 Millionen Privathaushalte in der Schweiz erreicht. Herausgeberin ist die neue-ideen.ch AG, zweifellos ein gutes Omen. Zudem wird das Heft von Filippo Leutenegger verlegt, einem amtierenden Nationalrat, dessen Wort doch einiges Gewicht hat.
Sarina: So richtig traut er der Sache wohl nicht, im Editorial steht jedenfalls kein Wort von Elektrosmog, dabei sollte das längst Chefsache sein.
Kevin Krux: Zweitwohnungs- und Landschaftsinitiative sind doch auch sehr wichtige Themen mit prägender Wirkung für die Schweiz. Es braucht wohl noch einige Geduld, bis das Thema Strom und Strahlung, die zahlreichen einfachen Vorsorgemöglichkeiten sowie deren Notwendigkeit im Interesse der Volks-Gesundheit in den Köpfen der breiten Bevölkerung angelangt ist. Aber es gibt inzwischen doch mehrere Gründe für etwas Zuversicht. Herr Leutenegger ist FDP-Nationalrat. Die Liberalen haben sich bisher überspitzt gesagt hauptsächlich um Geldfragen und Steuerprivilegien für Reiche gekümmert, zum Thema Gesundheit und Prävention ist es schwierig, eine fundierte Position zu finden. Übergewicht machen sie primär bei der Verwaltung aus und fordern einen schlanken Staat. Ich bin überzeugt, dass einige Mitglieder dieser Partei überzeugt sind, dass Prävention irgendetwas mit Vorwind beim Segeln zu tun hat…
Pädu: Halt stopp, mal halbmast, äh.. halblang, bleiben wir sachlich. So langsam dämmerts aber wohl auch dem Freisinn, dass man Geld nicht essen und Gesundheit nur zu einem Teil kaufen kann.
Tim: Bildung ist die wichtigste Ressource der Schweiz und findet hauptsächlich im Kopf statt. Ohne ausreichende Konzentrationsfähigkeit ist man heute aufgeschmissen, vor allem beruflich. Elektrosmog und zahlreiche andere Stressoren behindern die Regeneration des Immunsystems und aktivieren höchstwahrscheinlich verschiedene Stressachsen. Das geht alle an und MUSS einfach ganz genau abgeklärt werden. Das Wissen um das Risiko wäre eigentlich schon lange vorhanden. Der britische Wissenschafter Dr. Roger Coghill hielt in seiner Kinderleukämiestudie aus dem Jahr 1996 nach jahrelangen Messungen in Kinderzimmern offenbar fest, dass auch relativ schwache elektrische Felder, wie sie häufig in Schlafbereichen zu finden sind, das Risiko für Krebs, Kopfschmerzen, Vitalitätsverlust und anderes erhöhen.
Pädu: Ob dieses Ergebnis wohl je einmal bis zu unserer Regierung gelangt ist? Falls es bisher keine Abklärungen dazu gab, müsste zweifellos ein unabhängiges qualifiziertes Expertengremium einberufen werden. Allerhöchste Zeit, das Versäumte nachzuholen. Das tangiert die Leistungsfähigkeit und lohnt sich, selbst wenn es nur eine kleine Verbesserung bewirkt. Ich meine, dass das Vaterland dies seinen Kindern schuldig ist. Die Umsetzung ist dann natürlich jedem selbst überlassen, könnte allenfalls mit Anreizen gefördert werden.
Tim: Vielleicht ist das auch ein kleiner aber wichtiger Schlüsselfaktor, der die herausragenden Pisa-Ergebnisse der 15-jährigen finnischen Kindern zu einem Teil erklären kann. Hat diese oder eine andere Studie etwa die Baufachleute hellhörig gemacht und werden die Häuser punkto Strom und Strahlung entsprechend intelligenter konzipiert? Ich werde jedenfalls für unseren nächsten Familienurlaub Finnland als Reiseziel vorschlagen. Das möchte ich mir genauer ansehen – nebst vielen anderen Sehenswürdigkeiten selbstverständlich. Herr Googe, wurden die Pisa-Resultate eigentlich in irgendeiner Form analysiert oder gab es nur Spekulation und Vermutungen?
Pädu: Das ist eine interessante Frage. Danke Tim, ich werde dem nachgehen. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.
Da erst fällt ihm auf, dass die ganze Klasse konzentriert an ihren Bänken sitzt und am Lesen ist. Keine Papierflieger, keine elektronischen Geräte, kein Tohuwabohu, nicht mal ein Tohu. Die Jugend von heute…
Tim: Sie haben hoffentlich nichts dagegen einzuwenden, ich habe mir erlaubt, einen Artikel der September-Ausgabe des HAUSmagazin’s für die ganze Klasse zu kopieren. „Jagd auf Elektrosmog“ steht auf der Frontseite und auf den Seiten 30 bis 32 wird die Arbeit von Gerhard Lauper porträtiert, der Häuser auf Elektrosmog und geopathische Störungen untersucht. Viele seiner Kunden hätten unerklärliche Beschwerden. Das ist doch toll und gibt der sachlichen Diskussion in der Öffentlichkeit mit Sicherheit einigen Schub. Das Blatt hat offenbar eine Druckauflage von 250‘000, das ist eine Viertelmillion! Damit wird ein schöner Teil der vom Bundesamt für Statistik gezählten rund 3.4 Millionen Privathaushalte in der Schweiz erreicht. Herausgeberin ist die neue-ideen.ch AG, zweifellos ein gutes Omen. Zudem wird das Heft von Filippo Leutenegger verlegt, einem amtierenden Nationalrat, dessen Wort doch einiges Gewicht hat.
Sarina: So richtig traut er der Sache wohl nicht, im Editorial steht jedenfalls kein Wort von Elektrosmog, dabei sollte das längst Chefsache sein.
Kevin Krux: Zweitwohnungs- und Landschaftsinitiative sind doch auch sehr wichtige Themen mit prägender Wirkung für die Schweiz. Es braucht wohl noch einige Geduld, bis das Thema Strom und Strahlung, die zahlreichen einfachen Vorsorgemöglichkeiten sowie deren Notwendigkeit im Interesse der Volks-Gesundheit in den Köpfen der breiten Bevölkerung angelangt ist. Aber es gibt inzwischen doch mehrere Gründe für etwas Zuversicht. Herr Leutenegger ist FDP-Nationalrat. Die Liberalen haben sich bisher überspitzt gesagt hauptsächlich um Geldfragen und Steuerprivilegien für Reiche gekümmert, zum Thema Gesundheit und Prävention ist es schwierig, eine fundierte Position zu finden. Übergewicht machen sie primär bei der Verwaltung aus und fordern einen schlanken Staat. Ich bin überzeugt, dass einige Mitglieder dieser Partei überzeugt sind, dass Prävention irgendetwas mit Vorwind beim Segeln zu tun hat…
Pädu: Halt stopp, mal halbmast, äh.. halblang, bleiben wir sachlich. So langsam dämmerts aber wohl auch dem Freisinn, dass man Geld nicht essen und Gesundheit nur zu einem Teil kaufen kann.
Tim: Bildung ist die wichtigste Ressource der Schweiz und findet hauptsächlich im Kopf statt. Ohne ausreichende Konzentrationsfähigkeit ist man heute aufgeschmissen, vor allem beruflich. Elektrosmog und zahlreiche andere Stressoren behindern die Regeneration des Immunsystems und aktivieren höchstwahrscheinlich verschiedene Stressachsen. Das geht alle an und MUSS einfach ganz genau abgeklärt werden. Das Wissen um das Risiko wäre eigentlich schon lange vorhanden. Der britische Wissenschafter Dr. Roger Coghill hielt in seiner Kinderleukämiestudie aus dem Jahr 1996 nach jahrelangen Messungen in Kinderzimmern offenbar fest, dass auch relativ schwache elektrische Felder, wie sie häufig in Schlafbereichen zu finden sind, das Risiko für Krebs, Kopfschmerzen, Vitalitätsverlust und anderes erhöhen.
Pädu: Ob dieses Ergebnis wohl je einmal bis zu unserer Regierung gelangt ist? Falls es bisher keine Abklärungen dazu gab, müsste zweifellos ein unabhängiges qualifiziertes Expertengremium einberufen werden. Allerhöchste Zeit, das Versäumte nachzuholen. Das tangiert die Leistungsfähigkeit und lohnt sich, selbst wenn es nur eine kleine Verbesserung bewirkt. Ich meine, dass das Vaterland dies seinen Kindern schuldig ist. Die Umsetzung ist dann natürlich jedem selbst überlassen, könnte allenfalls mit Anreizen gefördert werden.
Tim: Vielleicht ist das auch ein kleiner aber wichtiger Schlüsselfaktor, der die herausragenden Pisa-Ergebnisse der 15-jährigen finnischen Kindern zu einem Teil erklären kann. Hat diese oder eine andere Studie etwa die Baufachleute hellhörig gemacht und werden die Häuser punkto Strom und Strahlung entsprechend intelligenter konzipiert? Ich werde jedenfalls für unseren nächsten Familienurlaub Finnland als Reiseziel vorschlagen. Das möchte ich mir genauer ansehen – nebst vielen anderen Sehenswürdigkeiten selbstverständlich. Herr Googe, wurden die Pisa-Resultate eigentlich in irgendeiner Form analysiert oder gab es nur Spekulation und Vermutungen?
Pädu: Das ist eine interessante Frage. Danke Tim, ich werde dem nachgehen. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.
kWh
Agape Smogypopoulos: Mir ist diese Woche in der Zeitung das Inserat eines KMU aus der Elektrobranche aufgefallen. Da behauptet ein abgebildeter Mitarbeiter, dass in einem durchschnittlichen Haushalt in der Schweiz allein durch Vermeidung von Standby-Stromverbrauch Fr. 120.— pro Jahr eingespart werden könnten. Das ist doch fast unglaublich. Die Kilowattstunde kostet rund 20 Rappen, das sind also nicht weniger als 600 kWh, die einfach so für nichts und wieder nichts verbrutzelt werden. Wenn man das hochrechnet, wird’s noch interessanter. Bei statistisch rund dreieinhalb Millionen Privathaushalten in der Schweiz macht das schon horrende 2.1 Milliarden kWh. Dabei sind Industrie, Büros, etc. noch gar nicht eingerechnet. Das KKW Gösgen produziert rund 8 Milliarden, Mühleberg ca. 2.6 Milliarden kWh pro Jahr. Ob ihrs glaubt oder nicht, auf den umstrittenen 40-jährigen Atommeiler mit Rissen im Kernmantel könnte ohne weiteres verzichtet werden...
Pädu: Die Rechnung ist stark vereinfacht und berücksichtigt nicht, dass in den letzten Jahren das Bewusstsein um die einfache Einsparungsmöglichkeit gestiegen ist und zahlreiche Menschen – nicht nur solche, die mit Elektrosmog Mühe haben - schaltbare Steckerleisten installiert haben. Aber die grobe Tendenz der Berechnung scheint zu stimmen, das ist überraschend und erschreckend zugleich.
Tim: Das ergibt ja ein richtiges Killer-Argument, da können wir zwei fette Fliegen auf einmal erledigen. Wer den Elektrosmog im Haushalt an der Quelle bekämpft, tut nicht nur etwas für seine Gesundheit, sondern spart auch noch einen schönen Geldbetrag. Schaut euch bei Freunden und Bekannten mal beiläufig in den Kinderzimmern um, elektronische Geräte und Kabel nicht selten zuhauf, meist rund ums Bett, fast alles im Standby, das heisst nebst elektrischen auch noch magnetische Felder, und das auch die ganze Nacht, während der sich das Immunsystem regenerieren sollte.
Kevin: Sapperlott! Und wieso sagt uns das niemand im Klartext? Ist die Politik so stark von der Wirtschaft absorbiert, dass für die Menschen nicht mehr viel bleibt? Haben das Bundesamt für Gesundheit und jenes für Umwelt keine Kompetenzen oder zu wenig Personal?
Sarina: Die Evolution hat die Menschheit gestärkt, wir haben schon ganz anderes überlebt.
Tim: Und wieso ist man heute bald Aussenseiter, wenn man auf nichts allergisch ist? Ein Coucousin von mir kann einzig noch Bananen essen, auf alle anderen Früchte reagiert er. Der helle Wahnsinn, stell dir das mal vor. Wir müssen die Strapazen für das Immunsystem verringern, vor allem die unnötigsten und am einfachsten reduzierbaren. Und da gehört ganz besonders auch der Elektrosmog dazu. Im Ratgeber des unabhängigen Gesundheitstipp „Gesundheitsrisiko Elektrosmog – Stress durch Strom und Strahlung“ wird auf Seite 18 die Kinderleukämiestudie des britischen Wissenschaftlers Dr. Roger Coghill aus dem Jahre 1996 erwähnt. Nach jahrelangen Messungen in Kinderzimmern wurde ein Zusammenhang zwischen elektrischen Feldern im Schlafbereich und Leukämierisiko, Vitalitätsverlust, plötzlicher Kindstod, etc. gefunden.
HEY!, das darf nicht einfach als eine von vielen Unglücksmeldungen zur Kenntnis genommen und wieder verdrängt werden.
Herr Googe, wir könnten im Namen der ganzen Klasse dem Gesamt-Bundesrat einen Brief schreiben und ihn bitten, eine Expertengruppe mit unabhängigen Fachleuten zusammenzustellen, um die Studie ganz gezielt und detailliert anzuschauen. Ist die Studie belastbar, drängen sich eine breite Informations- und Präventionskampagne sowie weitere Massnahmen auf. Abwarten bis ein kaum zu erbringender streng wissenschaftlicher Beweis vorliegt, ist nicht sinnvoll, wenn es ganz klare Hinweise auf eine bisher unterschätzte Problematik sowie einfache Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Da müssen wir endlich hinschauen und unmissverständlich darauf hinweisen. Auch wegen den damit verbundenen Familienträgodien und Gesundheitskosten. Überdies wurden die Daten zu einer Zeit erhoben, als die Haushalte noch nicht mit drei Mobilfunknetzen, WLAN, DECT-Telefonen und zahlreichen elektronischen Gadgets gesegnet waren. Ich fresse einen Staubwedel, wenn da kein Fleisch am Knochen ist. Lieber Herr Googe, liebe Klassenkameraden, liebe Mitschülerinnen, da tickt eine Zeitbombe.
Pädu: Eine Klasse wie ihr es seid, kann sich ein Lehrer nur wünschen. Vielen Dank für euer Mitdenken und die kreative Mitarbeit. Ein schönes und erholsames Wochenende.
Pädu: Die Rechnung ist stark vereinfacht und berücksichtigt nicht, dass in den letzten Jahren das Bewusstsein um die einfache Einsparungsmöglichkeit gestiegen ist und zahlreiche Menschen – nicht nur solche, die mit Elektrosmog Mühe haben - schaltbare Steckerleisten installiert haben. Aber die grobe Tendenz der Berechnung scheint zu stimmen, das ist überraschend und erschreckend zugleich.
Tim: Das ergibt ja ein richtiges Killer-Argument, da können wir zwei fette Fliegen auf einmal erledigen. Wer den Elektrosmog im Haushalt an der Quelle bekämpft, tut nicht nur etwas für seine Gesundheit, sondern spart auch noch einen schönen Geldbetrag. Schaut euch bei Freunden und Bekannten mal beiläufig in den Kinderzimmern um, elektronische Geräte und Kabel nicht selten zuhauf, meist rund ums Bett, fast alles im Standby, das heisst nebst elektrischen auch noch magnetische Felder, und das auch die ganze Nacht, während der sich das Immunsystem regenerieren sollte.
Kevin: Sapperlott! Und wieso sagt uns das niemand im Klartext? Ist die Politik so stark von der Wirtschaft absorbiert, dass für die Menschen nicht mehr viel bleibt? Haben das Bundesamt für Gesundheit und jenes für Umwelt keine Kompetenzen oder zu wenig Personal?
Sarina: Die Evolution hat die Menschheit gestärkt, wir haben schon ganz anderes überlebt.
Tim: Und wieso ist man heute bald Aussenseiter, wenn man auf nichts allergisch ist? Ein Coucousin von mir kann einzig noch Bananen essen, auf alle anderen Früchte reagiert er. Der helle Wahnsinn, stell dir das mal vor. Wir müssen die Strapazen für das Immunsystem verringern, vor allem die unnötigsten und am einfachsten reduzierbaren. Und da gehört ganz besonders auch der Elektrosmog dazu. Im Ratgeber des unabhängigen Gesundheitstipp „Gesundheitsrisiko Elektrosmog – Stress durch Strom und Strahlung“ wird auf Seite 18 die Kinderleukämiestudie des britischen Wissenschaftlers Dr. Roger Coghill aus dem Jahre 1996 erwähnt. Nach jahrelangen Messungen in Kinderzimmern wurde ein Zusammenhang zwischen elektrischen Feldern im Schlafbereich und Leukämierisiko, Vitalitätsverlust, plötzlicher Kindstod, etc. gefunden.
HEY!, das darf nicht einfach als eine von vielen Unglücksmeldungen zur Kenntnis genommen und wieder verdrängt werden.
Herr Googe, wir könnten im Namen der ganzen Klasse dem Gesamt-Bundesrat einen Brief schreiben und ihn bitten, eine Expertengruppe mit unabhängigen Fachleuten zusammenzustellen, um die Studie ganz gezielt und detailliert anzuschauen. Ist die Studie belastbar, drängen sich eine breite Informations- und Präventionskampagne sowie weitere Massnahmen auf. Abwarten bis ein kaum zu erbringender streng wissenschaftlicher Beweis vorliegt, ist nicht sinnvoll, wenn es ganz klare Hinweise auf eine bisher unterschätzte Problematik sowie einfache Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Da müssen wir endlich hinschauen und unmissverständlich darauf hinweisen. Auch wegen den damit verbundenen Familienträgodien und Gesundheitskosten. Überdies wurden die Daten zu einer Zeit erhoben, als die Haushalte noch nicht mit drei Mobilfunknetzen, WLAN, DECT-Telefonen und zahlreichen elektronischen Gadgets gesegnet waren. Ich fresse einen Staubwedel, wenn da kein Fleisch am Knochen ist. Lieber Herr Googe, liebe Klassenkameraden, liebe Mitschülerinnen, da tickt eine Zeitbombe.
Pädu: Eine Klasse wie ihr es seid, kann sich ein Lehrer nur wünschen. Vielen Dank für euer Mitdenken und die kreative Mitarbeit. Ein schönes und erholsames Wochenende.
Gedenktag
Pädu:
Gemäss der aktuellen Liste der Gedenk- und Aktionstage ist heute einerseits der Welt-Alzheimertag und anderseits der Weltfriedenstag.
Da würde ein Tag des Bewusstseins betreffend die Elektrosmog-Problematik eigentlich gut dazu passen.
Bei den Gedenktagen geht es darum, jährlich wiederkehrend an bedeutende historische weltliche oder religiöse Ereignisse zu erinnern.
Mit den Aktionstagen soll über wichtige gesellschaftspolitische oder medizinische Problemlagen informiert werden.
Die Schulleitung hat gestützt darauf einstimmig beschlossen, ab diesem Jahr den 21. September als Aktionstag zur Thematisierung des EMF-Syndroms festzulegen. Dies als stiller Protest gegen das immer noch weitverbreitete Totschweigen dieses unterschätzten Gesundheitsrisikos.
Wir werden zudem die Möglichkeiten und Voraussetzungen klären, diesen Aktionstag national und noch besser international zu etablieren.
Es gibt zahlreiche drängende Baustellen, aber ein gelegentliches Innehalten muss sein. Danke
Gemäss der aktuellen Liste der Gedenk- und Aktionstage ist heute einerseits der Welt-Alzheimertag und anderseits der Weltfriedenstag.
Da würde ein Tag des Bewusstseins betreffend die Elektrosmog-Problematik eigentlich gut dazu passen.
Bei den Gedenktagen geht es darum, jährlich wiederkehrend an bedeutende historische weltliche oder religiöse Ereignisse zu erinnern.
Mit den Aktionstagen soll über wichtige gesellschaftspolitische oder medizinische Problemlagen informiert werden.
Die Schulleitung hat gestützt darauf einstimmig beschlossen, ab diesem Jahr den 21. September als Aktionstag zur Thematisierung des EMF-Syndroms festzulegen. Dies als stiller Protest gegen das immer noch weitverbreitete Totschweigen dieses unterschätzten Gesundheitsrisikos.
Wir werden zudem die Möglichkeiten und Voraussetzungen klären, diesen Aktionstag national und noch besser international zu etablieren.
Es gibt zahlreiche drängende Baustellen, aber ein gelegentliches Innehalten muss sein. Danke
esi23
Pädu:
Ich habe mir diese Woche ein esi23 gekauft. Im Beobachter, der ja auch schon mehrfach über den Bauern Hans Sturzenegger und seinen Kampf gegen die Antenne auf seinem Hof berichtet hat, habe ich ein Inserat dazu gesehen. Das von einem Fachmann vertriebene erschwingliche Elektrosmog-Messgerät ist handlich und könnte nach meiner Einschätzung ein wertvoller Begleiter für bestimmte Alltagssituationen sowie ein hilfreiches Instrument für die Aufklärungsarbeit bei Euren Familien, Freunden und Bekannten sein. Damit könnten wir in unserer Wohngemeinde eine Aufklärungsaktion starten, ich möchte das gerne mit Euch besprechen.
Das Gerät ersetzt natürlich keinen erfahrenen Messtechniker, aber es kann als Indikator hilfreich sein, ob überhaupt erhöhte Werte vorhanden sind und ob diese etwa durch das Abschalten einer Funktelefon-Basisstation oder des Routers vermindert werden können. Wer es genau wissen will oder eine Elektrosmog-Sanierung in Erwägung zieht, braucht dann selbstverständlich einen Fachmann.
Innerhalb von zwei Sekunden weiss man beispielsweise, ob das Festnetzfunktelefon in der Nähe ein Dauerstrahler ist oder nicht. Keine Esoterik, sondern auf einfache Weise beliebig wiederholbare physikalische Messergebnisse, das dürfte auch einige Skeptiker überraschen und sensibilisieren. Im Kopfbereich des Bettes verkehrt eingesteckte zweipolige Nachttischlämpchen-Stecker (nach Erfahrung eines Kollegen rund 70 bis 80%, „schön“ nach Murphy’s Law) ergeben regelmässig eine hohe Belastung. Richtig eingesteckt resultiert eine mess-, sicht- und hörbare Differenz, das macht sicher auch einigen Menschen Eindruck, die das Thema bisher belächelten. Einfache und kostenlose Prävention, da können wir ansetzen. Oder etwa beim Verbindungsaufbau sendet das Funktelefon erkennbar bereits mit voller Leistung, auch das dürfte für mehr als bloss zwei grosse Augen sorgen. Was nicht nur gesagt, sondern auch veranschaulicht wird, bleibt sodann erfahrungsgemäss besser haften. Hat jemand gar kein Interesse an diesem Thema, müssen wir das natürlich akzeptieren. Aber das Ganze wenigstens zur Sprache bringen, das sollte uns schon wichtig sein. Und mit der Leitlinie der Österreichischen Ärztekammer zum EMF-Syndrom im Gepäck haben wir doch gar nicht mal so schlechte Karten. Was meint Ihr?
Tim: Tolle Idee, das geht ja ein wenig in Richtung angel force. An die Mitschüler gerichtet: Wer ist dafür? Danke, ich sehe von jeder und jedem mindestens eine erhobene Hand. Na dann, auf gutes Gelingen und viele interessante Begegnungen.
Ich habe mir diese Woche ein esi23 gekauft. Im Beobachter, der ja auch schon mehrfach über den Bauern Hans Sturzenegger und seinen Kampf gegen die Antenne auf seinem Hof berichtet hat, habe ich ein Inserat dazu gesehen. Das von einem Fachmann vertriebene erschwingliche Elektrosmog-Messgerät ist handlich und könnte nach meiner Einschätzung ein wertvoller Begleiter für bestimmte Alltagssituationen sowie ein hilfreiches Instrument für die Aufklärungsarbeit bei Euren Familien, Freunden und Bekannten sein. Damit könnten wir in unserer Wohngemeinde eine Aufklärungsaktion starten, ich möchte das gerne mit Euch besprechen.
Das Gerät ersetzt natürlich keinen erfahrenen Messtechniker, aber es kann als Indikator hilfreich sein, ob überhaupt erhöhte Werte vorhanden sind und ob diese etwa durch das Abschalten einer Funktelefon-Basisstation oder des Routers vermindert werden können. Wer es genau wissen will oder eine Elektrosmog-Sanierung in Erwägung zieht, braucht dann selbstverständlich einen Fachmann.
Innerhalb von zwei Sekunden weiss man beispielsweise, ob das Festnetzfunktelefon in der Nähe ein Dauerstrahler ist oder nicht. Keine Esoterik, sondern auf einfache Weise beliebig wiederholbare physikalische Messergebnisse, das dürfte auch einige Skeptiker überraschen und sensibilisieren. Im Kopfbereich des Bettes verkehrt eingesteckte zweipolige Nachttischlämpchen-Stecker (nach Erfahrung eines Kollegen rund 70 bis 80%, „schön“ nach Murphy’s Law) ergeben regelmässig eine hohe Belastung. Richtig eingesteckt resultiert eine mess-, sicht- und hörbare Differenz, das macht sicher auch einigen Menschen Eindruck, die das Thema bisher belächelten. Einfache und kostenlose Prävention, da können wir ansetzen. Oder etwa beim Verbindungsaufbau sendet das Funktelefon erkennbar bereits mit voller Leistung, auch das dürfte für mehr als bloss zwei grosse Augen sorgen. Was nicht nur gesagt, sondern auch veranschaulicht wird, bleibt sodann erfahrungsgemäss besser haften. Hat jemand gar kein Interesse an diesem Thema, müssen wir das natürlich akzeptieren. Aber das Ganze wenigstens zur Sprache bringen, das sollte uns schon wichtig sein. Und mit der Leitlinie der Österreichischen Ärztekammer zum EMF-Syndrom im Gepäck haben wir doch gar nicht mal so schlechte Karten. Was meint Ihr?
Tim: Tolle Idee, das geht ja ein wenig in Richtung angel force. An die Mitschüler gerichtet: Wer ist dafür? Danke, ich sehe von jeder und jedem mindestens eine erhobene Hand. Na dann, auf gutes Gelingen und viele interessante Begegnungen.
Frohe Weihnachten
Was bleibt noch zu wünschen?
Mehr Sicht beispielsweise:
Zuversicht für die Betroffenen
Einsicht und Vorsicht für alle Funk-Nutzer
Klarsicht bei jenen, die in Staat, Politik und Wirtschaft in der Verantwortung stehen
Mehr Rücksicht gegenüber allen.
Eine besinnliche und frohe Weihnachtszeit!
Mehr Sicht beispielsweise:
Zuversicht für die Betroffenen
Einsicht und Vorsicht für alle Funk-Nutzer
Klarsicht bei jenen, die in Staat, Politik und Wirtschaft in der Verantwortung stehen
Mehr Rücksicht gegenüber allen.
Eine besinnliche und frohe Weihnachtszeit!
Kein weiterer Kommentar
Gesendet: Montag, 7. Oktober 2013 kurz vor 8 Uhr (Per E-Mail)
Betreff: Ärztliche Leitlinie über EMF und Anfrage für einen Gesprächstermin
Sehr geehrter Herr X
Am Empfang Ihrer Praxis an der ..strasse .. habe ich freundlicherweise ein Kärtchen mit Ihren Kontaktdaten erhalten.
An Sie wende ich mich auf Empfehlung von Y (Kantonsrat, ..). Mit ihm habe ich kürzlich ein halbstündiges Gespräch insbesondere über Stress, Prävention und die Ärztliche Leitlinie der Österreichischen Ärztekammer über EMF vom März 2012 geführt. Dieses - meiner Meinung nach bisher zuwenig beachtete - Thema scheint mir sehr interessant: Elektrosmog, hoch- und niederfrequente Felder im Alltag.
Gemäss dem Ratgeber des unabhängigen "Gesundheitstipp" (Elektrosmog – Stress durch Strom und Strahlung, Eigenverlag) sind bis zu 90 % der Belastung zuhause und am Arbeitsplatz ohne relevante Einschränkung der
Lebenshaltung vermeidbar (d.h. niemand muss auf sein Handy verzichten und es gibt mehrere einfache und kostenlose Vorsorgemöglichkeiten).
Das Thema ist umstritten, das ist mir bekannt. Die wissenschaftliche Situation ist nicht eindeutig, aber das heisst doch erst recht: Wenigstens die Präventionsmöglichkeiten diskutieren und prüfen, sich und andere darüber informieren. Was der oder die Einzelne mit diesen Informationen dann macht, ist selbstverständlich der Eigenverantwortung zu überlassen. Ich befasse mich schon mehrere Jahre mit dem Thema, habe eigene Erfahrungen gemacht und wünsche mir eine Einschätzung von Ihnen.
Falls die Möglichkeit eines unkomplizierten Gesprächs besteht, möchte ich gerne davon Gebrauch machen. Eine runde halbe Stunde sollte reichen. Ist das machbar? Das würde mich freuen! (..)
Freundliche Grüsse und einen guten Wiedereinstieg nach den Ferien
Absender
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************
Rund 12 Stunden später schrieb Dr. med. X:
Guten Abend Herr ..
Herzlichen Dank für Ihre Ausführungen und Informationen. Leider muss ich Ihnen aber mitteilen, dass ich für Ihr Thema/Projekt wohl nicht die richtige medizinische Ansprechperson bin: einerseits kann ich rein fachlich keinen wirklich brauchbaren Input geben und andererseits bin ich mit meinem eigentlichen Kerngeschäft der hausärztlichen Versorgung nahezu dauernd über den Kapazitätsgrenzen gefordert.
Ich hoffe, dass Sie bald anderweitig fündig werden und hoffe auf Ihr Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
X
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Am 08.10.2013 schrieb Absender:
Sehr geehrter Herr X
Herzlichen Dank für Ihre Antwort!
Da mir das Thema wirklich wichtig scheint, erlaube ich mir eine kleine Ergänzung und versuche, mich sachgerecht kurz zu halten. Nicht nur meine Zeit ist beschränkt, das bin ich mir bewusst. Vielleicht kennen Sie z.B. einen jungen Assistenten, der sich dafür gewinnen liesse, sich ein wenig damit zu befassen. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich das lohnt.
Den Input habe ich nicht von Ihnen erwartet, da haben Sie mich möglicherweise falsch verstanden, den wollte ich Ihnen in einem persönlichen Gespräch geben. Von Ihnen hatte ich mir eine Einschätzung gewünscht. Da wir uns nicht persönlich kennen, versuche ich auf schriftlichem Weg, Ihr Interesse ein wenig zu wecken. (..)
Die Leitlinie der Österreichischen Ärztekammer [Dachverband der österreichischen Ärzteschaft] vom März 2012 habe ich im August 2012 mit einem Begleitschreiben mehreren Ärzten und Politikern (m/w) aus unserer
Region zukommen lassen, auch Ihrer Gruppenpraxis. Die Resonanz war enttäuschend. Der Gesundheitsdirektor () hat sich bedankt und die Leitlinie an den Kantonsarzt Dr. () weitergeleitet. Dieser hat mir geantwortet, dass er sich nicht dafür hergebe, die niedergelassene Ärzteschaft über die Existenz dieser Leitlinie zu informieren. Zuständig sei der Bund. Das BAG hat auf die Ärzte und Ärztinnen für Umweltschutz verwiesen und ging mit keinem Wort auf die von mir angeregte Prüfung einer nationalen Informations- und Präventionskampagne ein. Nationalrätin Yvonne Gilli von den AEFU hat mir geschrieben, es sei schwierig, Unterstützung für politische Vorstösse zu diesem Thema zu erhalten und dass es in der Schweiz keine spezifische umweltmedizinische Weiterbildung gebe. Die Gesundheitsdirektorin von meinem Arbeitskanton hat das Papier ebenfalls an den dortigen Kantonsarzt weitergeleitet und dieser hat mir geantwortet, er sei überlastet. Von der angeschriebenen Ärzteschaft in der Region habe ich keine Reaktion erhalten.
Das finde ich sehr bedauerlich und die Gründe dafür sind mir ein Rätsel. Unspezifische Beschwerden und Stresserkrankungen nehmen zu, was fast täglich der Presse zu entnehmen ist. Zahlreiche warnende Stimmen zu einem bisher wenig beachteten Gesundheitsrisiko (Mehrere internationale Ärzteappelle, Einstufungen sowohl niederfrequenter (2002) als auch hochfrequenter EMF (Mai 2011) in die Kategorie 2b (möglicherweise
krebserregend) durch die internationale Krebsagentur – und (fast) kein Mensch interessiert sich für dieses Thema und insbesondere die zahlreichen Vorsorgemöglichkeiten. Da gerate ich mit meinem Latein – trotz mehr als
tausend Unterrichtsstunden – irgendwie ans Ende.
Stress haben heute wohl praktisch alle. Wer dauerhaft im Distress ist, braucht Therapie, dort bietet die Leitlinie sicher einen interessanten Ansatzpunkt. Wer sich (noch) im Eustress befindet, für den würde die Umsetzung der konkreten Anregungen zu etwas mehr Reserve führen, was doch eigentlich auch nicht schlecht ist.
Falls Sie persönlich tatsächlich keinerlei Kapazität für dieses Thema haben, möchte ich Ihnen abschliessend noch einen Vorschlag unterbreiten:
Könnten Sie (die Gruppenpraxis, weitere Ärzte) sich vorstellen, bei der kantonalen Ärztegesellschaft, beim Kantonsarzt oder beim nationalen Berufsverband die Leitlinie der ÖÄK zu thematisieren und Informationen dazu
einzufordern, allenfalls sogar eine Weiterbildungsveranstaltung (z.B. mit Ärzten, welche die Leitlinie ausgearbeitet haben) anzuregen? Irgendetwas in dieser Richtung.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, freundliche Grüsse und gute Gesundheit!
Absender
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Gesendet: Montag, 21. Oktober 2013, 14 Uhr
Sehr geehrter Herr X
Darf ich noch auf eine kurze Antwort auf mein Schreiben vom 8. Oktober
hoffen?
Freundliche Grüsse und eine gute Woche
Absender
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Rund 4 Stunden später schrieb MPA (eine Praxisassistentin, früher Arztgehilfin):
Sehr geehrter Herr ..
Dr. X lässt ausrichten, dass er Ihnen leider betreffend Ihrer Anfrage nicht mehr weiterhelfen kann.
Freundliche Grüsse.
MPA
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Am darauffolgenden Tag kurz nach 7 Uhr schrieb Dr. X doch noch persönlich:
Guten Tag Herr ..
Ich habe mich ganz bewusst nicht gemeldet, weil ich definitiv nichts zu ergänzen habe und ich (wenn ich ganz ehrlich bin) keine Lust habe, mich Ihrem latent vorwurfsvollen Unterton auszusetzen. Sie haben ein Anliegen, welches Sie mit grossen Eifer vortragen, aber wie Sie selber ja festgestellt haben, gibt es offenbar kein wirklich
interessiertes Publikum dazu; vielleicht sind Sie ja einfach 20 Jahre zu früh und wir sind noch nicht soweit. Der Verweis auf österreichische Referenzen und Referenten ist im medizinischen Kontext (aus welchem Grund
auch immer) für uns Schweizer nicht wirklich wegweisen oder tonabgebend; insofern öffnet Ihnen diese Arbeit in der Schweiz keine Türen.
Konkret: ich kann Ihnen wirklich nicht weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen
X
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Betreff: Ärztliche Leitlinie über EMF und Anfrage für einen Gesprächstermin
Sehr geehrter Herr X
Am Empfang Ihrer Praxis an der ..strasse .. habe ich freundlicherweise ein Kärtchen mit Ihren Kontaktdaten erhalten.
An Sie wende ich mich auf Empfehlung von Y (Kantonsrat, ..). Mit ihm habe ich kürzlich ein halbstündiges Gespräch insbesondere über Stress, Prävention und die Ärztliche Leitlinie der Österreichischen Ärztekammer über EMF vom März 2012 geführt. Dieses - meiner Meinung nach bisher zuwenig beachtete - Thema scheint mir sehr interessant: Elektrosmog, hoch- und niederfrequente Felder im Alltag.
Gemäss dem Ratgeber des unabhängigen "Gesundheitstipp" (Elektrosmog – Stress durch Strom und Strahlung, Eigenverlag) sind bis zu 90 % der Belastung zuhause und am Arbeitsplatz ohne relevante Einschränkung der
Lebenshaltung vermeidbar (d.h. niemand muss auf sein Handy verzichten und es gibt mehrere einfache und kostenlose Vorsorgemöglichkeiten).
Das Thema ist umstritten, das ist mir bekannt. Die wissenschaftliche Situation ist nicht eindeutig, aber das heisst doch erst recht: Wenigstens die Präventionsmöglichkeiten diskutieren und prüfen, sich und andere darüber informieren. Was der oder die Einzelne mit diesen Informationen dann macht, ist selbstverständlich der Eigenverantwortung zu überlassen. Ich befasse mich schon mehrere Jahre mit dem Thema, habe eigene Erfahrungen gemacht und wünsche mir eine Einschätzung von Ihnen.
Falls die Möglichkeit eines unkomplizierten Gesprächs besteht, möchte ich gerne davon Gebrauch machen. Eine runde halbe Stunde sollte reichen. Ist das machbar? Das würde mich freuen! (..)
Freundliche Grüsse und einen guten Wiedereinstieg nach den Ferien
Absender
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Rund 12 Stunden später schrieb Dr. med. X:
Guten Abend Herr ..
Herzlichen Dank für Ihre Ausführungen und Informationen. Leider muss ich Ihnen aber mitteilen, dass ich für Ihr Thema/Projekt wohl nicht die richtige medizinische Ansprechperson bin: einerseits kann ich rein fachlich keinen wirklich brauchbaren Input geben und andererseits bin ich mit meinem eigentlichen Kerngeschäft der hausärztlichen Versorgung nahezu dauernd über den Kapazitätsgrenzen gefordert.
Ich hoffe, dass Sie bald anderweitig fündig werden und hoffe auf Ihr Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
X
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Am 08.10.2013 schrieb Absender:
Sehr geehrter Herr X
Herzlichen Dank für Ihre Antwort!
Da mir das Thema wirklich wichtig scheint, erlaube ich mir eine kleine Ergänzung und versuche, mich sachgerecht kurz zu halten. Nicht nur meine Zeit ist beschränkt, das bin ich mir bewusst. Vielleicht kennen Sie z.B. einen jungen Assistenten, der sich dafür gewinnen liesse, sich ein wenig damit zu befassen. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich das lohnt.
Den Input habe ich nicht von Ihnen erwartet, da haben Sie mich möglicherweise falsch verstanden, den wollte ich Ihnen in einem persönlichen Gespräch geben. Von Ihnen hatte ich mir eine Einschätzung gewünscht. Da wir uns nicht persönlich kennen, versuche ich auf schriftlichem Weg, Ihr Interesse ein wenig zu wecken. (..)
Die Leitlinie der Österreichischen Ärztekammer [Dachverband der österreichischen Ärzteschaft] vom März 2012 habe ich im August 2012 mit einem Begleitschreiben mehreren Ärzten und Politikern (m/w) aus unserer
Region zukommen lassen, auch Ihrer Gruppenpraxis. Die Resonanz war enttäuschend. Der Gesundheitsdirektor () hat sich bedankt und die Leitlinie an den Kantonsarzt Dr. () weitergeleitet. Dieser hat mir geantwortet, dass er sich nicht dafür hergebe, die niedergelassene Ärzteschaft über die Existenz dieser Leitlinie zu informieren. Zuständig sei der Bund. Das BAG hat auf die Ärzte und Ärztinnen für Umweltschutz verwiesen und ging mit keinem Wort auf die von mir angeregte Prüfung einer nationalen Informations- und Präventionskampagne ein. Nationalrätin Yvonne Gilli von den AEFU hat mir geschrieben, es sei schwierig, Unterstützung für politische Vorstösse zu diesem Thema zu erhalten und dass es in der Schweiz keine spezifische umweltmedizinische Weiterbildung gebe. Die Gesundheitsdirektorin von meinem Arbeitskanton hat das Papier ebenfalls an den dortigen Kantonsarzt weitergeleitet und dieser hat mir geantwortet, er sei überlastet. Von der angeschriebenen Ärzteschaft in der Region habe ich keine Reaktion erhalten.
Das finde ich sehr bedauerlich und die Gründe dafür sind mir ein Rätsel. Unspezifische Beschwerden und Stresserkrankungen nehmen zu, was fast täglich der Presse zu entnehmen ist. Zahlreiche warnende Stimmen zu einem bisher wenig beachteten Gesundheitsrisiko (Mehrere internationale Ärzteappelle, Einstufungen sowohl niederfrequenter (2002) als auch hochfrequenter EMF (Mai 2011) in die Kategorie 2b (möglicherweise
krebserregend) durch die internationale Krebsagentur – und (fast) kein Mensch interessiert sich für dieses Thema und insbesondere die zahlreichen Vorsorgemöglichkeiten. Da gerate ich mit meinem Latein – trotz mehr als
tausend Unterrichtsstunden – irgendwie ans Ende.
Stress haben heute wohl praktisch alle. Wer dauerhaft im Distress ist, braucht Therapie, dort bietet die Leitlinie sicher einen interessanten Ansatzpunkt. Wer sich (noch) im Eustress befindet, für den würde die Umsetzung der konkreten Anregungen zu etwas mehr Reserve führen, was doch eigentlich auch nicht schlecht ist.
Falls Sie persönlich tatsächlich keinerlei Kapazität für dieses Thema haben, möchte ich Ihnen abschliessend noch einen Vorschlag unterbreiten:
Könnten Sie (die Gruppenpraxis, weitere Ärzte) sich vorstellen, bei der kantonalen Ärztegesellschaft, beim Kantonsarzt oder beim nationalen Berufsverband die Leitlinie der ÖÄK zu thematisieren und Informationen dazu
einzufordern, allenfalls sogar eine Weiterbildungsveranstaltung (z.B. mit Ärzten, welche die Leitlinie ausgearbeitet haben) anzuregen? Irgendetwas in dieser Richtung.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, freundliche Grüsse und gute Gesundheit!
Absender
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Gesendet: Montag, 21. Oktober 2013, 14 Uhr
Sehr geehrter Herr X
Darf ich noch auf eine kurze Antwort auf mein Schreiben vom 8. Oktober
hoffen?
Freundliche Grüsse und eine gute Woche
Absender
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Rund 4 Stunden später schrieb MPA (eine Praxisassistentin, früher Arztgehilfin):
Sehr geehrter Herr ..
Dr. X lässt ausrichten, dass er Ihnen leider betreffend Ihrer Anfrage nicht mehr weiterhelfen kann.
Freundliche Grüsse.
MPA
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Am darauffolgenden Tag kurz nach 7 Uhr schrieb Dr. X doch noch persönlich:
Guten Tag Herr ..
Ich habe mich ganz bewusst nicht gemeldet, weil ich definitiv nichts zu ergänzen habe und ich (wenn ich ganz ehrlich bin) keine Lust habe, mich Ihrem latent vorwurfsvollen Unterton auszusetzen. Sie haben ein Anliegen, welches Sie mit grossen Eifer vortragen, aber wie Sie selber ja festgestellt haben, gibt es offenbar kein wirklich
interessiertes Publikum dazu; vielleicht sind Sie ja einfach 20 Jahre zu früh und wir sind noch nicht soweit. Der Verweis auf österreichische Referenzen und Referenten ist im medizinischen Kontext (aus welchem Grund
auch immer) für uns Schweizer nicht wirklich wegweisen oder tonabgebend; insofern öffnet Ihnen diese Arbeit in der Schweiz keine Türen.
Konkret: ich kann Ihnen wirklich nicht weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen
X
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unglücklich mit "feliz" und glaubwürdigkeit
Unglücklich mit „Feliz“:
Bei Micasa steht eine neue Tischleuchte zum Kauf, Modell „Feliz“, schönes Design, Fr. 49.90 inkl. 1 Leuchtmittel LED 5W. Zwar nur mit zweipoligem Stecker, aber die richtige Position lässt sich ja einfach ermitteln. Insgesamt ein gutes Bauchgefühl. Nach Inbetriebnahme dann die Ernüchterung: Die Leuchte zieht – im ausgeschalteten Zustand! – permanent so viel Strom, dass die Netzfreischaltung nicht spielt (die LED-Leuchtmittel in den Schlafzimmer-Deckenlampen musste ich dagegen wieder durch Glühbirnen ersetzen, weil sie so wenig Strom ziehen, dass die Netzfreischaltung aktiv bleibt…). Permanenter Standby-Verbrauch, selbst bei Tageslicht und ausgeschalteter Lampe sowohl ein elektrisches als auch ein magnetisches Feld am Schreibtisch: Ein völliger Witz! Made in – es gibt nicht viel zu raten – China. Wieder etwas gelernt.
Was ist der Unterschied zwischen einem Menschen, der im Jahre 2014 nach Christus von sich behauptet, Napoleon Bonaparte zu sein, und einem Menschen, welcher überzeugt ist, unter dem EMF-Syndrom zu leiden?
Das kommt ganz auf den Standpunkt an:
Aus der Sicht der leistungsorientierten und technikfixierten Gesellschaft gibt es keinen Unterschied: Beide passen nicht ins Konzept.
Werden auch humanistische, moralische und ethische Elemente berücksichtigt, sind klare Unterschiede unverkennbar: Napoleon Bonaparte ist unstreitig tot. Menschen, die seit längerer Zeit Mühe mit dem zunehmend omnipräsenten „Wellensalat“ haben und sofern in der heutigen Zivilisation überhaupt noch möglich weitgehend deexponiert zu leben versuchen, sind mindestens ebenso glaubwürdig wie ein amtierender Bundesrat und vormaliger Wirtschaftskapitän, der für sich hohe moralisch-ethische Werte in Anspruch nimmt und gleichzeitig zig Millionen auf einer steuerparadiesischen Kanalinsel parkiert hat.
Bei Micasa steht eine neue Tischleuchte zum Kauf, Modell „Feliz“, schönes Design, Fr. 49.90 inkl. 1 Leuchtmittel LED 5W. Zwar nur mit zweipoligem Stecker, aber die richtige Position lässt sich ja einfach ermitteln. Insgesamt ein gutes Bauchgefühl. Nach Inbetriebnahme dann die Ernüchterung: Die Leuchte zieht – im ausgeschalteten Zustand! – permanent so viel Strom, dass die Netzfreischaltung nicht spielt (die LED-Leuchtmittel in den Schlafzimmer-Deckenlampen musste ich dagegen wieder durch Glühbirnen ersetzen, weil sie so wenig Strom ziehen, dass die Netzfreischaltung aktiv bleibt…). Permanenter Standby-Verbrauch, selbst bei Tageslicht und ausgeschalteter Lampe sowohl ein elektrisches als auch ein magnetisches Feld am Schreibtisch: Ein völliger Witz! Made in – es gibt nicht viel zu raten – China. Wieder etwas gelernt.
Was ist der Unterschied zwischen einem Menschen, der im Jahre 2014 nach Christus von sich behauptet, Napoleon Bonaparte zu sein, und einem Menschen, welcher überzeugt ist, unter dem EMF-Syndrom zu leiden?
Das kommt ganz auf den Standpunkt an:
Aus der Sicht der leistungsorientierten und technikfixierten Gesellschaft gibt es keinen Unterschied: Beide passen nicht ins Konzept.
Werden auch humanistische, moralische und ethische Elemente berücksichtigt, sind klare Unterschiede unverkennbar: Napoleon Bonaparte ist unstreitig tot. Menschen, die seit längerer Zeit Mühe mit dem zunehmend omnipräsenten „Wellensalat“ haben und sofern in der heutigen Zivilisation überhaupt noch möglich weitgehend deexponiert zu leben versuchen, sind mindestens ebenso glaubwürdig wie ein amtierender Bundesrat und vormaliger Wirtschaftskapitän, der für sich hohe moralisch-ethische Werte in Anspruch nimmt und gleichzeitig zig Millionen auf einer steuerparadiesischen Kanalinsel parkiert hat.
Harmonisierungsplatten, Humbug, Strohhalme und Service
Im knapp sechsminütigen Beitrag der Konsumenten-Sendung „Kassensturz“ vom 18. März 2014 wird gegen Ende empfohlen: „Esoterischen Humbug“ im Zusammenhang mit Elektrosmog „gar nicht erst bestellen“. So weit so gut.
http://www.srf.ch/player/tv/kassensturz ... 5bdb72bf3a
Der Filmbeitrag ist im SRF-Archiv noch abrufbar und trägt den Titel „Angst vor Elektrosmog – Geldmacherei mit Esoterik-Humbug.
Der Kurzbeschrieb lautet wie folgt:
Mit Esoterik-Artikeln lässt sich gutes Geld verdienen. Eine Firma verkauft sogenannte Raumharmonisierer und verspricht, dass diese mystischen Platten Elektrosmog neutralisieren. „Kassensturz“ nimmt das Gerät auseinander und zeigt, was in dem teuren Wundermittel tatsächlich steckt.
Der Beitrag kann grob in 10 Abschnitte unterteilt werden
- In der Einleitung von rund 30 Sekunden gelangt der Moderator zum Schluss: Der Preis ist auf alle Fälle überirdisch.
- Die nächste halbe Minute gehört der „Geräte-Werbung“, den Hersteller-Versprechen
- Eine knappe Minute wird eine Hochzeitsplanerin und Kundin porträtiert
- Die Zahl der (angeblich) bereits verkauften Platten und die rhetorische Frage, dass tausende Kunden doch nicht irren könnten
- Was gilt nun? Es braucht die Wissenschaft. Die ETH mit Gregor Dürrenberger versucht Feldveränderungen aufzuspüren und gelangt (nach 30 Beitragssekunden) zum Schluss: Keine Auswirkungen, man könnte auch ein Buch unter das Bett legen oder sonst irgendetwas
- Eine Minute für den Verkäufer des Produkts in der Schweiz, der gemäss eigener Aussage ein sehr gutes Gefühl dabei hat
- Die Lösung des „Rätsels“: Die Platte wird aufgesägt, eine kommune Birkensperrholzplatte, welche ein Stück mit Kreisen bemaltes Papier enthält
- Fazit:
Ein Geschäft auf Kosten verunsicherter Menschen (Kassensturz).
Erbärmlich, dass man mit einem billigen Produkt so viel Geld einheimst und Leute, die Hoffnung suchen, einfach so hinters Licht führt (Kundin)
- Empfehlung des Kassensturz: Esoterischen Humbug gar nicht erst bestellen
- Aufruf an Zuschauer sich zu melden, wer auch schon auf solche oder andere Wundermittel gestossen ist.
Fazit aus meiner Sicht: Ein sinnvoller Hinweis, die Ernsthaftigkeit der Problematik Elektrosmog verfehlt, absolut kein zusätzlicher Service für die Konsumenten. Eine weitere Chance verpasst. Schade.
Echter Service hätte etwa so aussehen können: Eine Darstellung oder Auflistung, was man mit den Fr. 399.— für die Harmonisierungsplatte sonst alles – physikalisch messbar – verbessern könnte. Das würde beispielsweise für einen WLAN-Router mit Reichweitenanpassung (wenn das Internet kabellos verfügbar sein soll), ein Festnetz-Funktelefon mit EcomodePlus, einen Telefon-Zweigstecker sowie ein Schnurtelefon für längere Gespräche, den Ersatz allfälliger Sparlampen durch LED-Leuchtmittel etc. reichen und es bliebe immer noch genug Geld übrig für ein gutes Abendessen beim Italiener. Etwas in dieser Art.
Ein fahler Nachgeschmack bleibt. Elektrosmog und Humbug im selben Atemzug. Kein Hinweis auf die EMF-Leitlinie des österreichischen Ärztedachverbandes ÖÄK mit gut begründeten Empfehlungen zur Reduktion der Gesamt-Elektrosmogbelastung. Keine Erwähnung, dass es hilfreiche Ratgeber und Anlaufstellen gibt, die messbare Verbesserungen bewirken können.
So geht der Konsumentensendung wenigstens die Arbeit nicht aus: Andere Scharlatane werden wieder neue Opfer finden, die mit dem Elektrosmog ein ungutes Gefühl haben und auch nach Strohhalmen greifen. Darüber kann man dann wieder berichten.
http://www.srf.ch/player/tv/kassensturz ... 5bdb72bf3a
Der Filmbeitrag ist im SRF-Archiv noch abrufbar und trägt den Titel „Angst vor Elektrosmog – Geldmacherei mit Esoterik-Humbug.
Der Kurzbeschrieb lautet wie folgt:
Mit Esoterik-Artikeln lässt sich gutes Geld verdienen. Eine Firma verkauft sogenannte Raumharmonisierer und verspricht, dass diese mystischen Platten Elektrosmog neutralisieren. „Kassensturz“ nimmt das Gerät auseinander und zeigt, was in dem teuren Wundermittel tatsächlich steckt.
Der Beitrag kann grob in 10 Abschnitte unterteilt werden
- In der Einleitung von rund 30 Sekunden gelangt der Moderator zum Schluss: Der Preis ist auf alle Fälle überirdisch.
- Die nächste halbe Minute gehört der „Geräte-Werbung“, den Hersteller-Versprechen
- Eine knappe Minute wird eine Hochzeitsplanerin und Kundin porträtiert
- Die Zahl der (angeblich) bereits verkauften Platten und die rhetorische Frage, dass tausende Kunden doch nicht irren könnten
- Was gilt nun? Es braucht die Wissenschaft. Die ETH mit Gregor Dürrenberger versucht Feldveränderungen aufzuspüren und gelangt (nach 30 Beitragssekunden) zum Schluss: Keine Auswirkungen, man könnte auch ein Buch unter das Bett legen oder sonst irgendetwas
- Eine Minute für den Verkäufer des Produkts in der Schweiz, der gemäss eigener Aussage ein sehr gutes Gefühl dabei hat
- Die Lösung des „Rätsels“: Die Platte wird aufgesägt, eine kommune Birkensperrholzplatte, welche ein Stück mit Kreisen bemaltes Papier enthält
- Fazit:
Ein Geschäft auf Kosten verunsicherter Menschen (Kassensturz).
Erbärmlich, dass man mit einem billigen Produkt so viel Geld einheimst und Leute, die Hoffnung suchen, einfach so hinters Licht führt (Kundin)
- Empfehlung des Kassensturz: Esoterischen Humbug gar nicht erst bestellen
- Aufruf an Zuschauer sich zu melden, wer auch schon auf solche oder andere Wundermittel gestossen ist.
Fazit aus meiner Sicht: Ein sinnvoller Hinweis, die Ernsthaftigkeit der Problematik Elektrosmog verfehlt, absolut kein zusätzlicher Service für die Konsumenten. Eine weitere Chance verpasst. Schade.
Echter Service hätte etwa so aussehen können: Eine Darstellung oder Auflistung, was man mit den Fr. 399.— für die Harmonisierungsplatte sonst alles – physikalisch messbar – verbessern könnte. Das würde beispielsweise für einen WLAN-Router mit Reichweitenanpassung (wenn das Internet kabellos verfügbar sein soll), ein Festnetz-Funktelefon mit EcomodePlus, einen Telefon-Zweigstecker sowie ein Schnurtelefon für längere Gespräche, den Ersatz allfälliger Sparlampen durch LED-Leuchtmittel etc. reichen und es bliebe immer noch genug Geld übrig für ein gutes Abendessen beim Italiener. Etwas in dieser Art.
Ein fahler Nachgeschmack bleibt. Elektrosmog und Humbug im selben Atemzug. Kein Hinweis auf die EMF-Leitlinie des österreichischen Ärztedachverbandes ÖÄK mit gut begründeten Empfehlungen zur Reduktion der Gesamt-Elektrosmogbelastung. Keine Erwähnung, dass es hilfreiche Ratgeber und Anlaufstellen gibt, die messbare Verbesserungen bewirken können.
So geht der Konsumentensendung wenigstens die Arbeit nicht aus: Andere Scharlatane werden wieder neue Opfer finden, die mit dem Elektrosmog ein ungutes Gefühl haben und auch nach Strohhalmen greifen. Darüber kann man dann wieder berichten.
Kleine Beobachtung zum Kassenstrunz
Kleine Beobachtung am Rand:
Die Hochzeitsplanerin macht sich Sorgen wegen allfälliger Strahlung. Dabei ist sie am Computer zu sehen - mit einer kabellosen Maus! Also so jemanden können sie auch nur beim Schweizer Farbfernsehen ernst nehmen...
Die Hochzeitsplanerin macht sich Sorgen wegen allfälliger Strahlung. Dabei ist sie am Computer zu sehen - mit einer kabellosen Maus! Also so jemanden können sie auch nur beim Schweizer Farbfernsehen ernst nehmen...
Telefontischchen
Gelebte Vorsorgekultur kann sehr ansprechend, charmant und stilvoll aussehen:
http://blog.tagesanzeiger.ch/sweethome/ ... erhaltung/
"Im Zeitalter von Smartphones und Headsets ist es sehr entspannend, ein gutes, altes Haustelefon zu sehen mit einem hübschen Tischchen, einem Stuhl und einer Leuchte. Ein solcher Platz gibt einem Telefongespräch wieder eine andere Bedeutung. Man kann sich dafür setzen, konzentriert zuhören und sich Notizen machen."
Persönlich glaube ich an eine - zumindest partielle - echte Renaissance des guten alten Schnurtelefons. Ein erster grosser Schub wird vermutlich einsetzen, wenn die IARC hochfrequente elektromagnetische Felder in die Kategorie 2A einstuft (probably carcinogenic to humans).
http://blog.tagesanzeiger.ch/sweethome/ ... erhaltung/
"Im Zeitalter von Smartphones und Headsets ist es sehr entspannend, ein gutes, altes Haustelefon zu sehen mit einem hübschen Tischchen, einem Stuhl und einer Leuchte. Ein solcher Platz gibt einem Telefongespräch wieder eine andere Bedeutung. Man kann sich dafür setzen, konzentriert zuhören und sich Notizen machen."
Persönlich glaube ich an eine - zumindest partielle - echte Renaissance des guten alten Schnurtelefons. Ein erster grosser Schub wird vermutlich einsetzen, wenn die IARC hochfrequente elektromagnetische Felder in die Kategorie 2A einstuft (probably carcinogenic to humans).