Albatros hat geschrieben:Es ist erschreckend, was Sie hier von sich geben. Viel Wissen zur Deutschen Geschichte können sie nicht haben. Von selbst Erlebten ganz zu schweigen.
Von den heute Überlebenden waren damals die meisten erst Kinder. Wir wollen weder damalige Kinder noch Kinder von Damaligen für irgendetwas beschuldigen oder verantwortlich machen. Aus der Geschichte soll man aber lernen, wobei Wissen dabei gewiss hilfreich ist, aber noch wichtiger die Fähigkeit, die Dinge bzw. das Faktenwissen auch einzuordnen. In der Verfolgung und Unterdrückung von Minderheiten durch die Nazis gibt es Parallelen zu heute. Die Unterdrückung der EMF-Geschädigten und EMF-Empfindlichen wird teilweise mit ähnlichen Methoden betrieben oder zumindest versucht. Auf einzelne davon wird noch zurückgekommen.
Es fiel uns auf, dass sich der Münchener EMF-Desinformationsblog immer wieder einmal der Verharmlosung und damit nahezu Leugnung des grössten Naziverbrechens, des Holocaust, durch Neusprech und Euphemismen widmet. Das macht uns fassungslos, und wir fragen: Was hat denn dieses in einem sog. Elektrosmog-Forum zu suchen?
Mit dem Blogger einig sind sich vielleicht noch viele, wenn es nervt, dass alle möglichen Begriffe aus dem Amerikanischen übernommen und womöglich falsch auf die hiesigen Verhältnisse angewandt werden. Beim Aufkommen des Begriffs „Holocaust“ kam mir dieser Gedanke zunächst auch. Jedoch: Es gab historisch wiederholt „Völkermorde“ an Juden. Die Aktion der Nazis erreichte aber eine zuvor und seither nie dagewesen Quantität und Qualität des systematischen Vorgehens, welche die Benennung mit einem einmaligen Begriff erfordert und rechtfertigt, und „Holocaust“ ist in allen Sprachen dieser Begriff. Zitieren wir einmal aus dem Dialog von Lerchl und Spatenpauli in
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=45939 unter dem Titel
„Bullshit-Bingo “:
Spatenpauli @ Alexander Lerchl
[...][Spatenpauli:] Der im deutschen inhaltslose Begriff "Holocaust" hat hierzulande Hochkonjunktur. Der zuvor dafür verwendete Klartext "Völkermord an den Juden" ist so gut wie ausgestorben. Beschönigungen (Euphemismen) durchziehen seit der Erfindung des "Marketings" (das muss positiver klingen ...) sowieso alles wie Pilzgeflecht. Da wurde zum Beispiel der "Messfehler" von der "Messgenauigkeit" abgelöst, [...].“
Wie kann und muss man überhaupt das Wort “Völkermord“ auffassen?
- Man kann es so verstehen, dass beispielsweise ganze Indianervölker gemordet wurden, oder die Armenier in der Türkei ausgerottet wurden. Die Juden waren aber integrierender Bestandteil des deutschen, polnischen etc. Volkes, welcher bloss einer anderen Religion anhing, nicht einmal einem anderen Gott. In diesem Sinne trifft „Völkermord“ die Vorgänge des Holocaust nicht.
- Man kann darunter auch verstehen, dass Völker Morde begehen. Beim Holocaust war das nicht oder zumindest nicht direkt der Fall, nicht ganze Völker haben gemordet, sondern deren verschiedene Nazi- und Faschistenregimes.
Wer die Juden aus dem deutschen Volk ausschliesst, der grenzt sie aus, diskriminiert sie und erklärt sie zum Fremkörper. Spatenpauli hält „Holocaust“ für eine Beschönigung. Das Gegenteil ist der Fall, „Völkermord ist im Verhältnis zu „Holocaust“ die Beschönigung. Der von Spatenpauli vorgezogene Begriff „Völkermord an den Juden“ verteilt die spezifische Schuld der Nazis auf verschiedene, auch andere Völker als das Deutsche.
Wer in der Verfolgung einer Minderheit, nämlich der EMF-Geschädigten, militant betätigt wie die Diskussionspartner Spatenpauli und Lerchl, sollte in der öffentlichen Diskussion im sozusagen eigenen Interesse mit Wörtern und Relativierungen zum Holocaust behutsamer umgehen.
Weiterhin behauptet Spatenpauli in
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=53435 , „Holocaust“ sei ein Euphemismus für „Massenmord an Juden“. Das Gegenteil ist der Fall, Spatenpaulis einer von zahlreichen „Massenmorden an Juden“ ist eine Verharmlosung des einmaligen Naziverbrechens an den Juden. Massenmorde an Juden gab es zuvor schon oft, aber keiner erreichte die Quantität und planerische „Qualität“ des Naziverbrechens. Darum ist eine singuläre Bezeichnung für dieses singulär-schreckliche Ereignis angemessen.
Wie erwähnt gab es „Massenmorde“ an Juden schon oft. Einer davon war die dem Holocaust zeitlich vorangehende und diesen andeutende Reichskristallnacht, die 400 jüdische Todesopfer forderte. In der Diskussion mit einem Gleichgesinnten vergleicht Spatenpauli dieses Naziverbrechen mit einer eingeschlagenen Scheibe, und nennt einen Vandalismusakt mit reinem Sachschaden ein „Progrom“ wobei er sich zur Ablenkung langfädig aufregt, dass bemängelt wird, er habe das Wort falsch geschrieben, anstatt in sich zu gehen und zu erkennen, dass er es – noch schlimmer als falsch geschrieben – falsch verwendet hat (hier zur Aufregung:
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=55889 ).
Nun zurück zum Verbrechen der Reichskristallnacht, die er in der trauten Diskussion mit seinem Gesinnungsgenossen ins Verhältnis zu einer einzelnen eingeschlagenen Scheibe setzt ( Quelle:
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=55876 ):
„Spatenpauli: Jetzt können Sie sich sicher gut vorstellen, wie sich Deutsche, die nicht dem christlichen Glauben anhingen, nach der Reichskristallnacht gefühlt haben müssen. Hat man den Leuten vom Schloss noch keine Scheibe zerschmissen?
Xy: “Die ganze Sache ist ein Farce ohne Gleichen!
Spatenpauli: Sie verniedlichen damit ein Progrom [sic].“
In Wirklichkeit verniedlicht Spatenpauli das Naziverbrechen der Reichskristallnacht, die 400 Todesopfer gefordert hat, durch seinen unangemessenen Vergleich.
Es stellt sich automatisch die Frage: Steckt dahinter, dass er diese und ähnliche Diskussionen im sog. Elektrosmog-Forum platzierte, ein absichtsvolles System, oder die Unbedarftheit eines seltsam geschichtslosen Gesellen? Die Antwort könnte wohl nur er selbst geben, sofern er überhaupt will.