Psychiatrisierung der "Elektrosensiblen"

BLUE SKY
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der linke Schuh

Beitrag von BLUE SKY » 20. April 2010 07:55

Andersherum wird womöglich auch ein Schuh daraus, ein linker.
Es ergibt sich nämlich die Frage, welche - allerdings nicht nur diese - nach aussen gerichteten amokartigen und ausrastenden Verhaltensweisen von Menschen (und Tieren) die Folge einer Zunahme des Beitrags von EMF-Stress an subtil verlaufenden Prozessen der Demoralisierung sind.

Schlüsselwort: "wutgetränkte Apathie"
http://www.uni-bielefeld.de/ikg/downloa ... f_2009.pdf
Das Leben ist schön.

Wuff

Der Forschungsprozess zu EMF ist von aussen gesteuert

Beitrag von Wuff » 21. April 2010 12:56

(Korrektur zum letzten Link im letzten Beitrag: Zum Fehlen der Phase „Beobachtung“ des Forschungsprozesses lautet der funktionierende Link viewtopic.php?p=45928#45928 . Ich bitte den Fehler zu entschuldigen).



Der Forschungsprozess zu EMF ist von aussen gesteuert (1)
  • Der Forschungsprozess verläuft in acht Phasen

    Zum normalen Ablauf des Forschungsprozesses in Naturwissenschaften fand sich vor Jahren in einer Mobilfunker-Website ein sehr gutes Flussdiagramm. Heute finde ich die originale Fundstelle nicht mehr, sondern nur noch wo ich es vor meinem Rauswurf ins izg(?)mf-Forum gestellt hatte, nämlich http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=30014 .
  • Flussdiagramm
    Das gezeichnete Flussdiagramm lässt sich auch in vollständige deutsche Sätze umsetzen:
    • Nach der Beobachtung (1) eines neuen Phänomens vermutet der Forscher dazu allerhand, was er für sich als Hypothese(n) (2) zur Wirkungsweise, zur Messbarkeit etc. formuliert.
    • Wenn der Forscher eine Hypothese (2) auf ihr Zutreffen überprüfen möchte, dann kann er sich ein dafür geeignetes Experiment (3) ausdenken und es dann im Einzelnen entwerfen und planen; in einem interdisziplinären Projekt wie in Biolectromagnetics benötigt er dazu ein ganzes Team aus verschiedenen Fachdisziplinen.
    • Nach der Durchführung des Experiments (3) – die sehr oft ein ganzes Forscherteam erfordert - werden die Ergebnisse ausgewertet und analysiert, und der Forscher präsentiert diese seinen Vorgesetzten und seinem Kollegenkreis als Bericht (4), in Biologie wird gewöhnlich ein übersichtliches Poster vorgestellt.
    • Eine als Artikel umgeschriebene Fassung des Berichts (4) wird einer angesehenen Fachzeitschrift angeboten und durch diese Fachwissenschaftlern zur Begutachtung (5) vorgelegt.
    • Je nach dem Ergebnis der Begutachtung (5) wird die Studie entweder zur weiteren Überarbeitung an die Autoren zurückgegeben, dem Papierkorb überantwortet oder aber zur Publikation (6) in der Fachzeitschrift freigegeben.
    • Nach der Publikation (6) sollte zur Überprüfung des Experiments eine unabhängige Replikation (7) des Experiments möglich sein und auch durchgeführt werden.
    • Die Studie erhält im Prinzip erst durch die Bestätigung der Ergebnisse durch eine Replikation (7) ein „weight of evidence“ (zur nicht ganz einfachen Übersetzung http://www.linguee.de/uebersetzung/deut ... dence.html ), und erst wenn der
      Studie genügend Glaubwürdigkeit und Überzeugungs- und Beweiskraft zukommen, vermehrt sie bzw. ihre Ergebnisse die Menge des wissenschaftlich anerkannten Wissens (8).
    Wir werden uns etwas weiter unten die sehr bemerkenswerten Abweichungen und Besonderheiten zu einigen der obigen Punkte in Bioelectromagnetics ansehen.
  • Regelschlaufen zum Flussdiagramm des Forschungsprozesses
    Das Flussdiagramm enthält nicht nur gepfeilte Linen vom Start in der Phase der Beobachtung (1) bis zum Ziel im anerkannten Wissen (8 ), sondern auch einige, die als Schlaufen rückwärts führen, so genannte Rückkopplungen, z.B. dass nach der Begutachtung (5) der Artikel (4) eventuell überarbeitet wird, etc. Diese Rückkopplungen vermitteln den Eindruck, der Forschungsprozess verlaufe unabhängig und in Selbstregulierung durch die Wissenschaftler. Dass es sich nicht um einen autonomen Regelkreis handelt, sehen wir gleich anschliessend.
  • Steuerung des Forschungsprozesses von aussen
    Der sich scheinbar autonom regelnde Forschungsprozess ist in Wirklichkeit ein Prozess, der im Fall des Wissenschaftszweigs Bioelectromagnetics von aussen nahezu nach Belieben gesteuert wird, und zwar so, dass es die beteiligten Forscher nicht realisieren. Die Steuerung der Forschung ist hierarchisch organisiert:
    • Die an hohen Grenzwerten und Abwehr von Haftpflichtansprüchen interessierte Industrie
    • Die industrienahe Festlegung von Definitionen und Grenzwerten durch die ICNIRP
    • Die weltweite EMF-Forschungskoordination, hauptsächlich bei der WHO angesiedelt
    • Die nationale EMF-Forschungskoordination durch Organisationen wie Forschungsstiftung Mobilkommunikation www.mobile-research.ethz.ch, www.FGF.de, www.MTHR.org.uk etc.
    • Die universitätsweite Koordination durch „eingeweihte“ Institutsleiter und Professoren.
    Die Steuerung erfolgt überwiegend durch die Zuteilung des wichtigsten Betriebsstoffs aller naturwissenschaftlichen Forschung, nämlich des Geldes bzw. der Studienfinanzierung. Weitere steuernde Eingriffsmöglichkeiten in den Forschungsprozess sind die Auftragsausschreibung, das Besetzen von Gutachterstellen und das Hintertreiben systematischer Beobachtung. Die zeitliche Dimension spielt wie überall, wo es um Verzögerungstaktik geht, eine wichtige Rolle. Neue Erkenntnisse werden in einer Warteschlaufe gehalten, wozu die oben erwähnten Rückkopplungsschlaufen nützlich sind.
Im nächsten Beitrag werden wir sehen, wie in Bioelectromagnetics die erste Phase des Forschungsprozesses hintertrieben wird.

Wuff

Der Forschungsprozess zu EMF ist von aussen gesteuert (2)

Beitrag von Wuff » 22. April 2010 10:03

Der Forschungsprozess zu EMF ist von aussen gesteuert (2)



Phase 1 des Forschungsprozesses: Beobachtung

Zur Beobachtungsphase, die im Wissenschaftszweig Bioelectromagnetics anscheinend verhindert wurde, ist bereits in viewtopic.php?p=45928#45928 und unten in viewtopic.php?p=46064#46064) geschrieben worden.
Der Grund dafür, dass hier nochmals ausführlich darauf eingegangen wird, ist dass die erste Phase des Forschungsprozesses, die wissenschaftlich auswertbare, genaue medizinische Untersuchung und Beobachtung des zu erforschenden Phänomens, für die manipulative Steuerung des gesamten Forschungsprozesses die entscheidende Schlüsselrolle spielt:
  • Was in bereits in der Beobachtungsphase verhindert oder auch nur ignoriert wird, das kommt gar nicht erst in die Phase 2 der Hypothesenbildung.
  • Was in der Beobachtungphase zwar nicht verhindert aber verfälscht werden kann, wird ab Phase 2 nur noch als seltsame und nicht zielführende Hypothesen weiter verarbeitet.
  • Die Unterlassung der Beobachtungsphase hat in Phase 3 Experimente zur Folge, die nichts mehr mit dem medizinischen Phänomen zu tun haben, dass es zahlreiche Menschen gibt, die unabhängig voneinander über Beeinträchtigungen von Gesundheit und Befinden bei Exposition zu EMF berichten.
  • Solange es gelingt, die Beobachtung von EMF-Effekten durch medizinische Wissenschaftler zu unterbinden, so lange (und noch einige Jahre darüber hinaus, weil der Forschungsprozess eine zeitliche Dimension hat) werden biologische Effekte schwacher EMF nicht als Phase 8 des Forschungsprozesses Teil des wissenschaftlich anerkannten Wissens sein.

Wir werden hier sehen, wie die Beobachtungsphase nicht nur in passiver Form unterlassen, sondern auch aktiv sabotiert und verfälscht wird.
  • Die EMF-Opfer werden eliminiert
    Die EMF-Opfer werden mit verschiedenen Methoden aus dem Forschungsprozess eliminiert:
    • EMF-Opfer werden aus der Öffentlichkeit verbannt
      Mit einiger Energie wird versucht, bei den EMF-Opfern selbst anzugreifen, um sie aus der öffentlichen Wahrnehmung zu verbannen. In den Foren von Spatenpauli und RDW haben einige Selbstberufene sozusagen die Aufgabe der Schergen übernommen, die EMF-Opfer so lange zu verhetzen, zu verhöhnen und zu beschimpfen, bis sie sich zurückziehen.
      Wenn sich einmal Medien der EMF-Opfer annehmen, dann wird dort mit Programmbeschwerden ( viewtopic.php?p=41933#41933 ) und Interventionen bei Redaktionen interveniert.
    • EMF-Opfer werden diskreditiert und zum Schweigen gebracht
      Das Mittel hierfür ist die Psychiatrisierung, die eigentlicher Gegenstand dieses Strangs ist. Die Psychiatrisierung macht die EMF-Opfer, die als „EHS“ und „IEI-EMF“ bezeichnet werden, als Zeugen für die EMF-Schädigung unglaubwürdig, die EMF-Opfer werden in die Spinnerecke gestellt. Die Psychiatrisierung bringt viele der EMF-Geschädigten zum Schweigen, weil sie sehr beschämend wirkt. Ein öffentliche Psychiatrisierung, bei der einem EMF-Betroffenen ein Hirn-Schnittbild vorgehalten wurde, die angeblich die Ursache seiner Symptome in seinem Kopf kartographiert hat, war denn auch der Anlass für diesen Strang, viewtopic.php?p=43430#43430 .
  • Die Beobachtung wird verhindert
    Ein Grossteil des medizinischen Fortschritts beruht auf sorgfältigen Beobachtungen von Ärzten, die sie in ihren Krankengeschichten dokumentiert haben. Auffällige Phänomene führen zu vertiefter Beobachtung und zur Bildung von Hypothesen, welche von Forschern experimentell oder statistisch geprüft werden. Das ist die Beschreibung des Normalfalls. - Wir zeigen hier an einem konkreten Beispiel, in teilweiser Zusammenfassung von oben stehendem Text, wie in Bioelectromagnetics in krasser Abweichung vom Normalfall die Beobachtung zu medizinisch interessierenden Effekten schwacher EMF verhindert wird.

    Ein EEG-Spezialist, der auch einmal für eine der weiter oben beschriebenen Tarnorganisationen tätig war, verhinderte persönlich eine bereits in Auftrag gegebene individuelle Provokationsuntersuchung mit EMF-Exposition, also EEG-Ableitung vor und nach Exposition. Der Fall ist etwas ausführlicher beschrieben in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=29267 . Es wurde in diesem Fall
    • erstens erfolgreich verhindert, dass ein möglicher Unterschied zwischen EEG vor der Provokation mit EMF-Exposition und EEG nach EMF-Exposition Eingang in die Krankengeschichte eines Schulmediziners gefunden hätte, und
    • zweitens wurde das Ergebnis auch noch verfälscht, indem ohne psychiatrische Untersuchung eine nachweislich falsche psychiatrische „Diagnose“ gestellt wurde.
    Diese manipulative Verhinderungsmassnahme hat also bewirkt, dass der Prozess des EMF-Stress beim Patienten geleugnet werden kann, und dass dem Patienten das Etikett der nach Repacholi unmöglich zu erfüllenden Eigenschaft „elektrosensibel“ angehängt werden konnte.

    Es wurde in diesem Fall erfolgreich verhindert, dass ein durch EEG objektivierter EMF-Stress-Prozess in eine KG von Schulmedizinern eingehen konnte, von wo aus die KG anderswo die Grundlage von ernsthafter EMF-Forschung hätte sein können.

wolf
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Beitrag von wolf » 23. April 2010 21:00

ein kleiner einwurf (zum schmunzeln, oder auch nicht weil´s zu ernst ist):

ssk - strahlenschutzkommission. eine genial korrekte bezeichnung, sie schützt die strahlen ... !!!
Alle Wahrheit durchläuft drei Stufen. Zuerst wird sie lächerlich gemacht oder verzerrt. Dann wird sie bekämpft. Und schließlich wird sie als selbstverständlich angenommen. (man sagt es stammt von schopenhauer)

Wuff

Beitrag von Wuff » 25. April 2010 16:00

Der Forschungsprozess zu EMF wird von aussen gesteuert (3)

Phase 1 des Forschungsprozesses: Beobachtung – Fortsetzung

Wir fahren hier fort mit der Schilderung dazu, wie bereits die erste Phase des Forschungsprozesses verhindert wird, nämlich die Beobachtung. Gefährlich wird es nämlich immer dann für die Grenzwerte, wenn Hypothesen zu Wirkungen von EMF unterhalb der Grenzwerte geäussert werden, beispielsweise die Melatoninhypothese. - Es ist einfacher, Beobachtungen z.B. zur Melatoninausschüttung zu unterbinden, als Hypothesen zu widerlegen, was in einigen Fällen – ganz genau genommen - sogar unmöglich ist.
  • Tatsächliche Beobachtungen werden ignoriert
    Auch in einem Experiment kann es zu Beobachtungen kommen, die zu neuen Hypothesen und damit zu neuen Experimenten führen können. Lerchl hat in seinem Experiment, in welchem er isolierte Pinealorgane Feldern im athermischen Bereich exponierte, beobachtet, dass diese Hormondrüsen beim SAR-Wert von 0,8 W/kg signifikant (p < 0.05 gegenüber Kontrollen) mehr Melatonin ausschütten. Lerchl hat seine eigene Beobachtung, welche die Melatoninhypothese ab dem SAR-Wert von 0,8 W/kg (entspricht 40 Prozent des Teilkörper-Grenzwerts bei 1,9 GHz) bestätigt, sozusagen selbst ignoriert. Dieses gelang ihm durch Umdeutung mittels kreativer Wortschöpfung, indem er nämlich die von ihm selbst protokollierten biologischen Effekte schwacher EMF als sub-thermisch (mit Bindestrich) oder minimal-thermisch benannte. Es ist schwierig, hier einen geeigneten Ausdruck zu finden, der das treffend umschreibt: „Wortgaukeln“, „Selbst-Verblindung“, treffen es nicht präzise.

    Die richtige Anwendung von Logik ist genauso wichtig für die Wissenschaft wie das Ansammeln von Wissenselementen, Logik erschliesst neues Wissen durch Verknüpfung von bestehendem Wissen mit neuen Beobachtungen. Für die praktische Anwendung eines logischen Kalküls ( http://de.wikipedia.org/wiki/Kalk%C3%BCl ) auf die konkreten Fragestellungen dieser Welt müssen die Begriffe, welche für die Variablen in den Kalkül eingesetzt werden, sauber definiert werden. Ist dieses nicht der Fall, wie zum Beispiel bei der willkürlichen und nie definierten Benennung durch Lerchl der von ihm im nicht-thermischen Bereich beobachteten und protokollierten Effekte als sub-thermisch oder minimal-thermisch, dann kann alles „bewiesen“ werden, und dann ist alles „wahr“. Zu diesen Begriffsschöpfungen haben wir uns um Ende Januar 2010 geäussert.
    Rhetorik hat die Behauptung, athermische Effekte bzw. Effekte schwacher EMF seien nicht möglich, somit für ein paar Jahre gerettet.

    Dass der von Lerchl experimentell festgestellte Effekt im thermischen Bereich, nämlich beim SAR-Wert von 2,7 W/kg, gegenläufig war, d.h. bei kontinuierlichem Feld signifikante Erhöhung der Melatoninproduktion, und bei gepulster GSM-Simulation signifikante Absenkung des Melatoninausstosses, war Lerchl dann gar keinen Gedanken mehr wert, obwohl sich hier eigentlich die andere, stärkere Wirkung von gepulsten EMF bewiesen hätte, wenngleich im knapp thermischen Bereich. .
  • Ersatz von Beobachtung
    Wenn in der Phase 1 des Forschungsprozesses keine Beobachtung originaler EMF-Stress-Vorgänge, z.B. durch systematische, für wissenschaftliche Auswertung geeignete medizinische Untersuchung zugelassen wird, und wenn dennoch „geforscht“ werden soll, dann wird als Grundlage für die Phase 2 des Forschungsprozesses, nämlich für die Hypothesenbildung, ein Ersatz für die Beobachtung benötigt. Dieser Ersatz wird dann aber zwangsläufig ein verfälschtes Bild der Wirklichkeit geben. Es folgen einige wenige Beispiele von Ersatz für die Wahrnehmung, welche die „Forscher“ gefunden haben.
    • “Wahrnehmung“ vom Hörensagen
      Den zahlreichen Mikrowellenwahrnehmungs experimenten liegt nicht eine auf Beobachtung durch Mediziner gestützte „Wahrnehmungshypothese“ zu Grunde, sondern, wie wir gesehen haben, die implizite Voraussetzung Repacholis, die „Elektrosensiblen“ müssten Mikrowellen sinnlich wahrnehmen können. Die „Forscher“ nutzen die Tatsache, dass viele EMF-Opfer die Beschreibung ihrer Beeinträchtigung nicht genau artikulieren können dazu, ihre Aussagen zur Symptomatik so zu verdrehen oder ihnen Aussagen so zu suggerieren, dass sie die Pseudo-Hypothese der Mikrowellen-Wahrnehmungsfähigkeit stützen. Man hat diejenigen als „elektrosensible“ Probanden ausgewählt, die man zur Behauptung veranlassen konnte, sie könnten Mikrowellen wahrnehmen. In der Folge wurden Dutzende von irrelevanten Mikrowellen-Wahrnehmungs experimenten durchgeführt, begleitet von der Messung medizinisch irrelevanter Zielgrössen bei den Probanden.
    • Beizug ungeeigneter Kasuistiken
      Zum Thema Kasuistiken bzw. Beobachtung durch Mediziner hat der Runde Tisch des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms DMF ungeeignete Hilfskräfte eingeladen. Frau Dr. Waldmann-Selsam ist zwar von grossem Elan und Idealismus beflügelt, Fälle von „Elektrosensiblen“ aufzunehmen und quasi als bereits gültigen Beweis für die Wirkungen schwacher EMF zu verbreiten. Leider gelingt es ihr nicht, wissenschaftlich auswertbare, systematische Kasuistiken aufzunehmen. Von Bioelectrosmagnetics „Forschern“ wurde ihr am Runden Tisch empfohlen, das Schema des Robert-Koch-Instituts, das für toxikologische Fälle geeignet ist zu übernehmen. Dass dieses eine Anpassung von den Vergiftungs- auf die Strahlenfälle erforderlich machen würde, wurde ihr nicht gesagt. Es ist aber nichts Gescheiteres zu erwarten, wenn die EMF-Forschung von „Elektrikern“ koordiniert wird. Und so fehlen immer noch gründliche und systematisch erstellte medizinische Kasuistiken zu den EMF-Stress-Prozessabläufen von EMF-Beeinträchtigten, und die „Elektriker“ und Zoologen haben den willkommenen Vorwand, die Realität der EMF-Beeinträchtigten entweder so wie es ihnen passt vorzustellen oder zu verfälschen.

      (Gelegentlich werden auch „Elektrosensible“ den Studierenden in einer Art von Freakshow vorgeführt, aber ohne durch EMF-Provokation etwas zu demonstrieren, - Effekte schwacher EMF darf es „offiziell“ auch gar nicht geben. Was beim Bioelectromagnetics Nachwuchs an Eindrücken bleibt, ist dass es sich bei den Schilderungen der „Elektrosensiblen“ zu EMF-Effekten um Spinnereien handele.)
    • Vertreter falscher Disziplinen
      Die sorgfältige systematische medizinische Beobachtung von EMF-Patienten wird ersetzt durch allerlei Experimente von Psychologen, Zoologen, Elektrikern etc. an Probanden, die als „elektrosensibel“ bezeichnet werden, zu denen aber bereits vor dem Experiment die Vorgabe gemacht wird, dass biologische Effekte schwacher EMF unmöglich seien. Es ist voraussehbar, dass unter diesen Voraussetzungen entworfene Experimente keine Effekte zeigen können.
    • Die Beobachtung der Natur wird durch Beachtung von Dogmen ersetzt
      Viele "Forscher" verzichten überhaupt auf die Beobachtung möglicher Effekte von EMF.

      Frick hat sich die Mühe gespart, seine von ihm als „elektrosensibel“ bezeichneten Probanden auf Reaktionen auf EMF auch nur ansatzweise zu prüfen, sondern er hat sich ohne Umweg auf ICNIRP-Repacholis WHO-Fact-Sheet 296 gestützt, als er sie samt und sonders als „vermeintlich ‚elektrosensibel‘ “ klassierte, und sie nur mit einer bloss vorgeblichen Mobiltelefonstrahlung scheinexponiert.

      Nachdem sich Frick auf Repacholis unbewiesene Behauptungen in dessen WHO-Fact-Sheet 296 stütze, als er ohne eigene Prüfung behauptete, alle seine "elektrosensiblen" Probanden seien nur vermeintlich "elektrosensibel", konnten die Ergebnisse seines Experiments auch nichts mehr beweisen.


      (Auch Lerchl ist ein Wanderprediger für die Behauptung, athermische Effekte seien a priori nicht möglich, wie jüngst in http://www.profil.at/articles/1015/575/ ... nwflogroot .)
  • Beobachtung von Beobachtung
    Dazu dass die Industrie genau beobachten lässt, wenn unabhängige Mediziner sich EMF-Patienten annehmen, haben wir am oben in diesem Strang am 22. März 2010 ausgeführt:
    Beobachtung unabhängiger Aktivitäten
    Die von der Industrie initiierte und bezahlte Forschungsstiftung Mobilkommunikation beobachtet unabhängige Aktivitäten im Bereich von EMF-Folgenbekämpfung, wie die der der Berufsorganisation „Ärzte für Umweltschutz“. Sie tut dieses in der äusseren Form einer wissenschaftlichen Begleitung, für die sie ein Institut der Universität Bern für CHF 100‘000 beauftragt hat. ( http://www.mobile-research.ethz.ch/var/ ... nd%20E.pdf )
Aus dem Dargelegten geht hervor, dass die Forschungsphase 1 „Beobachtung“ zu biologischen Effekten schwacher EMF beim lebenden Menschen nachgeholt werden muss, und zwar durch systematische und wissenschaftlich auswertbare Fallaufnahmen durch Mediziner. Ich werde darauf zurückkommen. Es ist aber nicht zu erwarten, dass dieses von denjenigen unterstützt wird, die gemäss dem Forenteilnehmer Wolf die Strahlen schützen.

Wuff

Der Forschungsprozess zu EMF wird von aussen gesteuert (4)

Beitrag von Wuff » 27. April 2010 18:47

Der Forschungsprozess zu EMF wird von aussen gesteuert (4)

  • Phase 2 des Forschungsprozesses: Hypothese

    Wenn keine ordentliche Beobachtung eines Phänomens stattfindet, dann sind dazu auch keine wissenschaftlich vertretbaren Hypothesen zu erwarten. Stattdessen feiern bizarre, letztlich esoterische Scheinhypothesen fröhliche Urständ, wie diejenige des ICNIRP-Gründungspräsidenten Repacholi, der postulierte, EMF-Geschädigte müssten die EMF sinnlich wahrnehmen können. Ohne wissenschaftlich verwertbare Beobachtungen lassen sich Denkverbote für ernsthafte Hypothesen rechtfertigen und durchsetzen.

    Da Mediziner vom Forschungsprozess praktisch ausgeschlossen sind, werden folglich keine medizinischen Hypothesen geprüft. Die „Elektriker“ und Psychologen würden ihre Kompetenzen überschreiten, wenn sie mit den „Elektrosensiblen“ etwas anderes als „Lampentests“ machen würden, d.h. wesentlich mehr oder wesentlich anderes als „Mikrowellenstrahlung ein“ und prüfen, ob die „Elektrosensiblen“ diese wahrnehmen.

    Kennzeichnend für die Diskussion von „Elektrikern“ über medizinische Probleme ist das Duett, das zurzeit die Ingenieure RDW und Spatenpauli im izg(?)mf- Forum singen, wo sie sich gegenseitig in der Erregung darüber übertreffen, dass Erwin Schliephake 1932 Symptome beschrieben hat, die bis heute auch von einigen EMF-Geschädigten geschildert werden.

    Schliephake: „Der Gesamtorganismus wird schon im Strahlungsfeld von starken Kurzwellensendern durch die freie Hertzsche Welle deutlich beeinflusst. Das empfinden alle Personen, die längere Zeit hindurch an solchen Sendern ohne genügende Schutzmittel haben arbeiten müssen. Es treten Erscheinungen auf, wie wir sie bei Neurasthenikern zu sehen gewohnt sind: starke Mattigkeit am 'Tag, dafür in der Nacht unruhiger Schlaf, zunächst ein eigenartig ziehendes Gefühl in der Stirn und Kopfhaut, dann Kopfschmerzen, die sich immer mehr steigern, bis zur Unerträglichkeit. Dazu Neigung zu depressiver Stimmung und Aufgeregtheit.“.

    Die Erregung der Ingenieure gilt vor allem der wesentlich grösseren Sendeleistung, welcher Schliephakes Patienten ausgesetzt waren, und den Unterschieden bei den Frequenzen. Die beiden Ingenieure können sich nicht vorstellen, dass einige Menschen vielleicht bereits bei wesentlich schwächeren EMF als Schliephakes Patienten ausgesetzt waren reagieren, und sie können sich erst recht nicht vorstellen, dass sie mit vergleichbaren Symptomen reagieren, und noch weniger, dass dieses bei unterschiedlichen Frequenzen geschehen kann. Wie sollten sie auch, wenn ihr Modell vom Menschen das in ihrer Ausbildung gelernte eines Funkempfängers oder eben das einer „Lampe“ ist?
  • Phase 3 des Forschungsprozesses: Experiment

    Die Phase 3, das Experiment ist der erste eigentliche Engpass im Forschungsprozess von Bioelectromagnetics. Der Engpass ist hier die Studienfinanzierung. Interdisziplinäre, doppelblind durchzuführende Experimente erfordern einen grossen Personal- und Sachaufwand, durchschnittlich circa CHF 0,5 Mio. Ausserdem dauert es meist circa drei Jahre bis zur wissenschaftlich massgeblichen Publikation.

    Wer zahlt befiehlt. Wer zahlt, wählt auch aus, welche Hypothesen überhaupt experimentell überprüft werden. Wer zahlt, entscheidet auch, mit welchem Experimentdesign die Hypothese geprüft werden soll, ob mit einem tauglichen oder mit einem untauglichen. Lerchls Design mit den isolierten Pinealorganen war nicht geeignet, die Melatoninhypothese gültig zu bestätigen oder zu widerlegen.

    Die Bewilligung des „Betriebsstoffs“ Geld für Experimente entscheidet darüber, was in einigen Jahren an Erkenntnis zum Phänomen vorliegen wird oder auch nicht. Über die Bewilligung der finanziellen Mittel für die Experimente entscheiden in Bioelectromagnetics meist irgendwelche Koordinatoren. Für praktisch alle bis vor kurzem publizierten EMF-Experimente war der Gründerpräsident der ICNIRP, welche die weltweit in Kraft gesetzten Grenzwerte vorgeschlagen hat, der Koordinator auf Stufe WHO.

    Neben dem Geld ist auch der Geist ein Engpassfaktor, nämlich die Ideen für Experimente.

    Beim schweizerischen Nationalen Forschungsprogramm NFP57 wusste man bereits im Voraus, dass man zu EMF-Stress nichts finden werde, denn: Zum Thema „Elektrosensibilität“ wird in diesem Rahmen überhaupt nicht geforscht, mit der Begründung, es seien keine geeigneten Projekte bzw. Ideen zu Experimenten eingereicht worden. Ausserdem sei es erst dann möglich, die „Praxisevidenz“, also die Berichte von EMF-Betroffenen zu berücksichtigen, wenn der Wirkmechanismus bekannt sei, http://www.nfp57.ch/files/news/18_NFP57_FAQ_D.pdf . In Wirklichkeit verhält es sich bei echter Forschung umgekehrt: Aus sauberen Beobachtungen bzw. Kasuistiken von wissenschaftlich veranlagten Ärzten sollten Hypothesen zu Wirkmechanismen resultieren, und daraus wiederum die Vorschläge der Wissenschaftler, wie diese Hypothesen experimentell zu prüfen wären.

    Wenn in der Phase 3 des Forschungsprozesses keine oder aber ungeeignete Experimente vorgeschlagen werden, dann ist dieses auf das Fehlen der Phase 1 des Forschungsprozesses, der Beobachtung, zurückzuführen. Dieses wiederum ist ein Hinweis darauf,
  • Phase 4 des Forschungsprozesses: Bericht

    Die Berichtsentwürfe über wissenschaftliche Experimente werden meist vom hochschulinternen Statistik-Service-Center geprüft und aufbereitet, damit in dieser Hinsicht nichts anbrenne. Nach internen Berichten des Forscherteams an den Instituts- oder Abteilungsleiter wird das Einreichen an ein wissenschaftliches Journal zur Publikation entweder bewilligt oder nicht. Vor der Publikation wird auch an Kongressen und an anderen Treffen berichtet, und in einzelnen Fällen werden die Medien bereits vor der begutachteten Publikation im wissenschaftlichen Journal mit Berichten bedient. In anderen Fällen dient das Abwarten der begutachteten Publikation als Vorwand, die Ergebnisse bis dann sogar vor den Auftraggebern geheim zu halten.

Wuff

Der Forschungsprozess zu EMF wird von aussen gesteuert (5)

Beitrag von Wuff » 2. Mai 2010 16:26

Der Forschungsprozess zu EMF wird von aussen gesteuert (5)
  • Phase 5 des Forschungsprozesses: Begutachtung
    Nach der Finanzierung des Experiments ist die Peer Review („Begutachtung durch Ebenbürtige“) der nächste wichtige Engpass für eine Studie. Die Peer Review wird hier http://de.wikipedia.org/wiki/Peer-Review und hier http://de.wikipedia.org/wiki/Reviewed_Paper beschrieben und diskutiert. Der Hauptvorteil der Begutachtung ist, dass Studien vor der Zulassung zur Publikation überhaupt einer Qualitätskontrolle unterzogen werden. In den Wikipedia-Artikeln wird - unabhängig von den Zuständen in Bioelectromagnetics – als Nachteil die fortschrittshemmende Wirkung daraus kritisiert, dass die Peer Reviews bis zu ein Jahr Zeitverzögerung bei der Publikation von neuem Wissen verursachen, und dass Forschungsansätze, die von der Meinung der meist nur wenigen begutachtenden „Silberrücken“ abweichen, negativ beurteilt werden. Die Begutachtungsphase hat insbesondere in Bioelectromagnetics einen stark bremsenden Einfluss auf das Durchsetzen neuer Erkenntnisse, z,B. dass auch schwache EMF zur Beeinträchtigung von Befinden und Gesundheit führen können. Die unbewiesenen Dogmen von Bioelectromagnetics, wie z.B. das von Schwan, dass es keine athermischen Effekte hochfrequenter EMF geben könne, werden wohl von den Gutachtern in den Rang von Naturgesetzen erhoben: „Was nicht sein kann ist nicht“.

    Einer der wichtigen Regelkreise des Forschungsprozesses findet sich bei der Begutachtung. Hier findet eine selbstregulierende Rückkopplung satt, aber nicht nur. Denn es ist an dieser Stelle auch Steuerung des Forschungsprozesses von aussen möglich, wenngleich nicht so auffällig und so wirksam wie bei der Finanzierung der Experimente.

    Die Bedeutung der Begutachtung ist darum so gross, weil eine wissenschaftliche Studie nur dann ernst genommen wird, wenn sie in einem angesehenen wissenschaftlichen Journal publiziert worden ist, was nur nach erfolgreichem Bestehen der Begutachtung durch einen Fachmann (Peer Review) überhaupt je erfolgt. Je angesehener die Zeitschrift in Fachkreisen ist, desto glaubwürdiger sind die Inhalte der Artikel. In der Medizin gelten „Lancet“ mitsamt „Lancet Oncology“ und „Lancet Neurology“ und das „New England Journal of Medicine“ als die Angesehensten. Obschon die Frage, nach gesundheitlicher Beeinträchtigung durch EMF eine medizinische ist, wird kaum je etwas dazu in einem solchen Journal erscheinen, denn es sind nicht Mediziner, sondern Biologen, Psychologen und „Elektriker“, die das Thema bearbeiten. Und Studien, die nichts Neues finden und berichten, schaffen es ohnehin nicht dorthin.

    Die Gutachter werden vom Verlag bestimmt. Die Gutachter bleiben in den meisten Fällen anonym. Kein Wissenschaftler kann damit rechnen, den Namen des Gutachters zu erfahren. Die anonymen Gutachter der wissenschaftlichen Journale, bleiben im Dunkel der Wissenschaftsgeschichte. Kaum einer wird je erfahren, wer möglicherweise welche Studien von der Publikation ferngehalten hat, die Effekte von EMF gefunden haben, und keiner wird je wissen, wer Studien, welche mit untauglichem Design wie die von Lerchl oder mit unglaublichen Schlüssen wie die von Frick athermische Effekte von EMF bestreiten, durchgewinkt hat. Die Tarnorganisationen der Industrie ( viewtopic.php?p=45895#45895 und viewtopic.php?p=45928#45928 ) bieten als Dienstleistung die Zurverfügungstellung von Gutachtern an.

    Die Gutachter sind im Prinzip frei, die Qualitätskriterien zu bestimmen, welche sie an die vorgelegten Studien anlegen. Nun gibt es in Bioelectromagnetics Standards, die von der mobilfunknahen ICNIRP vorgegeben werden, und von denen ein Gutachter kaum abweichen kann. Welches sind die formalen Kriterien, gemäss denen eine Bioelectromagnetics-Studie qualitativ gut ist? Für den Studientyp „Laborstudie mit Probanden“ nennt Röösli in http://www.ehponline.org/members/2006/9149/9149.pdf Seite 1 oben rechts die nachfolgenden Kriterien für qualitativ gute Studien, wobei er sich ausdrücklich auf Repacholi bezieht:
    • a) Randomisierte (durch Zufall gesteuerte) und verdeckte Zuteilung der Probanden in paralleler Untersuchung (Probanden nach Zufall entweder echt oder Placebo exponieren) oder in Reihenuntersuchung (alle Probanden in mehreren Durchgängen, in zufälliger Reihenfolge echt oder Placebo exponieren); zu Experimenttypen in http://www.peri.org/distance_tour/stats ... hing1.html .
    • b) Doppelblinde Anordnung: Weder Versuchsleiter noch Probanden wissen, ob jeweils die Strahlung ein- oder ausgeschaltet ist.
    • c) Angabe der Spezifischen Absorptionsrate SAR, Messung mit Hilfe eines Phantomkopfs (Mit einer Flüssigkeit gefüllter Eimer, welche ähnliche elektrische Eigenschaften wie ein Durchschnitt aus Kopfschwarte, Schädelknochen und Hirnmasse aufweist) oder mit dreidimensionalen dosimetrischen Berechnungen.
    • d) Sachgerechte statistische Analyse
    Zu a), b) und zu d) gäbe es dann nichts zu kritisieren, wenn es sich beim Versuch beispielsweise um einen Medikamententest handeln würde. Wenn ein Wirkmechanismus für EMF-Stress gesucht wird, dann müssten aus medizinischen Beobachtungen gewonnene vernünftige Hypothesen getestet werden. Faktisch wurden aber im Wesentlichen nur Wahrnehmungstests durchgeführt, die der Prüfung einer unsinnigen Hypothese dienten, nämlich dass „Elektrosensible“ EMF sinnlich und mit Bestimmtheit wahrnehmen können müssten.
    Haarsträubend ist die „Qualitätsanforderung“ c): Kein Medikamententest würde je akzeptiert, bei dem nicht genau und umfassend der Wirkstoff, seine Menge und seine Darreichungsart beschrieben würde. Bei der Noxe (Schadeinwirkung) EMF hingegen wird nur die Frequenz, die dem Wirkstofftyp entsprechen könnte, genau beschrieben, nicht aber die Darreichungsart umschrieben, wozu die genauen Angaben zur Pulsung und gegebenenfalls zur Frequenzmodulation gehören würden. Mit der SAR wird jedoch nur ein Durchschnitt angeben: Im Fall eines Medikamententests wäre eine vergleichbar dümmliche Angabe, dass innerhalb einer Woche insgesamt x Milligramm der Substanz gegeben wurde, ohne Angabe zu welcher Tageszeit wie viel und wie gegeben wurde. – Die das thermische Mass SAR als Musskriterium im athermischen Bereich ist ein Widerspruch in sich selbst, denn dort sind thermische Wirkungen nicht einmal mehr messbar. Die SAR ist und bleibt ein Propagandainstrument, denn dieses thermische Mass macht Bedenken wegen athermischer Effekte von EMF lächerlich.

    Nebenbei: Zur Qualitätsanforderung b) ist bemerkenswert, dass nie gefordert wurde, die die Versuchsleiter dürften ausdrücklich nicht „elektrosensibel“ sein. Wenn ein Versuchsleiter selbst „elektrosensibel“ wäre, dann wäre die doppelte Verblindung nicht mehr gegeben, denn dann würde er die EMF, die im Versuchsraum auf die Probanden abgestrahlt werden, ja selbst wahrnehmen. Dass diese Anforderung an die Versuchsleiter nie gestellt wurde, beweist, dass die Anforderung an die „Elektrosensiblen“, sie müssten EMF sinnlich und mit Gewissheit wahrnehmen können, auch nie ernst gemeint war, und dass auch die viele Dutzend Mal mit Millionenaufwand durchgeführten EMF-Wahrnehmungstests nie ernst gemeint waren, bzw. dass das Ergebnis wegen des regelmässig in die Versuchsanordnung eingebauten psychosozialen Stress der „elektrosensiblen“ Probanden voraussehbar war.

    Bei der Begutachtung wird, wie wir gesehen haben, das Einhalten der formellen Kriterien, also z.B. die Angabe der Befeldungsintensität mit dem thermischen Mass SAR, genau kontrolliert.

    Die materielle Qualitätsprüfung scheint im Vergleich zur formalen oft nicht oder nur selektiv zu erfolgen. So anerkannten Gutachter beispielsweise, dass isolierte Hormondrüsen toter Zwerghamster angeblich für den Hormonhaushalt lebender Menschen repräsentativ sein sollen, und Zirkelschlüsse wie der von Frick werden durchgewinkt etc. Bei interdisziplinären Studien wie in Bioelectromagnetics typisch stellt sich daher ernsthaft die Frage, ob nicht jedes Mal ein Team von Gutachtern aus verschiedenen Disziplinen prüfen müsste.

    Der Effekt der Begutachtung ist in normalen Wissenschaften der eines selbst regulierenden Instruments von Qualitätskontrolle und Qualitätsförderung. In Bioelectromagnetics, wo „man“ sich einig darüber zu sein scheint, dass schwache EMF nichts bewirken dürfen und können, ist die Hauptwirkung wohl die vorausschauende Selbstzensur aus Furcht vor einer Ablehnung durch die Gutachter.
  • Phase 6 des Forschungsprozesses: Publikation
    Ein wichtiger Aspekt der Publikation ist die wissenschaftliche Karriere. Ohne Publikation keine Karriere, schlimmer noch: „Publish or Perish“, publiziere oder verschwinde. Das Bioelectromagnetics ein interdisziplinärer Wissenschaftszweig ist, werden Artikel von EMF nur zum Teil in wenigen spezialisierten Journalen wie „Bioelectromagnetics“ veröffentlicht, die meisten aber ind Fachzeitschriften für Gesundheitsvorsorge, Onkologie etc. In Onkologiejournalen wurden auch sehr zahlreiche, die Tabakwirkungen verharmlosende Studien veröffentlicht.

    Wissenschaftliche Publikation kann zum reinen Mittel zum Zweck der akademischen Karriere verkommen, also – vom Standpunkt der Wissenschaft betrachtet - eigentlich zum Selbstzweck werden. Speziell die Verdünnungsstrategie der Mobilfunker bietet viele willkommene Gelegenheiten für gut bezahlte Studien mit guter Unterstützung für erfolgreiche Publikation. Diese Studien werden zwar kaum gelesen und noch weniger kritisiert. Das interessiert die Verfasser aber weniger als sie vielmehr die Karriere interessiert der Aufstieg in den wissenschaftlichen Olymp von Bioelectromagnetics, in die ICNIRP. Vielleicht landen dort auch nur diejenigen, die in ihrem Herkunftsfach wie Zoologie etc. zu keinem Ziel gelangt sind.
  • Phase 7 des Forschungsprozesses: Replikation
    Wie bereits oben ausgeführt, werden wissenschaftliche Experimente kaum je genau wiederholt, weil aus einer exakten Wiederholung in der Regel nichts Neues resultiert, was wiederum Voraussetzung für eine Publikation wäre. Dieser Regelkreis funktioniert in der Praxis systembedingt kaum.
  • Phase 8 des Forschungsprozesses: Anerkanntes Wissen
    Biologie ist eine Art von additiver Wissenschaft: Täglich werden neue Tierarten entdeckt, täglich werden Experimente mit Pflanzen und Tieren durchgeführt, die zu neuen Erkenntnissen führen.
    Bio-electromagnetics ist eine Art von Nichtwissen-Wissenschaft. Das einzige Wissen, was zugelassen wird, ist, dass es eben keinen bio logischen Effekte von elektromagnetischen Feldern geben kann und keine gibt. Die Sokrates zugeschriebene Aussage „Ich weiss dass ich nichts weiss“ erhält in diesem “Wissen“-schaftszweig eine neue Bedeutung.

    Wie es dennoch zum Umstossen bestehender Theorien-, Dogmen- und Paradigmengebäude kommen kann, haben wir in „Wie bildet und ändert sich die Anerkennung von Theorien? (oder: Wie setzt sich wissenschaftlicher Fortschritt durch?“, viewtopic.php?p=46494#46494 angetippt. Daraus, dass bereits Phase 1 des Forschungsprozesses, nämlich die Phase der Beobachtung, im Forschungsprozess zu EMF-Wirkungen auf lebende Menschen so gut wie inexistent ist, kann ermessen werden, wie lange es noch dauern kann, bis sich in Phase 8, nämlich im anerkannten Wissen zu EMF-Wirkungen, etwas ändert.

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Re: Der Forschungsprozess zu EMF wird von aussen gesteuert (

Beitrag von BLUE SKY » 3. Mai 2010 09:32

Wuff hat geschrieben: [*]Phase 8 des Forschungsprozesses: Anerkanntes Wissen
Biologie ist eine Art von additiver Wissenschaft: Täglich werden neue Tierarten entdeckt, täglich werden Experimente mit Pflanzen und Tieren durchgeführt, die zu neuen Erkenntnissen führen.
Bio-electromagnetics ist eine Art von Nichtwissen-Wissenschaft. Das einzige Wissen, was zugelassen wird, ist, dass es eben keinen bio logischen Effekte von elektromagnetischen Feldern geben kann und keine gibt. Die Sokrates zugeschriebene Aussage „Ich weiss dass ich nichts weiss“ erhält in diesem “Wissen“-schaftszweig eine neue Bedeutung.

Wie es dennoch zum Umstossen bestehender Theorien-, Dogmen- und Paradigmengebäude kommen kann, haben wir in „Wie bildet und ändert sich die Anerkennung von Theorien? (oder: Wie setzt sich wissenschaftlicher Fortschritt durch?“, viewtopic.php?p=46494#46494 angetippt. Daraus, dass bereits Phase 1 des Forschungsprozesses, nämlich die Phase der Beobachtung, im Forschungsprozess zu EMF-Wirkungen auf lebende Menschen so gut wie inexistent ist, kann ermessen werden, wie lange es noch dauern kann, bis sich in Phase 8, nämlich im anerkannten Wissen zu EMF-Wirkungen, etwas ändert.
Lerchl schätzte vor laufender Kamera die Reichweite der amtlichchen Legitimation des von ihm repräsentierten auf Statsitik begründeten Unwissens auf etwa 30 bis 40 Jahre - also in etwa nach dem statistisch zu erwartenden Ende seiner Karriere."Alles andere wäre unseriös."
Zuletzt geändert von BLUE SKY am 3. Mai 2010 10:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Wie entsteht Evidenz in der Medizin?

Beitrag von BLUE SKY » 3. Mai 2010 09:43

Wie entsteht Evidenz in der - konventionellen - Medizin?

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 41,00.html
Das Leben ist schön.

Wuff

Re: Der Forschungsprozess zu EMF wird von aussen gesteuert (

Beitrag von Wuff » 3. Mai 2010 18:38

BLUE SKY hat geschrieben: Lerchl schätzte vor laufender Kamera die Reichweite der amtlichchen Legitimation des von ihm repräsentierten auf Statsitik begründeten Unwissens auf etwa 30 bis 40 Jahre - also in etwa nach dem statistisch zu erwartenden Ende seiner Karriere."Alles andere wäre unseriös."
Wenn der zeitlichen Entwicklung des anerkannten Wissens zu EMF-Immissionen diejenige zu Asbest und Tabak als Massstab zu Grunde gelegt wird, dann könnte Lerchl Recht bekommen. Ich bedaure immer wieder, nichts Optimistischeres verbreiten zu können.

Wuff

Re: Wie entsteht Evidenz in der Medizin?

Beitrag von Wuff » 3. Mai 2010 19:08

BLUE SKY hat geschrieben:Wie entsteht Evidenz in der - konventionellen - Medizin?

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 41,00.html
Evidenz entsteht durch statistische Auswertung von einzelnen Experimenten, und durch Aggregation der Einzel-Ergebnisse in Metastudien, also in Studien, welche eben andere Studien untersuchen. Das steht in dem von Ihnen verlinkten Spiegel-Online-Artikel geschrieben. Weiterhin wird dort speziell für Psychopharmaka gezeigt, welche äusseren Einflüsse zu Verzerrungen in den Einzel- und damit auch in den Metastudien führen können.

Zu EMF-Stress gibt es eine ganz spezielle Evidenz zu einem Scheinbeweis für die Nichtexistenz biologischer Effekte, nämlich dass EMF-Geschädigte Mikrowellen nicht sinnlich wahrnehmen. Hierzu gab zahlreiche randomisierte (mit zufälliger Zuordnung von Probanden und Kontrollgruppe zur Behandlung) und doppelblind (wie streng man das immer versteht) durchgeführte Einzelstudien, und namentlich die Metastudie von J. James Rubin, auf welche Repacholis sich in seinem WHO-Fact-Sheet 296 bezieht.

"Though this be madness, yet there is method in’t.” („Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode“, Shakespeare, Hamlet). Randomisiert und doppelblind ist grundsätzlich die richtige Methode, aber toll angewandt.

Das Nicht-"Wissen" zu EMF-Effekten wurde vor allem aus „Forschung“ zu Mobilfunkfrequenzen gewonnen, weil Mobilfunker die meisten Studien der Verdünnungsstrategie gefördert haben. Es wird aber unterschiedslos auf auf alle anderen EMF-Immissionen übertragen, z.B. auf Vorschaltgeräte von Fluoreszenzbeleuchtung, auf die Subsysteme von Computern, auf DECT-Basen etc.

_______________________________

Für die speziell Interessierten: Ich habe den originalen Begleittext zur Darstellung der Forschungsphasen wieder gefunden, in http://www.gsmworld.com/health/programs ... cess.shtml , dort findet sich auch das Flussdiagramm.

Ich habe ihn relativ frei von Englisch in Deutsch übersetzt.

Speziell in Phase 8 ist dort auch die Rede von der Evidenz.


Der wissenschaftliche Prozess

Der wissenschaftliche Prozess folgt einem bestimmten Pfad von der Hypothese (Idee) bis zum anerkannten Wissen. Man kann Schritte überspringen und direkt zu einem Ergebnis gelangen, aber die Schlussfolgerungen sind ohne Belege aus verlässlichem Experimentieren weniger sicher.

1. Beobachtungen: Die Identifizierung einer konkreten Idee ist immer der erste Schritt. Dieses kann eine originelle Idee, das Ergebnis von anderer Hintergrundforschung oder manchmal von anekdotischen Berichten sein, aber es muss ordentlich identifiziert und eindeutig definiert sein.

2. Hypothese: Die Hypothese kann am besten als vorläufige Theorie oder Arbeitshypothese umschrieben werden. Die Hypothese basiert auf Forschung, die herausfinden soll, was bereits über die Beobachtung bekannt ist. Mit der Hypothese werden Voraussagen über wahrscheinliche Effekte getroffen, die dann durch ein Experiment getestet werden können.

3. Experiment: Die Durchführung eines gut konzipierten Experiments ist der wichtigste Schritt des Prozesses. In dieser Phase wird viel Mühe in das richtige Design gesteckt, und in die möglichst vollständige Kontrolle über den Versuch, so dass andere externe Faktoren ("Confounder") das Ergebnis nicht beeinflussen können. Die gesammelten Daten werden analysiert, und die Hypothese wird abgelehnt oder geändert, wenn sie nicht durch die experimentellen Ergebnisse unterstützt wird.

4. Konferenz-Berichterstattung: Die Forscher können die vorläufigen Ergebnisse auf Konferenzen berichten, um ihr Wissen zu teilen und um Feedback zu erhalten. Gestützt auf das Feedback können die Hypothese oder das Experiment revidiert werden. Zwischenergebnisse, die auf Konferenzen präsentiert werden, wurden noch nicht in einer Peer Review begutachtet und sollten daher mit Vorsicht interpretiert werden.

5. Peer Review: In der Peer-Review zum Design und zu den Ergebnissen der Studie prüfen einer oder mehrere Gutachter mit Fachkenntnissen. Die Gutachter werden vom Herausgeber der Zeitschrift, in der die Studie publiziert werden soll, ausgewählt, und die Begutachtung wird in der Regel anonym durchgeführt. Eine Peer Review ist wichtig für die Qualitätskontrolle von behaupteten Forschungsergebnissen und schützt das Ansehen des Wissenschaftlers und der wissenschaftlichen Zeitschrift. Der Gutachter kann dem Herausgeber der Zeitschrift die Annahme, Änderung oder Ablehnung einer Forschungsarbeit empfehlen. Der Prozess der Einreichung, Beurteilung, Änderung und Wiedervorlage der Studie kann mehrere Monate dauern.

6. Publikation: Nach der Annahme der Arbeit durch den Herausgeber der Zeitschrift wird diese zur Veröffentlichung vorbereitet und einer künftigen Ausgabe der Zeitschrift zugeordnet. Zunehmend werden einmal akzeptierte Forschungsarbeiten bereits vor dem Druck online zur Verfügung gestellt. Nach dem Erscheinen können andere Wissenschaftler die Ergebnisse in einer schriftlichen Anfrage an die Zeitschrift kommentieren, und es liegt an den Forschern, ob sie Stellung nehmen oder nicht. Eine Publikation in einem peer-reviewed journal bietet einige Gewissheit, dass die Studie ordentlich durchgeführt wurde. Viele öffentliche Gesundheits-Risikobewertungen nutzen dieses als eine Schwelle vor der Anerkennung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Allerdings ist nicht alle publizierte Forschung ohne Mängel, und die Qualität der Gutachten variiert von Zeitschrift zu Zeitschrift.

7. Replikation: Die Ergebnisse können auch durch unabhängige Replikation getestet werden. Unabhängige Replikation ist von wesentlicher Bedeutung, wenn die Effekte von möglichem persönlichem und experimentellem Bias minimiert werden sollen. Die Nachfolgestudien können versuchen, die ursprüngliche Studie zu duplizieren (direkte Replikation) oder versuchen, einige Aspekte der experimentellen Bedingungen zu verbessern (Bestätigungsstudie). Wenn die Original-Ergebnisse bestätigt worden sind erhält die Hypothese grösseres Gewicht, und die ursprünglichen Ergebnisse erhalten viel grössere Glaubwürdigkeit.

8. Anerkanntes Wissen: Um zu einem wissenschaftlichen Konsens zu gelangen, werden die Ergebnisse vieler Experimente verglichen durch einen Ansatz von Gewichtung von Beweiskraft („weight of evidence“) . Dieses ist nicht einfach ein Zählen von Publikationen, sondern einzelne begutachtete Studien werden untersucht und ihre Stärken und Schwächen werden festgestellt. Dieses ermöglicht einen gesamthaften Schluss zur Stärke der Beweiskraft für die Hypothese und einen Konsens zu dem, was als anerkanntes Wissen zu einem Thema gilt. Allerdings ist die Wissenschaft nicht statisch und sogar etablierte Theorien können durch neue experimentelle Befunde, welche durch die wissenschaftliche Methodik gewonnen wurden, in Frage gestellt werden.

Die wissenschaftliche Methode ist der verlässlichste Weg zur Mehrung unseres Wissens. Dennoch bleibt die wissenschaftliche Forschung, wie alle anderen menschlichen Tätigkeiten, anfällig auf potenzielle Fehler, auf persönliche Meinungen und auf Unsicherheiten. Beim Abwägen von Beweisen für mögliche gesundheitliche Auswirkungen ziehen die die Wissenschaftler verschiedene Aspekte in Betracht, bevor sie ihre Schlüsse ziehen.



So steht beschrieben, wie es sein sollte. Das ist alle gut und richtig, auch wenn es aus einer Mobilfunkerseite stammt. Ich habe in den letzten paar Beiträgen geschrieben, wie es in Bioelectromagnetics ist.

BLUE SKY
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Evidenz der Macht

Beitrag von BLUE SKY » 4. Mai 2010 09:01

Mit Bezug auf meine beiden letzten Beiträge und wuff's Anmerkungen dazu möchte ich auf essenzielle Inhalte der bekannten Veröffentlichung der EU-Umweltbehörde hinweisen:
Späte Lehren aus frühen Warnungen: Das Vorsorgeprinzip 1896-2000
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info- ... n/2697.htm

Hier wurde in Anbetracht des Untersuchungsergebnisses, dass und welche Divergenzen zwischen sollen und sein auch in der Wissenschaft die Entwicklung von Umweltkatastrophen begünstigen, ein Katalog von Massnahmen erstellt, mit denen in dieses Kräftespiel kompensierende Faktören eingeführt werden können.

Die Problematik besteht nach dieser Studie eben nicht allein in der Divergenz zwischen sollen und sein bezüglich der Erfüllung und Handhabung derjenigen Kriterien, die in dem angeführten Flussdiagramm http://www.gsmworld.com/health/programs ... cess.shtml erscheinen, sondern gerade darin, dass eben mit der politischen Handhabung solcher solchen Kriterienkataloge etabliert werden soll, dass der Erfüllung dieser genannten Kriterien absolute Vorrangigkeit für die Begründung rechtlicher und politischer Massnahmen zukomme.

Politik, Recht und Medien sollen das Volk wie Schafe einer Herde hinter dem erkorenen wissenschaftlichen Bock von Kriterien, nach denen allein Massnahmen abzuleiten bereichtigt sei, über ein Phantom-Stöckchen springen lassen, das die Mobilfunklobby hinhält.
Das Leben ist schön.

Oberpichler

Weiter so!

Beitrag von Oberpichler » 8. Mai 2010 08:54

Hans-U. Jakob hat geschrieben:lieber Wuff,
Ich schlage vor, dass wir von Gigaherz alle Ihre Beiträge über Lerchl und Co. in einem Buch oder einer umfangreichen Broschüre mit dem Titel "Gesundbeter und Ablassverkäufer" schön strukturiert und illustriert zusammenfassen und veröffentlichen.
Was sagen Sie zu diesem Projekt? Hoffentlich haben Sie alle Ihre Beiträge elektronisch gespeichert und zur Weiterbearbetung bereit?
Hans-U. Jakob
Präsident von Gigaherz.ch

@ Wuff


Es ist eine große Bereicherung, dass Sie hier regelmäßig in diesem Forum schreiben.
Ihre Beweisführung gegen die Machenschaften der Mobilfunkmafia ist vorbildlich.
Dem Prof. Lerchl haben Sie auf gleicher Augenhöhe gezeigt, was seine geistigen Ergüsse wert sind.
Wie schlagkräftig Ihre Beiträge sind, zeigt die Reaktion aus dem Nachbar-Forum.
Weil Sie offensichtlich eine Kapazität auf diesem Gebiet sind, wäre es für die Aufklärung der Menschen noch günstiger, wenn Sie in bestimmten Massenmedien und Fachzeitschriften Ihre Beiträge anbieten würden.
Auch in Lehranstalten sollten Sie auftreten, um der Demagogie den von der Mobilfunkindustrie bezahlten Pseudowissenschaftlern entgegenzuwirken.
Den Vorschlag von Herrn Jakob, dass Ihre gesamten Beiträge in eine Broschüre gebunden werden sollten, finde ich gut.
Ein solches Exemplar könnte den Prof. Lerchl überreicht werden.
Das könnte zur Verbesserung seiner Arbeit bei der SSK beitragen.


Oberpichler

Wuff

Re: Weiter so!

Beitrag von Wuff » 8. Mai 2010 14:14

Oberpichler hat geschrieben:
Ihre Beweisführung gegen die Machenschaften der Mobilfunkmafia ist vorbildlich. [...]
Weil Sie offensichtlich eine Kapazität auf diesem Gebiet sind, wäre es für die Aufklärung der Menschen noch günstiger, wenn Sie in bestimmten Massenmedien und Fachzeitschriften Ihre Beiträge anbieten würden.
Wäre ich die Kapazität auf dem Gebiet, dann könnte ich den vollständigen Wirkungsmechanismus von schwachen EMF auf Gesundheit und Befinden der für solche EMF anfälligen Menschen aus dem Stegreif beschreiben. Diese Signalkette ist aber nicht bekannt, wobei es auch mehrere geben könnte.

Ich kann aber Fehler, die bei der "Beweisführung", dass "Elektrosensible" bzw. EMF-Stress angeblich nicht existieren, gemacht werden, aufzeigen. (Lerchl reagiert auf die Kritik inhaltlich kaum je, oder dann nicht wahrnehmbar. ) Ist diese (angeblich gelungene) Widerlegung von EMF-Stress bzw. "Elektrosensibilität" erst einmal selbst als Täuschung und Scheinlogik widerlegt, dann kann die Forschung vielleicht neu beginnen.

Wuff

Re: Weiter so!

Beitrag von Wuff » 8. Mai 2010 19:34

Oberpichler hat geschrieben:Wie schlagkräftig Ihre Beiträge sind, zeigt die Reaktion aus dem Nachbar-Forum.
Das izg(?)mf-Forum hat eine bemerkenswert extreme Entwicklung genommen.

Jüngst setzte dort Lerchl Elektrosensible im Strangtitel mit der Kaida gleich - was auch dann, wenn es nur eine "humorige" Provokation sein sollte, ein ungeheuerlicher Vergleich ist ( http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=39811 ).

Wohl durch Lerchl inspiriert, jedenfalls von diesem unterstützt ( http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=39856 ), beginnt dort "Ex-Mobilfunker" seinen Endlos-Strang mit dem Titel "Politische Radikalität im Umfeld der Mobilfunkkritik" ( http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=39853 ).

Meine Prognose zu diesem politologisch-soziologischen Forschungsprojekt: Die werden wenig bis gar keine Radikalität finden, bis auf ein paar Trittbrettfahrer, die auf jedes beliebige andere Thema aufspringen würden. Aber Lerchls diabolischer Plan geht auf: Seine Kritiker werden allesamt als Terroristen und Verfassungsfeinde verdächtigt und womöglich durch den Staatsschutz belästigt. Er selbst erspart sich durch dieses Manöver die inhaltliche Auseinandersetzung mit Studienkritik. Bequem, nicht wahr? Aber entsprechend sehr unsportlich.

Wie wäre es da mit einem vergleichenden historischen Forschungsprojekt "Praktischer Einsatz von Verfassungsschutz und Geheimer Staatspolizei als wissenschaftliche Argumente"? Zum letzteren finden sich sofort viele Beispiele, zum ersteren mindestens eines, das sich noch in Entwicklung befindet.

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