Münchener Desinformation

Antwort erstellen


Um automatische Eingaben zu unterbinden, müssen Sie die nachfolgende Aufgabe lösen.
Smilies
:D :) :( :o :shock: :? 8) :lol: :x :P :oops: :cry: :evil: :twisted: :roll: :wink: :!: :?: :idea: :arrow: :| :mrgreen:

BBCode ist eingeschaltet
[img] ist eingeschaltet
[flash] ist ausgeschaltet
[url] ist eingeschaltet
Smilies sind eingeschaltet

Die letzten Beiträge des Themas
   

Ansicht erweitern Die letzten Beiträge des Themas: Münchener Desinformation

Aus Erfahrung Hexen verbrannt!!

von Eva Weber » 2. Juli 2014 21:57

Da fällt mir tatsächlich nur noch "Gipfel der Dummheit" ein.

"Wem außer dir helfen deine Erfahrungen. Im Mittelalter hat man aus Erfahrung heraus Hexen verbrand. Vergiss es."

Das ist die Aussage von KlaKla im IZgegenMF am 2. Juli 2014 18:44 an Rutengänger.

Tja, KlaKla hat es nicht mit den Erfahrungen und führt als Beispiel die sogenannten Hexen an, über Tausende von aufs Fürchterlichste ermordete Menschen im Mittelalter. Z.B. wurden gerne die Kräuterweiblein "mit Erfahrung", nachdem der Medicus versagt hatte, geholt. Oftmals half eben bei Fieber die Weidenrinde, obwohl damals niemand wusste warum. Das Kräuterweiblein wusste aus Erfahrung, dass diese helfen kann. Heute weiß man natürlich längst warum - außer KlaKla, sonst würde sie ja nicht so schreiben. Damals sagte man dann oftmals nicht, die Frauen haben "Erfahrung", sie wissen etwas was wir nicht wissen, sondern - sie treiben es mit dem Teufel!

Und wer waren diejenigen, die die Hexen folterten und verbrannten? Waren es damals nicht die etablierten Mächtigen, diejenigen, die das alleinige Wissen angeblich gepachtet hatten? War es nicht die breite Bevölkerungsschicht, die sie aufgehetzten und die dann über diese armen Leute herfiel, weil sie es waren, die überall Unglück brachten?

Was will sie uns denn damit sagen?

"Im Mittelalter hat man aus Erfahrung heraus Hexen verbrand. Vergiss es"

Betrachte ich mir Inhalt und Geschreibsel, dann kommt mir unweigerlich der Gedanke: Naja was will man bei nur 12m Entfernung vom Mast anderes verlangen - und das wird auch nichts mehr!

Eva Weber

Re: Neue Glanzleistung des Desinformationsbloggers

von Wuff » 19. Juni 2014 15:57

Wuff hat geschrieben:Neue Glanzleistung des Desinformationsbloggers

Es gibt Menschen, die übertreffen sich immer wieder selbst. Einer davon ist der Münchener Desinformationsblogger. Kurze Zeit nachdem er ein finanzielles Weltuntergangsszenario mit Trillionen- bzw. Billiardenschäden (sic) aus Mobilfunk-EMF-Schadwirkungen nicht nur in die Welt gesetzt hat (viewtopic.php?t=40351 ), sondern auch noch stur darauf beharrt, nennt er die Gesundheitsschäden aus Asbest und Lindan in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=57288 blosse Gruselmärchen.
[...]
Selbst Spinner ( http://www.spiegel.de/spam/satire-spieg ... 68895.html ) haben einen Ruf zu verlieren, denn auch ein schlechter Ruf verpflichtet bekanntlich, nämlich ihn durch ständig neue Manifestationen zu erhalten.
Neuerdings darf der deutsche Bundespräsident die Rechtsradikalen im deutschen Parlamenten ungestraft "Spinner" nennen. Inwieweit der Münchener EMF-Desinformationsblog rechtsradikale bzw. faschistische Methoden anwendet wäre einmal zusammenzustellen. Insgesamt unklar ist, weshalb der Münchener EMF-Desinformationsblogger überhaupt als Spinner bezeichnet werden könnte, ob als Anwender rechtsradikaler Methoden, als ganz konventioneller Spinner, oder als Spin-Doctor (von Englisch für Verdrehen).

Im Blog des Pressebüros der EMF-emittierenden Branchen Deutschlands zeigt der Blogger ein neues Beispiel seiner Verwirrungs- und Verdrehungskunst.

Der grossdeutsche Journalist in ihm liess ihn wieder eine Lüge über einen Vorgang in der Schweiz verbreiten: "Uni Basel erforscht krebshemmende Wirkung gepulster elektromagnetischer Felder" ( http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/ ... emmer.html ). Wissenschaftler der Uni Basel forschen nicht mit "elektromagnetischen Feldern", sondern mit Magnetfeldern. Der Unterschied zwischen Magnetfeldern und elektromagnetischen Feldern ist ihm in Wirklichkeit genau so geläufig, wie Lerchl die Wärmewirkung von Mikrowellen auf Krebs ( viewtopic.php?p=64596#64596 ), die vor EMF weitgehend geschützte Lage der Zirbeldrüse im menschlichen Kopf ( viewtopic.php?p=67175#67175 und die Hemmung der Entwicklung Hirns durch Deprivation bei Menschen und Ratten ( viewtopic.php?p=67050#67050 ) geläufig ist.

Im Kampf zum Schutz der EMF-Emissionen bzw. der EMF-Strahlung vor niedrigeren Grenzwerten und gegen die EMF-Geschädigten ist sind dem EMF-Desinformationsblogger und seinem wissenschaftlichen Experten (Zur Funktion wissenschaflicher Experten bei der Verfolgung, Unterdrückung und Vernichtung von Minderheiten und ihrem Schicksal http://www.homowiki.de/Carl-Heinz_Rodenberg ) keine Verdrehung, keine Manipulation und keine tricksende Gaukelei zu billig.

Gratis-WLAN am Marienplatz

von Eva Weber » 17. Mai 2014 18:47

Spatenpaul, glaube ich, tut sein Mast schon nicht mehr gut.

Er schreibt folgendes allen Ernstes am 17. Mai 2014:

"Wenn Städte freies W-LAN anbieten, entlastet dieses Angebot die Mobilfunknetze von Datenverkehr, der mit Telefongesprächen nichts zu tun hat. Denn es bedarf nicht zwingend eines Mobilfunknetzes, damit ein staunender Japaner auf dem Münchener Marienplatz googlen kann, wann das Rathaus mit den barocken Fassaden erbaut wurde. Das kann er auch über W-LAN recherchieren. Mobilfunk-Engpässe in Ballungszonen von Städten können auf diese Weise entschärft werden."

Naiv wie ich nun einmal bin, dachte ich, dass LTE nun endlich alle Probleme löst. Mitnichten! Die staunenden Japaner haben keinen Reiseführer mehr und wollen wissen, was es mit dem Münchner Rathaus so auf sich hat, z..B. mit seiner barocken Fassade, die es nur für einen Stil-Blinden, siehe Spatenpaul, hat! 1200 Nutzer können zugleich eine Stunde lang kostenlos am Marienplatz mit WLAN im Internet recherieren. Die München Besucher können sich auf die Umrandung der Mariensäule setzen und lesen worunter sie denn gerade hocken, um wegzugehen und es gleich wieder zu vergessen. Und mit einer Stunde ist noch lange nicht Schluss! Nicht nur die Japaner kommen vorbei, die in 8 Tagen ganz Europa machen, sondern dort gibt es auch andere, die z.B. ein Bier trinken oder ein Eis essen wollen, sogar welche, die dort den ganzen Tag arbeiten müssen.

Wer zahlt denn das alles? Wieso ist man so großzügig? Alles hat seinen Preis und selten gibt es etwas kostenlos - außer z.B. das Wetter! Wer sahnt hier wieder ab und holt sich wohl noch obendrein Informationen? Wenigstens sind die Grünen, wenn es dabei bleibt, ein wenig schachmatt gesetzt, die uns in ihrer "Umweltfreundlichkeit" so ausgiebig mit Strahlung bedenken. Die anderen Parteien sind nicht besser, aber diesen penetranten Ersteinsatz für WLAN von den Grünen hätte ich denn doch nicht erwartet. Mein Wunsch an den Wettergott: Am Marienplatz, am Stachus und am Odeonsplatz soll es permanent regnen!

Eva Weber

Neue Glanzleistung des Desinformationsbloggers

von Wuff » 17. Mai 2014 13:48

Neue Glanzleistung des Desinformationsbloggers

If you can’t dazzle them with brilliance, baffle them with bullshit, wenn du sie nicht mit Brillanz blenden kannst dann mach sie baff mit Bocksmist, sagt sich der Amerikaner. (Die neu entdeckte Formel zum Angewandten Bocksmist hier: viewtopic.php?p=66959#66956 ).

Es gibt Menschen, die übertreffen sich immer wieder selbst. Einer davon ist der Münchener Desinformationsblogger. Kurze Zeit nachdem er ein finanzielles Weltuntergangsszenario mit Trillionen- bzw. Billiardenschäden (sic) aus Mobilfunk-EMF-Schadwirkungen nicht nur in die Welt gesetzt hat (viewtopic.php?t=40351 ), sondern auch noch stur darauf beharrt, nennt er die Gesundheitsschäden aus Asbest und Lindan in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=57288 blosse Gruselmärchen.

Keine Übertreibung, keine dummdreiste Leugnung, nichts, aber auch rein gar nichts ist dem Blogger und Münchener Pressebüroleiter für Kunden aus Elektronik und Elektrotechnik zu billig und zu dümmlich, um die Freiheit seiner Auftraggeber aus EMF-emittierenden Branchen zu verteidigen, die Bevölkerung mit gesundheitsschädigenden EMF zu verstrahlen.

Selbst Spinner ( http://www.spiegel.de/spam/satire-spieg ... 68895.html ) haben einen Ruf zu verlieren, denn auch ein schlechter Ruf verpflichtet bekanntlich, nämlich ihn durch ständig neue Manifestationen zu erhalten.

Nicht ganz verständlich!

von Eva Weber » 3. Mai 2014 23:09

Spatenpaul schreibt am 1. Mai, dem Feiertag zum Tag der Arbeit, fast zweieinhalb Seiten über die Veranstaltung in Wurzburg u.a. folgendes:

"Da ich die Veranstaltung der Veranstalter und Referenten wegen für bedeutungslos halte, gilt dies auch für den Inhalt des Tagungsberichts." fett von mir.

Versteht das jemand? Vielleicht liegt es doch an der Feiertagszulage? Vielleicht wird die nach Seiten bezahlt? Dem widerspricht allerdings wiederum, dass er aus Wikipedia zum Volkssturm nicht mehr eingestellt hat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Volkssturm

Er mokierte sich einmal, dass eine Elektrosensible, ihren weißen Papagei, den sie mit in ihr funkfreies Exil nahm, auf der Schulter sitzen hatte. Zeitweise ercheint es schon so, dass er bei manchen Leuten woanders sitzt . Das ist dann so wie mit der Mobilfunkstrahlung. Man sieht nichts, hört nichts, riecht nichts und trotzdem sind die Auswirkungen da.

Eva Weber

Re: Münchener Blendwerk und Desinformation

von Wuff » 14. April 2014 17:59

Wuff hat geschrieben:Münchener Blendwerk und Desinformation

Der vom Blogger befragte Risk Manager Reto Schneider von der Swiss Re liess sich auf Suggestivfragen des Desinformationsbloggers ein.
Wenn der arme Kerl Schneider gewusst hätte, worauf er sich mit dem Desinformationsblogger einliess, und für welchen Schabernack dieser sein Interview verwenden würde, vergleiche hier ganz unten: viewtopic.php?p=67037#67037 , und wofür er sein Gesicht hergeben würde: http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/ ... ss-re.html .

Zwischenstopp

von Wuff » 6. April 2014 16:51

Zwischenstopp

Nach der Lektüre der Schriften der Swiss Re können wir vorläufig festhalten, dass die Swiss Re EMF wie folgt einschätzt:

EMF sind für die Swiss Re als vertraglich an das versicherungstechnische Risiko der Erstversicherer gebundener Rückversicherer heute erst ein aufkommendes Risiko. Das Risiko materialisiert sich voraussichtlich nicht vor zehn Jahren ab 2012, dem Datum der SONAR-Broschüre. Das Schadenpotenzial für die gesamte Versicherungswirtschaft allein aus Produkthaftpflicht für Mobiltelefone ginge dann aber in die zig Milliarden. Nicht eingerechnet ist die Betriebs- und Umwelthaftpflicht für Betreiber von Basisstationen. Bis dahin sind die Rückversicherer an den juristischen Abwehrkosten, welche die Erstversicherer sozusagen als Rechtsschutzversicherer der haftpflichtigen Versicherungsnehmer leisten, durch die in diesen Fällen meist nichtproportionale Form der Rückkversicherungsdeckung wenn überhaupt dann kaum beteiligt.

Dass der Interviewpartner von der Swiss Re nur diese eher marginalen Abwehrkosten diskutieren wollte, ist angesichts des bierseligen Extremchaoten und Instant-Reassekuranzreporters aus der anderen kontinentaleuropäischen Rückversicherungsmetropole München nachvollziehbar. Wenn der Blogger Haftungen für ein einziges Risiko in Höhe von Trillionen in die Welt setzt, und auch nach Erkenntnis eines Zahlenirrtums noch ausdrücklichst auf Billarden beharrt, dann muss der verantwortungsvoll agierende Rückversicherungsmanager abwiegeln und ablenken. Wenn wir annehmen, solch hirnverbrannter Nonsens würde die Blogosphäre verlassen und in der realen Welt ausserhalb von Spatenpaulis Blog Ernst genommen, dann wäre die bereits die zweite Finanzkrise innerhalb weniger als eines Jahrzehnts perfekt, denn grosse Rückversicherer und ihre Banken sind systemrelevant.

Es existieren Sachversicherungsdeckungen für Meteoreinschlag. Ungefähr alle hundert Millionen Jahre trifft ein Riesenasteroid auf die Erde, der halbe Kontinente und damit Trillionenwerte auszulöschen pflegt. Jeder vernünftige Mensch erkennt, dass ein solches Ereignis, nach welchem ebenfalls alle Rückversicherer ausgelöscht sind, nicht ernsthaft als Rückversicherungsfall diskutiert werden kann.


- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Nachtrag zu viewtopic.php?p=6956#66956 :

Ich habe die von mir entwickelte Formel „b * x = b, wobei x ungleich 1“ getestet, inspiriert durch die vom Desinformationsblogger oft verwendete Redensart „Minus mal Minus ergibt Plus“. Nach dem Test ergab b mal b nicht etwa b im Quadrat, sondern immer noch b. Bullshit bzw. Blödsinn multipliziert mit Bullshit bzw. mit Blödsinn ergibt nicht höheren Blödsinn, sondern bleibt einfacher Blödsinn. Ich bin da nicht dahergelaufener Blogger und Instantexperte, sondern weiss das seit Jahrzehnten, nämlich seit ich Kindergärtler war und die ersten Rappen mit dem Sammeln vom Pferdeäpfeln für einen Rosenzüchter verdiente.

Das Phantom soll bleiben.

von Wuff » 5. April 2014 17:50

Das Phantom soll bleiben.

Was hat nun der Desinformationsblogger und Instant-Reassekuranzreporter aus der Einordnung von EMF als Emerging Risk durch die Swiss Re gemacht? Er hat erfolgreich davon abgelenkt: „Emerging Risk“ kommt in seinem Artikel ausschliesslich als Namensbestandteil einer Broschüre und einer Abteilung der Swiss Re vor, inhaltlich geht er nicht darauf ein. Dafür kommt „Phantom“ circa zehn Mal vor. Diese Etikette soll an EMF auf ewig hängen bleiben. Obwohl Swiss Re die EMF kürzlich in eine Reihe von 37 Emerging Risks eingeordnet hat, ist nur die Rede von der Einordnung vor 20 Jahren in die Vorstufe „Phantomrisiko“. - Eine typische Desinformationsleistung, aber nicht fürs Lehrbuch, denn sie ist noch durchschaubar. Diese Desinformation als solche nicht nur zu durchschauen sondern auch lückenlos nachzuweisen ist mit einigem Aufwand verbunden. Diesen Nachweis nachzuvollziehen ist für die EMF-Verteidiger und –Anbeter ein qualvoller Prozess, umso grössere Mühewaltung wird an den Verdrängungsprozess verwandt, siehe http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=56795 . Was nicht sein darf, nämlich dass EMF ein gesundheitliches Risiko darstellen können, ist nicht: Viel lieber jagt man alten, liebgewordenen Phantomen*) nach, und ergeht sich in Phantasmen von Krebsverhütung durch Mobiltelefon-Amulette, viewtopic.php?p=64596#64596 .


- - - - - - - - - - - - - - - - - - -

*) Wunder und Geister werden von mehr Leuten gebraucht als ein vernünftiger Mensch vermutet. Bei Bedarf kann man sie dem Vernehmen nach durch EMF bzw. starke Magnetfelder provozieren oder evozieren, http://www.zeit.de/zeit-wissen/2008/01/ ... Gotteshelm . Das erklärt möglicherweise die Verteidigung möglichst starker EMF durch bestimmte Zirkel, wie etwa durch den "Indoktrinationszirkel gute Magnetfelder" (Abk.: IZgMF)

Sind EMF ein Emerging Risk?

von Wuff » 4. April 2014 18:10

Sind EMF ein Emerging Risk?


Die Dynamik von Emerging Risks


Im letzten Beitrag haben wir gesehen dass Phantom Risk und Emerging Risk zwei Ausprägungen des Änderungsrisikos sind. Ein Risiko wie z.B. EMF ist zu einem bestimmten Zeitpunkt entweder erst ein Phantom Risk oder bereits ein Emerging Risk oder endgültig ein Real Risk, es ist aber nicht gleichzeitig ein Phantom Risk und ein Emerging Risk.

„Emerging“ steht im Partizip Präsens und heisst „sich entwickelndes“ Risiko. Das Emerging Risk ist ein veränderliches Zwischenstadium zwischen Nullrisiko und Real Risk – ein Emerging Risk ist eine dynamische Angelegenheit. Im Foliensatz http://www.integrisk.eu-vri.eu/filedown.aspx?file=1673 werden Emerging Risks als sich neu entwickelnde oder bestehende Risiken in einem neuen Kontext bezeichnet, die schwierig zu quantifizieren sind und eine starke Auswirkung auf die laufenden oder künftigen Bücher der Swiss Re haben können, auf derselben Folie 3, wo „Electrosmog“ als Stichwort aufgeführt ist. Wird ein sich noch entwickelndes Risiko wie EMF als Emerging Risk eingeordnet, dann ist das die Einschätzung eines momentanen veränderlichen Zustandes. Im Prozess der Risiko-Entwicklung ändert sich ein Emerging Risk und seine Einschätzung im Zeitablauf so, dass es sich zum Real Risk entwickelt oder zum Nullrisiko zurückentwickelt. Die Einordnung eines Risikos als Emerging Risk ist eine Lagebeurteilung zur seiner möglichen künftigen Entwicklung. Da keiner die Zukunft voraussagen kann, zeigt sich erst ex post, ob eine Einordnung als Emerging Risk richtig war. Die Swiss Re hat EMF als Emerging Risk eingeschätzt, das sich in mehr als zehn Jahren zum Real Risk entwickeln kann.


EMF als Emerging Risk der Versicherer

Risiko ist in diesem Zusammenhang immer nur aus der reinen Sicht des Versicherers verstanden, als Wahrscheinlichkeit, dass dieser für Schäden zahlen muss. Erst die Zahlungspflicht des Versicherers begründet überhaupt ein versicherungstechnisches Risiko, unabhängig davon, ob und dass es bereits Geschädigte gibt. Die Zahlungspflicht des Haftpflichtversicherers tritt in der Praxis erst nach einem rechtskräftigen Urteil ein, denn er bezahlt mit Ausnahme von Routinefällen erst nach einem solchen. Über die Rückversicherungsvertragsklauseln zu Schicksalsteilung und Folgepflicht ereilt den Rückversicherer dasselbe versicherungstechnische Risiko wie den Erstversicherer einschliesslich des Änderungsrisikos.


Die Rolle der Richter in der Causa EMF

Richter sind Experten, aber Experten für nichts anderes als für die Anwendung der Gesetze auf Sachverhalte. Bei komplexen Sachverhalten der realen Welt stützen sie sich auf Fachexperten. Im Fall von EMF beurteilen vom Gericht beauftragte Experten die Einschätzung durch die Wissenschaft, wobei es zu EMF keine Lehrbücher gibt, sondern nur Studien, davon aber mindestens 18'000 ( www.emf-portal.de ). Das bringt die Verdünnungsstrategie (vier aktuelle Beiträge ab hier viewtopic.php?p=66763#66763 ) zur praktischen Anwendung. Für das Emerging Risk EMF schätzt die Swiss Re eine Wandlung zum Real Risk in frühestens 10 Jahren. So lange wird die Verdünnungsstrategie mit grosser Wahrscheinlichkeit wirksam sein. Aber dieses ist nur eine Wahrscheinlichkeit, denn nicht ohne Grund sagt man: „Vor dem Richter und auf hoher See sind wir alle in Gottes Hand.“

Es geschehen weltweit viele Morde. Ein toter Mann mit einem Messer im Rücken ist erst einmal bloss ein Phänomen. Zum Mord im juristischen Sinne wird es erst durch den Richterspruch. Analoges gilt für einen Mann mit Tumor im Kopf. Zum EMF-Opfer im juristischen und versicherungstechnischen Sinn wird er ebenfalls nur durch Richterspruch, wobei für das Gericht gilt: In dubio pro EMF.


Die Dynamik des Risikos Elektrosmog bzw. EMF

Die Swiss Re Schrift http://media.swissre.com/documents/emer ... nge_en.pdf von Jürg Spühler könnte ein Kapitel eines versicherungstechnischen Lehrbuchs sein, in welchem versicherungstechnische Theorie erklärt und operational gemacht wird. Die Swiss Re hat es für eigene Leute und für Erstversicherer, deren Risiken der Rückversicherer in Schicksalsteilung teilweise übernimmt, herausgegeben. Der Rückversicherer ist wegen der vertraglichen Schicksalsteilung natürlich selbst an einem soliden Underwriting des Erstversicherers interessiert. Spühler schrieb viel auf EMF Anwendbares zum Änderungsrisiko. Am Beispiel vom Asbest zeigt er den Übergang vom Phantom Risk über das Emerging Risk und viel später zum Real Risk mit tatsächlichen Schadenzahlungen („One illustrative example from the past is the health risk posed by asbestos fibres. For some time, it was designated as a phantom risk. Much later, however, it developed into an emerging risk and finally into a real risk which led to actual losses and liability claims.“) Der Übergang von EMF von einem Phantom Risk in ein Emerging Risk ergäbe sich wie auf Seite 16 erläutert, wenn beispielsweise unbestreitbar bewiesen wäre, das EMF eine Gesundheitsgefährdung ist (“This would arise, for example, if it were proven incontrovertibly that electrosmog is a health hazard, thereby transforming it from a phantom risk to an emerging risk.”) Auf Seite 63 steht, dass im Jahr 2003 „Emerging Risk“ als mögliche künftige Qualifikation von EMF möglich war („Emerging risk conceivable as possible prospective qualification […] electromagnetic fields (EMF)“).

Sind EMF nun im Jahr 2014, also rund 20 Jahre nach der Swiss Re Schrift „Elektrosmog – ein Phantomrisiko“ und elf Jahre nach Spühler nach den Kriterien der Swiss Re näher oder weiter entfernt von der Schwelle zum Emerging Risk? Wurde sie schon überschritten?

Wann wird etwas überhaupt zum Emerging Risk? Im Fall von EMF dann, wenn sich bei den Richtersprüchen Wesentliches ändert. Ist der Fall Innocente Marcolini vs. Istituto Nazionale per l’Assicuratzione contro gli Infortuni sul Lavoro (INAIL) (http://gigaherz.ch/pages/posts/richtung ... om1819.php ) der erste verlorene Gerichtsfall? Ist das Fallen einer Verjährungsbarriere für Haftpflicht aus einem Schadstoff ein Vorbote? ( http://gigaherz.ch/pages/posts/dammbruc ... rn1969.php )


Einordnung von EMF durch den SONAR Bericht zu Emerging Risks

In http://media.swissre.com/documents/SONA ... iss_Re.pdf hat Reto Schneider von der Swiss Re EMF gleichberechtigt mit beispielsweise hormonaktiven Chemikalien, ungelöster Schuldenkrise und Resistenzen bei Antibiotika als eines von 27 Emerging Risks Themen des SONAR Projekt aufgeführt, und zwar begründet mit dem Fall Innocente Marcolini vs. INAIL mit der Einstufung durch die IARC.

Wenn EMF vom Emerging Risk zum Real Risk werden, dann wären gemäss Schneiders SONAR Bericht die möglichen Folgen für die Versicherungswirtschaft (aus dem Englischen übersetzt): “Wenn eine direkte Verbindung zwischen EMF und Gesundheitsproblemen hergestellt würde, dann würde das Tore für neue Schadenanmeldungen öffnen und könnte letztlich zu grosser Schadenbelastung unter Produktehaftpflichtdeckungen führen. Haftpflichtprämien würden wohl steigen." Kommentar: Das würde hier nicht stehen, wenn keine Deckungen und Einschlüsse für dieses Risiko bestehen würden. Ebenso bedeutet es, dass die Prämien zu diesem Risiko mangels Statistikgrundlage für EMF nicht wirklich kalkuliert werden können, und möglicherweise auch niemals dem versicherungstechnischen Bedarf entsprechend erhoben werden. Das wiederum würde eine starke Subventionierung der EMF-emittierenden Branchen durch die Versicherungs- und Rückversicherungsbranchen bedeuten.

Was ist ein Emerging Risk?

von Wuff » 1. April 2014 16:05

Was ist ein Emerging Risk?

Phantomrisiko und Emerging Risk sind Entwicklungsschritte oder Ausprägungen des versicherungstechnischen Änderungsrisikos (zum Änderungsrisiko: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Def ... isiko.html und http://p108856.webspaceconfig.de/glossar.html?id=107 ). Das Emerging Risk ist ein Risiko, das im Begriff ist, vom Nullrisiko zum Versicherungsrisiko zu werden (zum Emerging Risk: von Schneider http://www.integrisk.eu-vri.eu/filedown.aspx?file=1673 und http://www.swissre.com/rethinking/emerging_risks/ , von der RIMS (Risk Manager Gesellschaft) http://www.rims.org/resources/ERM/Docum ... ERMweb.pdf ). Das Phantomrisiko als nichteigentlich versicherungstechnischer Begriff umschreibt eine Vorstufe zum Emerging Risk. Im Zusammenhang mit dem „Phantomrisiko“ wird man an Rumsfelds Kategorien von Bekanntem und Unbekanntem erinnert. Dabei sind die EMF-Risiken sicher nicht mehr „unbekannte Unbekannte“, http://de.wikipedia.org/wiki/There_are_known_knowns .

Risk Manager müssen vorsichtig darin sein, was sie in welchem Kontext äussern. Ihre Aufgabe ist nach grundsätzlich nach innen gerichtet. Risk Manager im Finanzkonzern ist oft ein undankbarer Job, denn er verdirbt den risikofreudigen anderen Managern durch seine Warnungen den Spass am Spekulieren. Risk Manager werden immer als erste zum Schweigen gebracht oder eliminiert, wenn Finanzkonzerne zu Hedge Funds mutieren wie die Swiss Re in der Episode unter dem Investmentbanker Agrain. Anderseits müssen die Risk Manager solches verhindern. Nach aussen dürfen Warnungen keine negativen Rückwirkungen auf den Arbeitgeber haben, z.B. über von Desinformationsbloggern verbreitete masslose Übertreibungen, die nach einem Interview ohne Rücksprache Gefahren in der Höhe von Trillionen oder auch „nur“ Billiarden behaupten.

Gerade führende Rückversicherer müssen Änderungsmöglichkeiten bei den von ihren Kunden und von ihnen selbst eingegangenen Versicherungsrisiken stets auf dem Radar bzw. SONAR (eigentlich Ortung durch Schallimpulse, auch sinnige Swiss Re Abkürzung von „systematic observation of notions associated with risk”) haben. Dieses tat Schneider mit seiner übersichtlichen Darstellung in http://media.swissre.com/documents/SONA ... iss_Re.pdf . Wir werden im nächsten Beitrag speziell die darin aufgeführten EMF-Risiken betrachten, und sie ins Verhältnis zu den anderen dort aufgeführten Emerging Risk setzen.

Re: Was ist ein Phantomrisiko? (2)

von Chretzer » 31. März 2014 22:22

Wuff hat geschrieben:Die Swiss Re hat die entsprechende circa 20 Jahre alte Broschüre bereits aus dem Verkehr gezogen. Vorläufig (?) kann sie hier http://www.wingover.ch/Elektrosmog/versicherung.pdf noch eingesehen oder heruntergeladen werden.
Diese Information ist nicht korrekt. Die SwissRe hat ihre Homepage seit 1996 auf englische Sprache umgestaltet. In diesem Kontext ist die deutschsprachige Broschüre zum Phantom-Risiko entfernt worden. Die englische Fassung ist nach wie vor unter folgendem Link downloadbar:

http://media.swissre.com/documents/pub_ ... mog_en.pdf

Was ist ein Phantomrisiko? (2)

von Wuff » 31. März 2014 17:30

Was ist ein Phantomrisiko? (2)

Im Interview spricht der Rückversicherer mit dem Instant-Reassekuranzexperten und rasenden Reporter zunächst über das „Phantomrisiko“. Die Swiss Re hat die entsprechende circa 20 Jahre alte Broschüre bereits aus dem Verkehr gezogen. Vorläufig (?) kann sie hier http://www.wingover.ch/Elektrosmog/versicherung.pdf noch eingesehen oder heruntergeladen werden. (Die Swiss Re Broschüre ist sogar noch etwas älter als des Bloggers gescannte und gepastete zweite Hälfte seines Textes.) Es ist nicht auszuschliessen, eher sogar wahrscheinlich, dass dem Risk Manager der Swiss Re die für Rückversicherungsverhältnisse uralte Broschüre überhaupt nicht (mehr) geläufig war. Umso leichter kann es einem Blogger gelingen, seinen Interviewpartner auf das Glatteis zu führen. Der Rückversicherungs-Riskmanager Schneider sagt:

„EMF gilt bei uns seit mehr als 20 Jahren als Phantomrisiko. Ein Phantomrisiko ist ein Risiko, vor dem sich die Menschen fürchten, obwohl noch dafür noch keine eindeutigen Studien gibt, welche eine objektive Gefährdung beschreiben. Ein Paradebeispiel war und ist EMF. Für die Versicherungen spielen in der Regel die Verbindung von Ursache und Wirkung eine entscheidende Rolle. Bei den Phantomrisiken kann es aber sein, dass Menschen auf Grund ihrer Furcht tatsächlich Symptome entwickeln, welche zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen [...]“
Davon steht nichts in der Phantomrisiko-Schrift. Der Verfasser Porro konnte noch nicht wissen, dass das zehn Jahre später von Repacholi postuliert und von Anka gepredigt würde. Ob wir nun Schneider oder den Desinformations-Blogger oder beide erwischt haben lassen wir offen.

Schneider weiterhin: „[...] und vor allem im amerikanischen Kontext als entschädigungswürdig betrachtet werden. Die damit einhergehenden Prozess/Anwaltskosten sind unter Umständen schon durch die Versicherungen gedeckt. Dies hat zur Folge, dass auf Seiten der Versicherung bereits Schadenzahlungen für Verteidigungskosten geleistet werden, bevor überhaupt ein physischer Schaden aufgetreten ist. Dies ist denn auch einer der Hauptgründe, weshalb wir die Entwicklungen um EMF weiterhin genau verfolgen.“
Wir merken für weiter unten uns: die Entwicklungen um EMF werden genau verfolgt.

Der Interviewer hat in seinem Artikel etwas Anderes aus der Broschüre gemacht, als dort drin steht, wohlweislich verlinkt er seine Quelle nicht. Das Phantomrisiko war ein Schlagwort der 1990er Jahre, und wir wollen keinen Rückversicherer auf dermassen alte, längst dem Recyling überantwortete Broschüren behaften. Wir wollten nur zeigen, welchen Spin der Desinformationsblogger der Broschüre der Swiss Re gegeben hat, und was er darein eingebaut hat, was erst zehn Jahre später vom Chief Lobbyist der EMF-emittierenden Branchen erfundn wurde.

Wichtiger als das Phantomrisiko ist als was heute EMF betrachtet werden, nämlich als ein schweres Emerging Risk. Darauf kommen wir demnächst zurück.

Was ist ein Phantomrisiko?

von Wuff » 29. März 2014 18:01

Was ist ein Phantomrisiko?

Wir vergleichen nun, was in den Schriften der Swiss Re je zum Phantom- und zum Emerging-Risiko steht, mit dem, was der EMF-Desinformationsblogger daraus gemacht hat? Die Swiss Re Schriften sind wertvoll, man muss aber stets daran denken, dass sie aus der Perspektive des Rückversicherers erarbeitet wurden, und dessen Interessen dienen sollen. Zuerst wenden wir uns dem Phantomrisiko zu, und anschliessend dem Emerging Risk.



Zum Phantomrisko, das ein Schlagwort und kein versicherungstechnischer Begriff aus dem Lehrbuch ist (zu versicherungstechnischen Risiken Seiten 7 und 14 in http://www.hochschule-bochum.de/fileadm ... 060606.pdf , Ziffer 3 in http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Def ... isiko.html , http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/v ... risiko.htm ) , steht in der von der Swiss Re nicht mehr bereit gehalten Schrift keine wirklich scharf abgrenzende Definition: „Die EMF-Forschung weiss bereits zu viel, um die denkbaren Gesundheitsrisiken ignorieren zu können. Das vorhandene Wissen reicht allerdings nicht aus, um sie zu bemessen. Es sind denkbare, jedoch nicht beweisbare Risiken, weshalb sie als Phantomrisiken bezeichnet werden.“ Weiterhin steht dort: [i|“ Bei schwachen Feldern haben wir es nicht mit Unsicherheit und damit mit einer mehr oder weniger grossen Schadenwahrscheinlichkeit zu tun, sondern mit Ungewissheit. Da wir nicht wissen, wie gross das Risiko ist, können wir es weder bewerten noch entscheiden, ob es akzeptabel ist. Vielmehr steht zur Diskussion, wieviel Ungewissheit wir zu akzeptieren bereit sind.“[/i] Wobei Risiko, vereinfacht ausgedrückt, gleich dem Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenhöhe ist.

In „Wirtschaft und Management“ aus Wien, Jahrgang 4, Nr. 6, Mai 2007 schrieb Frank Romeike unter „Risikomanagement in Versicherungen – Ein Überblick“ (Auszeichnungen von Wuff): „Insbesondere so genannte Phantomrisiken entziehen sich einer objektiven Risikobewertung. Ein Phantomrisiko ist hierbei als „vielleicht reale Möglichkeit“ einzustufen. Ob etwa elektrische Strahlen Gehirntumore verursachen, bleibt ein Verdacht. Entscheidend ist daher, wie die Gesellschaft derartige Vermutungen künftig bewertet: Stufen wir die tägliche Nutzung von Handys als Gesundheitsrisiko ein, könnten deren Hersteller und Betreiber möglicherweise erfolgreich verklagt werden. Bei Phantomrisiken stoßen insbesondere die Versicherer an ihre Grenzen, da diese weder kalkulierbar, noch ihre Ausmaße abzuschätzen sind. Im Jahr 1993 definierten Kenneth R. Foster, David E. Bernstein und Peter W. Huber Phantomrisiken wie folgt: „By phantom risk we mean cause-and-effect relationships whose very existence is unproven and perhaps unprovable.” [Übers.v.Wuff: Unter Phantomrisiko verstehen wir Ursache-Wirkungs-Beziehungen, deren reine Existenz unbewiesen und möglicherweise unbeweisbar ist.“


Aus der Sicht des Haftpflichtversicherers zerfällt das Phantomrisiko in drei Hauptkomponenten:
  • Das Phantomrisiko ist versicherungstechnisch nicht fassbar, da weder eine Eintrittswahrscheinlichkeit noch eine wahrscheinliche Schadenhöhe bekannt sind, für die Berechnung der Bedarfsprämie zur Deckung des unmittelbaren Schadenaufwandes gibt es also keine statistische Grundlage. Wenn Risiko gleich dem Produkt von Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenhöhe ist, dann sind beim Phantomrisiko beide Faktoren unbekannt. - Hier drin steckt ein erstes, vom Versicherer und vom Rückversicherer zu bewältigendes Änderungsrisiko, nämlich dass es in Zukunft eine Eintrittswahrscheinlichkeit gibt, und dass das Risiko kein Phantomrisiko mehr ist.
  • Daneben kann dennoch beträchtlicher Aufwand anfallen zur juristischen Abwehr auch unberechtigter Klagen.
  • Unter besonderen Umständen, wie sie vor allem in den USA herrschen, kann es zu Gerichtsurteilen kommen, die auch ohne strengen Kausalbeweis zu Entschädigungen an Kläger führen, denn (aus der alten Swiss Re Schrift zum Phantomrisiko): „Der allmähliche Übergang des Haftungsrechts von der ursprünglichen Verschuldenshaftung über die Gefährdungshaftung zur teilweise bereits praktizierten reinen Vermutungs- oder Verdachtshaftung skizziert die Richtung dieses Wandels. - Dieses ist das zweite Änderungsrisiko, das die Versicherer und Rückversicherer bewältigen müssen.
  • Zum gegenseitigen Verhältnis dieser drei Komponenten schrieb die Swiss Re vor bals zwanzig Jahren: “ Wir stufen das Änderungsrisiko also nicht deshalb als ausserordentlich brisant ein, weil sich schwache elektromagnetische Felder wider Erwarten doch als gefährlich erweisen könnten – so, wie sich vor vielen Jahren Asbestfasern nach und nach als gesundheitsschädlich heraus stellten. Wir erachten das Änderungsrisiko deshalb als so gefährlich, weil ein grosses politisches und finanzielles Interesse breiter Kreise daran zu erkennen ist, dass Elektrosmog von der Gesellschaft als gefährlich angesehen wird.“ – Wobei offen bleibt, welche wichtigen und breiten Kreise dieses denn sein sollen.
Hierzu ein paar Anmerkungen:

Wir haben gesehen, dass ein Phantomrisiko zum Emerging Risk werden kann, nämlich wenn sich Änderungsrisiken materialisieren.

Hier wurde die Lage für den Haftpflicht- und den Rückversicherer besprochen; für den Kranken-Erstversicherer ist die Sache einfacher, denn wenn sich eine neue Krankheit nicht gerade als explosionsartig als Grossepidemie äussert, bleibt der Einfluss auf das Betriebsergebnis gering, weil einfach die Prämien gleitend an den Schadenverlauf angepasst werden.

Nachdem wir bis zu zwanzig Jahre alte Definitionen von „Phantomrisiko“ angesehen haben, sehen wir im nächsten Beitrag an, was der für diese Risiken zuständige Risk Manager der Swiss Re heute zu EMF sagt.

Heureka

von Wuff » 27. März 2014 12:55

Durch eine selbst entwickelte Formel unsterblich zu werden ist der Traum eines jeden Inschinöör‘s. Heureka, ich hab‘s, ich schwör‘s!

Das verrutschte Komma in http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/ ... ss-re.html , das anscheinend nur mir aufgefallen ist, wurde an die richtige Stelle gerückt, und die Trillionen wurden nun zu Billiarden gemacht, was noch imposanter tönt, aber immer noch jenseits von Gut und Böse ist. Es ist fast als hätte der Blogger sich nach meinem Motto versucht: „Wir steigern uns bis ins Unermessliche, und noch weit darüber hinaus.“ Aber es gelang ihm nicht ganz. - Er kritisiert, dass ich seine Rechnung nicht nachgerechnet habe. Das fiele mir nicht im Traum ein, denn das hiesse Nonsens mit irgendetwas zu multiplizieren. Die Prämisse, dass alle Handynutzer mit Hirntumor 800 Millionen USD Schadenersatz fordern und auch erhalten könnten ist schlichter Nonsens, bereits für einen einzigen Erkrankten ist sie Nonsens. Und nun zu meiner Formel:

b * x = b, wobei x ungleich 1.

Die Formel gibt es noch nicht, das habe ich selbst nachgesehen. Ihre Bedeutung ist in Neudeutsch: Bullshit (b) mal irgendetwas (x) gleich Bullshit, bzw. in Altdeutsch: Bockmist (b) mal x-Beliebiges gleich Bockmist.

Beim Googeln danach, ob ich für die Formel wirklich die Priorität des Alleinentdeckers beanspruchen darf, stiess ich auf:

„To recognize bullshit, nose is better than ear.” (Toba Beta, Master of Stupidity). Wie wahr, wie unermesslich wahr. Ich kann es bestätigen. Zu „Nose“: Nur wer seine Nase tief in viele Bioelectromagnetics Studien gesteckt hat, nur der riecht nicht nur sofort, ob es Unsinn darin gibt, sondern auch, wo er konkret zu lokalisieren ist, und mit einiger Übung, welcher Art der pseudowissenschaftliche Unrat ist. Zu „Ear“: Man soll sich nicht beeindrucken lassen, was andere über die Studien sagen, z.B. wie sie vom www.emf-portal.de rezipiert werden, noch vom BfS oder vom BAFU oder von einer Gratiszeitung. Man muss die Nase selbst in die Studie hineinstecken. Wer die Nase auch nur ausnahmsweise nicht selbst hineinsteckt, fällt auf dieselbige, das ist mir vor kurzem widerfahren. Das war mir eine Warnung für die hier folgenden Betrachtungen zum Phantom- und Emerging-Risiko EMF.

Zu meiner Annahme, der Blogger habe sich beim Interviewpartner wahrheitsgemäss mit seinem Blog eingeführt, gibt er ein Art von Dementi, in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=56734 : „Der Dauernörgler kann nicht wissen, unter welchem Absender ich bei Swiss Re angefragt habe. Er behauptet es einfach nur frech und baut auf dieser Fehlleistung weiter sein Luftschloss auf. Mein Ansprechpartner bei Swiss Re weiß wie es wirklich war, auch Dr. Schneider und ich wissen es selbstverständlich, du aber, "wuff", wirst es nie erfahren.“ Woher weiss er, dass ich es so genau wissen will?

Seltsamerweise duzt mich der Blogger. Vielleicht er die Ansprechperson bei Swiss Re ebenfalls geduzt und von angeblichen gemeinsamen Erlebnissen im Hofbräuhauskeller oder auf der Wiesn geflunkert, was für einen Münchener eine nahe liegende Idee wäre. Oder hat er unter Pseudonym angefragt? Jedenfalls singt er urplötzlich das Hohe Lied des Pseudonyms, http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=56737 . Vielleicht ist seine wirkliche Beschäftigung Undercoverjournalist, der Wallraff der Mobilfunkdebatte.

(Indem der Blogger die Korrektur in seinem Artikel heimlich vorgenommen hat, und nur im so genannten Elektrosmog-Forum vermerkte, statt beispielsweise als Korrigendum, tut er, was er H.U. Jakob in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=55125 vorgeworfen hat. Ganz nach der Art der Schweine in Orwells „Farm der Tiere“, nachdem sie begonnen hatten, sich äusserlich wie Menschen zu gerieren: Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher.)

Münchener Blendwerk und Desinformation

von Wuff » 26. März 2014 17:12

Münchener Blendwerk und Desinformation

Der vom Blogger befragte Risk Manager Reto Schneider von der Swiss Re liess sich auf Suggestivfragen des Desinformationsbloggers ein. Aus einem speziell und einem allgemein nachvollziehbaren Grund konnte und durfte Schneider in der Situation in keinem Fall zugestehen, dass auch nur das geringste aktuelle Risiko dafür besteht, dass in Bälde ein Kausalzusammenhang zwischen EMF und Beeinträchtigung von Befinden und Gesundheit gefunden werden könnte. Der speziell nachvollziehbare Grund ist, dass wenn der interviewende Blogger selbst die potenzielle Schadenhöhe in den Trillionen (!) ansiedelt, dass dann bereits bei einer Wahrscheinlichkeit von einem Millionstel (!) das Risiko mindestens eine Milliarde USD wäre, bzw. bei 0,1 Prozent Wahrscheinlichkeit wäre es 1000 Milliarden gleich eine Billion, also in der Grössenordnung des Eigenkapitals aller Rückversicherer, vielleicht sogar höher. Der allgemein nachvollziehbare Grund ist, dass Schadenereignisse in Höhe von ein paar Dutzend Milliarden wie das WTC oder der Tsunami den Aktienkurs des Rückversicherers jeweils kurzzeitig um circa 10 Prozent fallen lassen, weil aussenstehende Schlaumeier die Swiss Re für schmalbrüstig ansehen. Ein falsches Wort einem bloggenden Chaoten gegenüber, der mit den Trillionen jongliert, könnte genügen, um den Swiss Re Aktionären Schaden zuzufügen. Schneider musste zusätzlich umso vorsichtiger sein, als das Interview im Namen des sog. Informationszentrums gegen Mobilfunk angefragt wurde. Damit ein Interviewer mit diesem desinformativen Hintergrund überhaupt eine Frage stellen durfte, musste er wohl eine Unbedenklichkeitserklärung von Mobilfunkunternehmen bzw. den Kunden der rückversicherten Erstversicherer und der Spezialabteilungen der Rückversicherer beibringen.

München ist zwar die Welthauptstadt der EMF-Lobby, und auch eine Weltstadt der Rückversicherung. Der frischgebackene Münchener Reassekuranzreporter versteht dennoch rein gar überhaupt nichts von der Branche, über die er zu berichten vorgibt. Sein Text ist schwammig und im Internet angelesenes „Wissen“, wie es so viele andere Artikel auch verbreiten. Die zweite Hälfte seines Artikels besteht aus Auszügen aus einer bald zwanzig Jahre alten Schrift. Weder sagt dieser Text dem Nichtrückversicherer irgendetwas, noch sagt sie etwas über den heutigen Markt für Produkte- und Betriebshaftpflichtrückversicherung – schlicht: Münchener Blendwerk und Desinformation.

Nach oben