Psychiatrisierung der "Elektrosensiblen"

Wuff

Die Rolle der SSK bei der Psychiatrisierung

Beitrag von Wuff » 13. März 2010 12:47

  • Die Rolle der SSK bei der Psychiatrisierung der EMF-Geschädigten


    Die deutsche Strahlenschutzkommission SSK ist nicht ein Organ mit gesetzlichen Aufgaben, auch wenn sie durch den Bundesumweltminister berufen wird. Der Bundesumweltminister lässt sich als Vorgesetzter des BfS durch die SSK, die grundsätzlich ein vom BfS unabhängiges Expertengremium sein soll, auch direkt zu Strahlenschutzfragen beraten, und er kann mit der Hilfe der SSK die Arbeit des BfS kontrollieren und in einem gewissen Ausmass auch steuern. Das DMF wurde zum Beispiel auch auf Anregung der SSK ins Leben gerufen.

    „Die Strahlenschutzkommission (SSK) berät das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) in allen Angelegenheiten des Schutzes vor ionisierenden und nicht-ionisierenden Strahlen.“ ( http://www.ssk.de/de/ ), wobei bei der SSK wie bereits beim BfS die nichtionisierenden Strahlen (EMF) die geringere Rolle als die Radioaktivität spielen.

    Die Aufgaben des SSK ( http://www.ssk.de/de/vorstell/aufgaben.htm ) sind neben anderem:
    • Bewertung biologischer Strahlenwirkungen
    • Vorschläge für Grenzwerte
    • Auswertung von Empfehlungen von internationalen Gremien (z.B. ICNIRP)
    • Beratung bei Forschungsprogrammen sowie deren wissenschaftliche Begleitung
    Die vierzehn Mitglieder der SSK arbeiten in Ausschüssen; einer der Ausschüsse befasst sich unter der Leitung von A. Lerchl mit nichtionisierender Strahlung (EMF), neben anderem mit:
    • Gesundheitliche Auswirkungen unter Einbeziehung der physikalischen Eigenschaften, möglicher Wirkungsmechanismen
    • Maßnahmen zum Schutz vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen
    • Umweltfaktor elektromagnetische Felder
    • Empfehlungen zur nationalen Umsetzung internationaler Richtlinien, wie ICNIRP
    Im Bereich EMF übt die SSK für den Umweltminister wichtige Beratungs- und Kontrollfunktionen aus, und sie gibt Empfehlungen ab, die das BfS in verbindliche Verordnungsform giesst. Die SSK ist auch eine wichtige Scharnier- und Schaltstelle zur industrienahen ICNIRP.

    Nun werfen wir einen Blick in die Auswertung der SSK zum DMF durch den von Lerchl geleiteten Ausschuss der SSK, in http://www.ssk.de/de/werke/2008/volltext/ssk0804.pdf . Zunächst tätschelt sich der SSK-Ausschussvorsitzende Lerchl, der gleichzeitig auch drei der DMF-Studien geleitet hat, selbst auf den Rücken: „Insgesamt hat das Deutsche Mobilfunk-Forschungsprogram einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der wissenschaftlichen Grundlage für die gesundheitliche Bewertung der Exposition durch die elektromagnetischen Felder des Mobilfunks und damit zur Risikokommunikation geleistet.“ Wir wollen hier im Moment nicht über die Bedeutung der „Risikokommunikation“ für EMF-Geschädigte spekulieren.

    Lerchls fasst sein Experiment mit den isolierten Hamster-Pinealorganen auf Seite 11 zusammen: „Insgesamt haben die Ergebnisse die Melatoninhypothese nicht bestätigt“. Das schreibt Lerchl, als ob sein Experiment auch nur ansatzweise überhaupt je geeignet gewesen wäre, die Melatoninhypothese zu bestätigen.

    Zur „Elektrosensibilität“ fasst Lerchl namens der SSK zusammen: „Die erhobenen Daten deuten darauf hin, dass ‚Elektrosensible‘ veränderte kortikale Verarbeitungen aufweisen.“ Das bedeutet übersetzt aus dem Fachchinesisch: Bei EMF-Geschädigten wurden in der Hirnrinde andere Reaktionen beobachtet als bei Menschen, die noch nie besondere Erlebnisse unter EMF-Exposition erlebt haben. Frick, auf dessen fMRI-Experiment sich Lerchl hier bezieht, hat mit seinen bunt eingefärbten fMRI Bildern nichts anderes gezeigt, als dass bei EMF-Geschädigten durch wiederholte Erlebnisse mit Symptomen auf Grund von EMF-Exposition eine Erwartungshaltung gegenüber EMF konditioniert werden kann, ähnlich der Konditionierung des Pawlowschen Hundes. Die neue Bildersprache von fMRI ist zu verlockend für „Forscher“, um nicht versucht zu sein, Banales zu unermesslicher Bedeutung aufzublasen. Danke übrigens an Unbekannt, für das Einstellen eines Artikels von Jäncke, dem Pionier von fMRI, zum derartigem Missbrauch von fMRI für Junk- und Voodoo-Science, in viewtopic.php?p=45722#45722 !

    Weiterhin schreibt Lerchl, das DMF habe einen kausalen Zusammenhang zwischen EMF und gesundheitlichen Beschwerden nicht bestätigt, und „Elektrosensibilität“ bzw. EMF-Schädigung existiere mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht, was übersetzt aus der Wissenschaftlersprache heisst: EMF-Schädigung existiert ungefähr so sicher nicht, wie Geister nicht existieren. Folgerichtig empfiehlt Lerchl dem Bundesumweltminister, Forschung zu „Elektrosensibilität“ bzw. zu EMF-Schädigung künftig ohne EMF zu veranstalten. Dieses wiederum bedeutet im voll ausgeschriebenen Klartext: Es ist künftig nur noch zu danach forschen, wie EMF-Geschädigte am Schlauesten und am Wirksamsten psychiatrisiert werden können.

    Lerchl ist nicht unabhängig vom BfS, er hat für dieses drei DMF-Aufträge erfüllt mit einer Honorarsumme von circa 1 Mio. Euro. Namens der SKK kontrolliert und kommentiert er die eigenen DMF-Studien, die er selbst im Auftrag des BfS geschaffen hat.

    Eigentlich sollten SSK-Mitglieder unabhängige Personen sein, unabhängig von der Industrie, und unabhängig vom BfS. Der Wissenschaftszweig Biolectromagnetics ist jedoch eine eher kleine Welt, in der des nicht viele Leute gibt, die nicht miteinander gut bekannt, verbandelt oder sonst wie verbunden wären. Weltweit sind es nur ein paar Hundert, die auch nicht alle ausschliesslich dieses tun; James J. Rubin, einer von ICNIRP-Repacholis Lieblingsjüngern, arbeitet bekanntlich auch für die Geheimdienste ( http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=33859 ).

    Lerchl ist lediglich ein zufällig in den Fokus gelangtes Beispiel für Filz und Personalunion in Bioelectromagnetics. Er ist bei weitem nicht der Einzige mit Mehrfachfunktionen. Hier zum Abschluss noch einige Funktionen von Lerchl in Bioelectromagnetics, die teilweise auch einen Bezug zur Psychiatrisierung der EMF-Geschädigten haben.
    • Mitglied der SSK, des Beratungs-, Koordinations- und Kontrollorgans für EMF des Umweltministers
    • Empfänger von drei Forschungsaufträgen im DMF (je zur Hälfte durch Industrie und Staat finanziert), Honorarsumme circa 1 Mio. Euro.
    • Autor von Studien, die zum Meinung führen, EMF hätten keine biologischen Effekte, z.B. des Experiments mit den isolierten Hamster-Pinealorganen
    • Autor des „aufklärenden“ Buchs zu EMF, veröffentlicht im Jahr 2007, „Macht Mobilfunk krank?“
    • Referent für das www.IZMF.de , das für die Industrie die Desinformation der Ärzte übernommen hat, analog zum schweizerischen www.FORUM-MOBIL.ch , zum letzteren siehe die Beiträge von Wuff im Strang http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=19321
    • Versucht sich (nur als Privatperson) in individueller Psychiatrisierung am Forenteilnehmer ES im izgmf-Forum ( viewtopic.php?p=43430#43430 )

Wuff

Die Rolle der BAuA bei der Psychiatrisierung

Beitrag von Wuff » 14. März 2010 13:58

Die Rolle der BAuA bei der Psychiatrisierung der EMF-Geschädigten


Die deutsche Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit BAuA stellt sich wie folgt selbst vor als:„[…] eine Ressortforschungseinrichtung des Bundes und berät als Fachbehörde das Bundesministerium für Arbeit und Soziales in allen Fragen von Sicherheit und Gesundheit sowie menschengerechter Gestaltung der Arbeit auf wissenschaftlicher Grundlage. Basis der zur sachgerechten Aufgabenerfüllung notwendigen wissenschaftlichen Kompetenz und Reputation der BAuA ist eine qualitätsgesicherte Forschung […]“. ( http://www.baua.de/cln_104/de/Ueber-die ... ation.html )

Ob auch das immer wieder diskutierte Kaulsche Mikrowellen-Wahrnehmungs-Experiment die eigenen Qualitätsansprüche der BAuA erfüllte, darf jeder für sich selbst beurteilen. Das Experiment ist in http://www.baua.de/cae/servlet/contentb ... /F5212.pdf ausführlich beschrieben.

Das Kaulsche Experiment ist ein klassisches Beispiel für die Aberdutzende Mikrowellen-Wahrnehmungstests, die ICNIRP-Repacholi für seinen Scheinbeweis zur Nichtexistenz von athermischen EMF-Wirkungen angestossenen hat. Repacholi setzte bekanntlich voraus, dass „Elektrosensible“ bzw. EMF-Geschädigte die schädigende (Mikrowellen-)Strahlung sinnlich wahrnehmen können müssten. Diese Voraussetzung steht in noch nie erklärtem oder begründetem Gegensatz dazu, dass Radioaktivitäts-Geschädigte die schädigende Strahlung nicht sinnlich wahrnehmen können müssen, um als Geschädigte anerkannt zu werden. Repacholi (und seine Jünger) haben ihre Voraussetzung für die EMF-Geschädigten aus dem einfachen Grund nie erklärt und nie begründet, weil eine solche Voraussetzung weder erklärbar noch begründbar ist, sondern Nonsens, Bullshit, Unsinn. Das hindert aber Hunderte von Biolelectromagnetics-Wissenschaftler nicht daran, diese Voraussetzung stillschweigend zu anerkennen. Welch traurige Pseudo-Wissenschaft. Wir kommen noch darauf zurück.

Kaul hat sich für ihre Versuchsanlage ausdrücklich auf die WHO bzw. auf Repacholi bezogen, der damals dort als weltweiter EMF-Forschungskoordinator das alleinige Sagen hatte. Auf einer Seite der BAuA, die heute dort nicht mehr abgerufen werden kann ( http://www.baua.de/nn_40410/de/Presse/P ... 02006.html ) stand einst: „Bei den nach den Standards der Weltgesundheitsorganisation durchgeführten Versuchen wurden Personen … „ . Eine Abschrift fand sich durch Googeln noch in http://www.innovations-report.de/html/b ... 74593.html .

Die Krönung wissenschaftlicher Arbeiten, und die Voraussetzung für deren Anerkennung in der Scientific Community, die begutachtete (peer reviewed) Publikation in einem der angesehenen Scientific Journals, blieb ihr verwehrt, wie ich vorausgesagt habe. Sie hat ihr Experiment -im Gegensatz zu dem was sie vorspiegelte - nicht doppelblind durchgeführt, d.h. sie hat als Versuchsleiterin jeweils gewusst, ob bei den einzelnen Mikrowellen-Wahrnehmungstests EMF ausgestrahlt wurden oder nicht, siehe http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=33164 und http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=33182 . [An diejenigen, die sich an den Links zum izgmf-Forum stören: Die verlinkten Beiträge stammen noch aus der Zeit, als Charles und ich dort noch nicht ausgeschlossen waren].

Kein Hindernis für eine erfolgreiche Peer Review gewesen wäre allerdings, dass sie die Probanden durch den Versuchsaufbau einem bedeutenden, vielleicht sogar gezielten Prüfungsstress ausgesetzt hat ( http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=35789 ). Denn es ist den Bioelectromagnetics Gutachtern, die den Bioelectromagnetics Glaubenssätzen und Dogmen treugläubig anhängen, natürlich nicht erlaubt, auf den Gedanken zu kommen, dass EMF dem menschlichen Organismus Stress bereiten könnten. Denn ihr Bioelctromagnetics-Papst Repacholi hat ihnen nämlich in seinem WHO-Fact-Sheet 296 als Fakt vorgegeben, dass nur die Angst vor EMF, nicht aber EMF selbst, Stress bereiten können, wörtlich: („dass die Symptome durch bestehende psychiatrische Bedingungen sowie Stressreaktionen auf Grund von Ängsten vor Gesundheitsfolgen durch EMF begründet sein dürften, eher als durch die Einwirkung von EMF selbst.“ Dass es im Zusammenhang mit EMF Stress gibt, ist auf Grund der geschilderten Symptome zu offensichtlich, als dass das als solches geleugnet werden könnte. Repacholi hat jedoch Stress im Zusammenhang mit EMF nur als psychosozial (aus Angst vor EMF) bedingten Stress, in keinem Fall aber als physikalisch (als biologische Wirkung von EMF) bedingten Stress zugelassen.

Kaul hat wie ihre Vorgänger durch den Versuchsaufbau ihres Mikrowellen-Wahrnehmungstests den Probanden erheblichen psychosozial bedingten Stress, nämlich Prüfungsstress, bereitet, so dass der physikalisch (durch EMF) bedingte Stress sich statistisch nicht mehr getrennt davon bemerkbar machen konnte; zu Prüfungsstress siehe auch http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=30937 . Das entsprach Repacholis geheimem Standard, dessen Einzelheiten auch Kaul nicht öffentlich spezifiziert hat.

Einige (genau genommen drei) ihrer Probanden haben, wie statistisch zu erwarten war, und wie auch durch blosses Raten zu erreichen war, trotz Stress im Testablauf alle Durchläufe „bestanden“. Diese Fälle lud sie in einem Ausmass mit emotionaler Bedeutung auf, dass in der speziell für diese - möglicherweise echt „strahlenfühligen“ - Kandidaten arrangierten zweiten Testserie keiner mehr 100 Prozent „Treffer“ erzielte. Dieses Ergebnis nahm Kaul als letzten Beweis dafür, das „echte Elektrosensible“ nicht existieren, und damit auch keine EMF-Geschädigten.

Auf dem Resultat dieses dubiosen Mikrowellen-Wahrnehmungstests baute Kaul ihre teils kuriosen psychischen Erklärungen für „Elektrosensibilität“. Aber das kommt davon, wenn man Psychologen statt Mediziner ein medizinisches Problem untersuchen lässt. Kaul suchte als Psychologin nach psychologischen Ursachen für ein medizinisches Problem mit physikalischen Ursachen. Ihre kuriosen Erklärungen für das Phänomen „Elektrosensibilität“: G. Kaul hat sich zur Kritik an ihrem Experiment geäussert:
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=13907
http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=13908

Aus diesen Kommentaren sehen wir, dass es G. Kaul als Wissenschaftlerin am vielleicht kühlen wissenschaftlichen Abstand zum untersuchten Gegenstand fehlt. Als Versuchsleiterin fehlte ihr jedenfalls die wohlwollende Haltung zu den Probanden, die sie einem Test unterzogen hat, der mindestens einem Teil davon wichtig erschienen ist.

Wuff

Die Rolle von Tarnorganisationen bei der Psychiatrisierung

Beitrag von Wuff » 16. März 2010 14:32

Einschub

Manchmal scheint hier in diesem elend lang gewordenen Strang der rote Faden verloren gegangen zu sein. Es ist aufwändig, den lückenlosen Nachweis des Ursprungs der gängigen Praxis, EMF-Geschädigte zu psychiatrisieren, zu erstellen. Diese Praxis und ihre „wissenschaftliche“ Grundlage werden sorgfältig getarnt, neben anderem durch Tarnorganisationen, denen wir uns heute anzunehmen beginnen.

Am Anfang dieses Strangs steht ein Mitmensch, der leidenschaftslos seine Beobachtung geschildert hat, wie sich bei ihm unter Exposition von EMF jeweils Symptome entwickeln. Allein dass er zwischen EMF und Symptomen einen Zusammenhang vermutete, reichte aus, ihn ohne überhaupt eine psychiatrische Untersuchung zu psychiatrisieren ( viewtopic.php?p=43430#43430 ).

Nun ist dieser Mensch, der sich im izgmf-Forum unter dem Forums-Alias ES geäussert hat, bei weitem nicht der Einzige, welcher derartige Beobachtungen schildert. Der Fakt, dass Hunderte von Schilderungen existieren, die unabhängig voneinander, und dabei sehr oft auch völlig unabhängig von irgendwelchem Vorwissen zu „Elektrosmog“, entstanden sind, macht stutzig: Kann es sich unter den erwähnten Umständen ausschliesslich um eine Massenhysterie handeln, wie von Wissenschaftlern behauptet wird? (Dass es daneben auch weniger glaubwürdige und extreme Schilderungen gibt, ändert nichts an der grundsätzlichen Qualität der anderen).

Könnte es denn nicht tatsächlich sein, das EMF die Ursache der Symptome sind? Welches sind überhaupt die „Beweise“, dass dieses nicht sein könne, und worauf gründen diese? Und worauf basieren die „Beweise“ zur psychiatrisierenden Diagnose in unserem Beispielfall, die der zunehmend bekannte Professor dem erwähnten Menschen vorgehalten hat, die beweisen sollen, dass die Symptome angeblich psychischer oder hirnorganischer Ursache seien?

Ist es überhaupt möglich, dass ein ganzer interdisziplinärer Wissenschaftszweig in diesen Fragen irrt? Welche Voraussetzungen müssten gegeben sein, dass ein derartiger Irrtum möglich ist? Und sind diese Voraussetzungen womöglich tatsächlich gegeben? Wir meinen Ja, und versuchen das Bestehen dieser Möglichkeit nachzuweisen.

So [Seufzer-Smiley], und jetzt wollen den nächsten Punkt auf das mögliche Vorhandensein der Voraussetzungen abklopfen, nämlich die
  • Die Rolle der Forschungs-Tarnorganisationen bei der Psychiatrisierung der EMF-Geschädigten(1)

    In Bioelectromagnetics ist der Forschungsprozess ist nicht wie in anderen Wissenschaften transparent und und auch für Aussenstehende völlig offen. Aussagen in Biolelectromagnetics lückenlos auf ihre Herkunft, bzw. überhaupt auf ihre lückenlose Ableitung zu untersuchen, wird durch die Gründung und den Betrieb von Tarnorganisationen absichtlich erschwert.

    Im Sinne des Verursacherprinzips ist es einerseits richtig, dass eine Industrie, welche durch ihre Emissionen möglicherweise die Gesundheit der Bevölkerung schädigt, finanziell und ideell an den Aufwand der Forschung zu einer möglichen Gesundheitsschädigung beiträgt.

    Es ist anderseits bedenklich, wenn Forschung zu Risikotechnologien von denen finanziert wird, die an einem Freipass für die Emissionen ihrer Technologie finanziell insgesamt in Billionenhöhe interessiert sind. Eine derartige Finanzierung geschieht im Bereich der EMF emittierenden Industrien, namentlich durch die Mobilfunkbranche.

    Um derartige Forschung zu organisieren, wurden von der Industrie Organisationen ins Leben gerufen, in der Schweiz die Forschungsstiftung Mobilkommunikation ( www.MOBILE-RESEARCH.ethz.ch ), in Deutschland der eingetragene Verein Forschungsgemeinschaft Funk e.V. ( www.FGF.de ), in Grossbritannien der Verein Mobile Telephone and Health Research ( http://www.MTHR.org.uk/ ). Da diese Organisationen nicht öffentlich aussagen können, sie würden im Sinne der interessierten Industrie arbeiten, behaupten sie, sie seinen neutral. Wie dem immer auch sei, es sind diese Tarnorganisationen, welche die Forschungsprozesse massgeblich finanzieren und steuern.
(wird fortgesetzt)

Wuff

Forschungs-Tarnorganisationen (Fortsetzung 1)

Beitrag von Wuff » 17. März 2010 12:26

  • Forschungs-Tarnorganisationen (Fortsetzung 1)


    Normalerweise charakterisiert man eine Wissenschaft durch das was zu ihr gehört, und nicht durch das, was ihr fehlt. Bei dem Teil von Bioelectromagnetics, der sich nicht mit Tumorrisiken und ähnlichen chronisch wirkenden Effekten, sondern mit akuten Wirkungen von schwachen EMF befasst, also beispielsweise damit, was auch als „Elektrosensibilität“ bezeichnet wird, fallen drei klaffende Lücken auf, die auch auf die selektive Finanzierung durch die Forschungs-Tarnorganisationen zurückzuführen sind:
    • Die Phase „Beobachtung“ im Forschungsablauf fehlt.
      Die erste Lücke, nämlich das völlige Fehlen der Phase „Beobachtung“ ( http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=30014 ) im Forschungsprozess, fiel uns bei der systematischen Analyse der Forschungsprozesse zur akuten EMF-Schädigung auf. Eine derartige Lücke im Forschungsprozess erregt doch starkes Erstaunen.

      Vor dem Hintergrund der massiven finanziellen Mittel, welche für Bioelectromagnetics „Forschung“ bereit gestellt wurden, stellt sich sofort die Frage: Warum wird ausgerechnet diese grundlegende Phase des Forschungsprozesses nicht gesponsert? Alle ernsthafte medizinische Forschung gründet doch auf sorgfältiger, systematischer und für wissenschaftliche Auswertung tauglicher Untersuchung von Patienten. Der erste Schritt ernsthafter (=seriöser) EMF-Forschung wäre doch, dass das medizinische Phänomen der EMF-Schädigung durch medizinische Fachleute an Patienten, die ihre Symptome auf EMF zurückführen, untersucht und für die Wissenschaft erfasst würde. Nur auf dieser Grundlage könnten die Vorgänge im Organismus bei EMF-Exposition zielführend erforscht werden.

      Aber was heisst in diesem Umfeld „zielführend“? Wer verfolgt welche Ziele? Die EMF-Geschädigten wünschen eine Erklärung für ihre Beeinträchtigungen. Welches kann das Wunschergebnis sein, das die Industrie von den Forschern wünscht? Natürlich das Gegenteil, nämlich eine andere Erklärung als EMF für die Beschwerden der Geschädigten.

      Nachdem die Hypothese bejaht ist, dass Ziel und Zweck solcher Experimente und Forschung Ablenkung oder noch mehr, nämlich Leugnung sein könnte, dass bei einigen Personen tatsächlich unter EMF-Exposition Symptome auftreten, bleibt die Frage offen: Wie ist solche Forschung überhaupt möglich, wenn das zu Grunde liegende Phänomen nicht einmal systematisch und genau beobachtet und untersucht worden ist?

      Derartige Forschung zu einem medizinischen Problem im sozusagen luftleeren Raum ist möglich, wenn Dogmen, Glaubenssätze und stillschweigende Voraussetzungen die Basis von Experimenten sind, die fachfremde Personen, also lauter Nichtmediziner, durchführen. Dogma ist, dass EMF keine biologischen Wirkungen haben können. Glaubenssatz ist, dass EMF keine gesundheitlich relevanten Wirkungen haben dürfen und können. Implizite Voraussetzung ist, dass EMF-Geschädigte die EMF sinnlich wahrnehmen können müssten. Auf diesem artifiziellen Gedankengerüst, das um ein medizinisches Phänomen herum errichtet wurde, führen Psychologen, Statistiker, Zoologen, Elektroniker etc. ihre von der medizinischen Grundlage abgehobenen Experimente an Probanden durch, bei denen gemäss Dogma, Glaubenssatz und impliziter Voraussetzung bei EMF-Exposition keine Effekte eintreten dürfen und können, ausser dass sie EMF-Geschädigte Mikrowellen sinnlich wahrnehmen können müssten. Dafür dass keine Effekte bzw. kein EMF-Stress messbar sind, sorgt der in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=35789 beschriebene künstlich im Experiment zugefügte psychosoziale Stress, vorzugsweise bei den Aberdutzenden von müssigen Mikrowellen-Wahrnehmungs-Experimenten.

      Die Grundlage aller medizinischen Forschung, die systematische und genaue Untersuchung und Beobachtung, fehlt nicht nur bei der durch diese industriellen Tarnorganisationen gesteuerten und finanzierten Forschung, auch staatlich gesteuerte Forschungsprogramme, wie das deutsche DMF (in viewtopic.php?p=45809#45809 ) und das schweizerische NFP57 ( http://www.NFP57.ch/d_index.cfm , kritische Begleitung in http://nfp57.DIAGNOSE-FUNK.org/ ), veranlassen keine derartige Forschung, noch stützen sie sich auf systematisch erhobene, wissenschaftlich verwertbare Kasuistik von Dritten. Die leitenden Organe der staatlichen Programme sind ebenfalls zu sehr mit der Industrie verfilzt, denn die Welt von Bioelectromagnitics ist klein.

      Wir werden etwas weiter unten zeigen, mit welcher Vehemenz wissenschaftliche Funktionäre der Tarnorganisationen die medizinische Untersuchung EMF-Geschädigter ablehnen, was recht eigentlich ein sehr verwunderlicher Vorgang ist.
(Fortsetzung zu den weiteren Lücken folgt)

Wuff

Beitrag von Wuff » 19. März 2010 18:18

  • Forschungs-Tarnorganisationen (Fortsetzung 2)


    Zu den Lücken im interdisziplinären Wissenschaftszweig Bioelectromagnetics, mit denen wir hier weiterfahren, kann ein Wortspiel abgewandelt werden. Wenn Wissenschaft ist, was Wissen schafft, gibt es dann auch Wissen, das besser ungeborgen, verborgen bliebe? Was soll vor der Öffentlichkeit, aber auch vor den interessierten anderen Wissenschaftlern verborgen bleiben? In Bioelectromagnetics sind das, wie wir im letzten Beitrag gesehen haben, die genauen Beschreibungen von medizinischen Beobachtungen zu den biologischen Vorgängen bei Exposition von EMF. Statt die biologischen Prozesse des Organismus von EMF-Geschädigten unter EMF-Exposition mit wissenschaftlicher Genauigkeit zu erfassen, werden im Wesentlichen nur Tests zu isolierten Eigenschaften der „Elektrosensiblen“ durchgeführt, einschliesslich der Experimente zur angeblich erforderlichen Mikrowellen-Wahrnehmungsfähigkeit. – Wir fahren jetzt weiter mit den beiden anderen wesentlichen Lücken im Wissenschaftszweig Bioelectromagnetics:
    • Es fehlt ein Lehrbuch für den Wissenschaftszweig

      Wer sich mit Bioelectromagnetics ernsthaft befassen will, dem fällt bald auf, dass es kein wissenschaftliches Lehrbuch dazu gibt, auch nicht in Englisch. Dieses Manko könnten die industriellen Sponsoren sozusagen „mit links“ ausmerzen, wenn sie nur wollten. Dass das Manko dennoch besteht, verwundert nur denjenigen wirklich, der die Verhältnisse im Wissenschaftszweig nicht kennt.

      Der eine Grund ist, dass es in Naturwissenschaften und in der Schulmedizin unüblich ist, die Theorie auf unbewiesenen Dogmen, Glaubenssätzen und widersinnigen Voraussetzungen zu basieren. Gerade an die Schulmediziner richten sich aber „Erkenntnisse“ wie diejenigen in ICNIRP-Repacholis WHO-„Fact“-Sheet 296, und davon abgeleitet in scheinwissenschaftlichen Pamphleten wie frequentia 7 (siehe Beiträge von Wuff im Strang http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=19321 ) richten. Gäbe es ein Lehrbuch zu Bioelectromagnetics, dann würde sofort auffallen, dass hier Dogmen, Glaubenssätze und widersinnige Voraussetzungen die Grundlage für die Theorie sind, nichts anders als was (andere) esoterische Lehren ebenfalls zur Grundlage haben. Zum zutiefst esoterischen Charakter von Bioelectromagnetics verweisen wir auf http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=10584 .

      Der andere, letztlich wirksamere Grund für das Fehlen eines Lehrbuchs ist, dass kein wirklich angesehener und anerkannter Wissenschaftler ein Lehrbuch für einen Wissenschaftszweig schreiben wird, der auf derart wackeliger Basis (Dogmen, Glaubenssätze, nicht begründbare Voraussetzungen) steht. Die voraussehbare Blamage bei der Widerlegung der Dogmen, Glaubenssätze und nicht begründbaren Voraussetzungen würde riesengross und unerträglich.

      Es existieren zwar Textbücher zu Einzelaspekten, aber kein Lehrbuch mit den Grundlagen der Theorie. Die Frage nach dem Lehrbuch wurde schon in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=30589 besprochen, mit einer Diskussion im Tread hier http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=30451 .

      Als Ersatz für Lehrbuchweisheiten äussern sich einige „Gralshüter der reinen ICNIRP-Lehre“ wie Frank Gollnick (Arbeitsmuster http://www.fgf.de/english/research_proj ... Dubois.pdf ) und Roland Glaser ( Arbeitsmuster http://www.fmk.at/media/pdf/pdf695.pdf? ... 8efaa08751 ) vornehmlich im Rahmen der Forschungs-Tarnorganisation www.FGF.de , wo sie die Vorgaben der ICNIRP verbreiten und wo sie diese in Zweifelsfällen gegen eben diese Zweifel durchsetzen.

      Die Herausgabe eines Lehrbuchs würde die geheimwissenschaftlichen Grundlagen von Teilen von Bioelectromagnetics jedermann offen legen und durch jedermann widerlegbar machen, die inkonsistente Theorie würde in sich selbst zusammenfallen.

Wuff

Forschungs Tarnorganisationen (Forts.4)

Beitrag von Wuff » 22. März 2010 09:26

  • Forschungs-Tarnorganisationen (Fortsetzung 4)

    Wir schliessen hier die Darstellung des Beitrags der Forschungs-Tarnorganisationen zur Psychiatrisierung der EMF-Geschädigten ab, auch wenn es noch Vieles zu schreiben gäbe.

    Der nach aussen kommunizierte Zweck der Forschungsstiftung Mobilkommunikation lautet ganz harmlos „Förderung der wissenschaftlichen Forschung über Chancen und Risiken der Mobilkommunikation, Publikation der Forschungsresultate in wissenschaftlichen Organen sowie interessenneutrale Vermittlung von Forschungsfakten und Wissensunsicherheiten an die Gesellschaft.“
    Faktisch wird sie aber neben anderem eingesetzt für
    • Realisierung der Verdünnungsstrategie
      Bei der überaus erfolgreich angewandten Verdünnungsstrategie geht es nicht um die Koordination einer Forschung, die Fakten zu EMF-Wirkungen suchen und finden soll, sondern um die Durchsetzung einer im Voraus bestimmten „Wahrheit“, nämlich der Risikolosigkeit von EMF. (Zur Verdünnungsstrategie steht mehr in viewtopic.php?p=44799#44799 .) Mit der Verdünnungsstrategie soll eine Überzahl von negativen Forschungsergebnissen (keine Wirkung von EMF gefunden) produziert werden, welche die positiven Ergebnisse (Wirkung von EMF bestätigt) rein numerisch schlagen. Bekanntlich ist jeweils das der Stand der Wissenschaft, was die Mehrheit der Scientific Community als wahr und richtig bezeichnet, und dieses wiederum bemisst sich nach den jeweils vorliegenden Studien. Die Verdünnungsstrategie, die keinen Zusammenhang zwischen EMF und Gesundheit und Befinden „beweist“, hat auch den Nebeneffekt, dass die vorgegebenen Glaubenssätze, Dogmen und falschen Voraussetzungen nicht als solche erkennbar werden, und dass auch unklar bleibt, wer diese Vorgaben letztlich gemacht hat, nach denen sich die Experimente und Studien der Wissenschaftler zu richten haben.

      Die übergeordnete Koordination aller EMF-Forschung lag zwischen 1996 und 2006 bei ICNIRP-Gründungspräsident Repacholi. Es war die ICNIRP, welche bekanntlich 1998 die von praktisch allen Staaten übernommenen Grenzwerte vorgeschlagen hat. Bis alle Studien, welche bis 2006 von Repacholi geplant wurden, beendet sind, dauert es einige Jahre. Was heute an Ergebnissen publiziert wird, gehorcht noch den Vorgaben von ICNIRP-Repacholi. Die EMF-Forschungs-Tarnorganisationen nehmen oft ausdrücklich Bezug auf diese oberste Koordinationsstelle, den WHO-EMF-Forschungskoordinator Repacholi. Als Nachfolgerin des Physikers Repacholi ist heute die Elektroingenieurin Emilie van Deventer bei der WHO für die weltweite EMF-Forschungskoordination zuständig, - eigentlich eine seltsame Konstellation bei einer medizinischen Fragestellung. Der Beruf dieser Koordinatoren ist ein starkes Indiz dafür, dass es dem Koordinator bzw. der Koordinatorin nicht um die Erforschung der medizinischen Wahrheit gehen sollte bzw. gehen soll, um ihre Verschleierung durch Verdünnungsstrategie.
    • Verschleierung der Mittelherkunft
      Neben der Realisierung der Verdünnungsstrategie ist die Verschleierung der Mittelherkunft des Forschungssponsorings ein wichtiger Zweck der EMF-Forschungs-Tarnorganisationen. Zum Einfluss der Sponsoren auf das Forschungsergebnis wurde in Bern eine Studie erstellt, die kritisch kommentiert wurde ( http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/ ... hn_ii.html ).
      Nicht nur die privaten Organisationen, selbst das staatlich organisierte Deutsche Mobilfunk Forschungsprogramm DMF wurde für die Verschleierung der Mittelherkunft verwendet. Bekanntlich hat die Industrie die Hälfte der Kosten in Höhe von EUR 17 Mio. beigetragen. Im EMF-Portal, das vom DMF selbst angestossen worden ist, wird nicht nur die Art des experimentellen EMF von Lerchl falsch deklariert, auch die Mittelherkunft von DMF-Studien wird dort falsch deklariert, siehe vierter Absatz von unten in ihttp://forum.gigaherz.ch/viewtopic.php?p=44986#44986 .
    • Beobachtung unabhängiger Aktivitäten
      Die von der Industrie initiierte und bezahlte Forschungsstiftung Mobilkommunikation beobachtet unabhängige Aktivitäten im Bereich von EMF-Folgenbekämpfung, wie die der der Berufsorganisation „Ärzte für Umweltschutz“. Sie tut dieses in der äusseren Form einer wissenschaftlichen Begleitung, für die sie ein Institut der Universität Bern für CHF 100‘000 beauftragt hat. ( http://www.mobile-research.ethz.ch/var/ ... nd%20E.pdf )
    • Persönliche Einbindung von Wissenschaftlern
      Neben Unternehmen der Mobilfunkbranche und zahlreichen anderen Hochschulen ist auch Lerchls Arbeitgeberin, die Jacobs University Bremen GmbH, Mitglied des deutschen Vereins Forschungsgemeinschaft Funk FGF.

      Während es sich bei den Mitgliedern der FGF um juristische Personen und um Institute handelt ( http://www.fgf.de/die_fgf/mitglieder.html ), werden bei der britischen MTHR natürliche Personen eingebunden, die in juristischen Personen wie z.B. bei der ICNIRP eine Rolle spielen http://www.mthr.org.uk/members/members.htm , und auch bei der Forschungsstiftung Mobilkommunikation werden nur natürliche Personen als beteiligte Personen bezeichnet ( http://www.mobile-research.ethz.ch/personen.htm ).

      Die Wissenschaftler werden durch derartige Mitgliedschaften, mit denen ein hohes soziales Prestige verbunden ist, moralisch auf die Linie der Industrie verpflichtet und für Linientreue belohnt. Der Olymp für Bioelectromagnetics Wissenschaftler ist und bleibt aber die ICNIRP, in die man nur durch besondere Linientreue und beinharten Zynismus gelangt.
    • Unterdrückung medizinischer Untersuchungen
      Es ist nicht nur interessant, was die Funktionäre der Tarnorganisationen tun, es ist auch interessant was sie unterlassen, nämlich medizinische Untersuchung EMF-Geschädigter, und es ist hochinteressant, mit welcher Vehemenz sie das Unterlassen betreiben (smilie).

      Nach der reinen Lehre von Bioelectromagnetics soll jeder Zusammenhang zwischen EMF und Symptomen ausgeschlossen sein. Wie wir gesehen haben, wird dieses dadurch begründet, dass Schwans Dogma einen Einfluss von EMF erbietet, und dass „Elektrosensible“ bei kruden Mikrowellenwahrnehmungs-Experimenten à la Kaul (zwangsläufig) „versagen“ müssen. Daraus folgt für den linientreuen Angehörigen einer EMF-Forschungs-Tarnorganisation, dass jede Äusserung, EMF seien die Ursache von regelmässig bei Exposition auftretenden Symptomen, Anzeichen einer psychischen Störung sei. Für dieses Verhalten bringen wir ein praktisches Anwendungsbeispiel, das bereits früher angeführt worden ist ( http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=28952 , und Beispiel 1 oben in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=29267 ).

      Ein EEG-Spezialist, der auch einmal für eine der Tarnorganisationen tätig war, mischte sich aktiv in die Unterdrückung von medizinischen Untersuchungen an EMF-Geschädigten ein: Er veranlasste, dass eine bereits in Auftrag gegebene individuelle Provokationsuntersuchung mit EMF-Exposition, also EEG-Ableitung vor und nach Exposition, unterlassen wurde. Die Tarnorganisationen ersticken jeden Versuch, EMF-Patienten ernsthaft medizinisch zu untersuchen, in ihrem Einflussbereich bereits im Keim, und das mit einer gewissen Brutalität: Unser EEG-Spezialist hat eine medizinische Untersuchung nicht nur in passiver Weise unterlassen, er hat sie aktiv sabotiert, und anschliessend erfolgte eine schwer wiegende Psychiatrisierung des Patienten.

      Zum Einflussbereich der Tarnorganisationen gehören alle Universitätsspitäler und –Kliniken, denn die lukrativen Forschungsaufträge werden nach dem Giesskannenprinzip regelmässig auf diese gestreut. Natürlich führen diese Institutionen auch EMF-Provokationstests durch, aber nie im Zusammenhang mit einer medizinischen Untersuchung bestimmter Patienten, sondern stets nur mit anonymen nummerierten Probanden, und zwar nur als kollektive Mikrowellen-Wahrnehmungstests nach Repacholis Standard, dessen Qualitäten wir in viewtopic.php?p=45853#45853 kennengelernt haben.

      Die Mikrowellen-Wahrnehmungs-Experimente dienen nie dazu, durch medizinischen Untersuchung von Patienten mehr über stressende Einflüsse von EMF auf den Organismus des Menschen zu lernen, sondern einzig dem Beweis dafür, dass die "Elektrosensiblen" keine Mikrowellen sinnlich wahrnehmen können. Dabei wird nie erwähnt, dass diese Experimente so angelegt sind, dass sie selbst Stress verursachen, so dass allfälliger EMF-Stress nicht mehr sauber festgestellt werden könnte, und es wird nie erklärt, weshalb EMF-Geschädigte EMF überhaupt wahrnehmen können müssten.

Wuff

Desinformations-Tarnorganisationen

Beitrag von Wuff » 25. März 2010 10:29

  • Desinformations-Tarnorganisationen

    Die Mobilfunkindustrie hat spezielle Organisationen gebildet, welche ihre „Wahrheit“ von der rein psychischen Ursache von EMF-Schädigung bei Medien und Ärzten platzieren sollen. Die augenfälligsten davon sind:
    • www.FORUM-MOBIL.ch : Die Mitglieder dieses Vereins sind Mobilfunkbetreiber und –Hersteller
    • www.IZMF.de : Den Vorstand bilden Angestellte von Mobilfunkbetreibern
    • www.FMK.at : Die Mitglieder sind hier ebenfalls Mobilfunkbetreiber und –Hersteller
    Ein Musterbeispiel derartiger Propaganda ist frequentia 7, eine Schrift von Forum Mobil: http://www.forummobil.org/userdocs/docu ... ia_7_d.pdf . Diese Schrift wurde ausführlich kommentiert in den Beiträgen von Wuff im Strang http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=19321 . Die Schrift ist weniger harmlos als sie sich gibt, denn sie dient den Ärzten als Grundlage und Rechtfertigung für die Psychiatrisierungen an „Elektrosensiblen“.

    Eine weitere Schrift des Forum Mobil weist auf die Spuren einer liquidierten Tarnorganisation, nämlich auf die Ombudsstelle Mobilkommunikation. Frequentia 8 (http://www.forummobil.ch/files/webconte ... tia8_d.pdf ) wirbt für die Beratungsstelle des Luzerner Pathologen Gebbers. Auch er verneigt sich ausdrücklich vor den „Fakten“ von Repacholi in dessen WHO-Factsheet 296. An seine www.SPRECHSTUNDEMOBILFUNK.ch wurde das Restvermögen der angeblich gemeinnützigen Ombudsstelle Mobilkommunikation und Umwelt ausgeschüttet. Diese Pseudo-Ombudsstelle wurde von der Mobilfunkbranche eingerichtet. Als sie noch existierte, setzte sie sich für einen Betrug mit geometrischen Figuren zur angeblichen Strahlenharmonisierung ein:
    http://gigaherz.ch/pages/posts/648/
    http://gigaherz.ch/pages/posts/657/

    Nachfolgerin der heutigen Ständeratspräsidentin wurde die heutige Bundespräsidentin. Sie war noch während ihrer Amtszeit als Bundesrätin Leiterin dieser Ombudsstelle. Da das Ganze in Peinliche schwappte, wurde ein Hinterbänkler namens Josef Kunz zum stillen Liquidator ernannt.

    Daneben erhalten Weiterbildungsveranstaltungen für Ärzte, welche konkrete Psychiatrisierung propagieren, direktes Sponsoring durch die Swisscom. Derartige Vorträge werden durch Wissenschaftler und akademische Lehrer gehalten, welche daneben auch vom Forschungssponsoring durch die Forschungs-Tarnorganisationen profitieren.

    Für die EMF-Opfer, die auch als „Elektrosensible“, ES, EHS und IEI-EMF bezeichnet werden, bedeutet das alles, dass man sich sehr viel Mühe um ihre Psychiatrisierung macht. Wir haben die dubiosen Methoden gesehen, mit denen zu beweisen versucht wird, „Elektrosensibilität“ im Sinne von EMF-Schädigung existiere nicht. Diejenigen, die dieses nicht glauben, weil sie täglich oder noch häufiger an sich selbst Symptome feststellen, die typischerweise oder nur bei Exposition von EMF auftreten, werden konsequent psychiatrisiert. Eingesperrt werden sie wohl in den seltensten Fällen. Sie werden zum Schweigen gebracht, in dem ihnen „bewiesen“ wird, ihre Vermutung oder Behauptung zu EMF als Ursache sei ein Symptom einer Geisteskrankheit, oder von etwas Harmloserem. Nahezu alle psychischen Krankheiten wurden schon dafür verwendet: Zuerst Wahn und Schizophrenie. Als sich dieses Diagnosen als nicht haltbar erwiesen, weil die spezifischen Symptome fehlten, folgte vor allem „kognitive Fehlleistung“. Es wurden auch Versuche mit Phobie und Ähnlichem unternommen.

    Lerchl hat dem Forenteilnehmer ES anhand der Frickschen Abbildung vorgezeigt, dass in seinem Hirn angeblich an genau lokalisierbarer Stelle (für diese wurde die gefährlich erscheinende Einfärbung knallgelb gewählt!) fehlzündende Nervenzellen existierten, die über eine Erwartungshaltung die Symptome auslösten, und dass daher nicht EMF die Ursache für die Symptome sein könnten. Lerchl verschweigt dabei, dass eine Abfolge [Erwartung von EMF => Stresssymptome] bei „Elektrosensiblen“ konditioniert sein kann.

    Es wäre interessant, alle psychiatrischen und neurologischen Diagnosen für EMF-Geschädigte zu sammeln.

Wuff

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“

Beitrag von Wuff » 28. März 2010 13:23

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ bei der Psychiatrisierung der EMF-Opfer


Was soll Wissenschaft?
Im izgmf-Forum hat ein Teilnehmer ganz knapp und doch recht zutreffend zitiert, was Wissenschaft sein und tun soll: „Wissenschaft ist die Erweiterung des Wissens durch Forschung. Forschung ist die methodische Suche nach neuen Erkenntnissen sowie deren systematische Dokumentation und Veröffentlichung in Form von wissenschaftlichen Arbeiten.“ ( http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=39164 ).

Das Zitierte tönt gut und ist im Prinzip gut. Wissenschaft kann aber auch missbraucht werden, denken wir an die wissenschaftliche Begründung des Massenmordes an Homos exuellen ( http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=34386 ), Menschen mit jüdischen Vorfahren und Behinderten, der vor siebzig Jahren in Deutschland geschah.

Wozu und wie Wissenschaft heute (neben anderem) missbraucht wird, versuchen wir nachfolgend zu skizzieren. Wir werden auch sehen, dass diejenigen, die Wissenschaft für andere Zwecke missbrauchen, dem Ansehen der Wissenschaft Schaden zufügen. Zu den anderen Zwecken gehören z.B. die Abwehr möglicher Ansprüche von EMF-Geschädigten und das Vermeiden von Prämien für Umwelt-, Produkte- und Betriebshaftpflicht im Zusammenhang mit nichtionisierender Strahlung (EMF).

Wie funktioniert Wissenschaft?
Zunächst einmal gibt es wichtige Unterschiede zwischen Geistes- und Naturwissenschaften sowie Medizin, und innerhalb der Naturwissenschaften gibt es neben umfangreichen Disziplinen auch kleine, interdisziplinäre Zweige wie Bioelectromagnetics. Ein Teil dieses Wissenschaftszweigs befasst sich mit den medizinischen Phänomenen des EMF-Stress. Nur durch einige Abweichungen dieses Teils von Bioelectromagnetics vom normalen Wissenschaftsbetrieb wird die heute praktizierte Psychiatrisierung der durch EMF-Immissionen geschädigten und beeinträchtigten Personen auch ohne psychiatrische Diagnose überhaupt möglich. Wissenschaft ist nicht etwas, das sich zwangsläufig nach der oben zitierten Definition ergibt, sondern Wissenschaft kann im kleinen Rahmen, wie eben in dem Teil von Bioelectromagnetics, der sich mit EMF-Schädigung befasst, sehr stark abweichend vom Üblichen gestaltet werden.
  • Äusserer Rahmen von Wissenschaft
    • Wie ist Wissenschaft rechtlich organisiert
      Wissenschaft und Forschung sind grundsätzlich frei und in ihrer Freiheit durch Wissenschafts-, Meinungsäusserungs- und Wirtschaftsfreiheit geschützt; Einschränkungen gibt es bei ethischer Problematik (z.B. Menschen- und Tierversuche in EMF-Forschung, die bewilligt werden müssen) und bei der akademischen Ausbildung, die staatlicher Bewilligungen bedürfen. Spezielle staatlich geschützte akademische Grade in „Bioelectromagnetics“ gibt es in diesem eher kleinen interdisziplinären Wissenschaftszweig nicht oder kaum; in diesem Gebiet, dessen Hauptfragestellung eine medizinische ist, werden sogar Zoologen als oberste Experten benannt. Wer sich jedoch mit einer wissenschaftlichen Bioelectromagnetics Studie einen akademischen Titel verdienen will, der ist wie in jeder Wissenschaft der Willkür des Professors ausgeliefert, welcher allein und ohne Möglichkeit eines Rekurses – in Bioelectromagnetics absolut selbstherrlich - bestimmt, was anerkannter Stand des Wissens sei.

      Das Immaterialgüterrecht reicht auch in die Wissenschaft und ermöglicht die Monopolisierung des Ergebnisses wissenschaftlicher Tätigkeit durch Urheberrecht und Patente, in Bioelectromagnetics ist sogar das Mass für die Intensität der untersuchten Immission, die spezifische Absorptionsrate SAR, faktisch privatisiert und monopolisiert.

      Das Strafrecht schützt die Allgemeinheit im Normalfall nicht vor Fälschung und Manipulation bei wissenschaftlichen Arbeiten, auch nicht vor der Verbreitung von bewusst unwahren Angaben und ebenso wenig vor der Leugnung wissenschaftlicher Erkenntnisse (mit der Ausnahme der Leugnung von wissenschaftlich nachgewiesenem Völkermord). Diese Straffreiheit der Wissenschaftler öffnet Missbrauch, Manipulation und wissenschaftlichem Betrug Tür und Tor. Forschung ist, wenn sie für die Verdünnungsstrategie eingesetzt wird, "Forschung" zwischen Anführungs- und Schlusszeichen, denn sie sucht dann nicht "neue Erkenntnisse" gemäss dem Zitat oben in diesem Beitrag, im Gegenteil. - Interessant ist hingegen, dass eine so weit gehende Behauptung, wie ein Professor habe von seinem Fach keine Ahnung, strafrechtlich nicht Ehrverletzung ist.
    • Wie ist Wissenschaft wirtschaftlich organisiert?
      Wissenschaft kann auch als ein Wirtschaftszweig mit etwas besonderen Regeln betrachtet werden. Die Geldakquisition bzw. die Akquisition gut bezahlter Forschungsaufträge ist heute eine überlebenswichtige Aufgabe der Leiter wissenschaftlicher Institute. Wie im Zitat am Anfang dieses Beitrags steht, zählen begutachtete und veröffentliche Studien im „Forschungsgeschäft“ mehr als alles andere („… Veröffentlichung in Form von wissenschaftlichen Arbeiten“). Werden keine Papers produziert bzw. Artikel publiziert, dann verliert das Institut auf Dauer auch die Grundsubvention von der Universität, und es droht Schliessung.

      Interdisziplinäre Studien wie in Bioelectromagnetics können nur durch ganze Gruppen, die aus Vertretern verschiedener Disziplinen zusammengesetzt sind, durchgeführt werden. Das führt zu hohen durchschnittlichen Kosten von CHF 0,5 Mio. pro Bioelectromagnetics Studie. Der Umsatz im relativ jungen Wissenschaftszweig Bioelectromagnetics ist nicht genau bekannt, es sind bisher wohl zwischen 1 und 10 Mrd. (USD/EUR/CHF) ausgegeben worden, siehe auch http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=10846 . Insgesamt befassten und befassen sich weltweit circa 1‘000 Forscher mit Bioelectromagnetics, davon aber nur ein kleiner Teil ausschliesslich.

      Hochschulinstitute können mit eigenen Mitteln kaum interdisziplinäre Studien durchführen. Wegen der erforderlichen Summen können in Bioelectromagnetics nur selten private Mäzene Studien finanzieren, diese gehen dann aber wie die auch als „Porsche-Studie“ bezeichnete Studie von Hacker und Pauser ( http://www.salzburg.gv.at/abschlussberi ... ersion.pdf ) in der Verdünnungsstrategie unter, und ihre Ergebnisse werden beispielsweise im EMF-Portal weder richtig noch vollständig wiedergegeben ( http://www.emf-portal.de/viewer.php?aid=16387 ).

      Wie gross der private und der staatliche Anteil an Finanzierung der Bioelectromagnetics Forschung ist, lässt sich kaum eruieren, denn ein-bis zweistufige Verschleierungsschritte zur Mittelherkunft sind sehr häufig ( viewtopic.php?p=45928#45928 ). Fiele der Anteil der Industrie plötzlich weg, dann müssten sich zahlreiche Forscher wirtschaftlich anders orientieren. Mit finanziellem Aufwand kann der Stand der Wissenschaft beeinflusst werden, der sich an der Anzahl Studien bemisst, welche eine bestimmte Aussage machen. Die Anzahl der Studien, welche bereits durch den Versuchsansatz mit Sicherheit „beweisen“ werden, dass EMF keine Wirkung haben (z.B. mit isolierten Melatonin-Hormondrüsen), wird mit der in viewtopic.php?p=444799#44799 geschilderten Verdünnungsstrategie beeinflusst. Studien für die Verdünnung lassen sich sozusagen kaufen, der Preis ist, wie oben geschätzt, circa ½ Mio. Franken pro Stück, und die Anbieter dieses Marktes warten in wissenschaftlichen Instituten auf die entsprechenden „Forschungs“-Aufträge.
(Bei weitem nicht alle Wissenschaft ist so korrumpiert wie eben beschrieben, es geht mir in keiner Weise um Wissenschaftsfeindlichkeit, im Gegenteil, nur durch Offenlegung von Missbräuchen wird Wissenschaft wieder zum Weg der Annäherung an die Wahrheit.)

(wird fortgesetzt)

Hans-U. Jakob
Beiträge: 1322
Registriert: 10. Februar 2007 15:37

Beitrag von Hans-U. Jakob » 29. März 2010 10:34

lieber Wuff,
Ich schlage vor, dass wir von Gigaherz alle Ihre Beiträge über Lerchl und Co. in einem Buch oder einer umfangreichen Broschüre mit dem Titel "Gesundbeter und Ablassverkäufer" schön strukturiert und illustriert zusammenfassen und veröffentlichen.
Was sagen Sie zu diesem Projekt? Hoffentlich haben Sie alle Ihre Beiträge elektronisch gespeichert und zur Weiterbearbetung bereit?
Hans-U. Jakob
Präsident von Gigaherz.ch

Wuff

Beitrag von Wuff » 30. März 2010 09:29

Hans-U. Jakob hat geschrieben:lieber Wuff,
Ich schlage vor, dass wir von Gigaherz alle Ihre Beiträge über Lerchl und Co. in einem Buch oder einer umfangreichen Broschüre mit dem Titel "Gesundbeter und Ablassverkäufer" schön strukturiert und illustriert zusammenfassen und veröffentlichen.
Was sagen Sie zu diesem Projekt? Hoffentlich haben Sie alle Ihre Beiträge elektronisch gespeichert und zur Weiterbearbetung bereit?
Hans-U. Jakob
Präsident von Gigaherz.ch
Guten Tag Herr Jakob,

ich danke für Ihre Einladung bzw. für Ihr Angebot. Ich kann nachvollziehen, dass Sie sich für Ihren unermüdlichen Kampf eine Kampfschrift wünschen. Ich selbst würde sozusagen eine Denkschrift vorziehen, die nicht primär die Überzeugten bestätigt, sondern die grundsätzlich Offenen zum selbständigen Denken anregt.

Ich wurde von verschiedener Seite zu Ähnlichem eingeladen, Stoff wäre genügend vorhanden. Ich mache jetzt diesen Strang zu Ende, und überlege derweil, was die zweckmässigste Verwertung sein könnte. Jedenfalls muss der Stoff noch bearbeitet werden, vor allem die bereits älteren Teile.

Lerchl, Kaul, Frick, Rubin und andere sind mir durch Zufall aufgefallen, sie sind sozusagen Zufallsopfer. Sie sind lediglich stellvertretend für alle anderen genannt worden, weil mir ihre Publikationen aufgefallen sind. Wer sich mit dubiosen Thesen und Versuchsansätzen exponiert, wer ungefragt Dritte psychiatrisiert, der riskiert, auch einmal selbst einstecken zu müssen, und sollte nicht zu rasch den Beleidigten mimen.

Am liebsten würde ich zeigen, vielleicht exemplarisch an einer bestimmten Studienkritik, wie jedermann selbst Studien kritisch lesen kann, so dass am Ende noch mehr von der wissenschaftlich verkleideten Propaganda entlarvt wird. Es geht dabei um die praktische Anwendung von so Unterschiedlichem wie von Grund auf kritisches und vorurteilsfreies Lesen, Erkennen rhetorischer Denkfallen, Hinterfragen aller Prämissen einschliesslich der verdeckten, kritische Analyse der Begriffe, Denkschritte, Systeme und Strategien.

In diesem vorliegenden Strang will ich zeigen, wie es kommt, dass ein Mensch von Zoologen oder beliebigen anderen Personen in scheinbar überzeugender Weise psychiatrisiert werden kann. Ich will hier zeigen, welche Methoden dabei angewandt werden, und welches System hinter diesem Unrecht steckt, das denjenigen angetan wird, die das Pech haben, anders als die Mehrheit auf EMF zu reagieren.

Was ich hier schreibe tönt für die Betroffenen schlimm und hoffnungslos. Verschweigen und den Kopf in den Sand stecken hilft aber noch weniger, als die üblen Dinge beim Namen zu nennen, vor allem ändert sich durch Schweigen nichts. Das destruktive Herunterreissen der gängigen Vorurteile ist nicht Selbstzweck. Es sollte in einen Neubeginn der Forschung münden. Änderungen brauchen Zeit, und man kann auch einmal zu früh sein. Ich habe gelernt, nicht gerade in Jahrzehnten zu denken, aber doch vielleicht in Dritteljahrzehnten.

Wuff

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ (2)

Beitrag von Wuff » 31. März 2010 10:24

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ bei der Psychiatrisierung der EMF-Opfer (2)


Im letzten Beitrag haben wir gesehen, dass die Anzahl der wissenschaftlichen Bioelectromagnetics Studien und das Ergebnis dieser Studien eine Funktion von Angebot und Nachfrage sind, die sich beide treffen. Der grossen Nachfrage aus der Verdünnungsstrategie der Mobilfunkbranche nach Nullergebnis- bzw. Verharmlosungsstudien steht ein entsprechend grosses Angebot von „Forschern“ aus der „Studienerstellungsbranche“ gegenüber, die bereit sind, Studien mit Studiendesign zu realisieren, deren Ergebnis voraussehbar „negativ“ ist. Diese Aussage ist nicht etwa ökonomische Spekulation, denn der Einfluss des Nachfrager-Interesses auf das Studienergebnis wurde in der hier http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/ ... hn_ii.html besprochenen Studie statistisch nachgewiesen. Die Umsätze in diesem Markt liegen im niedrigen zehn- bis elfstelligen Bereich.

Wir setzen unsere Betrachtungen fort zur
Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ bei der Psychiatrisierung der EMF-Opfer
  • Äusserer Rahmen von Wissenschaft (Fortsetzung 1)
    • Wie ist der Wissensbestand organisiert

      Wir wollen jetzt nicht vertiefen, dass die hier bereits erwähnte Wikipedia-Definition in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=39164 radikal gekürzt ist, das Original findet sich in http://de.wikipedia.org/wiki/Wissenschaft . Dort ist neben anderem zusätzlich angeführt: „Wissenschaft ist ….Weitergabe [des Wissens, Anm.Wuff] durch Lehre […].Lehre ist die Weitergabe der Grundlagen des wissenschaftlichen Forschens und die Vermittlung eines Überblicks über das Wissen eines Forschungsfelds, den aktuellen Stand der Forschung.“

      Normalerweise erfolgt die Vermittlung eines Überblicks über das Wissen eines Forschungsfeldes durch Lehrbücher. Solche fehlen in Bioelectromagnetics, aus den in viewtopic.php?p=46011#46011 genannten Gründen. Studierende und Forscher in Bioelectromagnetics können sich nicht einmal auf ein Lehrbuch beziehen, denn es gibt keines.

      Sie müssen sich für die Grundlagen ihrer Arbeit auf Pamphlete wie ICNIRP-Repacholis WHO-Fact-Sheet 296 beziehen, was z.B. Frick ausdrücklich tat, als er seine „elektrosensiblen“ Probanden pauschal als nur vermeintlich „elektrosensibel“ klassierte. Dieses Machwerk mit einem überdimensional grossen WHO-Siegel verbreitet solchen Unsinn, wie z.B. dass Menschen, die durch EMF geschädigt oder beeinträchtigt werden, Mikrowellen sinnlich wahrnehmen können müssten, ex cathedra.

      Nachdem es kein Standardwerk zu den Grundlagen des Teils von Bioelecromagnetics, der sich mit akuten Effekten von EMF befasst, gibt, finden sich die Forschungsarbeiten in einigen wissenschaftlichen Journalen, die auch in Bibliotheken aufliegen. Daneben wird Wissen und Halbwissen durch www.FGF.de und www.MOBILE-RESEARCH.ethz.ch in Umlauf gebracht. Es gibt spezialisierte Internetdatenbanken, welche die bisherigen wissenschaftliche Beiträge auflisten, wie das sehr z.B. im Fall von Lerchls Pinealorganexperiment lausig arbeitende www.EMF-PORTAL.de und das http://www.ELMAR.unibas.ch . In diesen Datenbanken werden im Prinzip nur begutachtete (peer review) Beiträge aufgelistet, worauf wir noch zurückkommen.
    • Wie ist der Informationsfluss organisiert
      Der formelle Informationsfluss zu Bioelectromagnetics-Wissen erfolgt im Prinzip wie in den anderen Wissenschaften, durch Vorlesungen, Fachkongresse, Fachzeitschriften, im Internet etc. Wie in anderen Wissenschaften gibt es Paranoia und Angst vor Spionage durch Konkurrenten in der „Studienerstellungsbranche“, so dass sich neue Erkenntnisse nur zähflüssig, in der Regel erst nach erfolgreicher Begutachtung von Studien, verbreiten.

      Was nicht begutachtet wurde oder die Begutachtung nicht überstand, wird ignoriert. Kritik an publizierten Studien kann gelegentlich in organisierter Weise angebracht werden, wenn der Verlag eine entsprechende Kommentarfunktion im Internet programmiert hat.

Wuff

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“

Beitrag von Wuff » 3. April 2010 18:17

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ bei der Psychiatrisierung der EMF-Opfer (3)

  • Wie ist Wissenschaft hierarchisch organisiert?

    Im heutigen Beitrag befassen wir uns damit, wie der Wissenschaftszweig Bioelectromagnetics organisiert ist, und worin sich seine Organisation von der Organisation anderer Wissenschaften unterscheidet. Das dargestellte Bild von Bioelectromagnetics mag überzeichnet erscheinen, es trifft aber vor allem für denjenigen Teil der Wissenschaft, der sich mit akuten Effekten von EMF befasst bzw. mit „Elektrosensibilität“ befasst, recht genau zu.


    Formelle Organisation
    Unter formeller Organisation wird der hierarisch gegliederte Aufbau einer Organisation verstanden, mit Abteilungen, Leitern und Unterstellungsverhältnissen.

    Da Bioelectromagnetics ein interdisziplinärer Wissenschaftszweig ist, sind die Wissenschaftler organisatorisch in ihren Stammdisziplinen eingeordnet, z.B. in Elektrophysik, Biologie, Psychologie, Statistik etc.

    Die universitären Trägerschaften von Wissenschaft sind im Prinzip in Profit Centers aufgeteilt, die auch als Institute, Abteilungen und Professuren bezeichnet werden. Der Chef an der Spitze eines solchen Profit Centers trägt in der Regel einen Professorentitel. Der Profit-Center-Leiter muss Umsätze akquirieren, um den Lehr- und Forschungsbetrieb aufrecht zu erhalten. Lerchl gelang es beispielsweise als Profit Center Leiter seines Biologie Profit Centers an der Jacobs University Bremen GmbH, drei von insgesamt 54 Aufträgen des DMF zu akquirieren, mit einer Auftragssumme von circa 1 Mio. Euro. Mit diesen Aufträgen konnte sein Profit Center wissenschaftliche Mitarbeiter bezahlen, und mit der Pinealorganstudie konnte er eine längst abgeschriebene Befeldungsanlage ein weiteres Mal umsatzfördernd nutzen.

    Analog zu anderen hierarchischen Organisationen wie Militär, Unternehmen und Kirche kennzeichnen Titel die hierarchische Einordnung von Personen im Wissenschaftsbetrieb. In der akademischen Welt erfolgt der formelle Aufstieg vom Studenten über den Bachelor, Master, Doktor bis zum Professor durch Prüfungen, die mit Einzelarbeiten kombiniert sind, und die nicht finanziell honoriert werden, sondern mit dem Titel. Diese Titel werden in den Einzeldisziplinen erworben, aus welchen sich der interdisziplinäre Wissenschaftszweig Bioelectromagnetics zusammensetzt. Mit den für den Titelerwerb unausweichlichen Prüfungen verfügt der Professor über eine überschiessende Machtstellung, mit welcher er unliebsame Meinungen unterbinden kann. Dieses gilt ganz besonders für Bioelectromagnetics, wo der anerkannte Stand der Wissenschaft nicht einmal in einem Lehrbuch festgelegt wurde.

    Bioelectromagnetics Studien erfordern interdisziplinäre Teamarbeit, aber interessanterweise gibt es trotz der medizinischen Fragestellung kaum Mediziner, vor allem nicht als Studienleiter; es gibt hier keine Personen mit ärztlicher Erfahrung und ärztlichem Urteilsvermögen. Auch wenn aus einem akademischen Titel abgeleitet wurde, dass Jürgen Bernhardt, früherer ICNIRP Präsident „Mediziner“ sein soll ( http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=38747 ), und ebenso Silny ( http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=38822 ), haben diese im Fach Medizin lediglich habilitiert, was nichts zu allfälliger praktischer medizinischer Erfahrung aussagt ( http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=38826 ). Autoritätshörige Personen mit Untertanenmentalität wie KlaKla und bis zu einem gewissen Grad Spatenpauli lassen sich durch akademische Titel von Personen, die Aussagen zu Bioelectromagnetics Themen treffen, leicht täuschen, denn diese Titel ersetzen für solche Personen das eigene Urteilsvermögen zu wissenschaftlichen Aussagen. Das ist auch den Titelträgern bekannt, und daher treten sie speziell in Bioelectromagnetics in der Regel nur als „Dr.“ auf, um medizinisch kompetent zu erscheinen, und verschweigen den Zusatz „rer. nat.“ oder ähnlich. (Was streng hierarchisches und titelhöriges Denken auch noch bewirken kann, kennen wir aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts und aus Versuchen, http://www.nzz.ch/nachrichten/forschung ... 05142.html ).

    Die Unterdrückung wissenschaftlicher Erkenntnisse in Bioelectromagnetics wird durch die hierarchische Organisation und den Finanzbedarf des akademischen Betriebs begünstigt. Die Selbstreinigungskräfte der Wissenschaft können durch ausgeprägte Hierarchie behindert werden: Wenn die Hirne der Wissenschaftler der Ort der Wissensvermehrung sind, dann ist die Studienfinanzierung die Sauerstoffzufuhr zu den Hirnen. Wer die Macht über die Verteilung des Sauerstoffs der Naturwissenschaften, des Geldes hat, der kann bestimmen, was aktuell der „Stand des Wissens“ ist.



    Informelle Organisation

    In normalen Wissenschaftszweigen ist es der Wettbewerb der Ideen, welcher den Fortschritt des Wissens bestimmt. In Biolelectromagnetics soll aber nach dem ersten Glaubenssatz „Es kann und darf nicht sein, dass EMF gesundheitlich relevante Effekte bewirken“ nichts Neues gefunden werden, vor allem kein Zusammenhang zwischen EMF und akuten oder chronischen Gesundheitsstörungen, denn dieses würde die ICNIRP-Grenzwerte in Frage stellen. In einer normal organisierten Wissenschaft sind derartige Vorgaben, die auch noch durchgesetzt werden, kaum denkbar. In Bioelectromagnetics ist das Undenkbare aber Realität geworden. Das interdisziplinäre Wesen von Bioelectromagnetics und das starke Interesse einer Branche an bestimmten Studienergebnissen haben bewirkt, dass hier über informelle Organisation der Wissenschaftszweig vollkommen von aussen beherrscht wird.

    Natürlich ist jede Wissenschaft weltweit informell verknüpft. Der anerkannte Stand des Wissens einer Wissenschaft wird in der Regel durch die so genannte Scientific Community bestimmt. Es handelt sich um eine informelle, pseudodemokratische Konsensbildung durch die angesehensten Vertreter einer Wissenschaft. Der weltweite Austausch in der jeweiligen internationalen Scientific Community verhindert, dass sich lokal oder in Untersparten Lehren ausbilden, welche nichts mit Common Sense oder gesundem Menschenverstand zu tun haben, und die eher auf Esoterik als auf Naturbeobachtung beruhen. Weshalb das in Bioelectromagnetics anders ist, werden wir gleich sehen.

    In allen Wissenschaften gibt es internationale wissenschaftliche Vereine, die regelmässige Fachkongresse abhalten. Im Fall von Bioelectromagnetics gibt neben anderem vor allem die BEMS, die Bioelectromagnetics Society, welche Konferenzen und Publikationen organisiert, und deren Funktionäre im Hintergrund bei Berufungen und Begutachtungen mitwirken. Ebenfalls Teil der informellen Organisation einer Wissenschaft bilden staatliche Expertengremien, im Fall von Bioelectromagnetics beispielsweise die die SSK, bei welcher Prof. Lerchl dem Ausschuss Nichtionisierende Strahlen vorsitzt. Diese Dinge geschehen in Bioelectromagnetics ausserhalb der Mutterdisziplinen Biologie und Elektrophysik, und sie werden von den Mutterdisziplinen weder beobachtet noch kontrolliert.

    In Bioelectromagnetics werden nun aber seltsame Dinge vertreten, von denen einige in viewtopic.php?t=25812 in der Aufzählung stehen. Wie kommt das, und welche Besonderheiten des Wissenschaftszweigs begünstigen diese wissenschaftliche Schande?
    • In allen normalen Wissenschaften wird der Stand der Wissenschaft durch die jeweilige Scientific Community bestimmt. In Bioelectromagnetics gibt es in Abweichung vom Normalfall keine Konsensbildung durch eine Scientific Community, sondern in atypischer Weise Vorgaben von aussen: Es ist faktisch ein industrienaher privater Münchner Verein, die ICNIRP ( viewtopic.php?p=45684#45684 ), welcher hier die „Wahrheit“ definiert. „Wahr“ im Sinne der ICNIRP sind nur Aussagen, welche die ICNIRP-Grenzwerte für EMF nicht in Frage stellen.
    • Die Fragestellung von Bioelectromagnetics ist eine medizinische, nämlich nach den gesundheitlichen Wirkungen von EMF. Es ist der ICNIRP gelungen, eine federführende Koordination durch Mediziner zu vereiteln. So kommt es dazu, dass über die medizinischen Fragestellungen eine interdisziplinäre Gruppe von Naturwissenschaftlern und Psychologen, hauptsächlich aber Elektroingenieure und Teilchenphysiker, entscheiden.
    • Der Ansatz von Bioelectromagnetics ist ein interdisziplinärer. Die Vorgesetzten der Bioelectromagnetics „Forscher“ in den Stammdisziplinen, die Dekane und Rektoren, verschliessen die Augen vor dem was ihre Professoren in ihren Bioelectromagnetics Angelegenheiten so tun und lassen; die Einstellung des Biologen ist „von Elektrophysik verstehe ich nichts“ und die des Physikers ist „in Medizin mische ich mich nicht ein“. Das Ergebnis ist, dass in der Schuldmedizin auf Behauptungen gebaut wird, die auf esoterischen Grundlagen beruhen. Der mit dem WHO-Fact-Sheet 296 des promovierten Elektrikers Repacholi weltweit verbreitete Unsinn wird von den Schulmedizineren unbesehen geglaubt, weil der Elektriker Repacholi ein überdimensionierte WHO-Siegel darauf drucken liess.
    • Wenn man die Zustände in Bioelectromagnetics ohne Respekt vor akademischen Titeln betrachtet, dann nimmt der ICNIRP-Gründungspräsident Repacholi vergleichbare Funktionen ein wie Moses, der die Schrifttafeln mit den Grundregeln für seine Glaubensrichtung vom Berg herunter getragen hat, oder wie der Papst, der ex Cathedra angeblich die Wahrheit verkünden kann. Auf diese Weise gibt der Bioelectromagnetics-Papst Repacholi seine nicht weiter begründbaren Dogmen heraus (siehe seltsame Dinge in viewtopic.php?t=25812 ). Diese seltsamen Dinge sind nicht einer sorgfältigen Naturbeobachtung entsprungen, sondern Repacholis Eingebung, und sie sind damit Esoterik.
    • Bioelectromagnetics als Ganzes ist eher wie eine Esoterik-Sekte als wie eine normale Wissenschaft organisiert. Die ICNIRP hat durch ihre Vorgaben die Meinungsbildung durch die Scientific Community ausgehebelt, und solange dem so ist, haben weiterhin die verlinkten seltsamen Dinge als ex Cathedra verkündete Dogmen Gültigkeit, zu denen sich bekennen muss, wer nicht aus Bioelectromagnetics exkommuniziert werden will.
    • Repacholis engste Vertraute sitzen quasi wie die Jünger an der Tafel der ICNIRP. Diese Runde ergänzt sich bei Abgängen selbst. Unter den Aspiranten befinden sich wie Gurus handelnde bekannte Professoren. Sie verbreiten und verteidigen die reine Lehre der ICNIRP. Lerchl beispielsweise vertritt in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=34546 die Findung der absoluten Wahrheit zu EMF-Stress durch Mikrowellenwahrnehmungs-Experimente („Trotz aller wissenschaftlichen Belege, Versuche mit Betroffenen, ob sie Felder spüren können, und so weiter und so fort …“). Auch wenn Repacholis „Wahrnehmen“ bei Lerchl nun plötzlich „Spüren“ heisst, ändert das nichts daran, dass Repacholis Behauptung, dass EMF-Geschädigte angeblich EMF wahrnehmen können müssten, ohne naturwissenschaftliche Begründung und damit Esoterik ist und bleibt.
    • In Bioelectromagnetics gibt es unentwirrbaren Filz und Klüngel, denn man beruft und empfiehlt sich gegenseitig; es herrscht geistige Inzucht. Wer die industriellen Interessen bestätigt, wird in die höheren Gremien befördert. Wenn es z.B. im Interesse der Industrie ist, dass Studien durch Industrie und Staat gemeinsam finanziert (und vor allem durch die Industrie beeinflusst) werden, dann führte eine Studie, welche die Qualität gemischt finanzierter Studien „bewies“ ( http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/ ... hn_ii.html ), zur Beförderung des Studienleiters in den Stiftungsrat der Forschungsstiftung Mobilkommunikation.
    • In Gremien wie ICNIRP, SKS und in die leitenden Organe von BEMS, FGF, FSM, MTHR etc. werden mit Vorliebe Personen eingebettet, welche in ihren universitären Organisationen entscheidende und kontrollierende Stellungen haben. Auf diese Weise können Ansätze zu unabhängiger Forschung im Keime erstickt werden. Ebenfalls auf diese Weise werden alle neurologischen und viele psychiatrischen Universitätskliniken abhängig gemacht. So war denn der EEG-Spezialist aus http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=28952 , der in seinem Bereich eine medizinische Untersuchung eines Patienten mit EMF-Provokation verhindert hat, in eine Forschungs-Tarnorganisation eingebettet.
    • Eine solche Beförderung in die eher informellen Gremien von Bioelectromagnetics ist nicht mit Honorar verbunden, aber mit Prestige und mit dem Einfluss auf die Vergabe lukrativer „Forschungs“-Aufträge im Rahmen der Verdünnungsstrategie ( viewtopic.php?p=44986#44986 ) auch an das eigene universitäre Profit Center verbunden. Für die Verdünnungsstudien wie die mit den isolierten Pinealorganen wurde beispielsweise Lerchl mit dem Vorsitz des Ausschusses Nichtionisierende Strahlen der SSK belohnt.

Wuff

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ (4)

Beitrag von Wuff » 7. April 2010 13:56

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ bei der Psychiatrisierung der EMF-Opfer (4)
  • Wie ist Wissenschaft logisch organisiert?

    Das Handwerkszeug für Wissenschaftskritik besteht aus wenigen einfachen Elementen:
    • Grundkenntnisse von Logik
    • Grundwissen zu Naturwissenschaften und zum Stoff der kritisierten wissenschaftlichen Studien und Theorien
    • Misstrauen gegenüber jeglicher Art von Behauptung und Respektlosigkeit gegenüber jeder Autorität
    • Vorstellungsvermögen für alternative Erklärungsmodelle
    • Erdung durch gesunden Menschenverstand in einer Umgebung voller hochgestochener, abgehobener Theoretiker.
    Hier befassen wir uns mit dem ersten Element aus dem Werkzeugkasten des Kritikers, mit den Grundkenntnissen von Logik. „Logik“ tönt zwar sehr abstrakt, der Einsatz von Logik wird aber spannend, wenn sie auf einen konkreten Stoff angewandt werden kann.
  • Warum ist Logik wichtig?

    Kurzdefinition: Logik befasst sich mit den Denkgesetzen vom richtigen Schliessen und beschreibt, unter welchen Voraussetzungen Sätze wahr sind, http://de.wikipedia.org/wiki/Logik#Klassische_Logik .

    Logik ist eine ebenso abstrakte Kunst wie die Mathematik, http://de.wikipedia.org/wiki/Logischer_Operator , aber so wie auch ein Nichtmathematiker in der Lage ist, bei Rechenaufgaben ohne Integrale zu vernünftigen Ergebnissen zu gelangen, so wenig braucht man im Normalfall in logischen Kalkülen zu denken, um richtig zu denken. Für den Versuch, wissenschaftliche Aussagen z.B. in Bioelectromagnetics auf ihren Wahrheitsgehalt abzuklopfen, ist die Fähigkeit, Logik in der Praxis anzuwenden, ebenso hilfreich wie der gesunde Menschenverstand.

    Logik ist eine Auflistung von Regeln zum richtigen Denken. Um bei anderen falsches Denken zu erkennen, und um für sich selbst zu vermeiden, in Denkfallen zu tappen, sind Auflistungen von Denkfehlern nützlich, http://de.wikipedia.org/wiki/Fehlschluss .

    Geschliffene Sprache kann ein Zeichen für klare Denkfähigkeit sein, geschliffene Rhetorik kann aber auch derart blenden, dass Denkfehler und Denkfallen und mithin die Wahrheit hinter der eleganten oder lauten Form verdeckt bleiben. Mit dem Wissen um Denkfallen ( http://de.wikipedia.org/wiki/Fehlschluss ) kann ein Laie auch ohne eigene Forschungsinfrastruktur zu manchem Thema nicht nur mitreden, sondern sogar Fehler in wissenschaftlichen Arbeiten finden.

    Auch Wissenschaftler tappen oft in Denkfallen, und manchmal stellen sie welche: um derartige „wissenschaftliche“ Denkfallen geht es hier, und wir sehen uns gleich einige wenige an.
    • Mehrdeutige Begriffe
      Eine Grundvoraussetzung für logisch richtiges Schliessen ist die Verwendung eindeutiger Begriffe, http://de.wikipedia.org/wiki/Fehlschlus ... Terminorum .
      Ein Beispiel für einen mehrdeutigen Begriff ist „electrosensitive“, englisch für „elektrosensibel“. Im Englischen bedeutet „sensitive“ gewissermassen eine Wahrnehmungsfähigkeit. Gleichzeitig aber wird unter "electrosensitivity" oder abgekürzt EHS auch ein von den Betroffenen auf EMF zurückgeführtes Leiden an unspezifischen Symptomen verstanden. Diese Doppeldeutigkeit findet sich ausgeprägt in ICNIRP-Repacholis WHO-Fact-Sheet 296, http://www.who.int/peh-emf/publications ... german.pdf . Dank dieser Doppeldeutigkeit ist es Repacholi gelungen, die „Elektrosensibilität“ im Sinne von „Symptome durch EMF“ mittels einiger Dutzend von ihm selbst veranlasster und teilweise angeleiteter EMF-Wahrnehmungstests scheinbar zu widerlegen. Es ist bemerkenswert, dass in der regelmässig vor der Publikation dieser Studien erfolgten Begutachtung (Peer review) keiner der anonym bleibenden Gutachter diesen Denkfehler bemerkt haben will.
(weitere Beispiele folgen)

Wuff

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ (5)

Beitrag von Wuff » 8. April 2010 14:08

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ bei der Psychiatrisierung der EMF-Opfer (5)


Im letzten Beitrag haben wir begonnen, die logischen Gesetzmässigkeiten, denen der Wissenschaftszweig Bioelectromagnetics gehorcht oder gehorchen sollte, zu betrachten. Als ein erstes Beispiel für Denkfehler haben wir die Verwendung mehrdeutiger Begriffe am Fall „electrosensitive“ angeschaut. Hier setzen wir die kleine Auswahl logischer Fehler, die in Bioelectromagnetics Studien gefunden wurden, fort.
    • Korrektur des Denkfehlers aus mehrdeutigem Begriff
      Wenn wir im Folgenden im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Diskussion von „Elektrosensibilität“, um deren Existenz oder Nichtexistenz es in diesem Strang im Zusammenhang mit der Psychiatrisierung des Forenteilnehmers ES durch Lerchl überhaupt geht, nicht nur Logikfehler aufdecken wollen, sondern überhaupt logisch richtig denken wollen, dann müssen wir den mehrdeutigen Begriff „Elektrosensibilität“ nicht nur zwischen Anführungs- und Schlusszeichen setzen, sondern überhaupt ersetzen.

      Zunächst verzichten darauf, das Adjektiv „elektrosensibel“ zu verwenden. Das Substantiv „Elektrosensibilität“ zeigt wie das Adjektiv eine Eigenschaft einer Person an, was m.E. grundfalsch ist. Wenn einige Personen bei EMF-Exposition Symptome erleiden, dann ist dieses ein biologisch-medizinischer Prozess, und nicht eine Eigenschaft der Person. Der Prozess tritt bei diesen Personen nur als Folge einer Exposition von EMF ein, und er endet nach Deexposition – gemäss sehr zahlreichen Berichten mit einer zeitlichen Verzögerung.

      Der gemeinsame Nenner der Symptome ist – wie man es auch immer dreht und wendet – , dass der menschliche Körper vor Auftreten der Symptome durch EMF gestresst wird, auf welcher Stressebene auch immer. Für biologisch-medizinische Effekte von schwachen EMF verwenden wir nachfolgend den wesentlich eindeutigeren Begriff „EMF-Stress.
    • Verstecken eines Denkfehlers in impliziter (nicht ausdrücklicher) Prämisse
      Die vielen Dutzende Mikrowellen-Wahrnehmungstests, die der ICNIRP-Gründungspräsident Repacholi weltweit veranlasst und koordiniert hat, basieren auf der Prämisse, dass „Elektrosensible“ EMF wahrnehmen können müssten. Diese Prämisse wird in den wenigsten Fällen ausdrücklich genannt, meist bleibt sie dem Leser der Studien als implizite Voraussetzung verborgen. Was nicht als Argument vorgebracht wird, wird auch kaum je widerlegt, was aber – wie wir gleich sehen – in diesem Fall sehr leicht geht. Um eine implizite Prämisse widerlegen zu können, muss sie – nachdem sie überhaupt als wesentlicher Teil eines logischen Satzes mit Schlussfolgerung entdeckt wurde – explizit ausformuliert werden. Die (falsche) Prämisse lautet: „ ‚Elektrosensible‘ “ sollten EMF wahrnehmen können“, bzw. „ ‚EMF-Stress’ setzt Wahrnehmung von EMF voraus“. Die Falschheit dieser Aussage versteckt sich dahinter, dass die Prämisse meist nur implizit in den Satz mit der Schlussfolgerung eingebaut ist. Weil sie versteckt ist, fällt sie niemand auf. Warum sollte etwas widerlegt werden, was gar nicht als Behauptung wahrgenommen wird?
    • Denkfehler: Mangelnde Ursächlichkeit
      Warum müssen gemäss Repacholi „Elektrosensible“ Mikrowellen wahrnehmen können, bzw. warum setzt EMF-Stress Wahrnehmung von EMF voraus? Repacholi konnte seine Forderung aus der Doppeldeutigkeit des Begriffs „Elektrosensibilität“ und aus der Tatsache, dass einige „Elektrosensible“ von „Wahrnehmung“ von EMF sprechen, ableiten.
      Wenn nun einige Personen Symptome von EMF-Stress mit „Wahrnehmung“ von EMF umschreiben, beweist das nicht, dass sie EMF wirklich wahrnehmen können.
      Diese Umschreibung von Symptomen von EMF-Stress beweist ebenso wenig einen kausalen oder zwingenden Zusammenhang zwischen EMF-Stress und EMF-Wahrnehmung. Zu diesem Denkfehler siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Fehlschlus ... orrelation
    • Denkfehler: Von einigen auf alle schliessen
      Bei weitem nicht alle „Elektrosensiblen“ behaupten, EMF „wahrnehmen“ zu können, und bei vielen wurde eine „Mikrowellen-Wahrnehmungsfähigkeit“ durch die „Forscher“ suggeriert bzw. als einziges anwendbares Wort vorgegeben. Hierbei kommt der Denkfehler des falschen Schliessens von einigen auf alle zum Zuge. Es wird aus der Aussage einiger „Elektrosensibler“ falsch abgeleitet, alle „Elektrosensiblen“ würden sich als fähig bezeichnen, EMF wahrnehmen zu können.
    • Denkfehler widerlegen durch Analogieschluss
      Bevor wir für heute unterbrechen, wiederholen wir noch kurz die Widerlegung der Behauptung „Elektrosensible“ sollten EMF wahrnehmen können“, bzw. „ ‚EMF-Stress’ setzt Wahrnehmung von EMF voraus“.

      Zunächst einmal ist die Behauptung durch nichts gültig bewiesen oder belegt, sondern eine reine Behauptung. Nicht einmal Repacholi selbst hat versucht, dafür einen Beweis zu erbringen.

      Dann kann die einfache Frage gestellt werden, zu der bisher alle Bioelctromagnetics „Forscher“ die Antwort schuldig blieben: „Warum müssen Personen, die in Gesundheit oder Befinden durch nichtionisierende Strahlung (schwache EMF) beeinträchtigt werden, diese Strahlung wahrnehmen können, wenn gleichzeitig keine entsprechende Wahrnehmungsfähigkeit bei Personen, die durch ionisierende Strahlung (Radioaktivität) geschädigt wurden, festgestellt oder auch nur gefordert wurde?

      Dass die implizite Behauptung aber überhaupt existiert, und dass Wissenschaftler sie sogar überprüfen, wird durch die Dutzende von Mikrowellen-Wahrnehmungs experimenten belegt.

Wuff

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ (6)

Beitrag von Wuff » 9. April 2010 18:39

Die Rolle der Wissenschaftler und „Forscher“ bei der Psychiatrisierung der EMF-Opfer (6)

Wir sind hier weiterhin daran, einige Denkfehler in Bioelectromagnetics Studien vorzustellen.
    • Denkfehler: Subsystem mit System gleichgesetzt
      Als Teil des Deutschen Mobilfunk-Forschungsprogramms DMF sollte die Melatoninhypothese geprüft werden. Lerchl hatte sich erfolgreich um das Sponsoring für ein Experiment beworben. Sowohl in der englischen als auch in der deutschen Version seiner Studie bezog er sich dann auch ausdrücklich auf die Melatoninhypothese, z.B.: „Die Daten unterstützen nicht die ‚Melatoninhypothese‘, nach der es nach nichtthermischer Exposition zu elektromagnetischen Feldern zu einer verringerten Melatoninproduktion kommen sollte.“

      Lerchl machte bei der Wahl bzw. bei der Abgrenzung des von ihm experimentell untersuchten Organsystems einen Kardinalfehler: Er setzte das hormonproduzierende Pinealorgan mit dem ganzen Pinealsystem gleich.

      Lerchl bezeichnet die Pinealorgane, die er im Experiment EMF exponiert hat, zwar ausdrücklich als „isoliert“. Er erweckt beim Publikum aber dennoch den Eindruck, die Pinealorgane seien das ganze oder nahezu das ganze Pinealsystem, und die Exposition der isolierten, d.h. von ihrem Steuerungsmechanismen abgetrennten Pinealorgane sei ein realistisches Abbild der Melatoninproduktion in der biologischen Realität lebender Menschen. Dieses trifft aber gerade nicht zu, denn die Melatoninproduktion wird nicht autonom in der Hormondrüse gesteuert, sondern von ausserhalb der Drüse. - Lerchl hat kaum vergessen, was er in http://www.fgf.de/forschungsprojekte/be ... 002_de.pdf auf Seite 12 ganz oben selbst gezeichnet hat, und sein Denkfehler kaum nur aus Vergesslichkeit.

      Vereinfacht ausgedrückt: Beim Menschen ist der Hormondrüse ein komplexes System vorgelagert, welches die Produktion des Hormons steuert und regelt, wobei wir hier nur auf die Steuerung eingehen. Wenn die Netzhaut als Sensor geringen Lichteinfall feststellt, dann werden die entsprechenden Signale in verschiedenen Teilen des Nervensystems zu Vorgaben an das Pinealorgan verarbeitet, die Melatoninproduktion zu erhöhen. Zum System gehört auch noch die innere Uhr, welche die Signale von der Netzhaut als Taktgeber für einen 24 bis 25 Stunden Rhythmus verarbeitet. Diese steuernden Elemente des Pinealsystems können genauso gut von EMF beeinflusst oder gestört werden wie die eigentliche Hormondrüse. Ihre Funktionen können sogar noch leichter durch EMF gestört werden, weil das Pinealorgan vor EMF gut geschützt hinter zentimeterdicker Kopfschwarte, Schädelknochen und Hirnmasse im Zentrum des Kopfes liegt.

      Wer beispielsweise vor der Aufgabe steht, zu untersuchen, ob EMF die Leistungsabgabe eines Automobil-Antriebs beeinträchtigen könnten, der beschränkt sein Experiment auch nicht auf den Motor mit Zylindern, Kolben, Kurbelwelle und Ventilen, sondern er wird in seinem Versuch wohl vor allem die elektronische Steuerung des Motors mit EMF exponieren.

      Auch wenn Lerchl ausdrücklich erwähnt, dass die Pinealorgane isoliert waren, so hätte er dennoch begründen müssen, weshalb isolierte Pinealorgane als Modell für das gesamte Pinealsystem gelten sollen, denn das ist gegen jede vernünftige Plausibilität. Wenn nur ein kleiner und ohnehin gut geschützter Teil des Systems zu EMF exponiert wurde, dann kann keine Rede davon sein, das System sei gültig und realitätsnah auf EMF-Verträglichkeit getestet worden, und ein Einfluss von EMF auf die Melatoninproduktion sei sozusagen experimentell gültig widerlegt. Genau dieses suggeriert aber Lerchl mit seinen Arbeiten, auch wenn er es im Einzelnen vorsichtig formuliert.
    • Denkfehler: Störende Einflussgrösse nicht bemerkt, die auch noch selbst gesetzt wurde
      Kaul wollte im Sinne Repacholis an Probanden die Wahrnehmungsfähigkeit für Mikrowellen testen. Wie wir oben gesehen haben, ist diese (wegen fehlenden Wahrnehmungsorgans nicht existente) Fähigkeit überhaupt irrelevant für die Beantwortung der Frage, ob schwache EMF den Organismus stressen können. Repacholis Gleichsetzung von EMF-Wahrnehmung mit gesundheitlich relevanten Symptomen bei EMF-Exposition beruht auf einem „Fehlschluss von einigen auf alle“, nämlich auf der Aussage einiger Personen, die unter EMF-Stress leiden, sie könnten EMF auch wahrnehmen, die Repacholi auf alle Personen mit EMF-Stress ausgeweitet hat (siehe frühere Beiträge).
      Das Design von Kauls Experiment war nun so, dass speziell und nur diejenigen Probanden, welche angaben, unter Symptomen bei EMF-Exposition zu leiden, einem stark erhöhten psychosozialen Stress ausgesetzt waren, welcher die labortechnisch saubere Feststellung von durch EMF verursachtem physikalischem Stress verunmöglichten, ( viewtopic.php?p=45856#45856 ). Kauls Denkfehler bestand darin, dass sie eine Störgrösse, die sie auch noch persönlich gesetzt hatte, übersehen hat.

      Kauls Experiment war daher nicht geeignet, die Hypothese gültig zu prüfen, dass der Organismus einiger Menschen bei EMF-Exposition beeinträchtigt werde. Ein Test auf physische Stresssymptome kann bei ungleichmässig auf die Probandengruppen verteiltem starkem psychosozialem Stress unmöglich gültige Erkenntnisse erzeugen. Es wurde unsauber experimentiert, mit unkontrollierten Störgrössen, was bei biologisch-medizinischen Experimenten nicht vorkommen dürfte.
      Oder führte Kaul überhaupt kein biologisch-medizinisches Experiment durch, sondern etwas anderes? Wir kommen noch unter Beweisregeln darauf zurück.
    • Denkfehler: Falsche Prämisse ungeprüft übernommen
      Frick hat in seinem fMRI-Experiment eine Probandengruppe von Personen, die sich als „elektrosensibel“ bezeichnete, mit einer neutralen Kontrollgruppe von anderen Probanden verglichen. Er hat beiden Gruppen vorgegeben, ein Mobiltelefon sei eingeschaltet, während es in Wirklichkeit ausgeschaltet blieb. Er hat bei den Kontrollen keine Reaktion gefunden, während die „elektrosensiblen“ Probanden zum einen Symptome entwickelten, die sie auf vermeintliche Wirkungen des Mobiltelefons zurückführten, und zum anderen wiesen die „Elektrosensiblen“ einen erhöhten Blutfluss in einer Region des Hirns auf, welche sonst bei Erwartungen aktiviert wird. Fricks Interpretation war, dass „Elektrosensible“ ihre Symptome generell nur wegen einer Erwartungshaltung bzw. EMF-Phobie und nicht wegen selbst EMF entwickelten.

      Frick wurde durch etwas, das wir gleich nennen werden, daran gehindert, eine plausible Erklärung für möglich zu halten. Die plausible alternative Erklärung ist nämlich, dass die „Elektrosensiblen“ sich als solche bezeichnet haben, weil sie in der Vergangenheit oft EMF-Stress erlebt haben, wenn sie den EMF-Immissionen bestimmter Elektronik exponiert waren. Der EMF-Stress bewirkt - wie anderer Stress auch - eher unspezifische Symptome, so dass demzufolge die Symptome nicht immer mit Sicherheit EMF-Immissionen zugeordnet werden können. Durch häufige Wiederholung können Stressreaktionen konditioniert werden, d.h. nach Konditionierung kann bereits die Erwartung des Stressors die Stressreaktion auslösen – ein banaler und bekannter Mechanismus. Die Reaktion von Fricks „Elektrosensiblen“ kann durchaus durch frühere EMF-Stressreaktionen konditioniert sein.

      Frick ging jedoch davon aus, dass seine „Elektrosensiblen“ nur vermeintlich „elektrosensibel“ sein könnten, und er berief sich für diese Behauptung ausdrücklich auf Repacholis WHO-Fact-Sheet 296. Frick hat dieses ausgeplaudert, was andere nicht tun, wohl weil er nicht zum inneren Kreis von Bioelectromagnetics gehört, heute befasst er sich nicht mehr damit, sondern mit Krankenhausökonomie. Frick hat auch seine in der DMF-Studie offen geäusserte Phobie-These zurückgenommen und sich in bemerkenswerter Weise selbst verleugnet, weil er damit wohl auch für den Bioelectromagnetics Papst zu weit gegangen und zu päpstlich war. Obwohl vieles darauf hindeutet, dass unter Fricks „elektrosensiblen“ Probanden zahlreiche Personen waren, die tatsächlich unter EMF-Stress litten, hat er sie alle ohne eigene Untersuchung und ohne Plausibilitätsprüfung, nur aufgrund von ICNIRP-Repacholis haarsträubendem Factsheet 296 kollektiv und unterschiedslos als vermeintliche „Elektrosensible“ betrachtet. Aus dem Denkfehler, sich auf ein leicht widerlegbares Factsheet statt auf selbst geprüfte Fakten zu stützen, folgte zwangsläufig der falsche Schluss, die knallgelben Flecken in seinen fMRI-Abbildungen seien stets die Ursache der Symptome bei EMF-Stress, und nie EMF selbst.

      Einem analogen Denkfehler unterlag auch J. James Rubin bei seinem Experiment, als dessen „elektrosensible“ Probanden bei vermeintlichem Mobiltelefonanruf Kopfschmerzen erlitten. Rubin hatte speziell solche Probanden selektiert, die angaben, bei Mobiltelefongesprächen Kopfschmerzen zu kriegen. Rubin glaubte wie Frick Repacholis Lehre, dass es EMF-Stress nicht nur nicht gibt, sondern auch nicht geben darf und nicht geben kann. Ganz im Gegensatz zu Frick nahm Rubin jedoch eine Konditionierung seiner „elektrosensiblen“ Probanden ausdrücklich an, nämlich durch die Aussage von Drittpersonen in den Medien, dass Mobiltelefon-EMF Kopfschmerzen verursachen. In Wirklichkeit war es wohl bei vielen von Fricks Probanden so, dass sie durch Gesprächsinhalte oder Gesprächspartner so gestresst wurden, dass sie davon Kopfschmerzen kriegten. Rubin leitete aus seinem Experiment ab, dass die Medien EMF-Stress totschweigen sollten, viewtopic.php?p=43903#43903 .
    • Denkfehler: Gleichzeitigkeit mit Kausalität verwechselt
      Es gibt eine genetisch geprägte Vor-Logik, die höhere Lebewesen aufgrund einer zeitlichen Abfolge von Ereignissen auf eine kausale Beziehung zwischen den Ereignissen schliessen lässt. Die Anwendung dieser Logik war für unsere Vorfahren durchaus erfolgreich, solange in ihrem Leben hauptsächlich Fressen auf der Tagesagenda stand. Ein heutiger Haushund denkt noch genauso. Er erlebt oft, dass die Hausglocke läutet, und dass dann jemand kommt. Wenn sich diese Abfolge häuft, dann „denkt“ er sich die Regel aus: Wenn die Hausglocke läutet, dann kommt jemand. Der Hund weiss aber nichts von Elektrizität, und er sieht auch nicht durch den Türspion. So zieht er nie in Betracht, dass auch ein Scherzbold läuten kann, der gar keine Absicht hat, einzutreten.

      Wie der Hund „denkt“, so dachte auch Frick, als er aus der Gleichzeitigkeit einer Blutkonzentration am „Ort der Erwartungen“ im Hirn und einer (von ihm selbst nicht als konditioniert erkannten) Stressreaktion ausschloss, dass in vielen anderen Fällen EMF die Ursache der Stressreaktionen sein können.

Antworten