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Lerchls „neue“ Handykinder-Rattenstudie

Verfasst: 21. Januar 2014 11:20
von Wuff
Lerchls „neue“ Handykinder-Rattenstudie

Ich dachte mir zunächst, Lerchls „neue“ Rattenstudie mit den in Restrainern fixierten Ratten zu Wirkungen von Mobilfunk-EMF auf die Kognition sei unwichtig, weil sie weder so spektakulär-krass falsch wie die Krebsmäuse- und Hamsterstudien ist, noch weil sie auch nicht neu ist, und somit keines weiteren Kommentars wert sei. ( Lerchls „neue“ Originalstudie: http://doris.bfs.de/jspui/bitstream/urn ... FM8848.pdf ).

Nun wird Lerchls „Neue Rattenstudie“ aber möglicherweise von anderen als derart wichtig erachtet, dass ihre blosse Fertigstellung im WIK-EMF-Brief 119 (der Link zum EMf-Brief 119 wird nachgeliefert, wenn die Links in http://wik-emf.org/emfbrief2013.html wieder funktionieren) unabhängig von den Ergebnissen eine Nachricht wert war. Oder erfolgte diese Meldung vielleicht im Zusammenhang mit einer anderen Rattenstudie, welche Effekte auf die Kognition tatsächlich fand, und die in selben WIK-EMF-Brief kommentiert wurde? War es etwa die Absicht der WIF-EMF-Brief-Redaktion, dass Lerchls Studie mit dem negativem Ergebnis etwa die Studie mit dem positivem Ergebnis neutralisiere?

Neben methodischer Kritik der Studie werde ich in einigen Beiträgen in diesem Strang auch den Kontext, in welchem das Rattenexperiment steht, das angeblich die Gesundheit von Handykindern modelliert, beleuchten.

Lerchls Rattenstudie zu Handykindern

Verfasst: 22. Januar 2014 12:08
von Wuff
Lerchls Rattenstudie zu Handykindern

In einer Ankündigung seiner „Neuen Rattenstudie ( in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=40491 ) hat Lerchl einen Grund für die Fragestellung zu seiner Studie genannt: „Hintergrund der Fragestellung ist die Tatsache, dass immer mehr Kinder mit dem Handy telefonieren und bislang nicht klar ist, ob ihr Gehirn, das sich noch in der Entwicklung befindet, hierdurch eventuell gefährdet ist. Bislang gibt es für diese Annahme keine Gründe, aber ein proaktives Vorgehen ist besser als einfach abzuwarten. „.

Diese Fragestellung nach der möglichen besonderen Gefährdung wohl mehrerer ganzer Kindergenerationen durch immer mehr EMF ist zweifellos wichtig und damit richtig; Lerchl beschrieb anderswo irgendwie etwas erstaunt seine eigene Beobachtung, dass sogar sehr kleine Kinder den Mobilfunk recht intensiv nutzten - wen wundert das bei den Flat-Rate-Angeboten? Wir werden hier prüfen, ob Lerchls Vorgehen überhaupt geeignet ist, richtige Antworten zur richtigen Fragestellung zu generieren.
Nun zu Lerchls Lageschilderung. Gab es bisher wirklich “für diese Annahme keine Gründe“, ob das Kindergehirn, “das sich noch in der Entwicklung befindet, hierdurch eventuell gefährdet ist“? Oh doch, für die mögliche besondere Gefährdung hat Lerchl früher selbst einen Grund genannt, nämlich dass unter gleichen Umständen bei Kindern durch deren kleineren und dünneren Schädel höhere SAR-Werte in der Mitte des Hirns auftreten als bei Erwachsen. Interessant ist die schizophrene Auswertung dieser Erkenntnis durch ein und denselben „Forscher“:
  • In der englischen Version der damaligen Hamsterstudie, die allein für die Scientific Community bestimmt war, und nur von dieser (sowie von ganz vereinzelten Studienkritikern) jemals gelesen wird, warnt der eine Teil seiner Persönlichkeit: “strengthen the precautionary advice that children should be discouraged from using mobile phones for nonessential calls” (sinngemäss übersetzt: „Kinder sollen vom nicht zwingenden Gebrauch von Mobiltelefonen abgehalten werden)“.
  • In der deutschen, an das BfS und die Medien gerichteten Version, findet man die konkrete Massnahmenempfehlung zur Vorsorge nicht mehr, Lerchl lobt dort jedoch eine (nur angebliche existierende) Vorsorgepolitik seines zahlenden Auftraggebers: „Wichtig ist, dass nach dieser Veröffentlichung die höchsten SAR-Werte bei kleinen Kindern auftreten. Die Vorsorgepolitik des BfS wird daher durch diese Ergebnisse und die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung unterstützt.“ Wer hat irgendwo – vor der Publikation oder danach - eine Kampagne wahrgenommen, mit der das BfS dringend vom Gebrauch von Kinderhandys abrät? Wir nicht.
Lerchls Behauptung von den bisher nicht existierenden Gründen, eine Gefährdung des Kinderhirns zu befürchten, ist also grundfalsch, er hat sich sogar gleich selbst widerlegt. Seine damalige englischsprachige Nagerstudie mag einen Science Impact im abgehobenen Elfenbeinturm der Scientific Community gehabt haben, sie hatte aber keinerlei Auswirkung auf die gemäss Gesetz für die gesundheitliche Vorsorge Verantwortlichen. Haben diese Verantwortlichen dem Flat rate Unwesen auch für Kinder Einhalt geboten? Wie hätten sie darauf kommen können, wenn Lerchl doch seinen Aufruf, Kinder vom Mobiltelefonieren ausserhalb von Notfällen abzuhalten, in Englisch irgendwo im Elfenbeinturm von Bioelectromagnetics versteckt hält, und sich aufregt, wenn diese Studie dennoch ans Licht gezerrt und wie seine Versuchstiere seziert wird ( http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/ ... hn_vi.html )?

Und nun zur nächsten Behauptung in Lerchls Einführung zu seiner „neuen“ Handykinder-Rattenstudie: Ist diese wirklich proaktiv? Was ist proaktiv überhaupt, und was ist in einer solchen Lage proaktiv?
Proaktiv wäre Forschung vor der der massenhaften Exposition einer ganzen Generation von Kindern, und nicht erst danach. Proaktiv wäre ein ernsthafter Aufruf zur Vorsorge. Entgegen der Behauptung Lerchls ist auch hier beides nicht der Fall. Der Aufruf in der englischen Zeitschrift war nur an Wissenschaftlerkollegen gerichtet. In dem von den Auftraggebern und von den Medien gelesenen deutschen Bericht an die Auftraggeber steht zwar das Wort „Vorsorge“, aber im Sinne eines Alibis für die Verantwortlichen, dass sie weiterhin nichts in der Richtung tun.
Lerchl zieht durch seine unwahren Angaben den Verdacht selbst auf sich, er habe mit seiner „neuen“ Studie eine Alibi-Übung absolviert - eine gut aussehende und teure Alibi-Übung auf Kosten des deutschen Steuerzahlers.


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*) DMF ist die offizielle Abkürzung für „Deutsches Mobilfunk-Forschungsprogram“, von dessen 17 Mio. EUR circa 10 Prozent in Lerchls private Uni-GmbH flossen. DMF ist die inoffizielle Abkürzung für „Deutsche Metafüsik“, eine Wiederbelebung der „Deutschen Physik“, worauf wir noch zurückkommen werden.

Lerchls Krebs-"Forschung"

Verfasst: 24. Januar 2014 15:33
von Wuff
Lerchls Krebs-"Forschung"

Wir kommen hier vorab zu einem Nebenaspekt unserer Studienkritik, vorab darum, weil das Thema "EMF, Krebs und IARC" im Moment anderswo diskutiert wird: http://www.hese-project.org/Forum/allg/ ... hp?id=6323 , das Lerchl sehr bewegt, Diskussion ab hier: viewtopic.php?t=40040&postdays=0&postorder=asc&start=30


Neben dem Einfluss der GSM-ähnlichen Strahlung auf das Zentralnervensystem „forschte“ Lerchl auch auf Hirntumoren. Er „forschte“ zwischen Anführungs- und Schlusszeichen, weil die kurze Dauer der Strahlung und überhaupt der Untersuchung von nur wenigen Monaten und die geringe Zahl von nur ein paar Dutzend Versuchstieren von Anfang an überhaupt keine signifikanten Aussagen zuliessen.

Eine Auswertung seiner Bemühung als „Forscher“ etwas zu tun, was angeblich „Wissen schafft“, findet sich auf Seite 36 oben (aufgedruckte Seitenzahl) von http://doris.bfs.de/jspui/bitstream/urn ... FM8848.pdf

Bei diesem Vorgehen mit einer viel zu geringen Anzahl von Versuchstieren war die Chance durchaus gegeben, dass der Zufall eine scheinbare Schutzwirkung der GSM-ähnlichen Strahlung erzeugt hätte. Wollte er in seiner Rechthaberei dem BfS nachträglich „beweisen“, dass Mobiltelefone eben doch vor Krebs schützen, wie er an einem Vortrag behauptete: „War Lerchl da auch nur ein Satirikerkollege von mir, als er sagte, die UMTS-Funkstrahlung habe einen schützenden Effekt? Oder meinte er das wirklich ernst? Lerchl sagte dazu, die Herausgeber hätten ihm dieses aus der ursprünglichen Version seines Berichtes herausgestrichen, mündlich dürfe er das aber sagen. Die Herausgeber waren das Bundesamt für Strahlenschutz.“ (Sekundärquelle viewtopic.php?p=64596#64596 .)?

Auch wenn Lerchl diesen Beweis für die Schutzwirkung von Mobiltelefonen gegen Krebs sozusagen zufällig nicht erbringen konnte, so ist seine Studie doch ein weiteres Element der Verdünnngsstrategie der EMF-emittierenden Branchen (dazu ab hier http://www.hese-project.org/Forum/wisse ... .php?id=36 ). Lerchl hat zum Scheinbeweis, dass EMF unschädlich seien, mit seinen Scheinbemühungen um einen Nachweis der Schädlichkeit von Mobiltelefonen einen erneuten Beitrag geleistet.

Lerchls Alibi

Verfasst: 27. Januar 2014 19:02
von Wuff
Lerchls Alibi

Aktuell brabbelt der Münchener EMF-Desinformationsblogger in http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=56143 von 100 Studien (mit negativen Ergebnissen), zu denen er wohl auch Lerchls „neue“ Rattenstudie zählt, die , wie wir soeben gesehen haben, in Bezug auf das Krebsrisiko keinerlei Aussagekraft hat . Die einzige Funktion dieser Studien ist, Zähler und Nenner der Verdünnungsfunktion jeweils um 1 zu vergrössern. Ach nein, doch nicht die einzige Funktion. Lerchls englische Version seines unsäglichen Hamsterexperiments hat auch noch eine Alibifunktion. In 20 oder 30 Jahren, wenn die athermischen Effekte von EMF nachgewiesen sein werden, wird er sich – dannzumal tatterig - exkulpieren können: „Sehehet heheher, was ich 2006 geschrieben habe, ich war 2006 bei den Mahnern und Warnern, ich kann also nicht bei den Tätern gewesen sein. Das BfS wurde gewarnt, und hat nichts getan.“

Fehlverhalten in der Wissenschaft

Verfasst: 29. Januar 2014 13:55
von Wuff
Fehlverhalten in der Wissenschaft

Ein Wissenschaftler, der selbst wissenschaftliche Arbeiten begutachtet, hat unter dem Titel „Da wird viel unter den Teppich gekehrt“ bemerkenswerte Aussagen gemacht. Der erfahrene Gutachter und Biologieprofessor meint, der „Plagiatsfall um Karl-Theodor zu Guttenberg ist ein Symptom für die mangelhafte Qualitätskontrolle in der Wissenschaft“. Zur Selbstkontrolle in der Wissenschaft meint er, „sie funktioniert in der Tat nicht so, wie sie sollte.“ Zu Publikationen in Fachzeitschriften sagt er, „das oft gerühmte Peer-Review-Verfahren, bei dem Experten die Qualität der Arbeit begutachten, ist manchmal eher ein Friendship-Review.“ Zur Frage, ob dann, wenn es doch auffalle, wenigstens Konsequenzen gezogen würden, antwortet er, „da wird viel unter den Teppich gekehrt und hinter verschlossenen Türen ausgehandelt.“ Der Wissenschaftler ortet „einen Trend in Richtung mehr Fälschungen.“ Als Gründe dafür nennt er, „Zum einen steigt die Anzahl der eingereichten Arbeiten. Zum anderen spezialisiert sich die Forschung immer weiter. Experten, die eine Untersuchung wirklich verstehen, werden rar. Hinzu gesellen sich Bequemlichkeit und Gutgläubigkeit seitens der Gutachter.“ Sie wenden auch bloss "einige Stunden Zeit" auf, „sich eine Studie genau anzuschauen.“ Und wenn einmal Fehler in Studien festgestellt würden, dann sollten sie von den Verantwortlichen zurückgezogen werden, aber „In ähnlich gelagerten Fällen passiert dies leider nicht.“

Welch eine desolate Wissenschaft, wenn ein sehr prominenter Gutachter solche Kollegenschelte macht. Wenn man den einzelnen Studien nicht mehr vertrauen kann, ist dann wenigstens auf den Konsens einer Scientific Community wie Bioelectromagnetics Verlass? Wir werden versuchen, diese Frage einerseits exemplarisch für den vorliegenden Fall und generell für den Wissenschaftszweig Bioelectromagnetics zu beantworten.

Wissenschaftliches Fehlverhalten in Life Sciences

Verfasst: 30. Januar 2014 14:55
von Wuff
Wissenschaftliches Fehlverhalten in Life Sciences
Wuff hat geschrieben:Der erfahrene Gutachter und Biologieprofessor meint, der „Plagiatsfall um Karl-Theodor zu Guttenberg ist ein Symptom für die mangelhafte Qualitätskontrolle in der Wissenschaft“.
Die Rolle des Plagiats ist in den Geisteswissenschaften eine andere als in den Life Sciences, zu denen die Biologie gehört. In den Geisteswissenschaften ist die wissenschaftliche Leistung hauptsächlich die Interpretation von gegebenem Schriftmaterial Dritter. Plagiat ist jedoch nicht Fälschung, im Gegenteil, es wird Echtes vorgelegt, aber mit fehlender Herkunftsbezeichnung und in anderer als der ursprünglichen Verwendungsweise. Beim Plagiat schmückt sich der Plagiator mit fremden Federn, er ist Hochstapler aus Eitelkeit, Faulheit oder mangelhafter Überwachung des Ghostwriters, wie letzteres wahrscheinlich im Falle zu Guttenbergs.

In den Naturwissenschaften spielt das Plagiat eine wesentlich geringere Rolle als in den Geisteswissenschaften. Die Life Sciences gehören zu den Naturwissenschaften, und sie sind deren weniger exakter Teil. Aus diesem Grund bieten sie jedoch andere und wesentlich mehr Möglichkeiten zur Manipulation wissenschaftlicher Studien als etwa die Festkörperphysik.

Das wissenschaftliche Fehlverhalten des Typs „Plagiat“ in den Geisteswissenschaften wird heute durch die Hilfe von Google aufgedeckt. Anderes wissenschaftliches Fehlverhalten in Life Sciences kann ebenfalls mit Hilfe von Google aufgedeckt werden. Wir kommen darauf zurück. Vorab erinnern wir jedoch an unsere Ausführungen zur Offenlegung und Transparenz bei naturwissenschaftlicher Arbeiten : Mit diesen Mittel könnten Selbstplagiate in den Naturwissenschaften aufgedeckt oder - noch besser - verhindert werden, zum Selbstplagiat siehe sehr ausführlich hier: http://www.hese-project.org/Forum/wisse ... .php?id=33

Wissenschaftliches Fehlverhalten in Life Sciences (Forts. 1)

Verfasst: 1. Februar 2014 18:28
von Wuff
Wissenschaftliches Fehlverhalten in Life Sciences (Forts. 1)

Im Gespräch mit unserem Gewährsmann aus der Welt der anonymen wissenschaftlichen Gutachter ging es um den „hehren Anspruch der Wissenschaft, nach der Wahrheit zu suchen“. Das oben beschriebene Problem mit den Plagiaten in den Geisteswissenschaften ist aber nicht ein Problem um die Wahrheit in wissenschaftlichen Arbeiten, sondern es geht dabei nur um die Originalität der Arbeit, sozusagen um deren Erfindungshöhe. In den Naturwissenschaften, insbesondere in den Life Sciences, gibt es jedoch tatsächliche Methoden, die „Wahrheit“ zu manipulieren, so das dem Aussenstehenden Unwahres wahr erscheint, und Wahres unwahr. Wir werden das an Beispielen zeigen.

Zu Publikationen in Fachzeitschriften sagt unser Gewährsmann, „das oft gerühmte Peer-Review-Verfahren, bei dem Experten die Qualität der Arbeit begutachten, ist manchmal eher ein Friendship-Review.“ Dissertationen wie auch diejenigen der deutschen Politiker werden nicht anonym begutachtet, aber die Arbeiten, welche von Postdocs / Nachdoktoranden und Professoren den Verlegern der Scientific Journals zur Veröffentlichung eingereicht werden. Da sie im Auftrag der Verlage anonym arbeiten, sollte ein „Friendship-Review“, von dem unser Vertrauensmann aus der geheimen Welt der Peer Reviewer berichtet, gar nicht möglich sein. Dass es dennoch tatsächlich existiert, deutet auf mafiose Strukturen zuminndest in dem Teil der Wissenschaft hin, in dem der Gutachter wirkt, nämlich in der EMF-Forschung bzw. in Bioelectromagnetics. Dieses Gebiet ist uns vor einigen Jahren als suspekt erschienen, und wenn wir dafür Zeit hätten, könntenn wir jeden einzelnen Tag einen neuen Skandal aufdecken. Aber selbst das würde niemals reichen, denn allein im www.emf-portal.de steht heute „Aktueller Status: 18771 erfasste Publikationen. (Stand: 01. Feb 2014)“ – Tendenz: Jährlich um 1'000 zunehmend. So müssen wir uns denn auf einzelne, sozusagen arttypische Studien konzentrieren, um aus diesen Schlüsse auf die übrigen Studien zu ziehen.

Die Gutachter-Mafia hat jedoch nicht nur die Möglichkeit, Studien von Freundchen bevorzugt durchzuwinken, sondern im Schutze der Anonymität ihr nicht passende Studien unter beliebigem Vorwand von der Publikation auszuschliessen und vom Publikum fernzuhalten.

Auf diese Weise können sich unbewiesene Dogmen wie das Schwansche Dogma von der angeblichen Unmöglichkeit athermischer Effekt schwacher EMF jahrzehntelang über ihre grundsätzliche Widerlegung hinaus halten. Für den Freund der Naturwissenschaften gibt es keine furchtbarere Vorstellung, als dass mafiose Dogmatiker über Sein oder Nichtsein, über Wahr und Unwahr bestimmen.

Im Vergleich dazu hat die sizilianische Mafia sogar menschenfreundliche Züge. Ich spazierte eines schönen Sommerabends am Hafen von Palermo. Da trat ein junger Mann aus dem Zwielicht, wandte sich an meine Begleiterin, und sagte ihr, sie brauche ihre Handtasche nicht so krampfhaft festzuhalten, denn die Mafia würde hier zuverlässig dafür sorgen, dass keine Reisenden ausgeraubt würden. (Natürlich kann die Mafia auf diese Weise die Hoteliers umso effektiver besteuern.)

Wissenschaftliches Fehlverhalten in Life Sciences (Forts. 2)

Verfasst: 2. Februar 2014 19:02
von Wuff
Wissenschaftliches Fehlverhalten in Life Sciences (Forts. 2)

Wir haben gesehen, dass es im Gutachterwesen in Bioelectromagnetics bzw. in der EMF-Forschung mafiose Verhältnisse gibt, bzw. mafiose Vorgaben. Die Schädlichkeit von EMF soll nicht ans Licht kommen, und die Widerlegung des Schwanschen Dogmas, nach welchem es keine athermischen Effekte schwacher EMF gibt, muss in fernste Zukunft verlegt werden.

Was ist da die Rolle der Gutachter? In ihrem Einflussbereich sollten keine Studien publiziert werden, welche die Schädlichkeit von EMF belegen. Es sollte überhaupt keiner Wissenschaftler werden, der nicht die Dogmen vertritt. Unser Gewährsmann dazu: „Doktorarbeiten sind schließlich das Ticket in die Forscherkarriere, und gerade da sollte man ganz genau hinschauen“. Ist dennoch ein kritischer Geist in den Forschungsbetrieb gelangt, dann wird er von den Geisterjägern vertrieben, die von ihren Hintermännern – womit den sonst? - natürlich mit den stärksten Strahlenkanonen ausgerüstet wurden: http://cdn.bloody-disgusting.com/wp-con ... ers-15.jpg

Ungefähr so ging es kürzlich dem finnischen Forscher mit dem polnischen Namen Dariusz Leszczynski, viewtopic.php?t=40268 . Lerchl hat zu dem Vorgang gemeint, sein finnischer Kollege hätte auf die falschen Pferde gesetzt , http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=56229 . Wir lernen daraus, dass nach Lerchl Wissenschaft mit Zauberkraft zu tun habe, mit der Begabung, künftige Ereignisse wie einen Rennsieg, vorauszusehen. Das passt perfekt zu seinen sonstigen esoterischen Anwandlungen, wie das Handyamulett, mit dem er jeweils den Landärzten und überhaupt den Landleuten beweist, das Handystrahlung vor Krebs schützt.

Aber nun, warum wusste Lerchl im Voraus, welche Pferde die richtigen seien? Weil in Bioelectromagnetics wie im Wettbetrieb Betrug, Schiebung, Manipulation und überhaupt mafiose Umtriebe herrschen? Weil er um diese Zustände als absoluter Insider Bescheid weiss?

Lerchl weiss viel, und er ist mächtig in Bioelectromagnetics, sehr mächtig, nachgerade übermächtig. Wenn einer seine Arbeiten anzweifelt, dann kann er gleich den Paten selbst, der die ICNIRP aus der Taufe gehoben hat, zur Hilfe rufen, zum Beispiel ab hier http://www.hese-project.org/Forum/allg/ ... hp?id=5482 , speziell hier http://www.hese-project.org/Forum/allg/ ... hp?id=5597 . Repacholi, der seine Karriere in Sizilien begonnen und abgeschlossen hat, (am Ettore Majorana Centre for Scientific Culture in Erice , Sizilien) ist wie jeder Chef einer Glaubensrichtung bestrebt, zu missionieren, bevorzugt in Entwicklungsländern, http://zeenews.india.com/news/science/i ... 94751.html . Ebenso ist sein Jünger Lerchl unterwegs viewtopic.php?p=64918#64918 .


(In Klammern: Wir haben jetzt von Mafia und Paten gesprochen. Gibt es überhaupt eine Mafia? Das war auch einmal die Frage im Hühnerhof. Da beschlossen die Hühner, eines auszusenden, um nach der Mafia zu suchen. Es ging zum Capo der Carabinieri, und dieser sagte, nein, es gibt keine Mafia. Dieselbe Antwort erhielt es vom Pastor und vom Bürgermeister. Als das Huhn im Hühnerhof verkündete, es gebe keine Mafia, da standen die anderen Hühner zusammen und tuschelten: Dieses Huhn gehört zur Mafia. In Bioelectromagnetics spielt die ICNIRP nur nach aussen die Rolle einer Mafia. Die wirkliche Mafia versteckt sich dahinter, es sind die Risk Manager der EMF-emittierenden Branchen, die mit der Hilfe manipulierter Wissenschaft Betriebs- und Produktehaftpflichtprämien sparen wollen, und Rückstellungen für Entschädigungen an EMF-Geschädigte vermeiden.)

((In doppelten Klammern: Da nun ein gewisser WIK-EMF-Brief nicht mehr erscheint, http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=56216 , wurde es für den Müchnener EMF-Desinformationsblog bzw. für die Vodafone-Pressesprecherin Zeit, die Existenz von EMF überhaupt zu leugnen, http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=56231 ))

Wissenschaftliches Fehlverhalten in Life Sciences (Forts. 3)

Verfasst: 4. Februar 2014 11:16
von Wuff
Wissenschaftliches Fehlverhalten in Life Sciences (Forts. 3)


Wer Dissertationen begutachtet, und wer wissenschaftliche Studien für Fachjournale begutachtet, der hat einen grossen Einfluss auf den wissenschaftlichen Nachwuchs und auf das, was in der Wissenschaft als wahr gilt, und trägt damit auch eine sehr grosse Verantwortung. Die Frage ist dabei nicht, ob er Gutachter überhaupt Verantwortung wahrnimmt, sondern wofür, ob für das öffentliche Interesse an der Wahrheit, oder für die privaten Interessen der Sponsoren seiner Arbeit, oder anders ausgedrückt, ob Verantwortung übernommen wird für die Gesundheit der Bevölkerung und im vorliegenden Fall für die Kinder, oder für die Einnahmen privater Mobilfunkunternehmen und des nimmersatten Fiskus .

Im Gutachterwesen gibt es einige Besonderheiten, welche Missbrauch ermöglichen und zu Teil direkt zum Missbrauch einladen.
  • Wissenschaftler, die als Vertrauensgutachter von Verlagen die die von anderen Wissenschaftlern zur Publikation eingereichten Arbeiten beurteilen, schreiben oft eigene Arbeiten, die sie durch Verlage publizieren lassen. In ihrer Doppelrolle als Autoren und als Gutachter sind sie grundsätzlich in der Lage, andere, konkurrierende oder andersdenkende (!) Wissenschaftler am erfolgreichen Publizieren zu hindern. Wenn Publizieren das Ein und Alles für den beruflichen Erfolg eines Wissenschaftlers ist, dann gerät er in seiner Rolle als Gutachter durch die Konkurrenzsituation in einen Interessenskonflikt.
  • Die Peer Review für Zeitschriftenverlage ist im Prinzip anonym, was unter der Voraussetzung der Vertrauenswürdigkeit der Gutachter einerseits gut wäre, aber andererseits auch Möglichkeiten für Missbrauch bietet. Unser Gewährsmann hat im Zusammenhang mit Gefälligkeitsgutachten für Freundchen indirekt über den Bruch der Anonymität berichtet.
  • Die Aufgabe der Gutachter ist, die Qualität wissenschaftlicher Arbeiten zu beurteilen. Zur Qualität gibt es viele Aspekte. Ein Vertrauter von Repacholi verbreitete als Conditio sine qua non für die Berücksichtigung von Studien zu athermischen Effekten, dass die Intensität der EMF mit dem thermischen Mass SAR ausgedrückt werde ( http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1797826/ ). Bei Anwendung von Näherungen zur SAR (das geistige Konstrukt "SAR" ist nicht einmal eine Masseinheit und kann daher nicht gemessen werden) werden beispielsweise bei DECT Schnurlostelefonen die relativ sehr langen Sendepausen für eine biologisch unsinnige Durchschnittsbildung berücksichtigt, was die Aussage zur elektrischen und magnetischen Kraftwirkung der EMF auf Moleküle des menschlichen Körpers um bis zum Hundertfachen verfälscht. Die SAR wurde vom Industrieverein ICNIRP eingeführt, und dient mehr der Verwirrung der Wissenschaftler als der menschlichen Gesundheit ( http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/ ... ritik.html ).
  • Gutachter, die beispielsweise an das Schwansche Dogma von der Nichtexistenz athermische Effekte glauben, werden jegliche eingereichte Arbeit ablehnen, die das Dogma anzweifelt oder gar widerlegt. Sie werden im Dienste der EMF-emittierenden Branchen das Dogma, das wirtschaftsnahe Kreise wie die ICNIRP von aussen her in die Wissenschaft getragen haben, durchsetzen. Solches Gutachterverhalten übt unter jungen Wissenschaftlern richtiggehend Terror aus. Die Studenten und Doktoranden, deren Arbeiten abgelehnt werden, wissen nicht, wie ihnen geschieht, und erfahren oft auch nicht warum, denn die anonymen Femerichter operieren geheim.
  • Die Gutachter der angesehenen wissenschaftlichen Journale sind vielleicht die wichtigste Schaltstelle des wissenschaftlichen Fortschritts. Bei den Juristen heisst es, quod non es in actis, non est in mundo, was nicht in den Akten liegt, existiert nicht. Bei den Wissenschaftlern heisst das in Neulatein what’s not published in Nature doesn‘t occur in nature, was nicht im wissenschaftlichen Journal publiziert wurde, gibt es nicht. Die EMF-emittierenden Branchen brauchen nur ihre Gutachter bei den Verlagen strategisch zu positionieren, und ihrer ist die Wahrheit über die Effekte von EMF. (Die Verdünnungsstrategie hat ihre zwei Seiten, einerseits hilft sie der den EMF-emittierenden Branchen, Studien mit positiven Ergebnissen in einem Meer von Studien mit negativen Ergebnissen zu ersäufen. Andererseits sind gerade dadurch die eigenen Gutachter gefährdet, in Arbeit mit den Gutachten zu ertrinken. Unser Gewährsmann deutet solches zwischen den Zeilen an.

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Ausgerechnet dieses als Beispiel: In http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=56253 nennt Spatenpauli einem Nordamerikaner das DMF als Beispiel für hervorragende deutsche Wissenschaft. Der kennt die wahre Bedeutung des Kürzels DMF, nämlich Deutsche Metafysik, und die einschlägigen esoterisch anmutenden Beiträge dazu von Lerchl, Frick und anderen noch nicht. Er wird gelegentlich noch nachgeholfen werden.

Wissenschaftliches Fehlverhalten in Life Sciences (Forts. 4)

Verfasst: 4. Februar 2014 18:54
von Wuff
Wissenschaftliches Fehlverhalten in Life Sciences (Forts. 4)


Unser Gutachter-Insider sprach: “Kürzlich habe ich zwei Studien zur vermeintlich schädlichen Wirkung von Mobilfunkstrahlen überprüft. Sie hätten so nie veröffentlicht werden dürfen. Die Fehler hätten jedem Gutachter auffallen müssen.“ Auf die Frage nach möglichen Konsequenzen wenn es dann doch auffällt, plauderte er aus dem Nähkästchen: “Da wird viel unter den Teppich gekehrt und hinter verschlossenen Türen ausgehandelt.“ So. Wir vermuteten es doch.


Auf den Tag der offenen Tür wartet man bei der Mafia vergeblich. Eine Mafia wird auch durch die Omertà gekennzeichnet. Viele sind dort aber so eitel und von sich eingenommen, dass sie beim Angeben nicht vorsichtig bleiben können. In den vorangehenden Beiträgen haben wir gesehen, wie Gutachter selbst denkenden Jungwissenschaftlern das Eintrittsticket der erfolgreichen Promotion verweigern und sie aus Bioelectromagnetics aussortieren wie männliche Küken aus der Legehennenzucht. Die Jungakademiker wissen nicht, wie ihnen geschieht, denn eine Mafia operiert verdeckt.

Die Gutachter sind neben ihrer Gutachtertätigkeit als normale Wissenschaftler tätig. Als solche sind sie so widersprüchlich wie jeder Mensch. Der Gutachter, der zwei Studien nachträglich hyperkritisch überprüft hat, tat dieses möglicherweise nur, um hypokritisch von eigenen, in der Kritik stehenden Studien abzulenken. Für mindestens zwei davon wurde bereits die Retraktion gefordert, nicht wegen primitiver Ergebnisfälschung oder dummen Plagiats ( http://de.wikipedia.org/wiki/Plagiat#Pl ... s-Software ) , sondern weil das Design naturwissenschaftliche Gegebenheiten vollkommen ignoriert, weil Proben kontaminiert waren, und weil zur Grundgesamtheit in der von einem Kollegen-/Konkurrenten-Gutachter geprüften, vor der Öffentlichkeit praktisch versteckten Fassung eine Anzahl von 320 angegeben war, in der für den zahlenden Auftraggeber und für die Medien bestimmten Fassung 500, also nach regelkonformer Aufrundung 1'000, angegeben waren.

Die bisher unerklärte Differenz von 180 bzw. 56,25 % zeugt mit erhöhter Wahrscheinlichkeit von wissenschaftlichem Fehlverhalten des Studienautors und Gutachters.

Wissenschaftliches Fehlverhalten in Life Sciences (Forts. 5)

Verfasst: 11. Februar 2014 12:28
von Wuff
Wissenschaftliches Fehlverhalten in Life Sciences (Forts. 5)


Das Urteil unseres Gewährsmanns zum Gutachterwesen in der Wissenschaft ist katastrophal: „Wenn das Gutachterwesen so versagt wie im Fall zu Guttenberg, ist das eine Ohrfeige für das Wissenschaftssystem.“ Das Gutachterwesen versagte ohrfeigenwürdig nicht nur im Fall zu Guttenberg. Weniger spektakulär als bei der deutschen Politikerkaste, aber mit gravierenderen gesundheitlichen Folgen versagte und versagt es in Bioelectromagnetics.

Es gibt – zum Glück nur vereinzelt - ganze Wissenschaftszweige wie etwa Bioelectromagnetis, für deren innere Organisation die Mafia Modell gestanden haben könnte. Der Pate, der die an der Front stehende Organisation aus der Taufe gehoben hat, R „lu sichilianu“, der Sizilianer, hat seine Karriere doch tatsächlich in Sizilien begonnen, im Ettore Majorana Centre for Scientific Culture in Erice. Er ist unberührbar. Auch wird keiner seine Patenkinder berühren. Lerchl hatte ihn zu Hilfe gerufen, und er kam, http://www.hese-project.org/Forum/allg/ ... hp?id=5597 . Wie in jeder regelrechten Mafia gibt es welche, die sich um die Drecksarbeiten wie Zeugenbeseitigung ( http://www.hese-project.org/Forum/allg/ ... hp?id=5907 ) kümmern. Je brutaler das Vorgehen eines Jungmafioso, http://books.google.ch/books?id=1ZAnOyZ ... so&f=false , desto besser sind seine Aufstiegschancen.

Gegenüber dem akademischen Nachwuchs gibt es akademische Unterdrückung und Disziplinierung. Akademische Büttel und Schergen halten Bioelectromagnetics von kritischem akademischem Nachwuchs rein. Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein kritischer Forscher in Bioelectromagnetics Zutritt erhielte, der vielleicht nur in einer Diskussion und auch da nur rein theoretisch erwägt, dass athermische biologische Effekte von schwachen EMF existieren könnten. Hier spielen die anonymen Gutachter eine wichtige Rolle.

Den jungen Naturwissenschaftlern werden vormoderne Glaubensbekenntnisse zu den vom Paten vorgegebenen Dogmen abgefordert. Der erste Glaubenssatz von Bioelectromagnetics, der uns schon vor Jahren auffiel, nämlich „es kann und darf keine athermischen gesundheitlich relevanten Effekte von schwachen EMF geben“, wird gnadenlos durchgesetzt. Aufstiegswillige Bioelectromagnetics Nachwuchs-Jungbiologen müssen das Glaubensbekenntnis (das im Katechismus, der auch als Repacholis WHO-„Fact“-Sheet 296 bekannt ist, sinngemäss steht) so nachdrücklich vertreten wie Priesternachwuchs die jungfräuliche Geburt verteidigen muss. Wer nicht an die Beweiskraft von Mikrowellen-Wahrnehmungsritualen ( http://www.izgmf.de/Aktionen/Meldungen/ ... hn_iv.html ) glaubt, wird gerichtet, nicht wie Giordano Bruno heiss verbrannt, sondern eiskalt aus dem Wissenschaftsbetrieb entfernt. Biolelectromagnetics-Biologen dürfen wie die katholischen Theologen ausschliesslich versuchen, die Glaubenssätze ihrer Glaubensrichtung zu bestätigen, sie aber niemals ernsthaft zu wiederlegen versuchen. (Wir kommen darauf im Zusammenhang mit der Deutschen Metafysik, abgek. DMF, zurück.)


Da mir erst im Verlaufe des Schreibens dieses Exkurses über das Expertenwesen auf- und einfiel, dass die „neue“ Rattenstudie überhaupt nicht begutachtet wurde, ist nun die Pointe dazu, dass unser Gutachter-Gewährsmann Lerchl höchstselbst ist ( http://www.focus.de/wissen/mensch/campu ... 05256.html ), eine andere als ursprünglich erwartet:

Lerchls „neue“ Ratten-„Studie“ wurde nicht begutachtet, denn deren Herausgeber ist nicht ein wissenschaftlicher Verlag, sondern: „Herausgeber: Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)“ ( http://doris.bfs.de/jspui/bitstream/urn ... FM8848.pdf ). Normalerweise bräuchte die Studie weder beachtet noch gar kommentiert und kritisiert zu werden, denn als nicht begutachtete Arbeit ist sie nach wissenschaftlichen Massstäben völlig wertlos und quasi inexistent. Ein Autor wie hier Lerchl kann unter solchen Umständen jeden Schwachsinn behaupten, ohne dass ihn einer bremsen kann. Trotz aller oben angeführten Vorbehalte können wir die Tatsache, dass eine Arbeit begutachtet wurde und eine andere nicht, zum Massstab nehmen. Wenn wir diesen an Lerchls Hamsterstudie (die mit den isolierten Melatonin-Hormondrüsen, von denen Lerchl die ganze Steuerung samt Sensoren amputiert hatte) anlegen, dann war nur die englische Version mit der Angabe von 320 Zirbeldrüsen begutachtet und noch einigermassen vertrauenswürdig, und dann muss die deutsche, nicht begutachtete Version, in der er von „circa 500“ Drüsen schwadronierte, der Fake sein, was die Auflösung des Krimis wäre. Die Geschichte wiederholt sich: Schon damals war Adressat und Auftraggeber der nicht begutachteten Studie das BfS.


Nachdem ich durch diesen Exkurs zum Expertenwesen überhaupt darauf gekommen bin, dass Lerchls eigene „neue“ Ratten-„Studie“ gar nicht begutachtet wurde, stellen sich die Folgefragen: Handelt es sich überhaupt um eine Studie, oder bloss um ein Traktat? Kann man ein Traktat retrahieren? Wird es darum für ewig als Beweis wofür auch immer im Raume stehen? Welchen wissenschaftlichen Wert hat das DMF überhaupt, wenn nicht begutachtete Experimente als „Studien“ bezeichnet werden?

Vorgehen zur Studienkritik

Verfasst: 12. Februar 2014 13:44
von Wuff
Vorgehen zur Studienkritik

Nach einem Exkurs in die Welt der wissenschaftlichen Gutachter beginnen wir nun mit der Kritik zu Lerchls „neuem“ Rattenexperiment http://doris.bfs.de/jspui/bitstream/urn ... FM8848.pdf , dem dieser Strang gewidmet ist.

Das Experiment wurde vom deutschen Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) bestellt, vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) mit EUR 600'000 finanziert und im August 2010 begonnen, nach 17 Monaten Anfang 2012 beendet, dann ausgewertet, und Ende 2013 vom BfS veröffentlicht. Gemäss dem Autor Lerchl soll es der EMF-Forschungskoordination der WHO folgen („Die WHO hatte schon früher darauf hingewiesen, und wird dies sehr bald wieder tun, dass tierexperimentelle Studien auf diesem Gebiet [gemeint ist Kinder und EMF, Anm.d.Verf.] hohe Priorität haben.“)


Wir werden dieses Experiment bzw. diese „Studie“ prüfen, und zwar erstens nach einem Prüfungsplan zu Biologie, Statistik etc., also naturwissenschaftlich, und zweitens auf seine Einbettung in die Wissenschaft und den spezifischen Wissenschaftsbetrieb einschliesslich Aussenwirkung, also wissenschaftstheoretisch. Das sind hohe Ansprüche, die wir mit unseren Mitteln nur teilweise erfüllen können. Die „Studie“ ist als solche ohne grosse Bedeutung und bloss eine von mindestens 18'800 Studien zur Thematik, www.emf-portal.de . Ihr Verhältnis zum Umfeld ist aber von allgemeinem Interesse, und auch die Frage, inwiefern die „Studie“ typisch ist für die anderen 18'000, und wenn ja, welches die Hintergründe der 18‘000 sind.

]Mangel none 1: Krebs-„Forschung“

Verfasst: 13. Februar 2014 13:14
von Wuff
Mangel none 1: Krebs-„Forschung“

Oben in viewtopic.php?p=66622#66622 haben wir begonnen, eine Teiluntersuchung Lerchls an seinen Versuchstieren zu kritisieren, nämlich auf mögliche Krebsverursachung durch EMF, Eigenzitat: „Neben dem Einfluss der GSM-ähnlichen Strahlung auf das Zentralnervensystem „forschte“ Lerchl auch auf Hirntumoren. Er „forschte“ zwischen Anführungs- und Schlusszeichen, weil die kurze Dauer der Strahlung und überhaupt der Untersuchung von nur wenigen Monaten und die geringe Zahl von nur ein paar Dutzend Versuchstieren von Anfang an überhaupt keine signifikanten Aussagen zuliessen.“

Dass die paar Dutzend Versuchstiere keine signifikanten Aussagen zum Krebsrisiko zuliessen, erkennt auch der statistische Laie beim blossen Anblick der Tabelle 3 auf Seite 36 oben (aufgedruckte Seitenzahl) von http://doris.bfs.de/jspui/bitstream/urn ... FM8848.pdf . Ob nun in der Spalte ganz rechts von Tabelle 3 nur die Zahlen 7, 8 und 9 und nicht etwa auch 5, 6, 10 und 11 erscheinen, ist zunächst einmal und im Prinzip offensichtlich reiner Zufall. Im Prinzip ist es auch reiner Zufall, dass dabei die bestrahlten Gruppen nur Werte von 7 und die nicht bestrahlten die Werte von 8 und 9 Krebsfällen erhielten. Ob es auch Zufall ist, dass Lerchl dieses nicht erneut als Schutzwirkung von Handys gegen Krebs pries, wissen wir hier (noch) nicht. Im analogen Fall mit der Krebsmäusestudie wollte er das nach eigenem Bekunden schreiben, aber das Auftrag erteilenden BfS habe das unterdrückt, viewtopic.php?p=64596#64596 , wohl weil die Entwarnung auf für das BfS gar zu dick aufgetragen war. Wir haben im Gegensatz zur Krebsmäusestudie noch nicht davon gehört, dass Lerchl die Schutzwirkung bei Ratten im mündlichen Vortrag hinter vorgehaltener Hand dennoch verbreitet.

Lerchl schreibt in seiner „Studie“ selbst auf Seite 35: „Neoplasien des ZNS sind bei dem verwendeten Rattenstamm selten und liegen bei 2 Jahre alten Ratten unter 1% (Züchterangaben)“. Lerchls liess seine Ratten nicht einmal anderthalb Jahre alt werden, und da muss die natürliche Rate sogar nur im Promillebereich liegen, so dass eine möglicherweise durch Exposition durch EMF erhöhte Rate immer noch im niedrigen Prozentbereich wäre, jedenfalls ohne signifikanten Einfluss bei den wenigen Dutzend, zudem in fünf Gruppen aufgeteilten, Versuchstieren. Dennoch verbreitet er auf Seite 38 folgende Entwarnung: „Des Weiteren wurde weder eine erhöhte Sterblichkeitsrate, noch ein erhöhtes Vorkommen von Neoplasien des ZNS, oder malignen Adenomen der Hypophyse, bei exponierten Ratten festgestellt“. Es hätte extrem lange dauernder und extrem starker Bestrahlung von sehr viel mehr Versuchstieren bedurft, um ein erhöhtes Vorkommen überhaupt feststellen zu können.

Es ist völlig verfehlt, unter diesen Umständen ausdrücklich Entwarnung zu geben. Die einzige wissenschaftlich haltbare Aussage wäre gewesen, dass eine seriöse Aussage zu Krebs mit dem durchgeführten Experiment nicht möglich ist.

Mangel none 1: Krebs-„Forschung“ (Forts.)

Verfasst: 14. Februar 2014 08:46
von Wuff
Mangel none 1: Krebs-„Forschung“ (Forts.)


Im Münchener EMF-Desinformationsblog ereifert sich Anka/Lilith ungemein über unsere kritische Betrachtung von Lerchls Krebs-„Forschung“, die er im Auftrag des BfS betreibt, und verbreitet furios, wir verstünden nichts von Statistik. Dieser seltsam geschlechtslose Avatar beweist damit nur, dass Lerchl hier ein perfektes Täuschungsmanöver gegenüber mindestens einem statistischen Laien gelungen ist. Dabei haben weder wir noch Lerchl die Tabelle 3 auf Seite 36 von http://doris.bfs.de/jspui/bitstream/urn ... FM8848.pdf als „Statistik“ bezeichnet. Der statistisch Vorbelastete erkennt darin bloss eine in arabische Ziffern umgesetzte primitive Strichliste. Er erkennt ebenfalls, ohne nachrechnen, auf ersten Anblick, dass die in der Strichliste erfassten Daten sich mangels numerischen Umfangs der Proben schon vor Beginn des Experiments statistischer Auswertung entziehen mussten.

Dassselbe Täuschungsmanöver ist auch schon Röösli, dem Bruder im Geiste Lerchls und Mit-Patensohn, in perfekter Weise gelungen, viewtopic.php?p=58741#58741 . Das Rezept lautet: Man kleide sich in einen weissen Kittel und präsentiere schön dargestellte und wissenschaftlich anmutende deskriptive Statistik, und der Laie hält sie für beweiskräftige Statistik. Deskriptive Statistik ist blosse Darstellung von Zähl- und Messwerten, ohne Aussage zu Signifikanz und andern statistischen Kennwerten zu Wahrscheinlichkeit und Zufälligkeit. Indem es Lerchl gelang, mit seiner pseudostatistischen Gaukelei die zu seinem ungewollten Opfer gewordene Anka/Lilith zu täuschen, ist es ihm gleichzeitig gelungen, dieses Opfer als statistische Laienperson zu entlarven.

Mit „Im Prinzip ist es auch reiner Zufall, dass dabei die bestrahlten Gruppen nur Werte von 7 [...] Krebsfällen erhielten“ (Eigenzitat aus dem letzten Beitrag) ist gemeint, dass das Ergebnis zu glatt wäre, um wahr und nicht manipuliert zu sein, wenn die Probe einen grösseren Umfang hätte. Wir wollen Lerchl nicht Manipulation unterstellen, es ist aber irgendwie seltsam, dass schon wieder aus einem seiner untauglichen Krebs experimente sozusagen vor Krebs schützende Effekte von EMF erscheinen.


Wir haben im letzten Beitrag gesehen, dass am Ende der „Studie“ eine unseriöse Aussage zur Krebs-Entwarngung getätigt wurde. Es war Lerchl selbst, der weiter vorn in seiner „Studie“ den numerischen Umfang des Experiments bzw. die Anzahl der Versuchstiere nicht mit Krebsstudien sondern ausdrücklich mit Verhaltenstests begründet hat: „Die Zahl von 24 Tieren pro Gruppe entstammt einer Power-Analyse, basierend auf publizierten Ergebnissen anderer Forschergruppen. Ausgehend von der Variabilität der Verhaltenstests können Unterschiede im Bereich von ca. 15-25% statistisch sicher erfasst werden.“ Lerchl hat eine analoge Angabe zum Krebs experiment mit denselben Versuchstieren ausgelassen. Nach bloss zweimaligem Lesen von Lerchls "Studie" könnte jeder beliebige aufgeweckte Nichtakademiker erkennen, dass Lerchl indirekt selbst seine Krebsentwarnung als unseriös hinstellt.

Mangel none 1: Krebs-„Forschung“ (Forts. 2)

Verfasst: 14. Februar 2014 18:58
von Wuff
Mangel none 1: Krebs-„Forschung“ (Forts. 2)


In viewtopic.php?p=66732#66732
haben wir geschrieben:

„Lerchl schreibt [...]: „Neoplasien des ZNS sind bei dem verwendeten Rattenstamm selten und liegen bei 2 Jahre alten Ratten unter 1% (Züchterangaben)“. Lerchl liess seine Ratten nicht einmal anderthalb Jahre alt werden, und da muss die natürliche Rate sogar nur im Promillebereich liegen, so dass eine möglicherweise durch Exposition durch EMF erhöhte Rate immer noch im niedrigen Prozentbereich wäre, jedenfalls ohne signifikanten Einfluss“.

Dieses hat Anka/Lilith im Münchener Desinformationsblog, die Mühe mit Zahlen, Prozenten und Promille hat, nicht richtig kapiert. Nun gibt es ein paar Nachhilfeminuten. Wen es nicht interessiert, der soll unten im Fettgedruckten wieder dazukommen.

Wenn es wie bei Lerchls Auftrag des BfS darum geht, zu einer ganz bestimmten Krebsart (es gibt mehrere Hundert Arten von Krebs mit unterschiedlicher Verursachung und unterschiedlichem Todesrisiko) die Aussage zu machen, wie sich eine zusätzliche Ursache, in diesem Fall Mobiltelefonstrahlung, auf die Häufigkeit dieser Krebsart auswirkt, dann ist die „natürlich“ ohnehin eintretende Häufigkeit ein sinnvoller Referenzwert. Für Neoplasien des Zentralnervensystem liegt diese Häufigkeit bei 2-jährigen Ratten des von Lerchl verwendeten Stammes unter 1%, d.h. weniger als 1% erkranken ohne zusätzliche Ursache, m.a.W. weniger als 10 %o. Wenn diese Ratten wie bei Lerchl sogar noch weniger als 2 Jahre leben, dann mögen vielleicht noch 5 %o erkranken, bzw. vielleicht 0,5 %, also unterhalb des Prozentbereichs, im Promillebereich. Nehmen wir einmal an, die Bestrahlung mit EMF würde diese Krebsrate verdoppeln, dann wäre 1% der Tiere betroffen, also immer noch sehr wenige. 1 % von den 24 Versuchstieren pro Gruppe gibt ¼ Tier, was aus der erwähnten „Strichliste“ (Tabelle 3 auf Seite 36 von http://doris.bfs.de/jspui/bitstream/urn ... FM8848.pdf ) nicht einmal herauslesbar wäre, geschweige signifikant sein könnte. – Das sind Relationen, die eine mehr mit Zahlen vertraute Person als Anka/Lilith sofort, allein durch Anblick von Lerchls Strichliste, überblickt. Wenn bei Menschen die Erkrankungsrate wegen Mobiltelefonnutzung an Hirntumoren für jeden erkenntlich höchstens im niedrigen Prozentbereich liegt, dann gibt es keinen plausiblen Grund, dass sie bei Mäusen um ein Vielfaches höher sein sollte. Wir zitieren uns weiterhin selbst: „Es hätte extrem lange dauernder und extrem starker Bestrahlung von sehr viel mehr Versuchstieren bedurft, um ein erhöhtes Vorkommen überhaupt feststellen zu können.“

Wir hoffen, hiermit jedem verständigen Menschen verständlich ausgedrückt zu haben, dass bei Wahrscheinlichkeiten im Promillebereich mit bloss 24 Versuchstieren niemals ein signifikantes Ergebnis resultieren kann, und dass so angelegte Experimente schon vom Design her völlig sinnentleert sind.